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Die Würde des Menschen...

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Ich denke aber, auch bei euch zählt Geld und meine Erfahrung, es gibt solche und solche Pflegeheime.
Aber mit aussuchen ist nichts, da alle Heime oft belegt sind.
(Wartezeiten!)

Ja, die Pflege, - und Altenheime sind ziemlich überfüllt und man muss mit langen Wartezeiten rechnen. Und das wird in Zukunft sicher noch wesentlich schlimmer werden, wenn sich nicht bald etwas ändert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es ist in jedem Fall ein Fortschritt, dass es die palliative Behandlung gibt um den Sterbenden wenigstens die Schmerzen zu nehmen oder sie zu lindern.
Zwei Zitate aus Wikipedia dazu:
Schwerpunkt dieses Konzeptes ist die „Vorbeugung und Linderung von Leiden durch frühzeitiges Erkennen, untadelige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art“.
Und:
Analog zu der Herkunft des Begriffs palliativ, der aus dem Lateinischen stammt und Mantel beziehungsweise bemänteln oder umhüllen bedeutet, versteht sich die palliative Pflege als über den Tod hinausgehende, bedürfnisorientierte Begleitung, die das individuelle Wohlbefinden steigern und Sicherheit und Geborgenheit in allen Stadien des Leidens und Sterbens vermitteln soll und das persönliche Umfeld mit einbezieht

Das ist dann natürlich auch erst einmal Theorie.
Hier in Deutschland, muss man sich als Angehöriger, Freund oder Betroffener eventuell dafür stark machen. Das heißt man muss sagen dass man eine palliative Versorgung wünscht und dafür bereit einen speziellen Pflegedienst möchte oder in ein KKH wechseln möchte.
Dazu kann man sich ausgiebig beraten lassen, aber leider geschieht das wohl nicht( immer) automatisch.
Ich vermute, dass da gerade bei unseren Senioren geschludert wird, weil die Bereiche von Altenpflege und Palliativpflege sich vermischen.
Aber Du hast auch Recht, wenn Du schreibst, dass es auch hier an Leuten fehlt. Im Seniorenheim in dem ich zuletzt war, haben die mit Zusatzausbildung kaum zusätzlich Arbeitszeit für palliatives Arbeiten bekommen.
Was Du ansprichst, ist also ein Problem über das Pflegekräfte sich schon lange äußern.
Bisher wurde das nicht so wahr genommen, was sicher auch daran liegt, dass unsere Politiker keine Angehörigen habe, die auf Sozialhilfenivau leben müssen und somit in einem Seniorenheim auch nur ein Doppelzimmer haben......
 
Als mein Vater im Sterben lag, und wegen seinen extremen Schmerzen nach mehr Schmerzmittel fragte, sagte der Arzt mir, dass er ihm nichts mehr geben könnte, weil mein Vater dann an einem Darmverschluss sterben könnte/würde und ich war außer mir, weil er ja bereits im Sterben lag und ich nicht wollte, dass er leidet und schlimme Schmerzen ertragen muss und weil ich diese Logik nicht verstanden habe. Aber inzwischen verstehe ich es besser, warum es für die Ärzte auch schwierig sein kann.
Ich finde die Erklärung ehrlich gesagt ziemlich dämlich.
Ist hier echt von der Sterbephase die Rede?
 
Der hochbetagte Pflegefall gelangt nicht von einer Stunde auf die andere in eine Situation, in der er nicht mehr selbst reagieren könnte, das ist eine Entwicklung. Geschieht es denn noch (z.B. infolge Schlaganfall, Herzinfarkt etc.) dass er seinen Willen nicht mehr mitteilen kann, dann hat für diesen Fall ja seine Patientenverfügung. Aber die Frage lautete: Hat er bis dahin alle verordneten Herzmedikamente, Blutdruckmedikamente, Antibiotika etc. genommen, um sein Siechtum möglichst lange aufrecht zu erhalten, oder hat er verlangt, seinen Zustand mit Palliativmedizin zu begleiten?
In den meisten Fällen verlangen Personen nicht, palliativtechnisch begleitet zu werden, sondern werden Pflegefälle, die mit einer geistigen Degeneration einhergeht. Haben sie zu Zeiten, als es ihnen noch gut ging, den ausdrücklichen Willen geäußert, nicht dahinsiechen zu wollen, sondern in Würde zu sterben, so können sie sich daran nicht mehr erinnern, wenn sie dement werden oder Alzheimer bekommen. Die Medikamente bekommen sie von Angehörigen verabreicht oder vom Pflegepersonal.

Die Kosten spielen sehr wohl eine Rolle. Weil den meisten nicht das Pflegegeld gewährt wird, das ihnen zustehen würde. Die Ausgaben sind höher, als die Einnahmen...
 
Ich finde die Erklärung ehrlich gesagt ziemlich dämlich.
Ist hier echt von der Sterbephase die Rede?

Eigentlich wollte ich dir gerade auf deinen vorherigen Kommentar antworten, aber nun möchte ich dich doch erst einmal fragen was an meiner "Erklärung" dämlich sein soll? Natürlich habe ich von der Sterbephase meines Vaters geschrieben, der auch kurz darauf gestorben ist. Deshalb fand ich es ja so absurd, was der Arzt mir gesagt hat und habe mich sehr darüber aufgeregt. War das, deiner Meinung nach, nun dämlich von mir?
 
Eigentlich wollte ich dir gerade auf deinen vorherigen Kommentar antworten, aber nun möchte ich dich doch erst einmal fragen was an meiner "Erklärung" dämlich sein soll? Natürlich habe ich von der Sterbephase meines Vaters geschrieben, der auch kurz darauf gestorben ist. Deshalb fand ich es ja so absurd, was der Arzt mir gesagt hat und habe mich sehr darüber aufgeregt. War das, deiner Meinung nach, nun dämlich von mir?
Nein, ich finde die Erklärung des Arztes dämlich.
 
Nein, ich finde die Erklärung des Arztes dämlich.

Ach so, du meintest die Begründung des Arztes. Aber ich denke, dass sie aus seiner Sicht nicht dämlich war, denn soweit ich weis, kann es tatsächlich zu einem Darmverschluss kommen, wenn ein Patient zu viel Morphium verabreicht bekommt und der Arzt wollte vermutlich vermeiden, durch eine solche Überdosierung, unbeabsichtigt aktive Sterbehilfe zu begehen. Und wenn man die rechtlichen Aspekte bedenkt, kann ich die Vorsicht eines Arztes, in einer solchen Situation, inzwischen sogar nachvollziehen.
 
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Das ist dann natürlich auch erst einmal Theorie.
Hier in Deutschland, muss man sich als Angehöriger, Freund oder Betroffener eventuell dafür stark machen. Das heißt man muss sagen dass man eine palliative Versorgung wünscht und dafür bereit einen speziellen Pflegedienst möchte oder in ein KKH wechseln möchte.
Dazu kann man sich ausgiebig beraten lassen, aber leider geschieht das wohl nicht( immer) automatisch.
Ich vermute, dass da gerade bei unseren Senioren geschludert wird, weil die Bereiche von Altenpflege und Palliativpflege sich vermischen.
Aber Du hast auch Recht, wenn Du schreibst, dass es auch hier an Leuten fehlt. Im Seniorenheim in dem ich zuletzt war, haben die mit Zusatzausbildung kaum zusätzlich Arbeitszeit für palliatives Arbeiten bekommen.
Was Du ansprichst, ist also ein Problem über das Pflegekräfte sich schon lange äußern.
Bisher wurde das nicht so wahr genommen, was sicher auch daran liegt, dass unsere Politiker keine Angehörigen habe, die auf Sozialhilfenivau leben müssen und somit in einem Seniorenheim auch nur ein Doppelzimmer haben......

Ja, das ist die Theorie, die in der Praxis jedoch oft ganz anders aussieht. Um sich für alle Fälle abzusichern, sollte man m.E. in jedem Fall eine Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht erstellen, in der auch alle Möglichkeiten aufgeführt und die eigenen Wünsche konkret benannt werden, denn wenn ein Mensch z.B. durch einen schweren Unfall oder plötzlichem Herzinfarkt, etc. völlig unerwartet nicht mehr in der Lage ist, den Ärzten mitzuteilen, ob er die Behandlung möchte und erlaubt, ist jeder Arzt dazu verpflichtet, alles dafür zu tun, dass der Patient überlebt. Und wenn die Behandlung(en) einmal begonnen wurden, ist es möglicher Weise auch für Angehörige und Freunde, die sich ja nicht unbedingt einig sein müssen, was ihre Ansichten betrifft, nicht (mehr) möglich mitzuentscheiden. Insbesondere wenn eine andere Person die gesetzliche Betreuung für die medizinischen Belange zugesprochen bekommt und übernimmt.

In einem Senioren, - oder Pflegeheim ist es m.E. deshalb etwas anderes, weil es dort nicht mehr um das Heilen, Operieren und den Kampf um das Überleben der Patienten geht, sondern darum, den letzten Lebensabschnitt der Bewohner zu begleiten und ihn für sie, im Idealfall, so angenehm wie möglich zu machen. Aber leider ist es ja tatsächlich so, dass die Pflegekräfte gar nicht in der Lage sind, sich so gut um die Pflegebedürftigen und Sterbenden zu kümmern, wie sie gerne würden und es für richtig halten.

An diesen Zuständen sollte in jedem Fall möglichst bald etwas geändert werden und die Pflegeberufe sollten unbedingt so gut bezahlt werden, dass sich mehr Menschen für diesen schweren Beruf entscheiden und ihn auch gerne ausüben. Zudem brauchen die Senioren, - und Pflegeheime finanzielle Unterstützung vom Staat, damit sie nicht an allem sparen müssen und die Menschen deshalb unwürdig gepflegt werden.

Ja die Politiker wissen nicht, wie es ist als Hartz IV- Empfänger zu leben und wie bedürftige Menschen im Alter behandelt werden, aber es ist wirklich an der Zeit, dass mehr dafür getan wird, dass ALLE Senioren im Alter gut gepflegt werden und einen würdigen Lebensabend haben können.
 
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