AW: Gut und böse
So isses.
Vorher muss aber noch klassifiziert werden, ob eine Handlung "heimtückisch" ist oder gar "heldenhaft" (Stauffenberg). Die Erfahrung zeigt: Die momentan mächtigere Partei darf die Klassifizierung auswählen und kann Konsequenzen ziehen. Die momentan schwächere Partei schaut blöd.
Zum Trost ändern sich oft die Machtverhältnisse und damit die Klassifizierungen.
Wie auch immer -
letztendlich entscheidet die empfundene Lebensqualität
aller Beteiligten über Wert und Unwert.
Oder vielleicht auch bloß das Bewußtsein derselben?
Gut und Böse?
Türlich gibt es das.
Nicht als externe, sondern als uns innewohnende Kraft.
Wir Menschen entscheiden darüber, was Gut und Böse ist.
Und Messskala dafür ist unterm Strich das Wohlbefinden.
Was mich zuweilen erzürnt und ja,
auch schon mal sehr trotzig reagieren lässt,
ist der Umstand, wie viele Menschen
sich mit wie wenig begnügen
und dieses Wenig als Viel ausgeben.
Geld machen allein ist verdammt wenig.
Ich versteh auch nicht,
wie man Gut-Böse-Spielchen für interessantes Spiel halten kann.
Ganz so, als gäbe es nichts faszinierenderes.
Das ist so unsäglich dünn -
wie schlecht programmiertes Computerspiel.
Es fällt mir schwer bis unmöglich,
solche Szenarien ernst zu nehmen.
Was nicht heißt, dass man nicht Teil davon ist.
Ist man wohl - solange man es ist.
Aber das heißt ja nicht,
dass man so reagieren muss,
wie andere Gefügeteile sich das denken.
Gut-und-Böse-Spieler setzen
auf ihre Vorstellungen von jeweiligen Rollen.
Darauf baut ihr Tun und Lassen auf.
Gibt ziemlich gut programmierte solche "Spiele",
aber wenn man mal Technik außen vor lässt,
haben sie doch alle eines gemeinsam:
Sie erschöpfen sich am selbst gesetzten Limit.
Gut und Böse zu überwinden,
bedeutet nicht, dumpfem Affekt zu folgen
und das damit zu rechtfertigen,
dass Gut und Böse beliebig möglich sind.
Gut und Böse überwinden bedeutet im Klartext,
Blick ins Universum zu werfen
(meinethalben auch in Mikrokosmos).
Es ist mir echtes Rätsel, dass Menschen,
denen entsprechende Informationen zugänglich sind,
überhaupt auf die Idee kommen können,
ihren Lebensinhalt in so flachen Konkurrenzspielchen zu suchen.
Ich käme mir reichlich albern vor,
wenn ich anderes Leben knechten würde,
weil ich mir ohne solchen "Machtbeweis" mickrig vorkäme.
Eben darum geht es doch unterm Strich oder etwa nicht?
Leidfixierung hat viele Gesichter.
Ihre jeweilige Ursache ist keinesfalls albern.
Nur die Auswirkungen sind es halt -
sobald man Blick hebt (oder halt auch mal senkt)
und auf das schaut, von dem niemand leugnen kann,
dass es unermesslich viel größer und mächtiger ist
als alles, was wir jemals ahnen können.
Keine Ahnung, wie es anderen geht,
wenn sie sich dessen gewahr werden,
aber in mir löst das großes Lächeln aus.
Im Angesicht des Universums
gibt es kein menschliches Gut und Böse.
Wohl ist es als menschliche Realität vorhanden,
aber halt nicht als universelle Gesetzmäßigkeit.
Außer natürlich, man denkt das ganze
konsequent noch weiter .....
aber ich hab genug geschrieben für heute.
Es spielt keine Rolle,
wer sich was als vorher kalkullierten Gewinn antackert -
unterm Strich ist jeder mit sich allein
und jeder angebliche Winkelzug bloß mühsame Verlängerung.
Ja, ich pack mich durchaus auch an die eigene Nase.
Gute Nacht, Welt!