Timirjasevez
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AW: eine welt ohne geld
Wir könnten also auf Geld in jedweder Form, auch Dein staatliches Schwundgeld resp. das Geldkonstrukt der Wirtschaftsordung des Silvio Gesell, verzichten durch ein back to the roots: jeder zimmert sich seine Möbel selbst, schusterst, webt, schneidert und beackert am Abend die eigene Scholle?
Ja zu Sockenstopfen und selbst Marmelade kochen, aber muss deshalb jeder seine Waschmaschine selbst warten können? Oder was verstehst Du unter "technischem Interesse und Kompetenz"?
Was ist bitte die "reine Ideologie"? Wenn wir über "Eine Welt ohne Geld" reden, sprechen wir zunächst über die denkbaren Perspektiven unserer zwischenmenschlich-ökonomischen Beziehungen und der Verhältnisse in denen wir leben. Tractatus Logico-Philosophicus mag da ja für den einzelnen, hier Dich, im eigenen Erkenntnisraum seine "Bibel" sein, für 95 + % der Menschen ist es dies nicht. Das bestimmt die lebenspraktische Stellung der Abhandlung und deshalb fragt Dich niemand.Wir leben heute, wie wahrscheinlich noch nie in der Geschichte, in einer Welt der reinen Ideologie.
Es ist sehr sinnvoll, klar zwischen Welt und Wirklichkeit zu unterscheiden und Wittgenstein hat in seiner logisch philosophischen Abhandlung gezeigt, dass das möglich ist.
Wenn mich jemand fragen würde, ich würde die Bibel durch diese logisch philosophische Abhandlung als "Buch der Bücher" ersetzen, weil beide eigentlich dasselbe aussagen, Letztere allerdings klarer und präziser; aber mich fragt ja leider niemand.
Es genügt nicht, daß der Gedanke zur Verwirklichung drängt, die Wirklichkeit muß sich selbst zum Gedanken drängen.
Karl Marx
Das habe ich nicht verstanden.erichs:31905 schrieb:Praktisch sieht man das daran, dass viele Menschen ehrlich davon überzeugt sind, selbstständig zu sein, weil sie Geld haben. In Wirklichkeit sind sie in allen Lebensbereichen abhängig von der Versorgung durch ihre Mitmenschen.
Ihre Arbeit besteht, wie vermutlich bei 80% der Beschäftigten, in einer reinen Verwaltungstätigkeit für die aktuelle Ideologie.
Daneben geraten in rasender Geschwindigkeit alle praktischen Kompetenzen in Vergessenheit, weil die Gebrauchsgüter nicht mehr gewartet, sondern einfach ausgetauscht werden und das geht schon bis zur Kleidung und den Schuhen.
In Österreich ist unlängst ein neuer Volksheld geboren, weil er gesagt hat, dass die Politiker alles Trotteln sind, weil sie nichts von Kaufmannschaft verstehen.
Ich behaupte hingegen, das Hauptproblem ist, dass technisches Interesse und Kompetenz schwinden. Das hat in ähnlicher Vehemenz mal der Rektor der technischen Universität in Wien gesagt, hat aber damit kaum Resonanz beim Volk gefunden.
Wir könnten also auf Geld in jedweder Form, auch Dein staatliches Schwundgeld resp. das Geldkonstrukt der Wirtschaftsordung des Silvio Gesell, verzichten durch ein back to the roots: jeder zimmert sich seine Möbel selbst, schusterst, webt, schneidert und beackert am Abend die eigene Scholle?
Ja zu Sockenstopfen und selbst Marmelade kochen, aber muss deshalb jeder seine Waschmaschine selbst warten können? Oder was verstehst Du unter "technischem Interesse und Kompetenz"?
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