Ich hätte mich auch sehr über diese Erklärung aufgeregt. Ärzte werden zum Glück schon lange nicht mehr als Halbgötter in Weiß betrachtet. Heutzutage hat man als Patient oder Anghöriger ein Recht auf genaue Aufklärung.
Einige/viele Menschen haben inzwischen wirklich erkannt, dass Ärzte keine "Halbgötter in Weiß" sind, aber es gibt auch noch genug Menschen, die das nicht so sehen und den Ärzten nicht nur blind vertrauen, sondern ihnen auch eine solche Macht zugestehen. Und wie ich momentan sehe, haben die Ärzte teilweise auch wirklich sehr viel Macht, denn das was sie jetzt mit dem lieben und sehr alten Menschen tun, dem ich leider nicht helfen kann, entspricht nicht dem Wunsch des alten Herrn. Aber, das scheint sie gar nicht zu interessieren und der Betreuer gehört eben zu den Menschen, die davon ausgehen, dass das, was die Ärzte sagen und tun, schon richtig sein wird. Und, wie ich gelesen habe, entscheiden auch die Gerichte, meistens nach den Empfehlungen und/oder Vorgaben der Ärzte.
Ich erkläre mal was ich mit Sterbephase meine, dann wird klarer was mich so aufregt.
In der Sterbephase stellt das Herz langam seinen Dienst ein, es reduziert sich zunehmend auf das Allernötigste- die Durchblutung des Sterbenden funktioniert nicht mehr richtig.
Als Arzt oder Pflegender kann man das sehr deutlich erkennen, die Finger und Fußnägel verfärben sich bläulich, die Haut an den Beinen sieht mamoriert aus. Der Sterbende lagert eventuell Wasser ein. Flüssigkeitbilanzen spielen keine Rolle mehr man gibt auch keine Infusionen mehr, sondern befeuchtet die Lippen, macht es dem Sterbenden so schön wie nur möglich, lässt ihn nicht alleine und achtet drauf, dass er keine Schmerzen mehr hat.
Die Organe versagen nach und nach. Es versteht sich von selbst dass man nichts mehr zum Essen gibt, man kann beobachten wie der Mensch um jeden Atemzug ringt. ( Schnappatmung) Beim Ertasten des Pulses kommt es zu Aussetzern, bis schließlich das Herz zu schlagen aufhört. .
Das hast du sehr gut erklärt. Ich habe vor einiger Zeit einen hervorragenden, aber sehr schwer zu lesenden, Artikel über das Sterben gelesen und schon mehrmals nahestehende und fremde Menschen sterben sehen. Aber es ist jedesmal wieder belastend für mich, es mitzuerleben, wenn jemand stirbt, selbst wenn ich weis, dass der Tod eine Erlösung für den Menschen war.
Wer Interesse hat, diesem erstklassigem Artikel über
das Sterben zu lesen, findet ihn über den folgenden Link.
http://www.reporter-forum.de/filead...*SocialNetwork-Seite*.com&utm_campaign=buffer
Also- wenn jemand in der Sterbephase ist, sehe ich überhaupt keinen Sinn darin, wenn ein Arzt von Darmverschluß als Todesursache redet.
Es ist klar das Morphium Nebenwirkungen hat, so lähmt es zB auch das Atemzentrum, aber ein Darmverschluß( bzw Darmdurchbruch, denn daran stirbt man) ist für jemanden gefährlich der noch Nahrung zu sich nehmen kann und dessen Darm weiter funktionieren soll, was bei einem Sterbenden nicht maßgeblich ist.
Möglicherweise verstehe ich auch etwas falsch, aber schmerzfreies Sterben ist nun wirklich das Mindeste was man einem Menschen ermöglichen sollte.
So ist es, diese Begründung war wirklich unlogisch und es sollte tatsächlich das Mindeste sein, dass ein Mensch Schmerzfrei leben und sterben kann.
Was das schöne Sterben angeht: Doch das gibts. Mein Papa ist schön gestorben, einfach eingeschlafen, während ich seine Hand gehalten habe.
Und es gibt den Sekundentod, von dem ich bisher nur gehört habe.
Auch hierin stimme ich dir zu. Im Schlaf zu sterben, stelle ich mir auch "angenehm" vor, wobei ich nicht weis, ob das Sterben dann auch schön ist. Wir wissen ja alle nicht, wie das Sterben für den Menschen selbst ist und was danach kommt, aber einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen, ist wahrscheinlich "schöner" als die meisten anderen Arten zu sterben. Plötzlich umzufallen und innerhalb von Sekunden zu sterben, wird sicher auch "besser" sein, als langsam und leidvoll zu sterben. Bei einem Herzinfarkt kann es so schnell gehen, aber es gibt auch andere Möglichkeiten, bei denen es schnell geht. Ich vermute, dass die meisten Menschen sich wünschen, zu Hause in ihrem Bett friedlich einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen, oder einfach umzufallen und schnell zu sterben, aber ich glaube, dass nur die Wenigsten, auf eine dieser "erwünschten" Weisen sterben.