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Gottlosigkeit?

  • Ersteller Ersteller Manfredo
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Gottlosigkeit?

Bin wie gesagt ein Verfechter des spinozistischen Gedankens. Sprich: Alles ist von Bedeutung und damit von Notwendigkeit. Wenn wir das nicht so sehen können oder wollen, so ist absolut nichts von Bedeutung.

Jede Erscheinung beweist ihre Notwendigkeit, durch ihr Dasein.

Da liegt das Hauptproblem. Zu zusammengepfercht sind die Menschen mit ihren verschiedenen Denkensweisen.
 
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AW: Gottlosigkeit?

Ich denke, dass das Eckhartzitat ganz in diesem Sinne verstanden werden will: Als ein gegenseitiges-sich-Hingeben. Gott gibt sich hin, für alle jene, die sich für das Göttliche (das Ideelle) hingeben.

Liebe Grüße
Elmar

Danke, Horus, vor allem für die sprachliche Umgestaltung!

Demnach würde die Ebenbildlichkeit des Menschen mit "Gott" in der Fähigkeit zur Hingabe :romeo: bestehen?

Lg Kaawi
 
AW: Gottlosigkeit?

Lieber Manfredo,
danke für deinen Beitrag. Was Jesus lehrte und was daraus gemacht wurde (und noch wird) sind meist zwei Paar Stiefel. Das alte Thema: Anspruch und Wirklichkeit.

Du schreibst:
Mit Verlaub, ich kann die Unterschiede noch immer nicht erkennen! Den Kontext, betreffend Luther hab ich doch erklärt.

Der eine hält eine Erpressung Gottes für Sünde, der andere findet es heilsam, dass der Mensch Gott zwingen kann

sehr herzliche Grüße aus dem sonnigen Dresden

Elmar

Mir kam bisweilen, wenn ich hierher kam, der Gedanke, dass der Mensch in der Zeitlichkeit dahin zu kommen vermag, Gott zwingen zu können. Stünde ich hier oben und spräche zu einem: Komm herauf !«, das wäre schwer ( eine Anstrengung für ihn). Sagte ich aber: »Setze dich hier nieder!«, das wäre leicht. So tut‘s Gott. Wenn sich der Mensch demütigt, kann Gott in seiner (ihm) eigenen Güte sich nicht enthalten, sich in den demütigen Menschen zu senken und zu gießen, und dem allergeringsten teilt er sich am allermeisten mit und gibt sich ihm völlig. (Meister Eckhart)

Guten Abend Elmar!


Wenn der Mensch vermeint, Gott zu etwas zwingen zu können, deute ich das als Hochmut.

Rein rechtlich betrachtet:

Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch ist keine Rechtsbeziehung und das vor allem deshalb, weil das Element der Gegenseitigkeit fehlt. Man kann zwar in einem gewissen Sinn sagen, dass Gott alles Recht auf die Schöpfung hat, nicht aber kann der Mensch Gott gegenüber irgendein Recht anmelden oder irgendetwas mit rechtlichen Mitteln durchsetzen. Um den früheren Eichstätter Fundamentaltheologen Alfred Gläser zu zitieren: "Zu ungleich sind die Partner".

Liebe Grüße aus dem heißen Niederösterreich!
Manfredo
 
AW: Gottlosigkeit?

Danke, Horus, vor allem für die sprachliche Umgestaltung!

Demnach würde die Ebenbildlichkeit des Menschen mit "Gott" in der Fähigkeit zur Hingabe :romeo: bestehen?

Lg Kaawi

Demnach ... :dontknow: - Aber ...
'Damit wird aber die Grenze zwischen Gott und Mensch nie aufgehoben:
Gott ist Gott und er ist ewig - und der Mensch ist "von Erde und wird
wieder zur Erde".'
Psalm 8 zeigt uns diesen Unterschied des Menschen zu Gott aber auch seine Nähe!'
http://www.glauben-und-bekennen.de/besinnung/begriffe-e/ebenbild.htm


Gewittergruß
Reinhard
 
AW: Gottlosigkeit?

.....
Um den früheren Eichstätter Fundamentaltheologen Alfred Gläser zu zitieren: "Zu ungleich sind die Partner".
...

Handelt es sich überhaupt um Partner :dontknow:

Na ja, ein Fundamentaltheologe aus Eichstätt muß es ja wissen, wenn er sogar noch Ungleichheiten zwischen den sog. "Partnern" feststellen kann....:lachen::lachen::lachen:
 
AW: Gottlosigkeit?

Ich denke, dass das Eckhartzitat ganz in diesem Sinne verstanden werden will: Als ein gegenseitiges-sich-Hingeben. Gott gibt sich hin, für alle jene, die sich für das Göttliche (das Ideelle) hingeben.
Ich denke mir schon seit langem, dass Gott seine Lebenskraft an alles Leben bedingungslos hingibt. Es ist das große Lebensopfer Gottes.

Die Segnung des Brotes: "Dies ist mein Leib, der für euch hingegeben wird" könnte durchaus meinen, dass Gott damit seine wesentliche Substanz, die Liebe, im Besonderen immer für die Menschen hingibt, hinopfert.

Die Segnung des Weines: "Dies ist mein Blut, das für euch vergossen wird", könnte im höheren Verständnis ausdrücken, dass Gott damit seinen wesentlichen Geist, im Besonderen sein Weisheitsfluten und das Wehen seines Heilens, immer für die Menschen zum Trinken, zum Aufschlürfen hingibt, hinopfert.
 
AW: Gottlosigkeit?

Ich denke mir schon seit langem, dass Gott seine Lebenskraft an alles Leben bedingungslos hingibt. Es ist das große Lebensopfer Gottes.

Die Segnung des Brotes: "Dies ist mein Leib, der für euch hingegeben wird" könnte durchaus meinen, dass Gott damit seine wesentliche Substanz, die Liebe, im Besonderen immer für die Menschen hingibt, hinopfert.

Die Segnung des Weines: "Dies ist mein Blut, das für euch vergossen wird", könnte im höheren Verständnis ausdrücken, dass Gott damit seinen wesentlichen Geist, im Besonderen sein Weisheitsfluten und das Wehen seines Heilens, immer für die Menschen zum Trinken, zum Aufschlürfen hingibt, hinopfert.

100 percent agree reinwiel!

In der jüdischen Mahlpraxis war es üblich, dass der Hausvater den Segensspruch über den Kelch mit Wein hält und jeder Mahlteilnehmer aus seinem eigenen Becher trinkt. Jesus macht das anders, er lässt den einen Becher an alle zirkulieren, ein Gestus der deutlich macht, dass eben alle teilhaben sollen am einen Becher des Heils.

lg aus dem gewittrigen Nö:regen:
Manfredo
 
AW: Gottlosigkeit?

Ich denke, dass das Eckhartzitat ganz in diesem Sinne verstanden werden will: Als ein gegenseitiges-sich-Hingeben. Gott gibt sich hin, für alle jene, die sich für das Göttliche (das Ideelle) hingeben.

Liebe Grüße
Elmar

Mir kam bisweilen, wenn ich hierher kam, der Gedanke, dass der Mensch in der Zeitlichkeit dahin zu kommen vermag, Gott zwingen zu können. Stünde ich hier oben und spräche zu einem: Komm herauf !«, das wäre schwer ( eine Anstrengung für ihn). Sagte ich aber: »Setze dich hier nieder!«, das wäre leicht. So tut‘s Gott. Wenn sich der Mensch demütigt, kann Gott in seiner (ihm) eigenen Güte sich nicht enthalten, sich in den demütigen Menschen zu senken und zu gießen, und dem allergeringsten teilt er sich am allermeisten mit und gibt sich ihm völlig. (Meister Eckhart)

Vielleicht war die Formulierung, "Gott zwingen zu können", von Meister Eckhart auch einfach nur ungeschickt gewählt.
 
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AW: Gottlosigkeit?

Vielleicht war die Formulierung, "Gott zwingen zu können", von Meister Eckhart auch einfach nur ungeschickt gewählt.

Lieber Manfredo,
das denke ich nicht. Eckhart zeigt die Wechselwirkung Gott Mensch auf - nämlich, dass Gott nicht ohne den Menschen will und kann, wenn der Mensch nicht ohne Gott (Geist) will und kann. Eckhart ist, was diesen Gedanken angeht absolut konsequent und resümiert:

Wäre ich nicht, so wäre Gott nicht Gott. Dass Gott Gott ist, dafür bin ich die Ursache. (Meister Eckhart)

Liebe Grüße
Elmar
 
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