• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

eine welt ohne geld

  • Ersteller Ersteller kathi
  • Erstellt am Erstellt am
AW: eine welt ohne geld

Wir leben heute, wie wahrscheinlich noch nie in der Geschichte, in einer Welt der reinen Ideologie.
Es ist sehr sinnvoll, klar zwischen Welt und Wirklichkeit zu unterscheiden und Wittgenstein hat in seiner logisch philosophischen Abhandlung gezeigt, dass das möglich ist.
Wenn mich jemand fragen würde, ich würde die Bibel durch diese logisch philosophische Abhandlung als "Buch der Bücher" ersetzen, weil beide eigentlich dasselbe aussagen, Letztere allerdings klarer und präziser; aber mich fragt ja leider niemand.
Was ist bitte die "reine Ideologie"? Wenn wir über "Eine Welt ohne Geld" reden, sprechen wir zunächst über die denkbaren Perspektiven unserer zwischenmenschlich-ökonomischen Beziehungen und der Verhältnisse in denen wir leben. Tractatus Logico-Philosophicus mag da ja für den einzelnen, hier Dich, im eigenen Erkenntnisraum seine "Bibel" sein, für 95 + % der Menschen ist es dies nicht. Das bestimmt die lebenspraktische Stellung der Abhandlung und deshalb fragt Dich niemand.:)
Es genügt nicht, daß der Gedanke zur Verwirklichung drängt, die Wirklichkeit muß sich selbst zum Gedanken drängen.
Karl Marx
erichs:31905 schrieb:
Praktisch sieht man das daran, dass viele Menschen ehrlich davon überzeugt sind, selbstständig zu sein, weil sie Geld haben. In Wirklichkeit sind sie in allen Lebensbereichen abhängig von der Versorgung durch ihre Mitmenschen.
Ihre Arbeit besteht, wie vermutlich bei 80% der Beschäftigten, in einer reinen Verwaltungstätigkeit für die aktuelle Ideologie.
Daneben geraten in rasender Geschwindigkeit alle praktischen Kompetenzen in Vergessenheit, weil die Gebrauchsgüter nicht mehr gewartet, sondern einfach ausgetauscht werden und das geht schon bis zur Kleidung und den Schuhen.

In Österreich ist unlängst ein neuer Volksheld geboren, weil er gesagt hat, dass die Politiker alles Trotteln sind, weil sie nichts von Kaufmannschaft verstehen.
Ich behaupte hingegen, das Hauptproblem ist, dass technisches Interesse und Kompetenz schwinden. Das hat in ähnlicher Vehemenz mal der Rektor der technischen Universität in Wien gesagt, hat aber damit kaum Resonanz beim Volk gefunden.
Das habe ich nicht verstanden.:dontknow:
Wir könnten also auf Geld in jedweder Form, auch Dein staatliches Schwundgeld resp. das Geldkonstrukt der Wirtschaftsordung des Silvio Gesell, verzichten durch ein back to the roots: jeder zimmert sich seine Möbel selbst, schusterst, webt, schneidert und beackert am Abend die eigene Scholle?
Ja zu Sockenstopfen und selbst Marmelade kochen, aber muss deshalb jeder seine Waschmaschine selbst warten können? Oder was verstehst Du unter "technischem Interesse und Kompetenz"?
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
AW: eine welt ohne geld

Habe ich dich irgendwie versehentlich beleidigt moebius, weil du mich plötzlich mit "sie" ansprichst?
 
AW: eine welt ohne geld

@Timirjasevez
Ich selbst hab nie von einer Welt ohne Geld gesprochen. Ich hab erst jetzt entdeckt, dass der Thread so heisst ;-)
Ich sage auch nicht "back to the roots", ich persönlich fühle mich nirgends sehr verwurzelt, ich sage: "down to earth".

Dein Marx-Zitat finde ich übrigens sehr treffend für die Zeit. Es ist eine Variante von "Nichts ist stärker als ein Gedanke, dessen Zeit gekommen ist".

Also, vertrauen wir auf Marx und die revolutionäre Kraft der Burgoisie, sie wird immer siegen ;-)
Du musst doch zugeben, dass das was sich nomentan abspielt bestenfalls eine Farce des Kapitalismus ist (den es immer geben wird, wenn ich dich richtig verstehe?).
 
AW: eine welt ohne geld

@Timirjasevez
Ich selbst hab nie von einer Welt ohne Geld gesprochen. Ich hab erst jetzt entdeckt, dass der Thread so heisst ;-)
Ich sage auch nicht "back to the roots", ich persönlich fühle mich nirgends sehr verwurzelt, ich sage: "down to earth".

Dein Marx-Zitat finde ich übrigens sehr treffend für die Zeit. Es ist eine Variante von "Nichts ist stärker als ein Gedanke, dessen Zeit gekommen ist".

Also, vertrauen wir auf Marx und die revolutionäre Kraft der Burgoisie, sie wird immer siegen ;-)
Du musst doch zugeben, dass das was sich nomentan abspielt bestenfalls eine Farce des Kapitalismus ist (den es immer geben wird, wenn ich dich richtig verstehe?).
Du kennst Deinen Hegel ;):
Alle großen weltgeschichtlichen Vorgänge ereignen sich zweimal: Das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.
Wie das jetzt beim Kapitalismus ist?:dontknow:
Nein ich glaube nicht, dass es immer den Kapitalismus geben wird, aber zumindest, soweit wir denken können, Marktwirtschaft und Geld.
 
AW: eine welt ohne geld

.....

Nein ich glaube nicht, dass es immer den Kapitalismus geben wird, aber zumindest, soweit wir denken können, Marktwirtschaft und Geld.

"Wir denken können" :dontknow:

Also ich kenne aus dem Studium der menschlichen Geschichte historische Phasen, in denen es keine Marktwirtschaft und Geld allenfalls als Tausch-Mittel gab..., aber ich habe ja :ironie: "Gott-sei-Dank!" nichts zu sagen ....:lachen::lachen::lachen:
 
AW: eine welt ohne geld

"Wir denken können" :dontknow:

Also ich kenne aus dem Studium der menschlichen Geschichte historische Phasen, in denen es keine Marktwirtschaft und Geld allenfalls als Tausch-Mittel gab..., aber ich habe ja :ironie: "Gott-sei-Dank!" nichts zu sagen ....:lachen::lachen::lachen:
Ja, wenn dann der Denkende wieder vor seiner Höhle sitzt ...:clown1: falls er eine hat.
 
AW: eine welt ohne geld

Wie das jetzt beim Kapitalismus ist?:dontknow:
Nein ich glaube nicht, dass es immer den Kapitalismus geben wird, aber zumindest, soweit wir denken können, Marktwirtschaft und Geld.

Damit kann ich mich durchaus anfreunden.
Es gibt in diesem Umfeld auch sehr gut funktionierende Geschäftsmodelle, von denen auch vorher die meisten gedacht haben das funktioniert nie und nimmer: Shareware (kommerzielle Computerprogramme, die dem Kunden einfach überlassen werden mit der Bitte zu bezahlen, wenn das Programm Nutzen bringt, aber ohne dass insistiert oder auch nur nachgefragt wird), Restaurants in denen man zahlen kann wieviel man will, etc...
 
Werbung:
AW: eine welt ohne geld

Damit kann ich mich durchaus anfreunden.
Es gibt in diesem Umfeld auch sehr gut funktionierende Geschäftsmodelle, von denen auch vorher die meisten gedacht haben das funktioniert nie und nimmer:

... man zahlen kann wieviel man will ...


Ja, Sie haben völlig Recht. Es gibt ja auch sehr gut funktionierende Geschäftsmodelle, die schon immer funktioniert haben. Zum Beispiel, heute, Berlin, Kurfürstenstraße, Mittag:


7200935jzc.jpg



 
Zurück
Oben