AW: Eine Frage zu Jesus
suche schrieb:
Hat uns Jesus Freiheit gebracht?
Ob "uns" Jesus die Freiheit gebracht hat, oder ob sie immer schon da war und er uns nur wieder darauf hingewiesen hat, ist ziemlich egal.
Tatsache ist, dass "wir" uns diese Freiheit nicht
nehmen.
Denn wir sind zu feige oder auch zu bequem, uns damit zu beschäftigen, wie wir unsere eigenen Wege gehen könnten. Spielregeln kann man einhalten oder brechen, man kann sie ändern oder umgehen, man kann sich entscheiden, nicht dazuzugehören, wozu auch immer.
Wir schränken unsere Freiheit freiwillig selbst ein, obwohl unser Geist fähig wäre, seine Flügel auszubreiten und sich emporzuschwingen.
Wir vergessen leider so leicht, die Gründe uns unterzuordnen in uns selber zu suchen. Von wem müssen wir uns denn vorschreiben lassen, wie weit wir unsere Gedanken steigen lassen? Da gibts doch nur unsere eigenen Schranken!
Das was unsere Kinder mit den vielen Informationen heute erleben, das IST Orientierungslosigkeit, ein Bereich der zur Freiheit gehört. Die Kinder lernen, zu sich selbst zu finden, je orientierungsloser desto schneller.
In meiner Jugend gab es fixe Vorgaben, wonach man sich zu orientieren hatte. Aber das hatte nichts mit der eigenen Orientierung zu tun. Sobald man dem Einfluss des Vorgegebenen (Erziehung) entfliehen kann, muss man ja sowieso erst herausfinden, welchen Weg man selbst wählen will.
Aber eine Orientierungs
möglichkeit hat jeder, der sich selbst als das einzig Beständige erkennt. Bei mir bin ich immer, wenn auch die Gefühlszustände sich ändern. Sogar wenn ich glaube, außer mir zu sein.
joan05 schrieb:
Hier löst nicht Freiheit Unfreiheit ab, sondern eine neue Ideologie eine alte.
Wo ist da eine Ideologie? Ich habe eher den Eindruck, dass es nicht einmal in Gedanken funktioniert, die Freiräume auszuloten, weil die inneren Schranken als so etwas wie unumstößliche Wahrheiten wahrgenommen werden. Was sonst verhindert eine gedankliche Reise in das "Reich der Gewalt und der Zerstörung", wie du es - mMn ganz richtig - neben dem "gewaltigen Reich der Liebe und der Freiheit ansiedelst". Vielleicht findest du dort interessante Erkenntnisse, wenn du dieses Reich nicht gleich ablehnst. Nur hinschauen, erforschen, quasi die Dunkelheit "beleuchten", das wär schon mal ein Anfang.
Einiges was ich in diesem Thread gelesen habe, klingt sehr angstbesetzt, so wie ich es noch in Erinnerung habe aus der Zeit, da ich selbst mit den Auswirkungen meiner religiösen Erziehung zu kämpfen hatte.
Sehr wenig hilfreich erscheint es mir, wenn diese Ängste als moralische Maßstäbe benützt werden. Der Einzelne mag das als Stütze brauchen, aber Allgemeingültigkeit daraus abzuleiten geht mir da zu weit.
Worte wie
suche schrieb:
Es schaut momentan so aus, als würde sich dieses Unheil bereits angebahnt haben. Wehe unserer Zukunf!
bereichern höchstens ein dramatisches Schauspiel, eventuell noch begleitet von bedrohlich dräuender Musik und passender Beleuchtung.
suche schrieb:
... Die versprochene "Freiheit" gibt es nicht. Wenn wir auf diese Unwahrheit hereinfallen, kommen wir vom Regen in die Traufe. Dieses Wort wurde bereits sehr strapaziert. So mancher ist da schon ins offene Messer gelaufen.
Es gibt zahlreiche Redewendungen, die davor warnen, etwas Neues auch nur anzuschauen. Die "versprochene" Freiheit gibt es dann, wenn ich sie mir nehme. Es gibt sie nicht, wenn ich darauf warte, dass sie mir jemand gibt.
Wer könnte mir meine Freiheit zusprechen oder wieder nehmen?