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Eine Frage zu Jesus

AW: Eine Frage zu Jesus

Du meinst, die Qintessenz der christlichen Lehre sei auf das Jenseits gerichtet? Und das wäre alles nachzulesen?
Wenn du so gut bescheid weißt, und es sich nicht um Hochmut handelt, dann zeig mir bitte die Stellen in der Bibel, die dies aussagen.

Ben

Jesus spricht vom ewigen Leben im Himmelreich. Und alle Gebote, die er gibt, sind nicht Selbstzweck oder für ein glückliches Leben der Menschen auf der Erde da, sondern letzten Endes eben dazu, ins Himmelreich zu kommen. Das erscheint mir schon sehr auf das Jenseits gerichtet.

Persephone
 
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Jesus spricht vom ewigen Leben im Himmelreich. Und alle Gebote, die er gibt, sind nicht Selbstzweck oder für ein glückliches Leben der Menschen auf der Erde da, sondern letzten Endes eben dazu, ins Himmelreich zu kommen. Das erscheint mir schon sehr auf das Jenseits gerichtet.

An welcher Stelle sagt Jesus, dass der Himmel nach dem Tod auf uns wartet? (Und ich nehme doch an, dass du unter "Jenseits" das meinst, was nach dem Tod auf uns warten mag.)
Meines Wissens sagt er viel mehr, dass der Tod verschwindet, wenn wir ins Himmelreich kehren. Er sagt aber nicht, dass wir körperlich sterben müssen um dorthin zu gelangen.

Letzen Endes lockt uns der "Himmel" doch mit dem unermesslichen Glück, das er uns verspricht - also Wohlstand. Ich finde, Jesus hat die Menschen immer auf dieser Ebene angesprochen. Und ich vermute, das "Himmelsreich" ist viel mehr ein "Geisteszustand" als ein physischer Ort, wohin wir uns nach dem Tode begeben.

Joan meint, dass es sich gewiss ums Jenseits dreht und dass das nachzulesen wäre. Ich möchte bitte diese Stelle in der Bibel sehen, wo der Himmel als eine Art "Ort" beschrieben wird, wo wir nach dem Tod hinkommen können und meine Auffassung des Himmels als eine Art "geistigen Zustand" widerlegt.
Wenn das nachzulesen ist, dann sagt mir doch bitte wo. (übrigens eine ehrlich gemeinte Frage!)

Ben
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Eine Frage zu Jesus

An welcher Stelle sagt Jesus, dass der Himmel nach dem Tod auf uns wartet? (Und ich nehme doch an, dass du unter "Jenseits" das meinst, was nach dem Tod auf uns warten mag.)
Meines Wissens sagt er viel mehr, dass der Tod verschwindet, wenn wir ins Himmelreich kehren. Er sagt aber nicht, dass wir körperlich sterben müssen um dorthin zu gelangen.

Letzen Endes lockt uns der "Himmel" doch mit dem unermesslichen Glück, das er uns verspricht - also Wohlstand. Ich finde, Jesus hat die Menschen immer auf dieser Ebene angesprochen. Und ich vermute, das "Himmelsreich" ist viel mehr ein "Geisteszustand" als ein physischer Ort, wohin wir uns nach dem Tode begeben.

Joan meint, dass es sich gewiss ums Jenseits dreht und dass das nachzulesen wäre. Ich möchte bitte diese Stelle in der Bibel sehen, wo der Himmel als eine Art "Ort" beschrieben wird, wo wir nach dem Tod hinkommen können und meine Auffassung des Himmels als eine Art "geistigen Zustand" widerlegt.
Wenn das nachzulesen ist, dann sagt mir doch bitte wo. (übrigens eine ehrlich gemeinte Frage!)

Ben

Sorry Ben, ich weiß nicht, wo und ob überhaupt das in der Bibel steht, aber ich wollte noch etwas zu deinen Ausführungen anmerken:

Du Glaubst, daß das "Himmelreich" eher ein geistiger Zustand ist. Jesus war demnach Zeit seines Lebens im "Himmelreich", oder? Und hat es außer ihm noch jemand geschafft, oder blieb er der einzige?

Persephone
 
AW: Eine Frage zu Jesus

Jesus spricht vom ewigen Leben im Himmelreich. Und alle Gebote, die er gibt, sind nicht Selbstzweck oder für ein glückliches Leben der Menschen auf der Erde da, sondern letzten Endes eben dazu, ins Himmelreich zu kommen. Das erscheint mir schon sehr auf das Jenseits gerichtet.

Persephone

Natürlich ist Christus das Jenseits wichtiger als das Diesseits. Das heißt aber noch lange nicht, dass es ihm gleichgültig ist, ob die Menschen leiden oder nicht. Schließlich hat er doch so viele von ihrer Qual befreit. Er hat bestimmt auch nichts gegen ein normales finanzielles "Auskommen". Das ist doch noch lange kein Reichtum. Meistens ist es auch schwer verdientes Geld, wie es eben die Arbeitswelt mit sich bringt. Die Gebote "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut!" und "Du sollst nicht stehlen!" sind im Diesseits mehr zu beachten als von seinem kärglichen Einkommen etwas herzuschenken. Diesbezüglich gibt es auch kein Gebot. Er hat hauptsächlich seine Worte gegen die Reichen gerichtet.

suche
 
AW: Eine Frage zu Jesus

Natürlich ist Christus das Jenseits wichtiger als das Diesseits. Das heißt aber noch lange nicht, dass es ihm gleichgültig ist, ob die Menschen leiden oder nicht. Schließlich hat er doch so viele von ihrer Qual befreit. Er hat bestimmt auch nichts gegen ein normales finanzielles "Auskommen". Das ist doch noch lange kein Reichtum. Meistens ist es auch schwer verdientes Geld, wie es eben die Arbeitswelt mit sich bringt. Die Gebote "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Gut!" und "Du sollst nicht stehlen!" sind im Diesseits mehr zu beachten als von seinem kärglichen Einkommen etwas herzuschenken. Diesbezüglich gibt es auch kein Gebot. Er hat hauptsächlich seine Worte gegen die Reichen gerichtet.

suche

Jesus selber hat das Leid seiner Mitmenschen nicht kalt gelassen, er konnte es nicht mitansehen und hat geholfen, wenn man ihn darum bat.
Er hat auch von seinen Anhängern eine menschliche Sichtweise erwartet.

Im Grunde geht es bei dieser menschlichen Sicht-und Lebensweise aber darum, sich selber richtig zu verhalten.

Es ist nicht der der leidet, der letzendlich den Kürzeren zieht, sondern der, der Leid verursacht, der unmenschlich handelt, der nicht hilft, der Leid übersieht.

Es geht Jesus also nicht in erster Linie darum LEID zu verhindern, sondern darum, es im eigenen Interesse nicht zu verursachen, mit Blick auf das nächste Leben.
 
AW: Eine Frage zu Jesus

Er hat hauptsächlich seine Worte gegen die Reichen gerichtet.

suche

"Eher geht ein Kamel durch ein Nadeloehr, als daß ein Reicher in den Himmel kommt" (frei zitiert)

Ich bin reich (und ich darf annehmen, ihr alle auch), im Gegensatz zu unseren Brüdern in Afrika.
 
AW: Eine Frage zu Jesus

"Eher geht ein Kamel durch ein Nadeloehr, als daß ein Reicher in den Himmel kommt" (frei zitiert)

Ich bin reich (und ich darf annehmen, ihr alle auch), im Gegensatz zu unseren Brüdern in Afrika.

Wie recht du hast!

Da erscheint mir das zitierte "Du sollst nicht stehlen" geradezu lächerlich "daneben". Wie könnte Gott jemandem "die Tür" weisen, hatte dieser hungrig für sich oder seine Lieben ein Stück Brot geklaut... und ein anderer

...und ich darf als Christ meinen Wohlstand behalten und muss ihn nicht den Armen opfern...
dürfte eintreten?

(Ist etwa irgendwo die Limite für Reichtum oder Wohlstand in der Bibel definiert?)

Paradox!, sage ich in völliger Unkenntnis der Dinge. Und gäbe es IHN, so würde auch ER mit seinem Zeitbudget an Grenzen stossen, würde er an der Pforte jedes Handeln des Einzelnen beurteilen und verurteilen, jeden Kontoauszug und jede Spendenquittung überprüfen wollen wie ein Steuerfahnder... dieses Bild belustigt mich aber (Tschuldigung).

Der tägliche Blick in den Spiegel sollte jedem Einzelnen genügen können! Aber das ist für die Einen wieder zu einfach und für die Anderen zu hoch... tja, in der Hölle ist es wenigstens warm genug und vielleicht geht's dort auch ehrlicher zu und her...
 
AW: Eine Frage zu Jesus

Jesus hat seine eigene Mutter als ihm nicht näherstehend betrachtet als jeden anderen, hat seine Jünger dazu aufgefordert, ihre Familien zu verlassen, etc.

Er hat auch gesagt, seine Anhänger sollten nicht mehr als das Hemd besitzen, das sie tragen, und war auch gegen reguläre Arbeit, also gegen Besitz an sich.

Seine Lehre war eindeutig auf das Leben danach, das wirkliche, echte Leben ausgerichtet, auch wenn man das heute ungern wahrhaben will.

Lies das Ganze doch einfach nach.

Ich sehe darin auch nichts Verkehrtes.
Dieses Leben hier ist nur ein Durchgang, eine winzige, unwsentliche Zeitspanne.

Diese möglichst angenehm zu verbringen, darum ging es Jesus nicht, sondern darum, in dieser Zeit das Richtige zu tun, damit man so zum ewigen Leben gelangt.

Im Alten Testament kann man solche Dinge wie "Reichtum = Gottes Wohlwollen" lesen, Jesus hat davon nie etwas gesagt.

Die Ersten werden die Letzen sein, und die, die es hier auf Erden schon gut hatten, werden im Himmel keinen Platz haben, eindeutig, unverblümt.


Napp!

Das Leben danach. Wonach? Wenn du stirbst, also den Körper verlässt, gehst du hinüber, ins Jenseits, in die Zeitlosigkeit. Da es im Jenseits keine Zeit gibt, verweilst du dort nicht all zu lange. Genauer gesagt, du verweilst dort gar nicht. Du bzw. deine Seele wird augenblicklich wiedergeboren, in der existenten Welt, in dieser hier, in einem neuem Körper.

Die Formel lautet Tod = Empfängnis. Im Moment deines Todes re-inkarnierst du bereits wieder, im Moment deines Todes gibt es irgendwo im Universum einen adäquaten erfolgreichen Koitus.

Dann geht der ganze Scheiß von vorne los, in einer erneut ziemlich begrenzten, dem Bewusstsein zum Zeitpunkt des Ausscheidens entsprechenden Zeitspanne.

"Diese möglichst angenehm zu verbringen, darum ging es Jesus nicht, sondern darum, in dieser Zeit das Richtige zu tun, damit man so zum ewigen Leben gelangt."

Wie kann das Richtige unangenehm sein? Wenn man das Richtige tut, kommt man für gewöhnlich voran, nicht wahr? Und wenn man voran kommt, kann man sich doch wohl kaum unwohl fühlen, oder?

:haare:

Und noch was, wie kann es ewiges Leben in einer Sphäre geben, die der Zahl 0 untergeordnet ist? Also, das mit dem Himmel jenseits von Erden, das is schon a bisl utopich (Utopia = der Nicht-Ort, von gr. ou = nicht und topos = Ort).

:D
 
AW: Eine Frage zu Jesus

Ich frage mich des Öfteren wenn ich die Bilder aus Darfur sehe, aber auch andere Bilder der am Hunger sterbenden Bevölkerung Afrikas, wie es denn bestellt ist mit dieser Stelle die täglich von so vielen gebetet wird: Unser täglich Brot gib uns heute...

Betet dies jeder einzelne und meint dabei nur sich? Wo bleibt dann die so oft und überall erwähnte Nächstenliebe? Nettes Schmuckstück das so mancher sich gut sichtbar ansteckt um bei der nächsten Gelegenheit zu beweisen, dass er über den Inhalt der Worte die er hinunterbetet, sehr wenig nachdenkt.

Darfur - besser gesagt: das Wegschauen bei diesem Genozid - hat längst eine rassistische Dimension. Es kümmern uns eine Menge Konflikte die im Vergleich viel weniger gravierend sind, aber ein Genozid bei dem ein beachtlicher Teil einer schwarzen Bevölkerung vernichtet wird, erfährt viel weniger Aufmerksamkeit.

 
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AW: Eine Frage zu Jesus

Betet dies jeder einzelne und meint dabei nur sich? Wo bleibt dann die so oft und überall erwähnte Nächstenliebe? Nettes Schmuckstück das so mancher sich gut sichtbar ansteckt um bei der nächsten Gelegenheit zu beweisen, dass er über den Inhalt der Worte die er hinunterbetet, sehr wenig nachdenkt.

Darfur - besser gesagt: das Wegschauen bei diesem Genozid - hat längst eine rassistische Dimension. Es kümmern uns eine Menge Konflikte die im Vergleich viel weniger gravierend sind, aber ein Genozid bei dem ein beachtlicher Teil einer schwarzen Bevölkerung vernichtet wird, erfährt viel weniger Aufmerksamkeit.

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Liebe Miriam,

das war immer so. Das perverse daran ist, daß wir uns längst an die Wertigkeit von Leben gewöhnt haben. Was kümmern uns schon die *****? (Vorsicht: Ironie).

Ich habe mal in irgendeiner Diskussion das Beispiel Aids in Südafrika herangeführt. Die Amerikaner verweigerten den Südafrikanern billige Medikamente mit dem Hinweis auf Patentrechte am Medikament. Als in den USA durch die Anschläge eines Wahnsinnigen ein paar Menschen an Athrax starben, hatte Bayer Leverkusen die Lizenzrechte am Medikament. Die USA drohten, würde nicht die Fa. Bayer die Rechte zum Spottpreis freigeben, würde man auf die Lizenz schlichtweg pfeiffen.

Was sagt uns das? 3 bis 4 Amerikaner (um die es mir freilich leid tut), sind halt mehr wert als eine Million ***** in Südafrika. Wo bleibt eigentlich die Entrüstung der vielen so gottgäubigen Amerikaner? Vielleicht beten die wenigstens für die armen Teufel am Kap, würde doch das Gewissen erleichtern. Und hilft natürlich ganz bestimmt. Irgendwie muß ich gerade an einen alten BAP Song denken...gar nicht so dumm, was der Niedecken geschrieben hat.

Gruß
Zwetsche
 
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