AW: Die Weltwirtschaftskrise: Was tun? / !-
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18.8.2009
Umweltbericht
"Zweite Erde dringend gesucht"
"Die Ausbeutung der weltweiten Rohstoffreserven spitzt sich zu:
Bis 2035 brauche der Mensch zwei Planeten, um seinen jetzigen Lebensstil zu halten, warnt der WWF
http://www.querschuesse-forum.eu/
Der blaue Planet droht zu kollabieren: Tiere und Pflanzen verschwinden, die natürlichen Ressourcen
werden immer schneller verbraucht, die Regenwälder ausgebeutet und abgeholzt.
Der globale Raubbau des Menschen an der Erde hat sich in den letzten zwei Jahren noch einmal dramatisch verschärft.
In seinem aktuellen Bericht "Living Planet 2008" zeichnet der Worldwide Fund for Nature (WWF)
ein fast schon apokalyptisches Zustandsbild unseres Planeten.
"Wir übersteigen mit unserem Konsum die vorhandenen Möglichkeiten um ein Drittel",
sagt WWF-Naturschutzdirektor Christoph Heinrich.
Wenn der Verbrauch an natürlichen Ressourcen weitergehe wie bisher, brauche der Mensch
bis 2035 theoretisch zwei Planeten, um seinen weltweiten Bedarf an Nahrung, Energie und Fläche zu decken.
In seinem Bericht 2006 war der WWF noch von einer Frist bis 2050 ausgegangen.
"Wir haben eine dramatische Dimension erreicht", sagt Heinrich.
(...)
Auch Pflanzen und Tiere leiden unter der Ausbeutung der Erde:
"Seit 1970 ist die biologische Vielfalt um 30 Prozent gesunken", sagt Heinrich.
Dies sei ein rasanter Rückgang auch unter den fast 1700 Wirbeltierarten, dessen Bestände
der WWF in seinem Living-Planet-Index misst. Während die Abnahme mancherorts in den
gemäßigten Klimazonen ein Ende gefunden hat, folgt der gesamte Index aber weiter einem rasanten Abwärtstrend.
Um den Verbrauch an Rohstoffen zu bestimmen, wird der sogenannte "ökologische Fußabdruck" verwendet.
Er gibt die Fläche in Hektar an, die ein Mensch benötigt, um seinen derzeitigen Lebensstil zu halten.
Mit eingeschlossen ist dabei die Produktion von Nahrung und Kleidung, der Energiebedarf
des einzelnen Menschen sowie der Platz, der für die Beseitigung von Abfall benötigt wird.
Berechnet wird auch die Fläche, die Ökosysteme brauchen, um das Treibhausgas CO 2 absorbieren zu können.
Den pro Kopf größten Verbrauch natürlicher Ressourcen stellte der WWF in den USA und Australien fest,
gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait und Dänemark. Am geringsten sei er in Bangladesch, Kongo, Haiti und Afghanistan.
"Der durchschnittliche Amerikaner braucht derzeit 9 Hektar Land, ein Deutscher etwa 4 Hektar",
erklärt Christoph Heinrich weiter. Die Welt könne sich aber gerade mal zwei Hektar Land pro Mensch
leisten, wenn die Ressourcen gerecht aufgeteilt werden sollen. Im internationalen Vergleich
liegt Deutschland beim "ökologischen Fußabdruck" auf Rang 30. "Das ist zwar nicht grottenschlecht,
aber die Fläche, die wir in Deutschland pro Einwohner brauchen, ist immer noch um
das Doppelte zu groß", sagt der Naturschutzexperte.
Daher fordert der WWF ein Umdenken in der Umweltpolitik, aber auch im alltäglichen Handeln j
edes Einzelnen. Für Deutschland hieße das: noch größere Investitionen in erneuerbare Energien
und in einen effizienteren Verbrauch von Strom und Gas. "Kohlendioxid macht weltweit die
Hälfte des Abdrucks aus", sagt Heinrich. Deswegen müssten die Treibhausgas-Emissionen
auf Null heruntergefahren werden. Dies würde aber Jahrzehnte in Anspruch nehmen. T
echnologien wie etwa CO 2 -arme Kohlekraftwerke seien aber nur ein "Notnagel",
entsprechende Technologien noch nicht ausgereift.
(...)
Um die Natur zu schützen, rät Heinrich jedem Einzelnen, etwa Energiesparlampen zu nutzen.
Gut gedämmte Häuser, Hybridautos und weniger Flugreisen seien nötig. "Es soll keiner frieren,
wir werden weiterhin einen hohen Lebensstandard haben", sagt der Naturschutzexperte.
"Doch wir alle müssen die natürlichen Ressourcen klüger nutzen."
http://images.zeit.de/text/online/2008/44/wwf-living-planet-report
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