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Genugtuung?
Hm......
Kommt doch von genug tun! Wieso denkst du, dass Mensch nicht von sich aus genugt tun kann, Manfredo?
Mir selber scheint das eher ein - entbehrlicher - Glaubenssatz zu sein.
Ich stoße bei einer solchen Frage, auf die Neugier meiner lieben Mitmenschen, die wie jede Gier niemals zu stillen ist. Es ist der gelebte und überall vorhandene Nihilismus in einer Gesellschaft von Menschen die alles haben und nie Not gelitten haben. Deswegen auch nichts brauchen, nicht wissen was sie wollen, und auch für nichts dankbar sein können.Stoßen Sie auf das Fass ohne Boden in Ihnen selbst? Oder meinen Sie mit Fass ohne Boden, daß Sie gar nicht so viel gutmachen können, wofür Sie sich schämen?
Das ist ja eine gute Voraussetzung dafür, es besser zu machen als ich.(Eben finde ich, daß Sie sich gelegentlich durchaus pessimistisch geben, von wegen Zukunftsoptimismus.)
Jesus Christus hat durch das Opfer seines Lebens Gottes Zorn besänftigt so dass Gott im Gegenzug nun der Menschheit ihre Schuld vergibt. Das ist eine in kirchlichen Kreisen weit verbreitete Ansicht. Dass damit ein völlig unverständlicher Gnadenakt konstruiert wird stört die meisten Glaubensgemeinschaften nicht. Im Gegenteil, sie argumentieren, dass da überhaupt kein Erklärungsbedarf bestünde, da es sich ja um ein Mysterium des Glaubens handelt, das nicht hinterfragt werden kann - nicht zu hinterfragen sei. Ich persönlich halte diese Darstellung für eine Verfälschung der Botschaft Jesu, der die Menschen lehrte, dass Gottes Gnade oder Ungnade von der Gnade oder Ungnade abhängt, mit welcher wir unseren Mitmenschen begegnen:
Vergib uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern vergeben haben. Matth. 6,12
Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. Matth. 6,14-15
Daran wird deutlich, dass wir uns durch unsere eigene innere Haltung, einen gnädige oder einen ungnädigen Gott schaffen bzw. ein versöhnliches oder unversöhnliches Schicksal heraufbeschwören. Sinnen wir auf Rache und Vergeltung, so werden wir mit eben jenem Geist der Vergeltung konfrontiert werden. Dies ist auch das Wesen des Gerichts über die Menschheit - wir selbst kreieren es:
Richtet nicht damit ihr nicht gerichtet werdet; denn mit dem Gericht mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet und mit demselben Mass mit dem ihr messt, werdet ihr gemessen. Matth. 7,1
Üben wir Vergebung und Barmherzigkeit, so wird uns das Dasein wiederum mit Vergebung und Barmherzigkeit begegnen. Dieser ursächliche Zusammenhang trägt den Charakter einer ewigen Gesetzmäßigkeit:
Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Matth. 5,7
Unser Vertrauen in dieses universelle Prinzip ist Inhalt des christlichen Glaubens. Der gesamte Opfertodgedanke kann nicht anders, als auf Grundlage der Aussagen Jesu verstanden werden.
Herzliche Grüße
Horus
Allerdings ist das Märchen, was Du genannt hast, eine große Hilfe gewesen, um in einer nekrophilien Umwelt überleben zu können. Leider hast Du bei Deiner Kopie den folgenden Abschnitt weggelassen, den ich aber sehr bedeutsam finde:
Ja sehr wahrscheinlich, das gehört noch zu meinem Grundmuster, dass ich mich ursprünglich angestrengt habe, nicht da zu sein.
Deswegen verstehe ich eine solche Frage auch einfach nicht wirklich. Ich bin doch da und antworte Dir, was willst Du da noch mehr? Das verstehe ich ganz einfach nicht. Hast Du keine Augen im Kopf oder was ist da los?
Es ist schon einmal gut, dass Du es wenigstens als Streit bezeichnest. Ob Du es ernst und wie Du es sonst nimmst ist Deine Sache und Deine Entscheidung, was Du für ein Mensch sein willst. Ich nehme mich ernst mangels vernünftiger Rückmeldungen eben auch wichtiger als manchen lieb ist. Es ist meine Entscheidung in Bezug auf eine Welt, die ich ursprünglich als in Ordnung und okay erlebt habe und allein mich und meine Familie als defizitär. Etwas für das ich mich nur schämen konnte. Das wollte ich einfach gut machen und stoße auf ein Fass ohne Boden.
Ich persönlich denke, dass es das ist, was uns Jesus durch seine Bereitschaft, Leid und Tod auf sich zu nehmen, vermitteln wollte und bis heute vermittelt. Eine Kernaussage seiner Botschaft übrigens, auf die bereits Meister Eckhart hinwies:
Wir rufen alle Tage und schreien im Vaterunser: Herr, dein Wille geschehe! Wenn aber dann sein Wille geschieht, so wollen wir zürnen und ergeben uns nicht in seinen Willen. Was er auch tut, das müsste uns (aber) das Beste dünken und am allerbesten gefallen. Die es so zum Besten nehmen, die bleiben allewege in ganzem Frieden. Ihr aber sprecht manchmal: Ach, wäre es anders gekommen, so wäre es besser, oder wäre es nicht so gekommen, so wäre es vielleicht besser gekommen. Solange dich das dünkt, gewinnst du nimmer Frieden. Du sollst es zum Allerbesten nehmen. Meister Eckhart
Dass in ausnahmslos allen Geschehnissen eine Notwendigkeit liegt, und uns in aller Realität immer auch die Wahrheit selbst (Gott) begegnet, diese Erkenntnis vermittelte aber auch der jüdische Philosoph Baruch Spinoza:
Jede Erscheinung beweist ihre Notwendigkeit durch ihr Dasein. Baruch Spinoza
Liebe Grüße
Elmar
Hallo Manfredo,
du schreibst:
"Die theologische Wahrheit gibt es nur in der polarisierenden Spannungseinheit von Buchstabe und Geist, Evangelium und Dogma, Anamnese und Prophetie, endlicher Aussage und ewigem Mysterium Gottes."
Mt Verlaub: Dieses Bächlein ist mir zu trüb, da trinke ich lieber aus der Quelle. (Frei nach Luther)
Zu Meister Eckharts Zitat: Ich erkenne große Übereinstimmungen zu der Lehre Luthers, die ich kurz dargelegt habe. [/COLOR][/B]
Wo sind die Unterschiede?
Nun, du schreibst:
Für Luther war das der Sündenfall schlechthin, weil er darin eine Erpressung Gottes sah.
Ich weiß nicht, ob das tatsächlich Luthers Ansicht entspricht, dazu kenne ich den Kontext zu wenig. Eckhart jedenfalls ist diesbezüblich anderer Auffassung wenn er schreibt:
Mir kam bisweilen, wenn ich hierher kam, der Gedanke, dass der Mensch in der Zeitlichkeit dahin zu kommen vermag, Gott zwingen zu können.
Liebe Grüße
Elmar
Dann muss aber auch das Klagen und Jammern über ein hartes Schicksal zu diesen Notwendigkeiten gehören!
Man denke nur mal an Hiob!