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Gottlosigkeit?

  • Ersteller Ersteller Manfredo
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Gottlosigkeit?

Diese gesinnungsethische Position/Haltung wurde seinerzeit von I. KANT so formuliert:

"Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als allein ein GUTER WILLE. (...) Der gute Wille ist nicht durch das, was er bewirkt oder ausrichtet, nicht durch seine Tauglichkeit zu Erreichung irgend eines vorgesetzten Zweckes, sondern allein durch das Wollen, d.i. an sich gut, und, für sich selbst betrachtet, ohne Vergleich weit höher zu schätzen als alles, was durch ihn zu Gunsten irgendeiner Neigung, ja wenn man will, der Summe aller Neigungen, nur immer zustande gebracht werden könnte."
Aus: "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten", Stuttgart 1967, Reclam-Universalbibliothek 4507/07a, S. 28 f.)
Einfacher und simpler wurde es schon in Genesis 1 ausgedrückt und Gott sah, dass es gut war.

Ich bitte allerdings zu beachten, dass die Geschichte der Philosophie nach dem Tode von I. KANT im Jahr 1804 weiter gegangen ist ...und damit auch die Auseinandersetzungen mit KANT's rigoristischer Ethik, die jedwede Neigung, jedweden Affekt für unvernüftig hält im Hinblick auf die ethische Begründung des Kategorischen Imperativs.moebius
Weiter ist auch zu beachten, das der Mensch zu jeder Zeit in der Lage ist aus dem Besten das Schlechteste zu machen und umgekehrt genauso aus dem Schlechtesten das Beste. Darin liegt seine Gott Ebenbildlichkeit und seine Kreativität.

:schaukel: rg​
 
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AW: Gottlosigkeit?

Das meiste was hier geschrieben wird, les ich eh nicht mehr, aber weil es mir gerade ins Auge fällt:

Wenn es in der Bibel heißt, Gott sah, dass es gut war, dann hat das nichts mit gut oder böse im Sinne von Moralvorstellungen zu tun, sondern gut meint hier Perfektion, Vollkommenheit, etwas ohne Mangel...

lg
Manfredo
 
AW: Gottlosigkeit?

Lieber Möbius,
ich weiß nicht aus welcher Quelle du diese Information hast. Der Inquisistion hat sich Eckhart nicht entzogen, denn er hat nachweislich eine Rechtfertigungsschrift verfasst, die aus den Antworten der Inquisitoren, teilweise rekonstruierbar ist. Über die Todesumstände Meister Eckharts weiß man tatsächlich nichts. Nicht einmal ein Grab ist bekannt. Tatsache ist, dass er (1227) direkt in die Höhle des Löwen (zum Papst nach Avignon) ging. In der Bulle, die seine Schriften später verurteilt, heißt es lapidar, Eckart hätte auf dem Sterbebett seine Theologie selbst wiederufen. Dieser Darstellung liegt nache, dass Eckhart (unter welchen Umständen auch immer) in Avignon verstorben ist. Tatsache ist, dass Eckhart danach totgeschwiegen wurde. Martin Luther beispielsweise, war ein großer Anhänger Eckharts, ohne es zu wissen. Er hielt den Verfasser der Schriften Meister Eckharts für Johannes Tauler.

Übrigens noch einmal vielen Dank für deinen interessanten Beitrag über Kant.

LG
Elmar

Lieber Elmar,

wahrscheinlich kennst Du die historische Quellenlage genauer als ich !

Und daß Meister ECKHART totgeschwiegen wurde, spricht für ihn - und gegen diejenigen, die ihn tot-geschwiegen hatten, was aber, wie wir heute wissen, nichts nützte...:lachen:

Und daß Martin LUTHER ein Anhänger von Meister ECKHART (bzw. seiner Schriften) gewesen sein soll, spricht sowohl für Meister ECKHART als auch für Martin LUTHER, wobei ich gerne anmerke, daß aus meiner unmaßgeblichen religions-philosophischen Perspektive Thomas MÜNZER der konsequentere protestantische Theologe gewesen war, was aber in diesem Kontext nichts zur Sache tut...

Gruß, moebius
 
AW: Gottlosigkeit?

Das meiste was hier geschrieben wird, les ich eh nicht mehr, aber weil es mir gerade ins Auge fällt:

Wenn es in der Bibel heißt, Gott sah, dass es gut war, dann hat das nichts mit gut oder böse im Sinne von Moralvorstellungen zu tun, sondern gut meint hier Perfektion, Vollkommenheit, etwas ohne Mangel...

lg
Manfredo

...oder auch "gut aufeinander abgestimmt" im Sinne von "in der Unterschiedlichkeit (z.B. von Tag und Nacht) einander ergänzend eine Einheit bildend"?

Fragt mit lg Kaawi
 
AW: Gottlosigkeit?

Das meiste was hier geschrieben wird, les ich eh nicht mehr, aber weil es mir gerade ins Auge fällt:

Wenn es in der Bibel heißt, Gott sah, dass es gut war, dann hat das nichts mit gut oder böse im Sinne von Moralvorstellungen zu tun, sondern gut meint hier Perfektion, Vollkommenheit, etwas ohne Mangel...

lg
Manfredo


Vileleicht war 's ja auch eine Momentaufnahme?
Damals fand er 's gut.....


LG

EarlyBird :D
 
AW: Gottlosigkeit?

Oder anders ausgedrückt:
"Der Grad unserer Vollkommenheit drückt sich in der Art des Umgangs mit unserer Unvollkommenheit aus."
(Michael Richter, Widersprüche)

Hervorragend!!!
Wird sofort ins Repertoire aufgenommen.
Wer ist Michael Richter?
LG Elmar
 
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