AW: Geld und Gerechtigkeit
@Vermittler
Danke für die Tipps! Zuerst gehe ich zum Optiker, wie mir Allfred empfohlen hat und dann gucke ich mir die Sterne an; damit hat die Welt bis auf Weiteres ein Problem weniger.
Dein Hinweis, dass dabei eventuell sogar etwas Verwertbares herauskommen könnte, erinnert mich an den Tagtraum, den Einstein als Beamter im Patentamt hatte, weil es dort so fad war und der schliesslich zur Relativitätstheorie führte. Bei mir sollte man sich allerdings keine allzu großen Hoffnungen machen ;-)
Wie auch immer, der Kern ist also die Abschaffung des Geldes!?
Das kann jetzt auch schon jeder für sich haben, vereinfacht durch bestehende Tauschkreise, das erwähnte Talente-System, etc.
Würdest du stante pede auf Geld verzichten?
Und nochmals: Wie könnte der Einstieg in eine geldlose Welt aussehen?
Danke, dass du einen Weg gefunden hast, mit meiner zugegeben schnippischen Art humorvoll umzugehen.
Ich meine, dass die meisten Probleme und Ungerechtigkeiten dem Geld geschuldet sind. Natürlich ist dies alles nicht nur meine Idee, sondern ich gebe viele Dinge wieder, die ich anderswo aufschnappte. Da ich nun das Geld als Problem-Verursacher ansehe, fragte ich mich, wie man ohne Geld als Gesellschaft leben könnte. Dies tun ja noch heute gewisse Naturvölker (allerdings in überschaubareren Gesellschaften). Natürlich hörte ich oft den Hinweis auf die nicht verwirklichungsfähige Utopie. Doch ich denke es gab in der Geschichte viele utopische Dinge, die dann doch eintraten. Vielleicht deute ich den Begriff "Utopie" nun falsch, aber dass der Mensch einmal fliegen würde, war doch eine Utopie. Ich finde also den Hinweis "Utopie" sinnlos und ohne argumentative Kraft. Na ja, von einer Bauernfamilie ausgehend, fragte ich mich, wie diese wohl ihr Zusammenleben regeln würde. Sie würde die anfallenden Arbeiten je nach persönlicher Eignung gemeinsam erledigen, und die Früchte der Arbeit gemeinsam genießen. Dies, so dachte ich, ließe sich doch auch auf große Gesellschaften übertragen. Der Mensch ist auf den eigenen Vorteil bedacht, das ist normal. In meinem Modell sollte das Wohl der Gesellschaft unmittelbar mit dem Wohl des Einzelnen verknüpft sein, damit sich derjenige, der der Gesellschaft schadet, ins eigene Fleisch schneidet. Bei "uns heute" kann jeder versuchen, auf Kosten der Allgemeinheit persönliche Vorteile zu erringen. Beispiel: Heroin-Dealer. In meinem Modell soll dies möglichst nicht möglich sein. Jeder soll unmittelbar am Erfolg der gemeinschaftlichen Bemühungen teilhaben. Alle haben gut gearbeitet? Dann haben auch alle viel Freizeit. Dies "alle" bezieht sich tatsächlich auf alle, also auf den Arbeiter, den Denker, den Polizisten, den Schneider, den Bürgermeister usw. Um nun die Arbeit gerecht zu verteilen, überlegte ich, nach welchen Kriterien man die Arbeitsleistung bewerten könnte. Fair schien mir die Kalorien-Methode, denn sie bewertet nicht die Wichtig- oder Nichtigkeit einer Tätigkeit, sondern misst den persönlichen Einsatz.
In meinem Modell würde niemand den logistischen Aufwand der Heroin-Dealerei betreiben, denn er würde daran keinen Vorteil sondern nur Nachteile haben.
Ich bin hier und jetzt natürlich auf Geld angewiesen, da ich die Vorzüge des städtischen Lebens nicht gegen ein bäuerliches Kommunen-Dasein tauschen möchte. Als weitere Alternativen fielen mir nur der Ausstieg und/oder pionierhaftes Zurückziehen in die Wildnis, oder kriminelle Betätigung ein; dies strebe ich momentan nicht an.
Ob ich von heute auf morgen auf Geld verzichten könnte? Wenn eine Zauberfee die Gesellschaft entsprechend gliedert, warum nicht? Ich habe allerdings so wenig Geld, dass ich mich leichter davon lösen könnte als viele andere Menschen. Ich muss aber auch sagen, würde ich im Lotto gewinnen, dann würde ich mich sehr freuen.
Wie ein Einstieg aussehen könnte? Das habe ich schon erwähnt. Ich habe keine Ahnung. Revolte, Katastrophe usw würde wahrscheinlich eher zu schlechteren Verhältnissen führen, als dass sich eine gerechtere Gesellschaft etablieren würde. Die "Einsicht" ist zwar bei vielen Menschen vorhanden, doch Bequemlichkeit oder die Angst, Luxus einzubüßen, lassen sie meist beim Althergebrachten verharren. Ich denke auch, der Großteil der Menschen ist geistig nicht rege genug, dieses Thema tiefgreifend zu überdenken. Und, wie gesagt, Geld ist Macht, und somit werden die Mächtigen ihr Geld hüten wollen.
Vielleicht eher wie die €-Einführung. Alles wird vorbereitet, und am Stichtag ist das Geld überflüssig.
Vielleicht wird mit besserer Schul- und allgemener Bildung "mein" Thema auf mehr Interesse stoßen. Vielleicht muss auch tatsächlich das menschliche Gehirn erst die nächste Evolutionsstufe erreichen, damit Eigensinn, Eigennutz usw in den Hintergrund treten. Ich hoffe dies klang nicht eingebildet.
Vielleicht, dies sei ausdrücklich gesagt, vielleicht ist meine Idee auch völlig Banane.