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Geboren um zu Sterben - Warum unser Dasein so paradox ist

Oder die Ratten, die immer schneller durch Labyrinthe fanden, wenn andere Ratten, irgendwo auf der Welt den Weg kannten, sie aber zu diesen keinerlei Kontakt oder Verwandschaft hatten.

Ich habe auch zwei bis zweieinhalb Bücher von Sheldrake gelesen und fand seine Ausführungen ebenfalls bedenkenswert.
Ich bin auch generell immer bereit die handelsübliche Erklärung zu hören, außer wenn diese vollkommen absurd ist oder generell eine ad hominem Frechheit, der Art, man hätte sich da ganz einfach etwas eingebildet. Und wenn Erklärungen regelmäßig nichts erklären, sondern auf Zufall rekurrieren, finde ich das in der Regel auch nicht überzeugend.
 
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Oder auch menschliche Telepathie ... wir alle kennen es: Das Telefon klingelt, und wir wissen: Das kann nur der oder die sein.
Nö, kenne ich nicht. Glaube ich auch nicht. Ich glaube aber ganz fest an die menschliche Einbildungskraft.

Nach Sheldrake folgt das Universum keinen Gesetzen, sondern Gewohnheiten, die mit der Dauer wie Gesetze wirken und aussehen.
"Gewohnheiten die wie Gesetze wirken und aussehen" - was heißt das?

Nach meiner Interpretation dieses Satzes sieht Sheldrake das Universum als Subjekt mit einem freien Willen, und dieses Universal-Subjekt hat gewisse Gewohnheiten, die sie, wie unsereins halt auch, ungern wieder ablegt, wenn sie sich einmal eingeschliffen haben. So weit, so schön. Was sollen nun aber die seltsamen "morphogenetischen Felder"? Ich bin ein Subjekt mit freien Willen, ein morphogenetisches Feld habe ich jedoch nicht. Wo kommt das also her?

Als "beinharter Rationalist" (Chris M) weiß ich nicht, was ich von solchen Erklärungsmodellen halten soll. Andererseits ist die Bezeichnung eines "Naturgesetzes" ja letztlich auch nur eine philosophische Hilfskonstruktion, die am Ende nichts erklärt. Ein Axiom, nichts weiter. Warum soll man da nicht auch "Gewohnheiten" annehmen können?
Ein Naturgesetz ein "Axiom" zu nennen, halte ich für sehr unglücklich. Axiome sind gewisse Annahmen, die man machen muss, um auf dieser Grundlage ein formales System zu errichten. Naturgesetzliche Aussagen sind dagegen keine formalen Theoreme. Ihnen liegen vielmehr empirische Anfangs- und Endzustände zugrunde, und die Gesetze beschreiben den Weg, wie man vom Ausgangszustand rechnerisch zum Endzustand kommt. Wäre das Naturgesetz ein Axiom, also eine willkürliche Annahme, ließe es sich nicht falsifizieren.

Wenn Sheldrake ernst genommen werden will, muss er ein Testverfahren angeben, wie seine Theorie der "Gewohnheiten" falsifiziert werden kann. Hat er das gemacht?
 
Ich bin ein Subjekt mit freien Willen, ein morphogenetisches Feld habe ich jedoch nicht. Wo kommt das also her?
Ein Effekt dieses hypotherischen Feldes wäre nach Sehldrake, dass irgendwer, irgendwo auf der Welt eine Fähigkeit erwirbt, die bislang nicht vorhanden war und es danach auf einmal viele andere Menschen ebenfalls schaffen. Das wäre also ein Effekt des Feldes. Beim Menschen kann man das vielleicht noch motivationspsychologisch oder über Imitationen erklären, aber bei Laborratten oder gar Kristallen fällt das flach.
 
Naja, die Wissenschaft ist voll von Existenzaussagen, die bekanntlich auch nicht falsifizierbar sind.
Eine Existenzaussage ist keine Theorie. Eine Theorie beansprucht Allgemeingültigkeit, deshalb ist sie nur falsifizierbar, nicht verifizierbar. Aus Theorien lassen sich Existenzaussagen ableiten. Diese wiederum sind nur verifizierbar, nicht aber falsifizierbar.

Ergo: Entweder handelt es sich bei Sheldrakes "Gebilde" um etwas, das nicht den Anspruch einer Theorie erheben kann, sondern nur um eine persönliche Meinung neben beliebigen anderen. Oder aber die Existenzaussagen, die er macht, lassen sich aus einem theoretischen Konstrukt ableiten. Dann wäre es schön, diese Theorie zu kennen und zu schauen, ob und wie diese falsifizierbar ist. Ferner wäre darzustellen, wie sich die morphogenetischen Felder aus dieser Theorie ableiten lassen. Und ganz wichtig: wie lassen sich die Felder nachweisen, nicht nur behaupten.
 
Dann wäre es schön, diese Theorie zu kennen und zu schauen, ob und wie diese falsifizierbar ist, und wie sich die Behaupteten morphogenetischen Felder aus dieser Theorie ableiten lassen.
Er versucht, wie @Giacomo_S schon schrieb im wesentlichen eine übergerodnete Theorie für Experimente oder Beobachtungen der Wissenschaft zu finden, die sich bislang einer Erklärung verweigerten und zwar veruscht er es quer durch die Disziplinen, bei da dann analogen Beobachtungen, die im Grunde genommen Lerneffekte darstellen, von Wesen oder Dingen, denen wir in der Form (weil sie keinen Kontakt hatten) keine Lern- oder Vererbungseffekte zuschreiben würden oder denen wir prinzipiell die Fähigkeit zum Lernen absprechen würden.
Die analoge Form war immer, dass es sehr lange dauerte, bis eine Lösung oder Form für etwas zum ersten Mal gefunden wurde, nachdem dies aber geschehen ist, ging die Wiederholung, an völlig anderen Orten der Welt, wesentlich schneller.

Teilweise ging es auch um Experimente, die heute aus ethischen Gründen so nicht mehr durchgeführt würden, man hat die Jungen einer Kaninchenmutter irgendwo am Ende der Welt getötet, die Mutter selbst war Kilometer entfernt, doch ihre emotionale Reaktion war zeitgleich deutlich messbar. Was auch immer das alles bedeutet, es passt nicht zu dem, was wir annehmen.
 
Wir sind nicht geboren, um zu sterben. Unser Leben ist n i c h t paradox !

Wir sind hier, um zu lernen, wirklich harmonisch mit unserem Richtigen Schöpfer und seiner Schöpfung zusammenzuleben.
 
eine übergerodnete Theorie (sic) für Experimente oder Beobachtungen der Wissenschaft
Nochmal: wenn es eine Theorie sein soll, muss sie falsifizierbar sein. Und der Erbauer der Theorie hat anzugeben, wodurch seine Theorie falsifiziert werden kann. Ansonsten arbeitet er genauso unwissenschaftlich wie die String-Theoretiker.

Ich denke nicht, dass Sheldrake für seine Vermutungen den Anspruch einer Theorie erheben kann.
 
Nach meiner Interpretation dieses Satzes sieht Sheldrake das Universum als Subjekt mit einem freien Willen, und dieses Universal-Subjekt hat gewisse Gewohnheiten, die sie, wie unsereins halt auch, ungern wieder ablegt, wenn sie sich einmal eingeschliffen haben. So weit, so schön. Was sollen nun aber die seltsamen "morphogenetischen Felder"? Ich bin ein Subjekt mit freien Willen, ein morphogenetisches Feld habe ich jedoch nicht. Wo kommt das also her?

"Das Universum kennt keine Gesetze, nur Gewohnheiten. Und Gewohnheiten lassen sich ändern."
Douglas Adams

Freier Wille geht wahrscheinlich zu weit und ich glaube nicht, dass Sheldrake mit dem Begriff Gewohnheiten das gemeint hat.
Bei biologischen Organismen und gerade auch dem Menschen kann es sicher viele Erklärungsmodelle für ungewöhnliches Verhalten geben. Denn schließlich handelt es sich um komplexe Organismen, die nicht zuletzt auch noch einem sozialen System innewohnen.
Aber chemische Substanzen?

Wie ist es erklärbar, dass ein Zuckeraustauschstoff, erstmalig synthetisiert Ende des 19. Jh., einige Jahrzehnte lang flüssig ist und sich auf einmal "entscheidet", ein Feststoff zu sein? Und sich, egal, wie man es auch immer anstellt, in der flüssigen Form nicht mehr darstellen lässt?
Oder ein AIDS-Medikament, ein neues und bislang nicht synthetisiertes Molekül, ein paar Jahre lang auf dem einmal erarbeiteten Reaktionsweg hergestellt wird - und plötzlich geht das nicht mehr, die Reaktion kommt in dieser Form einfach nicht mehr zustande. Und das gleichzeitig in Werken in England und Australien? Schließlich fand man eine andere Synthese, mit nur der Hälfte der Ausbeute, aber der Schaden ging in die Millionen, ein ganz erheblicher ökonomischer Schaden, sogar für einen Pharmahersteller.

Ein rennomierter und beteiligter Kristallograph wurde von Sheldrake zitiert (von mir sinngemäß): "Die Kristallographie bewegt sich am Rande völliger Unwissenschaftlichkeit". Die "wissenschaftlichen" Erklärungsmodelle für o.g. Verhaltensänderungen chemischer Substanzen und Reaktionen - die im übrigen gut dokumentiert sind - gehen dahin, dass winzige Kontaminationen, Kristallisationskeime, die über ein gekipptes Fenster oder auch eine Aktentasche in die Labore und Werke gelangen, dies bewirken.
Wirklich erklären tut dies aber auch nichts.

Sheldrake bringt andere Beispiele, u.a. aus der Neurologie. Bis heute ist es z.B. völlig unbekannt, wo im Gehirn eigentlich das Gedächtnis sitzt. Die Neurologie erhält ihre Erkennnisse (klassisch) aus dem Umkehrschluss schwerer organischer Schäden. Dieser und jener Teil des Gehirns ist zerstört, es bewirkt diesen oder jeden neurologischen Schaden, also muss es da sitzen, das Gedächtnis z.B.
Die wissenschaftliche Erfahrung und neuere, teils bildgebende Verfahren haben aber gezeigt, dass es ... Denken des 19. und 20. Jh. ... nicht so simpel ist.

Vielmehr scheint es so zu sein, dass der Abruf der Informationen nicht mehr funktioniert, die Information selbst aber duchaus noch vorhanden sind (NB: Ich selbst habe das schon einmal am eigenen Leib erlebt).
Es gibt gut dokumentierte, wenn auch seltene medizinische Beispiele, wo jemand mit einem schwer geschädigten Gehirn erstaunliche kognitive Leistungen vollbringt, darunter sogar einer, der nach einem Scan so gut wie überhaupt kein Gehirn zu besitzen scheint. Und der macht sogar noch einen Universitätsabschluss, und man fand den Befund nur durch eine Routineuntersuchung ... wie kann das sein?

Sheldrake bringt das Analog-Beispiel eines Fernsehers. Wenn er kaputt ist, dann bringt er verzerrte Bilder, die Verarbeitung der Information stimmt nicht mehr oder der Empfang ist mangelhaft. Allerdings macht der Fernseher nicht das Programm, denn das entsteht irgendwo im Sender.
Nach Sheldrake sind die morphologischen Felder eine Art übergeordnetes Kontinuum, in dem jedes Lebewesen auf einem noch unbekannten, gleichwohl physikalischem Weg Informationen speichert und auch abruft. Und es unter gewissen, noch unbekannten Bedingungen vorkommen kann, dass hierbei zwischen Individuen auch Information ausgetauscht wird.

Ein Naturgesetz ein "Axiom" zu nennen, halte ich für sehr unglücklich. Axiome sind gewisse Annahmen, die man machen muss, um auf dieser Grundlage ein formales System zu errichten. Naturgesetzliche Aussagen sind dagegen keine formalen Theoreme. Ihnen liegen vielmehr empirische Anfangs- und Endzustände zugrunde, und die Gesetze beschreiben den Weg, wie man vom Ausgangszustand rechnerisch zum Endzustand kommt. Wäre das Naturgesetz ein Axiom, also eine willkürliche Annahme, ließe es sich nicht falsifizieren.

Es gibt aber physikalische Grundgesetze, die ich eindeutig als Axiom sehe. Es handelt sich um grundlegende Aussagen, die interessanterweise immer dann formuliert weren, wenn den Naturwissenschaftlern nichts anderes mehr einzufallen scheint: Die Thermodynamik, die Entropie.

Eine Eis-Salz-Wasser - Mischung hat mir bislang noch kein Chemiker befriedigend erklären können.
Gibt man Eis, Salz und Wasser zusammen, dann kühlt sich diese Mischung auf etwa -20° C ab, gleichzeitig "schmilzt" das Eis. Eine Reaktion, die man früher wie heute viel genutzt hat, früher auch in der Küche (Speiseeisherstellung ohne Kühlaggregate) und nicht zuletzt bei der Eisräumung auf den Straßen.
Fragt man die Chemiker, wie das denn funktionieren kann, dann werden sie esoterisch. Die Entropie, sagen sie dann, das Universum habe das Bestreben, von einem geordneten Zustand in einen möglichst ungeordneten Zustand über zu gehen. Und dies sei eben die Salzlösung als Konsequenz und nicht der geordnete Zustand aus Salz, Eis und Wasser ... und wenn es eben um den Preis sei, deswegen Energie aus der Umgebung aufnehmen zu müssen (die Abkühlung).

Erklärt wird damit gar nichts.
Es handelt sich um ein Axiom, eben "das Bestreben des Universums", und wenn man es näher betrachtet, dann ist dieses "wissenschaftliche" Erklärungsmodell genauso "wissenschaftlich" oder "unwissenschaftlich" wie Sheldrakes Gewohnheiten.
 
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