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Gottlosigkeit?

  • Ersteller Ersteller Manfredo
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Gottlosigkeit?

Die Erlösung meint ja wohl zugleich Losslösung und Befreiung. Sie geht in gewisser Art von unten nach oben.
Erlösung von Hunger.
Erlösung von Not.
Erlösung von Krankheit.
Erlösung von Schmerzen.
Erlösung von Sorgen.
Erlösung von Unfrieden.
Erlösung von Begierden.
Erlösung von Unterdrückung.
Erlösung von Ausbeutung.
Erlsöung von Knechtung.
Erlösung von Wut.
Erlösung von Mordlust.
Erlösung von Bedrohung.
Erlösung von Sturheit.
Erlösung von Egoismus.
Erlösung von Angst.
Erlösung von Trauer
Erlösung von Bedrücktheit.
Erlösung von Leere.
Erlösung von Sinnlosigkeit.
Erlösung von Hoffnungslosigkeit
Erlösung von Unsinn.
Erlösung von Dämonen.
Erlösung von Lichtlosigkeit.
Erlsöung von Lieblosigkeit.
Erlösung von Geistlosigkeit.
Erlösung von GOTTESFERNE
 
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AW: Gottlosigkeit?

Lieber Manfredo,
das sehe ich auch so und wenn du sagst, dass eine endgültige Ausdeutung des Erlösungswerkes Jesu nicht möglich ist, so ist höchste Skepsis geboten, wenn von Menschen gefordert wird, dass sie das, was ein Mensch ex cathedra verkündet, als unfehlbar und unverrückbar zu betrachten haben. Ich denke, wer keinen Widerspruch duldet, ist sich seiner Sache nicht wirklich sicher.
Isofern hat es m. E. überhaupt nichts mit menschlicher Hybris zu tun, wenn sich Einzelne Gedanken über die Inhalte der Botschaft Jesu machen und sie ihre Erkenntnisse mitteilen bzw. sie zu Diskussion stellen.
Herzlichst
Elmar

Geschätzter Elmar,

Dogmen sind geschichtlich bedingt. Sie sind relativ (im positiven Sinn). Die Kirche ist zu Situationsgemäßheit und Zeitgemäßheit verpflichtet. Zeitgemäßheit bedeutet Bedingtheit.

Ein kirchliches Dogma ist nie umfassend, nie erschöpfend. Es ist nie nur Abschluss, es ist immer auch Anfang. Es enthält den Auftrag, eine weiterführende Diskussion zu führen.



Es grüßt ganz herzlich
Manfredo
 
AW: Gottlosigkeit?

Die Erlösung meint ja wohl zugleich Losslösung und Befreiung.

Ja, ich denke Erlösung ist letztlich eine Befreiung von sich selbst um sich selbst zu finden: Befreiung von alledem, was der Zeit unterliegt um Zeitlosigkeit zu gewinnen - Befreiung von alledem was wir nicht sind um zu werden, was wir im zeitlosen Sinne sind. Erlösung als tagtäglich neue Herausforderung und Auseinandersetzung.

"Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach." Lukas 9, 23

Liebe Grüße
Elmar
 
AW: Gottlosigkeit?

"Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach." Lukas 9, 23


Hallo Elmar!


Ich verstehe diesen Satz nicht, denn an anderer Stelle sagt Jesus, dass uns die Wahrheit frei machen wird! SelbstVERLEUGNUNG ist aber grade das Gegenteil von Wahrheit!

Wie erklärst du dir diesen Widerspruch?


LG

EarlyBird :)
 
AW: Gottlosigkeit?

Die Kirche ist zu Situationsgemäßheit und Zeitgemäßheit verpflichtet. Zeitgemäßheit bedeutet Bedingtheit.

Lieber Manfredo,
ich persönlich denke, eine Kirche sollte sich demjenigen verpflichtet fühlen, auf den sie sich öffentlich beruft. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Zeitgemäßheit kann im christlichen Sinne immer nur Zeitlosigkeit bedeuten. Zeitloses ist jederzeit gültig und es ist bedingungslos aktuell.

Herzlichst
Elmar
 
AW: Gottlosigkeit?

Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. Lukas 9,23

Ich verstehe diesen Satz nicht, denn an anderer Stelle sagt Jesus, dass uns die Wahrheit frei machen wird! SelbstVERLEUGNUNG ist aber grade das Gegenteil von Wahrheit! Wie erklärst du dir diesen Widerspruch?

Hallo EarlyBird,

Die Selbstverleugnung, die Jesus fordert bezieht sich auf das, was wir irrtümlicherweise für unsere Identität halten. Konkret das, was der Mode, und der Zeit unterliegt.
Um zu werden, was wir in zeitloser (ewiger) Hinsicht sind, soll man anfangen täglich zu lassen, was nicht (er)haltbar ist, da es dem unausweichlichen Verfall preis gegeben ist. Dies ist, wie hier deutlich wird, kein einmaliger oder ultimativer Akt. In der Metaper vom Kreuz, das es täglich auf sich zu nehmen gilt, fordert Jesus auf, das Zeitliche, Beschwerliche, das Schwache, Fehlerhafte, Unzulängliche kurz, das allzu Menschliche (eigenes und fremdes) bewußt zu ertragen und auf sich nehmen. Das ist der Weg, den Jesus selbst beschritten hat. Wer ihm nachfolgen will soll es ihm gleich tun.

Herzliche Grüße
Elmar
 
AW: Gottlosigkeit?

Lieber Manfredo,
ich persönlich denke, eine Kirche sollte sich demjenigen verpflichtet fühlen, auf den sie sich öffentlich beruft. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Zeitgemäßheit kann im christlichen Sinne immer nur Zeitlosigkeit bedeuten. Zeitloses ist jederzeit gültig und es ist bedingungslos aktuell.

Herzlichst
Elmar

Geschätzter Elmar,

ich persönlich denke, eine Kirche sollte sich demjenigen verpflichtet fühlen, auf den sie sich öffentlich beruft.

Das steht in keinem Widerspruch zu dem was ich geschrieben habe, denn die Kirche ist den Menschen und Gott verpflichtet.

Zeitgemäßheit kann im christlichen Sinne immer nur Zeitlosigkeit bedeuten.

Warum?

Es grüßt ganz herzlich
Manfredo
 
AW: Gottlosigkeit?

Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. Lukas 9,23



Hallo EarlyBird,

Die Selbstverleugnung, die Jesus fordert bezieht sich auf das, was wir irrtümlicherweise für unsere Identität halten. Konkret das, was der Mode, und der Zeit unterliegt.


Hallo Elmar!


Dann find ich das aber extrem missverständlich ausgedrückt! Denn hat das, was wir der Mode wegen übernehmen, nichts mit unserem Selbst zu tun, bzw. ist es dann nicht fruchtbarer, wenn wir uns selbst erforschen und die Symbolik dessen, das wir übernehmen, hinterfragen?


Um zu werden, was wir in zeitloser (ewiger) Hinsicht sind, soll man anfangen täglich zu lassen, was nicht (er)haltbar ist, da es dem unausweichlichen Verfall preis gegeben ist. Dies ist, wie hier deutlich wird, kein einmaliger oder ultimativer Akt. In der Metaper vom Kreuz, das es täglich auf sich zu nehmen gilt, fordert Jesus auf, das Zeitliche, Beschwerliche, das Schwache, Fehlerhafte, Unzulängliche kurz, das allzu Menschliche (eigenes und fremdes) bewußt zu ertragen und auf sich nehmen. Das ist der Weg, den Jesus selbst beschritten hat. Wer ihm nachfolgen will soll es ihm gleich tun.

Herzliche Grüße
Elmar


Na ja, wir sind immer das, was wir sind, wie könnten wir es denn NICHT sein? :confused:
Wir können - oder besser brauchen - nicht wir selbst zu werden, aber wir können es nach und nach erkennen und dazu stehen! Wenn wir nicht dazu stehen, verleugnen wir uns ja grade.

Ich neige dazu, zu vermuten, dass dieser Satz nachträglich von der Kirche eingeflickt wurde...


LG

EarlyBird :)
 
AW: Gottlosigkeit?

Ja, ich denke Erlösung ist letztlich eine Befreiung von sich selbst um sich selbst zu finden: ...
....

Wer oder was findet was :dontknow:
Und was heißt: "sich selbst finden":dontknow:
Was ist das "Gefundene" :dontknow:
Das "Selbst" :dontknow:
Aber was ist "das Selbst":dontknow:

Heureka - möglicherweise :dontknow: ist es am Ende - nichts ...:lachen::lachen::lachen:
 
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AW: Gottlosigkeit?

Das steht in keinem Widerspruch zu dem was ich geschrieben habe, denn die Kirche ist den Menschen und Gott verpflichtet.

Lieber Manfredo,
Es muss nicht im Widerspruch stehen, jedoch divergieren göttliche und menschliche Interessen eben allzu oft, wie gerade die Kirchengeschichte zeigt.

Warum Zeitgemäßheit im christlichen Sinne immer nur Zeitlosigkeit bedeuten wird am universellen d. h. zeitlosen Anspruch deutlich, mit dem Jesus auftrat:

"Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen." Matthäus 24,35

Verstehen es die Kirchen nicht, die zeitlose und universelle Dimension der Botschaft Jesu zu vermitteln, so dürfen sie sich nicht wundern, wenn sie (die Kirchen) selbst als nicht mehr zeitgemäß betrachtet werden.

Herzliche Grüße
Elmar
 
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