Hallo Horus,
ich gehe mal davon aus, dass Du damit einverstanden bist, dass ich diese geschlossene und gute Ausführung für mein kindliches Gemüt und verwirrten Geist in kleine appetitliche Häppchen teile und mit meinem Senf bestreiche.
Hallo Rupert,
um darauf antworten zu können, müsste man zunächst den Begriff >Sünde< definieren. Ich beispielsweise verstehe darunter ein Gefühl der Trennung von Gott
Ich auch und die ist ganz einfach nicht möglich. Zu Atheisten und mittlerweile auch zu konservativen Christen habe ich mir angewöhnt zu sagen.
"Sie brauchen nicht an Gott zu glauben!
Ich tue es für sie mit.
Sie können allerdings keinen Atemzug tun ohne ihn."
oder anders gesagt: Das Wissen um die Mangelhaftigkeit dieses Daseins - die stete Erkenntnis, dass unserem temporärem Menschsein und dessen Definition als etwas rein Vordergründiges kein unumschränktes, zeitloses Leben zukommt.
Dies scheint mir schon der Ausdruck eines verwirrten Geistes zu sein, von dem es sich zu befreien gilt. Das Reich Gottes ist da und alles ist gut. PUNKT
Dieses Wissen haben alle armen Menschen, die schwer arbeiten und von einem Tag in den anderen leben.
In dieser Hinsicht war auch Jesus der Sünde ausgeliefert, denn er war beschränkt in seiner Erscheinung, verletzbar und sterblich, wie jeder andere Mensch auch.
Wie kann etwas was von Gott gewollt und so eingerichtet als Sünde bezeichnet werden? Was ist da los?
Doch zurück zum Thema. Worauf beruht nun die Identität der Gottessohnschaft?
Merkwürdig Jesus selber hat von sich nur als dem Menschensohn gesprochen. Wann kam eigentlich die Idee von der Gottessohnschaft auf und was ist mit den Töchtern?
Meines Erachtens unterlag Jesus von Nazareth keiner Unsicherheit und menschlichen Schwäche, was sein Sendungsbewusstsein und seine Erkenntnis dieser Welt betraf, wohl aber unterlag er der Schwäche seines menschlichen Körpers, denn er war, wie gesagt, verletzbar und sterblich wie jeder andere Mensch auch – hierin lag die Unvollkommenheit seines Lebens und auch unser aller Dasein – eine Unvollkommenheit, die er gekommen war zu wandeln.
Das habe ich schon im Alter von vier bis fünf Jahren verstanden, dass Gott Mensch geworden ist und mich gewundert, warum und wieso, dann Jesus ans Kreuz geschlagen wurde und warum und wieso die Nazi gerade unter Christen möglich waren und wurden und andere Greueltaten im Namen Gottes?
So hat Jesus die Mangelhaftigkeit seines menschlichen Daseins als „willkommenes“ Instrument betrachtet, das ihn über den Staub der Erde erheben konnte, eben indem er die Bedeutung dieser „Schwäche“ und „Unvollkommenheit“ für sich erkannte, sie bereitwillig in die Waagschale warf.
Ja warum sagst Du das nur von Jesus? Gilt eben das nicht für jeden Menschen der leidet und schwach ist?
Die Lehre von der Auferstehung Jesu ist so gesehen vielmehr die Konsequenz eines geistigen Gesetzes denn ein Wunder. Bedeutet sie doch, dass nicht sterben kann, was sich selbst als zeitlosen Wert erkannt hat. Sich selbst als zeitlos zu erkennen, ist aber nur möglich, wenn das Zeitliche sich vom Zeitlosen distanziert.
Ich meine es muss hier umgekehrt heißen, wenn der zeitlose Geist erst einmal lernt das Zeitliche anzunehmen und Wert zu schätzen. Dann wird aus der toten Floskel von Ewigkeit zu Ewigkeit, die belebende Aussage jeden Augenblick neu. Denn Jesus ging es das Leben in Fülle.
Deshalb liegt eine Notwendigkeit darin, die Bedeutung der eigenen Schwächen und unseres zeitlichen Gebundenseins zu erkennen. Nur so ist es uns möglich, uns davon zu distanzieren, und was sich distanziert, das ist schon im Begriff sich zu verwandeln.
Ja in meiner Schwäche liegt Gottes Kraft.
Wandlung unseres Daseins vom Unvollkommenen hin zum Vollkommenen geschieht durch bewusstes Annehmen, Einwilligen und Aufsichnehmen menschlicher Schwäche und Unvollkommenheit - eigener wie fremder. Daraus ergibt sich ein weiteres Kennzeichen der Gottessohnschaft Jesu, nämlich die Integration ausnahmslos aller Geschehnisser. Dass in ausnahmslos allen Geschehnissen eine Notwendigkeit liegt, und uns in aller Realität immer auch die Wahrheit selbst (Gott) begegnet, auf diese Grundwahrheit verwies in diesem Zusammenhang auch der jüdische Philosoph Baruch Spinoza: "Jede Erscheinung beweist ihre Notwendigkeit durch ihr Dasein."
Daraus kann sich lediglich die Gott Ebenbildlichkeit eines jeden Menschen ergeben. Diese Fixierung auf Jesus von Nazareth sollte sich langsam aber sicher in Luft auflösen zu Gunsten der Erkenntnis, das jeder Mensch allein schon durch seinen Atem mit Gott eins ist.
Indem wir das bisher Böse, das Sinn- und Geistlose, als notwendig und von Gott gegeben betrachten und annehmen, werfen wir es dadurch mit aller Heftigkeit zurück auf Gott, als den Urheber aller Geschehnisse.
Und beginnen mit ihm und seinen Geschöpfen einen nie mehr endenden Dialog, damit das Reich Gottes sich hier ausweiten kann.
Denn wie gesagt, all das Unannehmbare, das wir im Vertrauen auf Gott erleiden, das leiden wir von nun an nicht mehr allein, vielmehr leidet es Gott mit uns.
Na ja und da ich den hier nur in seinen Ebenbilder den Menschen sehe, frage ich eben die, was sie sich dabei denken wenn sie anderen Leid zufügen.
Durch dieses Zurückwerfen auf Gott wird menschliches Leid zum Leid Gottes, und das ist notwendig. Denn erst dann, wenn unser Leid zu Gott hindurchdringt, kann es getragen, ertragen und überwunden werden.
Das scheint mir ein zu früher Schluss und damit ein Kurzschluss zu sein, weil Du damit die Beziehung des Menschen zum Menschen außer acht lässt. Eine schier unüberbrückbare Schwierigkeit, die ich mit allen Bildungsbürgern habe.
Unser kindliches Vertrauen in einen höheren Sinn nötigt Gott förmlich, sich mit unserem Leid zu identifizieren. Diese Grundwahrheit hat uns Jesus aufgezeigt.
Na ja ich werde niemals dazu bereit sein, einen höheren Sinn in Krieg, Mord und Totschlag, Eifersucht, Neid, Lug und Betrug zu sehen, denn dies ist von Menschen gemacht, die von einem verwirrten Geist beherrscht werden. Da ist selbst Gott einfach nur machtlos.
Dort, wo wir das Mitleid Gottes erregt haben, da muss Gott tätig werden und unser Leid wandeln. Unser unerschütterliches Vertrauen in einen übergeordneten Sinn (Gott) ist das unzertrennliche Band, durch das wir uns an Gott binden und er sich an uns.
Na ich weiß nicht, ich habe eher den Eindruck ich muss ihm und seinen Ebenbildern ganz schön die Hölle
heiß machen, bis beid kapieren, dass hier das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Von jeher lag es in der Fähigkeit des Geistes, alle Beschwernisse des Lebens zu verwandeln. Wandlung heißt hier, dass alles bisher Geist- und Sinnlose nun Geist und Sinn erhält und zwar derart, dass bisher Bedeutungsloses deutbar wird.
Geschenkt! Habe ich oft genug erlebt, dass ich mit meinem schweren Leben anderen gut helfen konnte nur mir selber nicht. Jetzt habe ich aber auch diese Hürde geschafft.
In der positiven Deutung der Dinge, die uns ängstigen, liegt unser Trost. Dass wir diese Wahrheit von Grund auf erkennen, auch darin liegt der tiefe Sinn der Mission Jesu und die Qualität seiner Gottessohnschaft. Herzliche Grüße Elmar
Das sehe ich ganz anders. Erst in der positiven Bewertung meiner Wut
, dass diese in sich abgerundete und geschlossene Abhandlung mir lediglich die Tränen in die Augen treibt, weil ich sie gleichzeitig richtig und falsch finde. Lässt mich erkennen, ja das habe ich alles auch einmal so geglaubt und jetzt habe ich diese Form als für mich nicht lebbar und annehmbar. Ich sehe im leidenden und gequälten Menschen Gott.
PUNKT Dort können wir unter vielem andern die Wiederkunft Christi jeden Tag neu begrüßen. Ganz genau wie in jedem Menschen der sich des Lebens freut, weil es ihm rund herum gut geht.
Aber wir schreiben ja hier in dem Thread
Gottlosigkeit? da stimmt dann alles wieder was Du Du so schreibst. Nur nicht für mich.
rg