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Grundsicherung - Debatte

AW: Liebe Kathi,

D'accord!!! Irgendwas muss geschehen! Es geht darum, so meine ich es, dass die unterschiedlichen Aspekte zu berüchtigen wären, die es dabei gibt. Das ist schließlich ein sehr großes Projekt.
Denn in diesem Fall gilt ausnahmsweise mal nicht der Leitspruch "ich bin froh, dass alles so ist, wie es ist. wenn ich nicht froh wäre, wäre es auch so." ;)

lg
Andreas
 
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AW: Grundsicherung - Debatte

Hallo Leute,
ich will mich nicht weiter in die diskussion einmischen (weil ich keine Zeit habe, alle vorherigen Beiträge durchzulesen),
aber mir fällt zum thema ein Erlebnis ein, das ich vor einigen tagen hatte:

meine frisörin hat sich bei mir ausgeheult (als ich sie beim Einkauf im supermarkt getroffen habe):

Sie arbeitet trotz gesundheitlicher Beschwerden ganztags für einen Lohn, der knapp über Sozialhilfenivau liegt,
ihre Kollegin daneben, wesentlich jünger und gesünder, verrichtet die gleiche Arbeit, jedoch halbtags, und bekommt jetzt die differenz zum ganztagslohn aus einem Fonds zur „Grundsicherung“ ausgezahlt.

Daraufhin hat sie einen Antrag gestellt auf Halbtagsarbeit und Ausgleich:
wurde abgelehnt, weil nur für Leute zahlbar, die schon mit Halbtags-arbeitsvertrag tätig sind.

Fazit: sie sucht jetzt einen Vorwand um gekündigt zu werden, dann kann sie aus der sozialen Hängematte ihrer Kollegin die Zunge herausstecken…

denn: vier mal im Monat jemandem „schwarz Haare schneiden“ (eine Stunde Arbeit) plus Hartz vier bringt ihr soviel Geld wie jetzt auch.
guter Stundenlohn, meine ich.

claus
 
AW: Grundsicherung - Debatte

Tscha, Cläuschen, da sieht frau, dass Du wirklich nicht unsere Debatte verfolgt hast.
Denn gerade die Möglichkeit des Missbrauchs wurde hier von uns ausführlich mitbedacht und gerade sie spricht für die bedingungskose Grundsicherung. für alle - spricht also für die Verwirklichung einer UTOPIE.



baba - tschüssi

Marianne
 
AW: Grundsicherung - Debatte

Eigentlich müsste man die Frage anders stellen: Wie wird sich das deutsche Sozialsystem weiterentwickeln? In Richtung einer solidarischen (bedarfsorientierten) Grundsicherung oder soll es dem angelsächsischen System immer ähnlicher werden, in dem jeder sich selbst versorgen muss?
Zwar finde ich die Idee der Grundsicherung besser, doch leider ist die aktuelle Regierung in Deutschland eher auf einem neoliberalen, angeblich "alternativlosen" Weg, dessen Ziel nicht wirklich eine solidarische Grundsicherung ist. Außerdem sehe ich gerade keine Partei, außer die Linkspartei, die sich für eine Grundsicherung einsetzen würde. Die SPD ist momentan zu rechts, die deutschen Grünen sind zu ideenlos und vorsichtig, an Union und FDP braucht man gar nicht zu denken. Nur wenn sich ein großer Teil der Gesellschaft unabhängig von den Parteien für eine Grundsicherung aussprechen würde, gibt es eine Möglichkeit zur Umsetzung, doch dazu wird das Thema zu selten in den Medien angesprochen, so dass die meisten Bürger nichts über die Idee der Grundsicherung wissen.

Doch die Hoffnung stirbt zuletzt!:)
MfG
 
AW: Grundsicherung - Debatte

also, da kenne ich von einem Mann aus der weiteren Nachbarschaft seine folgende Geschichte:

er ist nach einem abgebrochenen Studium in die weite Welt gegangen, war auf allen Erdteilen,
hat sich überall so recht und schlecht durchgeschlagen, viel erlebt, gelitten und genossen,
vor einigen Jahren ist er mit knapp 50 Jahren in die Heimat zurückgekehrt,
hat sich zuerst einen Schwerbeschädigtenausweis beschafft aufgrund einer auf der Wanderschaft zugezogenen Krankheit,
hat in D nie einen Pfennig Sozialbeiträge gezahlt,
ist aber sehr pfiffig im Auskundschaften aller Sozialansprüche, die er geltend machen kann.

Nun genießt er freudig die üppige Grundsicherung und lacht alle aus, die von früh bis spät arbeiten.

Und viele sagen: der hats richtig gemacht !
Aber wenns nun alle so machen?

fragt Claus
 
AW: Grundsicherung - Debatte

Ich hab 2 Fragen an Claus:
1. Was macht der Mann jetzt? Er wird wahrscheinlich nicht die ganze Zeit zuhause hocken und nichts tun.
2. Meinst du wirklich, dass die meisten Menschen, genauso leben wollen, wie dieser Mann? Wenn dies der Fall ist, dann würde der Kapitalismus nicht mehr funktionieren, da die Grundlage des Kapitalismus der Ehrgeiz der Menschen ist. Es gibt zwar einige wenige Menschen, die mit dem zufrieden sind, was sie haben und sogar mit noch weniger zufrieden wären oder einfach nichts von Wohlstand, Luxus oder Reichtum halten, doch die Mehrheit will immer mehr haben/besitzen.

MfG zizek
 
AW: Grundsicherung - Debatte

Ich hab 2 Fragen an Claus:
1. Was macht der Mann jetzt? Er wird wahrscheinlich nicht die ganze Zeit zuhause hocken und nichts tun.
2. Meinst du wirklich, dass die meisten Menschen, genauso leben wollen, wie dieser Mann? Wenn dies der Fall ist, dann würde der Kapitalismus nicht mehr funktionieren, da die Grundlage des Kapitalismus der Ehrgeiz der Menschen ist. Es gibt zwar einige wenige Menschen, die mit dem zufrieden sind, was sie haben und sogar mit noch weniger zufrieden wären oder einfach nichts von Wohlstand, Luxus oder Reichtum halten, doch die Mehrheit will immer mehr haben/besitzen.

MfG zizek

Gut gebrüllt, junger Löwe !

Seí gegrüßt in unserer Denkerrunde, das sind die hier unter uns, die allem auf den Grund gehen wollen.:reden:
und leider sehr oft auf ihrem Popo in Utopien zu sitzen kommen.

Aber besser im " Himmelreich" auf dem Podex als mit dem Kopf in "Miesmacherland" !:wc1:

Marianne
 
AW: Grundsicherung - Debatte

Ich hab 2 Fragen an Claus:
1. Was macht der Mann jetzt? Er wird wahrscheinlich nicht die ganze Zeit zuhause hocken und nichts tun.
2. Meinst du wirklich, dass die meisten Menschen, genauso leben wollen, wie dieser Mann? Wenn dies der Fall ist, dann würde der Kapitalismus nicht mehr funktionieren, da die Grundlage des Kapitalismus der Ehrgeiz der Menschen ist. Es gibt zwar einige wenige Menschen, die mit dem zufrieden sind, was sie haben und sogar mit noch weniger zufrieden wären oder einfach nichts von Wohlstand, Luxus oder Reichtum halten, doch die Mehrheit will immer mehr haben/besitzen.

MfG zizek

achja, zizeck, sehe ich jetzt erst, du bist neu, und ich sage dir natürlich auch ein herzliches Willkommen.
also zu deiner ersten Frage:

nein, nein, der Mann ist sehr rührig, ist viel mit seinem Auto unterwegs, von seiner chronischen Nierenbeckenenzündung (Grund für den Status als Schwerbeschädigter, hat er sich irgendwo in Canada zugezogen) jedenfalls läßt er sich nichts anmerken.

Ich unterhalte mich gern mit ihm (er wohnt 7 Häuser weiter auf der gleichen Straße), die Nahbarn nennen ihn "Käptn Blaubär", weil er so phantastische Geschichten aus seinem umtriebigen Leben erzählen kann.
Wir mögen uns beide, obwohl er es durchblicken läßt, daß er mich, der ich nun nach einem arbeitsreichen Leben in Altersrente gehe, für einen schrecklichen spießer hält, der seine Chancen nicht genutzt hat....

ob die meisten Menschen so leben wollen?
Nun, das hängt vom Alter ab, die meisten Jugendlichen träumen davon,
obwohl ich, auch früher schon, so nicht leben könnte, immer mit der Ungewißheit im Nacken.
Ich habe stets verzichtet, gespart und vorgesorgt, die preußischen Tugenden hochgehalten.....

und wie hältst du es mit: Zigeunerleben versus braver Bürger?

fragt claus
 
AW: Grundsicherung - Debatte

Hallo Ziesemann




Du hast in Deinem Beitrag (5) meinen Beitrag (4) nicht diskutiert
das war schön blöd von Dir

"Blödheit" lasse ich mir ungern vorwerfen; aber ich wußte nicht, daß es hier ein ungeschriebenes Gesetz gibt, nach den man auf jeden Beitrag antworten muß.
Sei's denn:
Richtig, es gibt mehr gemeinnützige Arbeit als Menschen, aber diese ist nicht bezahlbar.
Warum sollte jemand arbeiten, wenn ihm das Gesetz eine "bedarfsorientierte Grundsicherung" als Anspruch gewährt?
Was macht man mit jenen, so selten sind die gar nicht, die jede gemeinnützige Arbeit ablehnen? Läßt man die dann verhungern?! Ich betone: Es gibt - in D wie in A - ein immanentes Grundrecht auf Faulheit. Zwangsarbeit ist unzulässig.
Alle gemeinnützigen Arbeiten sollen gleich bezahlt werden? Also gleicher Lohn für den Straßenkehrer, der Laub fegt und für die Pflegedienstleistende, die alten Männern den Po abwischt. Ist das wirklich so gedacht?
Nochmals: Es reicht nicht zu sagen, Ernährung, Wohnung, Kleidung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben müßten grundgesichert sein. Welche Wohnung ist gemeint? Modeklamotten sind auch Kleidung, gehören sie zur Grundsicherung? Schließt die Teilhabe teure Konzertbesuche ein? Wir hatten den Fall des Viagra-Paule, der dies Medikament vom Sozialamt (!) bezahlt erhielt, weil Sex zu seiner Lebensqualität gehörte. Und einen Sozialrentner, der in Miami wohnte und einen - wegen der dort hohen Mieten - einen Wohngeldzuschuß von € 800,- monatlich erhielt. Der Gute hatte angegeben, daß er die Luft in D so schlecht vertragen könne und deshalb seinen Lebensabend in Miami vebringen wolle.
Das sind die Auswüchse eines Systems, das diese "bedarfsoreintierte Grundsicherung" faktisch längst hat.
Noch ein Leztes: Ich kenne kein enziges der sog. sozialen Gesetze, das nicht zum Teil massenhaft mißbraucht wird. Das wird der Grundsicherung genauso gehen.
Du bauchst nicht mit meiner Antwort zufrieden zu sein, aber immerhin habe ich Dir eine gegeben.
Gruß - Ziesemann
 
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AW: Grundsicherung - Debatte

Ziesemann, wenn du nicht gezwungen gewesen wärst, für deinen Lebensunterhalt hart zu arbeiten, dann wärst du vermutlich ein fauler dummer Sack geblieben. Oder hab ich da was falsch verstanden?

Warum ist diese Meinung so weit verbreitet, dass Menschen, die nicht dauernd in Angst um ihre Existenz leben müssen, automatisch nur noch faulenzen würden? Bei der Grundsicherung geht es ja nicht um den großen Reichtum, mit dem die Leute überschüttet werden.

Die Beispiele von Sozialschmarotzern, die da so genüsslich geschildert werden (Empörung ist anscheinend das höchste Gut derer, die von oben herab urteilen können!) sollen wohl widerlegen, dass es schon beschämend viele Arme gibt. Beschämend für D und Ö, die zu den reichsten Ländern der Welt zählen.
Wo ist denn der ganze Reichtum? Irgendwer muss ja einen ziemlich großen Anteil davon einstreifen, wenn zu wenig übrig ist, dass jeder ders nötig hat 800 Euro im Monat kriegen kann. Also wo ist das große Geld, das dicke Vermögen? Haben das gerechterweise jene, die fleißig und ehrlich geschuftet haben? Oder nicht?

Auch ziemlich empört
:wut1:
lilith
 
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