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Erwartungen im Alter

AW: Erwartungen im Alter

In einer Gesellschaft, welche so beschaffen ist wie die unsere, sich dies auch nicht von Heute auf Morgen ändern kann und wird, ist es wohl wichig, dass die Alten genug finanzielle Mittel besitzen, um sich das Leben noch lebenswert zu gestalten.

Und genau das ist das Problem der heutigen Zeit. Geld. Nur Geld macht glücklich. Nur mit Geld ist das Leben lebenswert.Hat man kein Geld, Pech gehabt.
Aber ehrlich Suche, was kann man sich für Geld kaufen?
Gesundheit? Liebe? Empathie? Glück?
Ich kenne beides. Leben mit relativ viel Geld, und das Leben als Mindestrentnerin.
Es dauerte einige Zeit, bis ich dahinterkam daß ich jetzt, ohne Geld, glücklicher bin als ich es je zuvor war. Ich wußte vorher nicht, wie kreativ und geschickt ich bin. Und die Freude hält viel länger an, wenn man etwas selbst gemacht hat, anstatt es fertig zu kaufen. Wenn mir das jemand vor 10 Jahren gesagt hätte, ich hätte ihn ausgelacht. Konnt' ich mir nie vorstellen. Ist aber so.
Je zufriedener man mit dem ist was man hat, desto weniger braucht man zum Glücklichsein.
Glück ist Liebe und Geborgenheit in der Familie. Das Wissen, man ist nicht allein. Wenn's mir schlecht geht, ist jemand da, der mich auffängt.
Und wenn's mir gut geht, kann ich auffangen.
Wie heißt es so schön in der Werbung für Aktion Mensch?
Das wir gewinnt.
Heute kämpft jeder für sich allein. Da kann es nur Verlierer geben.
Geteiltes Leid ist halbes Leid sagt ein altes Sprichwort
Ich möchte es ergänzen. Geteiltes Glück verdoppelt sich.
 
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AW: Erwartungen im Alter

Liebe Eule,

Natürlich hast Du recht, doch schließt das eine das andere nicht aus. Im Gegenteil, man kann mit einem finanziellen Hintergrund besser leben und im hohen Alter alles besser in den Griff bekommen. Abgesehen davon wird von einer finanziellen Unterstützung durch die Allgemeinheit niemand wirklich reich, wohl aber etwas unabhängiger.

Aber ehrlich Suche, was kann man sich für Geld kaufen?
Gesundheit? Liebe? Empathie? Glück?

In bezug auf die Gesundheit kann man sich, wie ich bereits in meinem Beitrag erwähnt habe (bitte lesen!) eine ganze Menge wertvoller Dinge kaufen. Wenn ich körperlich behindert bin, einen Aufzug im Stiegenhaus z.B., Zahnimplantate (sind sehr teuer und ersetzen die Zähne besser und menschenwürdiger als eine herausnehmbare Prothese), Massagen für den schon geschwächten Körper und bestimmt noch vieles mehr, das mir auch nicht einfällt, weil ich eben noch nicht in dieser Situation bin.

Auch die Liebe, wenn sie auch nicht gekauft werden kann, kann mit genügend Geld gestützt werden. Auch ältere Frauen, so wie auch ältere Männer können einen liebenswerten Menschen kennen lernen, der nicht viel Geld hat oder vielleicht gerade arbeitslos ist. Wenn allerdings beide kein Geld haben, wird auch die schönste Liebe zum Problem.

Auch Sympathie kann ich mir nicht kaufen, wohl aber durch kleine Geschenke, wie Einladungen zu einem Essen oder Blumen zu gegebenem Anlass, stützen.
Mit einer kleinen Rente kann man sich aber nicht einmal das leisten. Doch Freundschaften müssen gepflegt werden und kleine Geschenke erhalten die Freundschaft, sagt ein Sprichwort.

Glück im Alter? Eine liebe Familie kann ich mir natürlich nicht kaufen, aber doch eine gewisse Zufriedenheit auch ohne diese.

Ich kenne beides. Leben mit relativ viel Geld, und das Leben als Mindestrentnerin.
Es dauerte einige Zeit, bis ich dahinterkam daß ich jetzt, ohne Geld, glücklicher bin als ich es je zuvor war. Ich wußte vorher nicht, wie kreativ und geschickt ich bin. Und die Freude hält viel länger an, wenn man etwas selbst gemacht hat, anstatt es fertig zu kaufen. Wenn mir das jemand vor 10 Jahren gesagt hätte, ich hätte ihn ausgelacht. Konnt' ich mir nie vorstellen. Ist aber so
.

Wunderbar für Dich, die Du Talent hast und Deine Fähigkeiten entwickeln konntest. Aber die, welche womöglich nicht mehr diese Kraft und Geduld aufbringen, können sich nur mit Geld helfen. Sie sind nämlich meistens damit beschäftigt, ihre Kräfte zu erhalten oder wieder zu gewinnen und das kostet eben Geld und Zeit.

Je zufriedener man mit dem ist was man hat, desto weniger braucht man zum Glücklichsein.

Kommt eben darauf an, was man hat. Ich kann z.B. ohne eine kleine Geldreserve für alle Fälle nicht zufrieden sein. Dabei habe ich viele schöne Hobbys, die ich auch nicht missen möchte.


Glück ist Liebe und Geborgenheit in der Familie. Das Wissen, man ist nicht allein. Wenn's mir schlecht geht, ist jemand da, der mich auffängt.
Und wenn's mir gut geht, kann ich auffangen.
Wie heißt es so schön in der Werbung für Aktion Mensch?
Das wir gewinnt.

Da bin ich ganz Deiner Meinung, doch die liebe Familie ist ja nicht selbstverständlich. Aber der sehr alte Mensch soll bis zum Tod ein menschenwürdiges Dasein erleben dürfen. Wenn man sich auch mit Geld all diese Dinge, die Du aufzählst, nicht kaufen kann, Geld erleichtert das Leben, vor allem aber dann, wenn man allein und hilfsbedürftig ist und in kein Heim will.

Heute kämpft jeder für sich allein. Da kann es nur Verlierer geben.
Geteiltes Leid ist halbes Leid sagt ein altes Sprichwort
Ich möchte es ergänzen. Geteiltes Glück verdoppelt sich.

Wenn man die Möglichkeit hat und noch die Kraft hat, mit jemand Verlässlichen - das ist nämlich Voraussetzung - gemeinsam zu kämpfen, ist es wunderbar. Aber im fortgeschrittenen Alter kann man nicht mehr so gut kämpfen. Da braucht man jemanden, der einem dabei hilft. Diese Hilfe kostet aber Geld, so oder so.

Geld ist Energie, die ich vor allem im Alter brauche, weil nur mehr wenig davon vorhanden ist und der alternde Mensch soll bis zum Tod ein menschenwürdiges Dasein führen können.

Aber ich verstehe Deinen Idealismus, liebe Eule, doch das Angewiesensein auf fremde Hilfe, auch wenn es die liebende eigene Familie ist, kostet Geld.

Die Allgemeinheit hat dafür zu sorgen, dass unsere Alten keine Not haben und menschenwürdig leben können, mit oder ohne Familie. Auch sollen sie ihre Unabhängigkeit so lange wie nur möglich erhalten können. Ohne eine gewisse Summe an Geld wird dies nicht möglich sein. Und die junge Generation soll bereits darauf hinarbeiten, dass es auch ihnen einmal im Alter - es ist auf alle Fälle beschwerlich - gut geht.

Mit vorsorglichen Grüßen

suche
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Erwartungen im Alter

Liebe Suche!

Auch Du hast recht. Es kommt immer darauf an, unter welchen Aspekten man es betrachtet. Natürlich erleichtert Geld vieles.
Trotzdem habe ich in der Altenpflege die Erfahrung gemacht, daß die, teilweise schwerkranken und bettlägerigen Patienten, die wenig hatten die glücklicheren waren. Mit oder ohne Familie. Aber bei den meisten kümmerte sich auch die Familie rührend um die Alten.
Aber je mehr finanzielle Mittel, je mehr Erleichterungen im Alltag usw. desto unzufriedener und unglücklicher waren diese Menschen. Und ekelhaft.
Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrungen, denn ohne sie hätte ich mich wahrscheinlich auch in diese Richtung entwickelt.
Wenn ich nur daran denke, wie die wohlhabende "Dame" immer gejammert hat, wenn sie via Lift in die Wanne gehoben wurde. Das Wasser war zu heiß, die Wanne zu hart, zuwenig Schaum, zuviel.........
Und die anderen, die sich keinen eigenen Lift leisten konnten, die waren nur glücklich wenn ich alle 14 Tage mit dem mobilen Lift kam. Es war jedesmal ein Fest. (Dazwischen wurde geduscht oder gewaschen)
Beide hatten dieselbe Krankheit und die dadurch entstandene Behinderung.
Es ist eben nicht selbstverständlich. Man kann sich darüber noch freuen. Es geht nicht nur um die optimale Versorgung. Glück im Alter ist mehr.
Und wenn Du im Fernsehen gut hinhörst, wirst du merken, am meisten jammern die, die ohnehin genug haben.

Ah ja, was ich noch sagen wollte - Freundschaft ohne Geschenke ist die, auf die man sich verlassen kann

die arme, aber an Erfahrung reiche eule
 
AW: Erwartungen im Alter

Ich hab' scheinbar schon ein bißchen Alzheimer oder so irgendwas.
Ich wollte Dir ja noch zu Deiner Bemerkung von Talent und Fähigkeiten entwickeln schreiben. Im Alter ist es zu spät dazu. Man muß schon in jungen Jahren damit beginnen, seinem Leben irgend einen Inhalt zu geben. Und wenn es Kartenspielen ist. Und neugierig bleiben. Auch wenn man nur mehr via Medien am Geschehen außerhalb teilnehmen kann.
Und vor allem akzeptieren daß sich das Leben verändert. Sei es durch Krankheit, Gebrechlichkeit oder ganz einfach nur das Alter.
Das fällt mir z.B. noch immer sehr schwer.
Ich hab' bis jetzt noch nicht darüber nachgedacht, aber möglicherweise habe ich diese Erfahrungen gemacht, weil diese "Alten" einer Generation entstammen, die Entbehrungen und Armut erlebt haben.
Die "nächsten" Alten werden sich sicher viel schwerer tun mit dem Zufrieden sein. Oder auch nicht. Ich werde es sicher nicht mehr erfahren.
Siehst Du Suche, und das ist mein einziges Problem. Daß ich nicht mehr genug Zeit um habe noch alles zu lernen was ich noch wissen will, daß ich nie erfahren werde ob wir karibisches- oder sibirisches Klima bekommen, ob der Kapitalismus siegt oder untergeht, ob ich mit meinen "Vorhersagen" recht habe oder nicht (bei den meisten wünsche ich mir nie recht zu haben) und und und
und daß ich wirklich Alzheimer bekomme und vergesse wie man ins Forum kommt - das sind Probleme, aber doch nicht daß ich kein Geld habe......

Liebe Grüße Eule
 
AW: Erwartungen im Alter

Liebe Suche!

Auch Du hast recht. Es kommt immer darauf an, unter welchen Aspekten man es betrachtet. Natürlich erleichtert Geld vieles.
Trotzdem habe ich in der Altenpflege die Erfahrung gemacht, daß die, teilweise schwerkranken und bettlägerigen Patienten, die wenig hatten die glücklicheren waren. Mit oder ohne Familie. Aber bei den meisten kümmerte sich auch die Familie rührend um die Alten.
Aber je mehr finanzielle Mittel, je mehr Erleichterungen im Alltag usw. desto unzufriedener und unglücklicher waren diese Menschen. Und ekelhaft.

Hallo, liebe Eule!

Du sprichst von hier von den Ärmsten der Armen. Diese Menschen waren bereits im Spital und hatten wahrscheinlich keine Heilung mehr zu erwarten. Oder irre ich mich?

Jemand, der im Leben vom Schicksal verwöhnt wurde, wird sein Leiden vielleicht auch anders erleben als Menschen, die immer an Kummer gewöhnt waren. Ich glaube, dass es hier keine Regel gibt.


Es geht nicht nur um die optimale Versorgung. Glück im Alter ist mehr.
Und wenn Du im Fernsehen gut hinhörst, wirst du merken, am meisten jammern die, die ohnehin genug haben.

Das stimmt!

Ah ja, was ich noch sagen wollte - Freundschaft ohne Geschenke ist die, auf die man sich verlassen kann

Du hast recht.

die arme, aber an Erfahrung reiche eule

Dir, liebe Eule, sei Dank für alle Liebe und Geduld, die Du in diesem schweren Beruf aufbringen musstest. Du bist bestimmt an Erfahrung reich und ein lieber Mensch!

Mit herzlichen Grüßen

suche :blume1: :blume1: :blume1:
 
AW: Erwartungen im Alter

Ich hab' scheinbar schon ein bißchen Alzheimer oder so irgendwas.
Ich wollte Dir ja noch zu Deiner Bemerkung von Talent und Fähigkeiten entwickeln schreiben. Im Alter ist es zu spät dazu. Man muß schon in jungen Jahren damit beginnen, seinem Leben irgend einen Inhalt zu geben. Und wenn es Kartenspielen ist. Und neugierig bleiben. Auch wenn man nur mehr via Medien am Geschehen außerhalb teilnehmen kann.
Und vor allem akzeptieren daß sich das Leben verändert. Sei es durch Krankheit, Gebrechlichkeit oder ganz einfach nur das Alter.
Das fällt mir z.B. noch immer sehr schwer.

Auch mir, liebe Eule!


Ich hab' bis jetzt noch nicht darüber nachgedacht, aber möglicherweise habe ich diese Erfahrungen gemacht, weil diese "Alten" einer Generation entstammen, die Entbehrungen und Armut erlebt haben
.

So wird es sein.

Die "nächsten" Alten werden sich sicher viel schwerer tun mit dem Zufrieden sein. Oder auch nicht. Ich werde es sicher nicht mehr erfahren.
Siehst Du Suche, und das ist mein einziges Problem. Daß ich nicht mehr genug Zeit um habe noch alles zu lernen was ich noch wissen will, daß ich nie erfahren werde ob wir karibisches- oder sibirisches Klima bekommen, ob der Kapitalismus siegt oder untergeht, ob ich mit meinen "Vorhersagen" recht habe oder nicht (bei den meisten wünsche ich mir nie recht zu haben) und und und
und daß ich wirklich Alzheimer bekomme und vergesse wie man ins Forum kommt - das sind Probleme, aber doch nicht daß ich kein Geld habe......

Das sind wirklich echte Sorgen. Nachdem aber in meiner Familie niemand an Alzheimer gelitten hat, habe ich mich noch nicht mit diesem schrecklichen Leiden beschäfigt.

Mein Alter wird behindert sein, zumindest, was die Beine anlangt. Wieweit das gehen wird, weiß ich natürlich nicht.

Ich habe vor, in kein Alters- oder Pflegeheim zu gehen. Wie ich das schaffen werde, weiß ich nicht. Doch habe ich eben gewisse Vorstellungen, die wohl Geld kosten.

Auch wenn man froh ist, dass man noch am Leben ist, so glaube ich, dass man mit dem Alter, das viele Unannehmlichkeiten mit sich bringt, nicht zufrieden sein kann. Der eine trägt es mit Fassung, der andere muss jammern.

Um niemanden zur Last zu fallen, muss ich schon jetzt an meiner Gesundheit, sprich Beweglichkeit, arbeiten.

Mit meinen ernsten Hobbys ist es mir sogar gegönnt noch ein wenig damit an die Öffentlichkeit zu gehen. So mache ich z.B. mit meinen Texten und Malereien bei den Wiener Festwochen mit. Die Einschränkungen in meiner Bewegung kann ich noch gut kaschieren und so manches andere auch.

Bei dieser Gelegenheit lerne ich immer wieder liebe Menschen kennen. Ich weiß es mir zu schätzen.

Dir liebe Eule, wünsche ich, dass Du nicht an Alzheimer erkrankst - sehe auch noch keine Anzeichen dafür - und Du noch viele Jahre frisch und froh am Leben teilhaben kannst.

Mit liebsten Grüßen

suche :ola:
 
AW: Erwartungen im Alter

Dir, liebe Eule, sei Dank für alle Liebe und Geduld, die Du in diesem schweren Beruf aufbringen musstest. Du bist bestimmt an Erfahrung reich und ein lieber Mensch!

Mit herzlichen Grüßen

suche :blume1: :blume1: :blume1:

so schwer war er gar nicht. körperlich anstrengend ja,aber wenn man die alten menschen mag, und vor allem respektiert, dann kommt soviel zurück,daß es fürs ganze leben reicht.sehen muß man es halt. und annehmen.
an erfahrung bin ich zwar reich, aber g'scheit bin ich trotzdem nicht.
sonst hätt' ich im bad keinen rittberger trainiert,sondern gewußt daß man mit nassen füßen auf fliesen leicht ausrutscht. drum meine "neumodische kleinschreibweise".mußte auf 1handsystem umsteigen.
und ob ich ein lieber mensch bin, darüber gehen die meinungen stark auseinander.
:sekt: eule
 
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AW: Erwartungen im Alter

Mit meinen ernsten Hobbys ist es mir sogar gegönnt noch ein wenig damit an die Öffentlichkeit zu gehen. So mache ich z.B. mit meinen Texten und Malereien bei den Wiener Festwochen mit.

das find ich toll. schreib mir wo und wann.wien ist ja fast vor meiner haustür.vielleicht kann ich dich einmal "live" sehen.


Die Einschränkungen in meiner Bewegung kann ich noch gut kaschieren und so manches andere auch.

kaschiert wird gar nichts, wos ma haum, haum ma.

Dir liebe Eule, wünsche ich, dass Du nicht an Alzheimer erkrankst - sehe auch noch keine Anzeichen dafür - und Du noch viele Jahre frisch und froh am Leben teilhaben kannst.

das war ja mehr ein joke, und wenn - man lernt jeden tag neue menschen kennen, vergißt das achterl zu zahlen, besser als parkinson - da schüttet man es aus.
und so läßt sich das alter und seine nebenwirkungen am besten ertragen.
mit humor, auch wenn er manchmal schwarz ist.

:rollen: :umarm: eule
 
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