AW: Kirche(n) und Staat
Hallo fussel!
Danke für Deine Aufmerksamkeit!
Ja mit "Staat" und "Politik" könnte in diesem Zusammenhang wirklich etwas missverständlich sein. Ich sehe hier beim Staat, genauso wie bei der Kirche, in erster Linie die Institution!
Aber ich versuche weiter unten dann nochmals eine Klarstellung.
Hallo Zeili!
Habe mich natürlich gefreut, dass du wenigstens mal meine Site
www.muvana.de "überflogen" hast
Gleich mal vorweg:
Weil mir hier in diesem Thread schon wieder zuviel vom "Geld" die Rede ist, möchte ich noch folgendes mit einem Satz zu Bedenken geben:
Wenn wir nur annähernd soviel
über die Würde des Menschen reden würden wie wir über das Geld reden
und wenn wir unsere Würde besingen würden wie wir die Liebe besingen,
dann würde diese Welt wahrlich eine ganz andere sein!
Und nun zum anscheindend hier vorliegenden grundsätzlichen Mißverständnis:
Ich sprechen nicht davon, dass Kirche und Staat wieder "eins" werden sollten!
Nein, das wäre sicherlich ein großer Rückschritt! Gott sei's gedankt, dass wir diese klare Trennung von Staat und Kirche haben. Wir sollten es auch als bedeutsamen gesamtgesellschaftlichen Fortschritt sehen, dass wir uns sogar um eine klare Unterscheidung von "Kultur und Religion" bemühen.
Zudem sollten wir in der Tat auch nicht vergessen, dass diese Trennungs-Geschichte von Kirche und Staat durch und durch auch eine Leidens-Geschichte ist und bleibt!
... aber wer möchte sich hier jetzt wirklich das Amt eines "Menschheit-Richters" anmaßen? - der werfe dann den ersten Stein!
Um was geht es mir hier im eigentlichen?
Es gibt den Staat als große Institution und es gibt ebenso die Kirche(n) als große Institution - das ist Fakt!
Auch wenn viele Menschen in unserem Land mit Kirche nichts mehr anzufangen wissen, so wird sie sich deshalb nicht einfach in "Luft auflösen", denn es gibt auf der Welt wahrscheinlich noch weitaus mehr Menschen, die mit Kirche anscheinend durchaus etwas anfangen können.
Warum also aus der "Klärungs-Not" des Verhältnisses von Staat und Kirche nicht eine Tugend machen?!
Ich persönlich sehe durchaus die
Kirche als gleichberechtigte Institution neben dem Staat als Institution stehen -
allerdings mit grundverschiedenen Auftrag und Aufgaben.
So sieht sich die Kirche in Deutschland beispielsweise an das Grundgesetz gebunden, weil sie sich ebenfalls dem Artikel 1,1 verpflichtet sieht!
Und genau das ist nun mein Anliegen, dass eben mittels dieses Schnittpunktes das ganze "Miteinander" oder "Gegeneinander" endlich auf "vernünftige" und "verständliche" Art und Weise zum Wohle der Menschen geklärt wird!
„Im Schnittpunkt von kirchlichem Auftrag und politischer Aufgabe steht der Respekt gegenüber der Würde des Menschen.“ (Die deutschen Bischöfe, Gerechter Friede, Nr. 66, Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.), Bonn 2000, unter Abschnitt 58 )
Dabei habe ich ein anschauliches Tier-Bild für für mein Anliegen:
Betrachten wir einmal die
Institution Staat als "Stier" und die
Institution Kirche als "Bären".
"Stier" wie "Bär" können den Menschen erheblichen Schaden zufügen, wenn sie nicht angebunden sind und vielleicht auch noch "gereizt" werden. Die Menschheits-Geschichte des Westens erzählt davon nur zu deutlich.
Viele haben dann z.B. immer wieder versucht den Stier gleich "bei den Hörnern zu nehmen" und haben ihn dadurch noch mehr gereizt, so dass er in seiner Wildheit meist gleich vielen Menschen zum (tödlichen) Verhängnis wurde. Dabei trägt dieser oft so unberechenbare Stier schon immer einen "Nasenring"! So ein "Nasenring" ist eine praktische Erfindung des Menschen. Denn damit kann er ein großes Tier wirkungsvoll festbinden, damit es nicht mehr überall wild herum trampeln kann und dabei alles kapput macht.
Der "Nasenring" eines jeden Staates ist seiner Beschaffenheit nach, die "unantastbare Würde des Menschen"!
Deutschland hat es nun in seiner Verfassung auf geniale Weise geschafft, mit dem vorstaatlichen Artikel 1,1 GG eine sichere Festhalte für seinen "Stier" in dieser Welt zu verankern, mit deren Hilfe der Stier (hoffentlich auf immer) untrennbar an die Würde des Menschen gebunden bleibt!
"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."
Der "Bär der Kirche" hat sich im Vergleich zu den vorausgegangenen Jahrhunderten inzwischen ja beruhigt und hat sich seinem Wesen nach schon wieder sehr zum Guten hin gewandelt - sein derzeitiges Fell glänzt voller "Liebe"
und lädt uns sogar zum Streicheln ein. Aber man sollte dennoch vorsichtig bleiben, denn so ein großes Tier trägt immer etwas Unberechenbares in sich. Seit dem der Stier angebunden ist, stellt sich ja auch der Bär einigermaßen friedlich neben den Stier - ja er schnuppert sogar schon seit längerem sehr intensiv an dieser neuartigen Festhalte des Stieres.
Könnten wir denn da nicht die Zeit nützen und auch gleich den Bären, solange er noch friedlich an der Festhalte des Stieres schnuppert, gleich fest mit anbinden? Denn auch der Bär trägt ja schon immer diesen Nasenring der "Menschenwürde" an sich.
Ich denke, als Christen sollten wir all unseren Mut zusammenfassen und dies möglichst bald in gemeinsamer Anstrengung tun!
Denn WIR alle selbst müssen uns letztendlich ernsthaft darum bemühen, das zu fördern und zu unterstützen, was uns dabei wirklich hilft
ein Leben in Würde führen zu können -
und der durch das Recht absolut an die "unantastbare Würde des Menschen" gebunde Staat und ebenso die daran gebunde Kirche gehören sicherlich dazu:
Denn der Staat sind WIR (als Österreicher/als Deutsche/....)!
und die Kirche sind WIR als Christen!
... und WIR - jeder von uns, ohne Ausnahme -
muß erkennen und anerkennen, dass die Würde des Menschen unantastbar ist!
Gruss Eisi