zu dumm...
..., gerade hab ich schon einiges zu papier gebracht, da stürzt mir das blöde WORD ab und alles ist weg.
also noch mal (den anfang spar ich mir jetzt):
ich möchte die DUMMHEIT über ihr inhaltliches gegenteil definieren. d.h.: mEn ist das gegenteil von „dumm“
GESCHEIT, KLUG,WEISE.
Dieser ansatz hat auch seine basis in der ethymologischen bedeutung des wortes DUMM = tumb, düster, von dunst umgeben; auch stumm!
Im gegensatz dazu: GESCHEIT = scharf im „unterscheiden“
KLUG = hübsch, gebildet, gewandt, beherzt, mutig
WEISE = wissend
Nun, ich würde sagen: die welt ist eine komplexe angelegenheit. Das mensch-sein ebenso.
Daher gibt es unglaublich viele themen- und aufgabenbereiche, in denen man/frau sich als klug, gescheit, weise erleben kann.
das ist mMn dann der fall, wenn ein komplexes gebiet so durchschaut wurde, dass die wesentlichen zusammhänge sichtbar und erfassbar wurden.
Wurden solche zusammenhänge noch nicht erkannt, dann liegt dieser bereich noch im dunst, dann wurde er noch nicht durchblickt, dann wurden die zusammenhänge nicht scharf erkannt, dann ist das „dumm“.
DUMM (im dunst) ist für mich also jemand, der/die die komplexität in einem bestimmten gebiet noch nicht erkannt hat. (für manche leser/innen hier erkläre ich ausdrücklich, dass ich das nicht als „aburteilung“ meine!!!)
Das gilt für kinder ebenso wie für menschen aus anderen gesellschaftsstrukturen oder sonstige personen, die sich nicht oder noch nicht mit der komplexität eines bestimmten bereiches genug auseinandergesetzt haben / haben konnten / haben wollten, um seine gesetzmäßigkeiten zu erfassen.
Auch ich bin in ganz schön vielen bereichen unseres lebens- und erkenntnisraumes „dumm“, da habe ich keinen blassen schimmer. zum beispiel im bereich der technik, oder in geographie – auch bei fremdsprachen hapert´s (leider, lieber bécir…oder céline…)
Doch habe ich für mich erkannt, wo meine stärken, vorlieben und neigungen sind, sodass mein selbstwert an sich durch solcherart dummheit meinerseits nicht mehr geschmälert wird.(das war allerdings nicht immer so).
Auch habe ich kein problem damit, von jemand anderem „für dumm verkauft zu werden“. Denn mAn ist eher dieser mensch der dumme, der dies nötig hat.
Es ist ja mittlerweile weitläufig bekannt, dass nicht jeder mensch alles können kann.
Somit brauche auch ich mich nicht schämen, wenn ich nicht alles weiß bzw. durchblicke.
auch sind wir alle gut beraten, einzusehen, dass unsere menschliche gesellschaft dann am besten reüssierte, wenn die talente der vielen einzelnen menschen zusammenspielen und sich ergänzen würden / dürften / könnten.
Leider muss ich einsehen, dass es noch genügend menschen (auch in meinem umfeld) gibt, die (noch) nicht zu dieser „einsicht“ gekommen sind. mMn
fehlt ihnen in diesem bereich (ich nenne ihn den
bereich der SOZIALEN KOMPETENZ) der „durchblick“.Das finde ich nicht weiter schlimm, da wie gesagt ja jeder mensch sich in einem anderen umfeld und interessensgebiet befindet und sich auch nicht jede/r ums selbe anzunehmen braucht..
Dumm wird´s für mich nur dann, wenn ich erkenne (= durchblicke), dass in manchen bereichen menschen am werk sind, die genau das gegenteil meinen, als sie vorgeben zu tun. Entweder aus unwissenheit oder absicht.
Der knackpunkt für mich ist nun, was kann ich tun, wenn ich erkenne, dass ganze wirtschaftszweige darauf abzielen, ihre mitmenschen für dumm zu verkaufen – und andererseits ganze systeme darauf abzielen, ihre mitmenschen unwissend zu lassen /resp. Ihnen die ihnen zustehende einsicht in die wesentlichen zusammenhänge zu verwehren.
Bernd, ich habe deine frage in diese richtung gehend aufgefasst.
Es gibt gewiß eine nicht allzukleine
gruppe von menschen, die in komplexen (wirtschaflichen und politischen) bereichen den durchblick hat und eine große menge an mitmenschen an diesem durchblick NICHT teilhaben lässt.
Natürlich gibt es auch innerhalb der großen „unwissenden gruppe“ genügend menschen, die sich – aus welchen gründen auch immer – nicht für die wichtigen zusammenhänge interessiert.
Doch darum geht es mMn nicht!
Die frage ist vielmehr : wie gehen diese „wissenden“ (= politiker, machthaber, wirtschaftsmagnaten) mit ihrem „wissen“ um?
- und : sind sie interessiert, ihre mitmenschen an ihrem wissen teilhaben zu lassen?
Ich behaupte: nein! Das sind sie nicht. Denn dafür fehlt ihnen die entscheidende einsicht (= klugheit) im bereich der sozialen kompetenz.
Vielmehr wollen diese insider den anderen personengruppen den durchblick verwehren und behandeln sie wie menschen 2. klasse. Wobei aus der unwissenheit dieser personengruppe gehörig kapital geschlagen wird.
Und da ist auch der psychologische ansatz zu deiner frage, so meine ich.
So behandelt zu werden, ist demütigend. (ich nehme an, wir alle haben so etwas in unserer kindheit erlebt - lilith sagte es schon).
Denn genauso werden auch die kinder in der schule behandelt. inhalte werden ihnen so vermittelt, als müssten sie es längst schon wissen. danach werden sie abgeprüft und abgeurteilt (= benotet). da jedes kind nicht davor gefeit ist, auf diese art vor allen anderen blamiert zu werden, ist es froh, mit dem finger auf den schlechteren sitznachbar zeigen zu können. das ist auch der grund, warum kinder auf die frage der notenabschaffung negativ reagieren.
konkurrenzdenken und innere resignation sind die folgen. am „dummen“ volk ist dieses verhalten bestens zu erkennen. selbstbewusstes auftreten, kritische skepsis und zivilcourage finden sich daher nur in den randbereichen, obwohl das potential dazu durch entsprechende förderung weit größer sein könnte. doch das selbstbewußtsein wurde ja dermaßen geschwächt.
jene institutionen, die es fördern könnten bzw. sollten – nämlich die religionsgruppen, haben keinen auftrag mehr. zu hohl sind mittlerweile deren inhalte.
denn so dumm wie noch vor 100 jahren ist das volk nun auch wieder nicht – wesentlich mehr zusammenhänge konnten schon durchblickt werden.
und es wurde erkannt, dass vieles nicht stimmt, was einem immer und immer wieder verklickert werden sollte.
Dennoch werden sehr wichtige fragen an die machthaber von seiten des volkes /des einzelnen nicht gestellt, um nicht als dumm vor den anderen dazustehen.
Das ist mEn auch die wurzel zu deinem hass auf die dummheit – so wie du es nanntest.
Das problem liegt – um es noch mal deutlicher zu sagen – darin, zwar bestimmte zusammenhänge erkannt zu haben und auch zu erkennen, dass da was nicht richtig läuft – aber auf der anderen seite nicht riskieren zu wollen, mit seiner aussage oder nachfrage vor den anderen als dumm hingestellt zu werden. möglicherweise hat man doch noch was übersehen, was ja alle anderen wissen.
Das ist das gefühl des „aufgeblattelten“ kindes, das eigentlich von den erwachsenen nicht verstanden und als dumm hingestellt wurde.
Die dummheit bei diesem beispiel liegt in wahrheit jedoch bei den erwachsenen - den "wissenden". Sie nämlich haben das kind und seinen status quo nicht erkannt. Dadurch konnten sie auch keine hilfestellung geben. Stattdessen wurde die eigene dummheit (nämlich das unverständnis dem kind gegenüber) verschleiert und als wissen getarnt. (ich hoffe es ist verständlich, was ich meine).
Und dieser problemkomplex ist es, was mMn bei dir (und bei vielen, vielen anderen) hass, trauer oder sonstige unangenehme emotionen bei diesem thema auslösen.
Sonst würde wohl auch hier nicht so emotional reagiert werden.
Ich weiß, ich weiß: jetzt reicht´s allmählich. D´rum komme ich nun auch zum schluß.
Ein mensch, der mit der „dummheit auf du und du“ steht, der im bereich der sozialen kompetenz den durchblick errungen hat, sieht in einem anderen menschen keine dummheit, die lächerlich ist. Er sieht nur, dass der/die andere in bestimmten bereichen noch nicht den durchblick hat, den er selber schon hat.
Ein wirklich integrer „wissender“ nutzt das unwissen des gegenübers nicht aus – sondern ist jederzeit bereit sein wissen an den fragenden weiterzugeben, ohne sich dabei als „erhöht“ vorzukommen.
Und diese situation ist – so meine ich – in unserer gesellschaft doch noch recht selten anzutreffen.
leider, aber ich bin - wie immer - voll vertrauen.
Liebe grüße
kathi