AW: Gottlosigkeit?
Lässt sich der Sinn und Zweck unseres Daseins auf empirischer Grundlage eindeutig und umfassend determinieren?
Auf keinen Fall! Das behaupte ich auch nicht!
Aber es gibt auch keine determinierende Antwort auf die Frage nach Sinn und Zweck.
Ausgehend von der Annahme, dass Gott sich in der Geschichte offenbart hat bzw sich nach wievor mitteilt (Diese seine Möglichkeit wird ihm hoffentlich aus rationaler Sicht nicht abgesprochen werden) ist es (für mich) nicht falsch einen
Sinnzusammenhang hinsichtlich grundlegender Fragen ["Wem verdanke ich mein Sein? Was ist der Zweck meines Seins? Gibt es ein Leben nach dem Tod?(und vielen anderen Fragen)] und Gott herzustellen
Ich weiß, dass die Sinnfragen für Christen alle in "Gott" enden.
Beantwortet sind sie deshalb nicht.
Gott lässt sich nicht eingrenzen, abgrenzen und in Verfügungsgewalt zu bringen.
Das, was ICH unter "Gott" verstehe, nicht, der biblische Gott schon.
Er wird ebenso deutlich in der Bibel definiert wie Allah im Koran.
Es gibt verschiedene wissenschaftliche Theorien, zur Entstehung von dem, was Du "Religionen" nennst.
Klar gibt es die, ich vermute auch immer nur
!
Wenn sich das "ergo" auf das bezieht, was Du vor dem "ergo" in Deinem von mir zitierten Beitrag geschrieben hast, kann ich nach logischen Gesichtspunkten keine Begründung erkennen warum es den "Gott" der Bibel nicht geben sollte.
Ich gehe davon aus, dass die kosmischen Zusammenhänge zu komplex sind, um sie simpel mit dem biblischen personifizierten "Gott" zu erklären.
Was hältst du von Schöpfungskraft oder kreativer Energie, in die ein Mensch sich meditativ einklinken kann - aber ohne deren Personifizierung und ohne das ganze Brimborium der Kirchen und Ideologien?
Also ohne all dies ER will und ER sagt ... ?
Dass "Gott" von manchen, die die Bibel zur Gänze gelesen haben, als zu klein und eng gedacht interpretiert wird, kann zur Anfrage an den Leser selbst werden, welche Gründe zu seiner fragwürdigen Interpretation geführt haben.
Dieser "Gott" ist laut eigener Aussage (genaue Bibelstellen kann ich nicht zitieren) eifer- und rachsüchtig. Er sühnt die "Sünden" der Väter noch an der vierten Generation, er verzeiht nur, wenn er ganz demütig angebettelt wird.
Er geht auch ziemlich plump vor - sorry - aber das muss ich sagen!
Allein die Story mit Abraham, der ihm zuliebe seinen eigenen Sohn opfern (im Klartext: schlachten) soll, um ihm seine "Liebe" zu beweisen!
Was soll denn sowas ???
Auch Hiob wurde ziemlich von ihm angesch ...
Dieser "Gott" verlangt eine Art Kadavergehorsam!
Alttestamentarisch, kannst du jetzt sagen - das gilt nicht - okay, aber das ist doch alles miteinander verbunden!
Dabei wird vergessen, dass dieser "Gott" die Menschen derart klein und schwach erschaffen hat - interessanterweise nach seinem Bilde - was sagt das eigentlich über ihn aus ... dass er sich nicht wundern muss, wenn sie naturgemäß klein und schwach handeln. Er wirft es ihnen aber vor!
Die Bibel ist Gotteswort von Menschen, in patriarchalischer Sozialisierung geschrieben.
Sag ich doch!
Kannst Du diese fragwürdige Interpretation mit Bibelstellen untermauern? Ich glaube, bei einem so klaren Bild, das du hast, dürfte dir das nicht schwerfallen.
Das, was ich geschrieben habe, müsste reichen!
Sollte die Vorstellung auf Gehörtem beruhen, so stellt sich die Frage für mich, ob das was gehört wurde und was zweifellos auch von manchen Pfarrern, die es eigentlich besser wissen müssten, vermittelt wurde bzw wird, auch einen Anhalt in der Bibel bzw bei den Kirchenvätern hat.
Ich berufe mich nur auf die Bibel, da steht alles drin - und die Bibel ist die Grundlage des Christentums. Dass große Teile vor hunderten von Jahren mal gestrichen wurden, weißt du sicher!
Wir kennen also nicht mal das Original.
Ich sehe das Leben auf einer spirituellen Grundlage, wobei ich diese Spiritualität auf christliche Weise lebe.
Wunderbar
!
Es gibt eine mystische Richtung im Christentum, wie sie z.B. Meister Eckart vertrat, die ich sehr interessant finde.
Es ist die Grundannahme - hier der große Gott (noch dazu personifiziert und vermenschlicht), dort das armselige Würstchen Mensch - die ich nicht nachvollziehe.
Ich bin keine Materialistin, ich weiß, dass die Materie durch Energie aufrecht erhalten und geschaffen wird und diese alles belebende Energie oder Kraft kann man durchaus göttlich nennen, aber das ist allumfassend - ich sehe da keinen Gott im biblischen Sinn!