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Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Das finanziert die Sache doch nicht.

Die Waren werden von den Unternehmen produziert.
Das Grundeinkommen wird aber vom Staat gezahlt.

Willst Du dann die kommunistische Gesellschaft mit staatlichen Unternehmen?
Sollen die Betriebe enteignet werden?

Der Sozialismus ist als Vorstufe für den Kommunismus überall gescheitert.

Welche Gerechtigkeit willst Du den Bürgern geben?
Woher - wenn nicht stehlen?

fragt
Axl


ich verstehe nicht, wieso du immer wieder und ständig auf das sinnlose Stichwort "Finanzierung" zurückkommst. Jedenfalls nicht, wenn das nicht bloß simple Dummlaber-Rethorik sein soll.

Es gibt nichts zu "finanzieren". Hallo, aufwachen! Wir verteilen WAREN. Wenn der Staat bisher diese Waren unter der Bezeichnung Sozialhilfe, Hartz IV, Kindergeld, Wohngeld oder Teufel was verteilen konnte... dann nennen wir es halt nun "Grundeinkommen".

Was sich ändert, ist:

- die Bezugsbedingung
Neu: GEK wird bedingungslos gezahlt

- der Kreis der Anspruchberechtigten
Neu: alle sind berechtigt

So, weiter sind wir doch noch nicht. Keiner weiß an dieser Stelle, wie hoch das GEK sein wird. Keiner weiß, wieviel Verschiebungen es bewirken wird... auch Verschiebungen hin zu mehr Staatseinnahmen bzw. anderweitig wegfallenden Ausgaben... ich sage da nur als Stichwort "Multiplikatoreffekt" (entsprechend der Keynesianischen Wirtschaftstheorie http://de.wikipedia.org/wiki/John_Maynard_Keynes#Konsumfunktion)

Gerade dir, Axl, hätte ich zugetraut, auch prozesshaft zu denken, und nicht einfach irgendwas als "Ergebnis" aufzuschnappen und dann gleich loszuwettern...

Klar, wir können es natürlich auch im Denkforum so verlogen anstellen wie in der "richtigen Politik", so wie in den Medien... wo immer nur Pseudo-Argumente wie Schachfiguren herumgeschoben werden, wo niemand sagt, was er wirklich denkt, sondern immer nur das, was am meisten die vorausberechnete Wirkung verspricht...

Der Rote Baron

PS: ich würde mal anfangen mit einem gscheiten Simulationsmodell unserer Volkswirtschaft...
 
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AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Leistung muss belohnt werden!
Das ist das Grundprinzip, mit dem man schon kleine Kinder er_zieht.

ja, und genau das ist FALSCH.


Solange man das Grundprinzip der Leistungsgesellschaft nicht ändert, ändert man GARNICHTS.

eben!


Solange muss man Leistung belohnen, sonst kippt das System.

Wir wollen ja das System kippen. Für weniger bräuchten wir das Hirn nicht anstrengen. Wenn alles imgrunde nur dassselbe bleiben soll...

Der Rote Baron
 
AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Eben las ich einen Artikel im Spiegel, Heft 43, von Feldenkirchen, Hickmann, Kullmann über "Die Ausgemusterten", also nicht wieder gewählten SPD-Abgeordnete,
Darin heißt es:

Die SPD ist in den vergangenen i Jahren zur Funktionärspartei verkommen, der Apparat genügt sich selbst. Sie pflegt ihre Randfiguren, ihre Freaks nicht mehr. Sie bestraft Popularität, so wie sie abweichende Meinungen bestraft. Sie hat sich, zu einer ziemlich intoleranten Partei entwickelt. Volksparteien aber benötigen eine Menge Toleranz.
Sie leben vom ständigen inneren Widerspruch, sie vereinen Freunde der Wirtschaft und Freunde der Gewerkschaft, sie kümmern sich um Umweltschützer wie Kohlearbeiter, junge Mütter wie alte Männer. Gelingen kann das nur, wenn sie für möglichst viele Milieus ein paar glaubwürdige Protagonisten in ihren Reihen dulden.
Im Fall von Müller, Hübner und Hauer hat sie das nicht getan.


Eine bedenkenswerte Beobachtung.

Gruß Fritz
 
AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Diesmal eine Lageeinschätzung aus GMX.de

SPD-Parteitag soll kritische Aufarbeitung leisten

Berlin/Esslingen/Kassel (dpa) - Wenige Tage vor dem Parteitag in Dresden haben führende SPD-Politiker eine kritische Auseinandersetzung mit dem miserablen Bundestagswahlergebnis der Partei gefordert.

Das designierte Führungsduo Sigmar Gabriel und Andrea Nahles ging zudem auf deutliche Distanz zum Politikstil seiner Vorgänger. Gabriel will sich aber nach eigenen Angaben nicht auf Kosten der bisherigen Parteispitze profilieren.
Wenn er und Nahles sich kritisch äußerten, heiße es gleich, sie zeigten mit dem Finger auf die frühere Führung. "Das ist nicht unsere Absicht", sagte Gabriel am Samstag vor baden-württembergischen SPD- Ortsvereinen in Esslingen. Gabriel stellt sich Ende der Woche in Dresden als neuer Parteichef zur Wahl, Nahles soll Generalsekretärin werden.

Ex-Arbeitsminister Olaf Scholz, der stellvertretender Vorsitzender werden soll, sagte: "Es reicht sicher nicht, wenn wir uns jetzt einmal schütteln und dann weiter machen wie bisher". Er wolle eine Analyse von elf Jahren SPD-Regierungsbeteiligung, sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Der Bundesparteitag ist der Beginn dieses Prozesses", betonte der 51-Jährige, der am Freitag mit 94 Prozent Zustimmung zum neuen SPD-Chef in Hamburg gewählt worden war.

Gabriel sagte, er sei zwar auch als Minister und Mitglied des Parteivorstandes nicht mit allem einverstanden gewesen, was die SPD in der Regierung umgesetzt habe. "Ich fühle mich aber mitverantwortlich auch für die Dinge, die wir falsch gemacht haben." In einem Interview mit dem "Spiegel" klagte er: "Der Wähler hat einfach kein klares Bild mehr davon, wofür wir stehen." Nahles kritisierte in dem Gespräch, in den Augen der Wähler habe die SPD ihr "Herz verloren". "In unserer Regierungsrhetorik haben wir uns ständig gerechtfertigt, statt mehr auf die Menschen einzugehen", sagte sie.

Nach etlichen Regionalkonferenzen und der Begegnung mit bisher rund 5000 Parteifreunden verspürt Gabriel nach eigenen Angaben den "unbändigen Willen", nach vorne zu blicken. "Es war bei weitem nicht alles falsch, was war", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel". Die in der Partei bis heute umstrittene Agenda 2010 habe Milliarden Euro für die Ganztagsschulen gebracht und den Menschen mit geringen oder durchschnittlichen Einkommen eine Senkung des Eingangssteuersatzes gebracht. Auch für das Nein zum Irakkrieg sei er dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder, dem scheidenden Parteichef Franz Müntefering und dem heutigen Fraktionschef Frank- Walter Steinmeier dankbar.

Nahles kritisierte indirekt auch Schröder und Müntefering: "In den vergangenen Jahren hat es bei uns eine Art Kündigungskultur gegeben. Wenn einem an der Spitze etwas nicht gepasst hat, hat er eben gekündigt oder damit gedroht. Damit muss Schluss sein. Als Vorsitzender muss man gewinnen wollen, aber auch mal verlieren können."

Der SPD-Linke Ottmar Schreiner monierte den Stil der Parteiführung. "Die Basta-Politik der SPD-Führung wird in der ganzen Partei beanstandet. Da werden ganz oben einsame Entschlüsse gefasst werden, und der Rest wird nach dem Motto "Friss oder stirb" dahinter gebracht. Das ist kein demokratisches Verfahren", sagte der SPD- Sozialexperte Ottmar Schreiner in Kassel bei einem Treffen linksgerichteter SPD-Politiker.

Nach Ansicht des Präsidiumsmitglieds und Thüringer SPD-Landeschefs Christoph Matschie kann die Partei ihre Schwäche mit Basisarbeit überwinden. "Wir müssen stark werden über die Kommunen und die Länder, mit engagierter Arbeit vor Ort", sagte Matschie der dpa. "In den vergangenen Jahren sind weniger inhaltliche Positionen zerbrochen, sondern vielmehr das Vertrauen zur SPD."

Berlins Regierender Bürgermeister und designierter Parteivize Klaus Wowereit (SPD) wirbt um die Rückkehr ehemaliger Sozialdemokraten von der Linkspartei zur SPD - auch um Oskar Lafontaine. "Die Frage geht an Oskar. Einen Aufnahmeantrag müsste er im Saarland stellen", sagte Wowereit der "Bild am Sonntag". Die SPD- Entscheidung, nach der Wende 1990 die Aufnahme von SED-Mitgliedern abzulehnen, sei möglicherweise ein strategischer Fehler gewesen. Eine Fusion von SPD und Linken steht für Wowereit nicht auf der Tagesordnung. "Diese Frage beschäftigt mich nicht", sagte der Regierende Bürgermeister


Man könnte meinen, dass diese Einsichten der SPD helfen könnten.

Gruß Fritz
 
AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Diesmal eine Lageeinschätzung aus GMX.de
Man könnte meinen, dass diese Einsichten der SPD helfen könnten.

Gruß Fritz

Der Aufbau und der Erhalt von Autoritäten ist und bleibt die Forderung der Stunde. Die SPD war immer Spitze darin, sich gegenseitig die Butter vom Brot zu nehmen und sich nicht den Dreck unterm Fingernagel zu können.
Eine Partei, die sich auf Neid gründet, kann keinen Bestand haben. So haben sich lediglich nur die Namen an der Spitze geändert die abwertenden Gedanken der Menschen bezüglich der kleinen und unscheinbaren aber wichtigen kleinen Gedanken sind die gleichen geblieben.
Dazu bedarf es eines guten Geschichtsbewusstseins und die Bereitschaft aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
Wer das nach dem Motto tut: Ich will ja keinem weh tun hat schon verloren. Die Wahrheit tut erst einmal weh bevor sie frei macht. Da bekommen die stärksten Männer und Frauen eben erst einmal Muffensausen oder die große Wut, weil es um ein narzisstische Kränkung geht. Die ist aber in jedem Fall überlebbar im Gegensatz zu Krieg und Terroranschlägen.

:liebe: :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Auch Helmut Schmidt meldet sich zum Wort:

Helmut Schmidt: SPD nicht auf der Höhe der Zeit
Hamburg (dpa) - Altbundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) hat seiner Partei vorgehalten, nicht auf der Höhe der Zeit zu sein. "Möglicherweise hat die Sozialdemokratie noch nicht in ihrer Breite verstanden, wie sehr sich die Gesellschaft verändert hat", sagte Schmidt dem "Hamburger Abendblatt".
Helmut Schmidt vermutet, dass dis SPD "noch nicht in ihrer Breite verstanden, wie sehr sich die Gesellschaft verändert hat". (Archivbild)
Heute stünden "andere Fragen im Zentrum als die der Arbeiterbewegung". Als Beispiel nannte er die Integration der sieben Millionen Zuwanderer in Deutschland. Schmidt kritisierte: "Es gibt keine politische Partei in Deutschland, die die Integration als zentrales Thema begriffen hat, auch nicht die SPD."
Die elf Regierungsjahre hätten die Sozialdemokraten "nicht sonderlich verändert", fügte der Altkanzler hinzu. "Aber die Gesellschaft hat sich in dieser Zeit sehr schnell verändert." Auf die Frage, wie sehr er sich gegenwärtig über die SPD ärgere, antwortete Schmidt: "Ich bin zu alt, um mich sonderlich zu ärgern." Das Ergebnis der Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl sei "etwas Besonderes" gewesen. Zugleich betonte er: "Ich werde auch den Rest meines Lebens für die SPD sein."
© dpa
 
AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Auch Helmut Schmidt meldet sich zum Wort:

Helmut Schmidt: SPD nicht auf der Höhe der Zeit

Heute stünden "andere Fragen im Zentrum als die der Arbeiterbewegung". Als Beispiel nannte er die Integration der sieben Millionen Zuwanderer in Deutschland. Schmidt kritisierte: "Es gibt keine politische Partei in Deutschland, die die Integration als zentrales Thema begriffen hat, auch nicht die SPD."
© dpa

Wie schön ein so alter Herr, dessen Meinung ich vollkommen teile.
Es geht um die Integration von Gefühlen, die uns durch die Erziehung und gesellschaftlichen Druck verloren gegangen zu sein scheinen.

:danke: Fritz für den guten Artikel

:liebe: :waesche1: :schaf: rg
 
AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Wie schön ein so alter Herr, dessen Meinung ich vollkommen teile.
Es geht um die Integration von Gefühlen, die uns durch die Erziehung und gesellschaftlichen Druck verloren gegangen zu sein scheinen.

:danke: Fritz für den guten Artikel

:liebe: :waesche1: :schaf: rg

Erschreckend, dass Sachen gelesen werden, die niemand gesagt hat. Dabei stehen sie klar einen Post drüber. Als Zitat. Wie kann man bei Zuwanderern nur Gefühle drüberlesen? Empfehle Augenkontrolle. Längst überfällig.

Als Beispiel nannte er die Integration der sieben Millionen Zuwanderer in Deutschland ....liest hier sonst noch jemand was von Gefühlen außer RG?
Es wird immer abstruser.

Möchte mich bei FritzR für seine "Berichterstattung " bedanken. Im Moment ist ja mehr oder weniger blindes Schöngerede da. Da uss einfach mal einer mit der Faust auf den Parteitisch hauen und mal wieder an die Menschen rangehen. Die SPD muss einfach wieder Volkspartei werden. Und das schnell, sonst hat die Linke diese Nische komplett ausgefüllt und die SPD ist dann nur unter: ferner liefen...
 
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AW: Die schwere Krise der Sozialdemokratie in Deutschland und Österreich

Möchte mich bei FritzR für seine "Berichterstattung " bedanken.

Dafür nicht!

Und man möge auch nicht denken, dass mir viel an der SPD läge. Ich habe sie noch nie gewählt, allenfalls mitgewählt.

Mich nervt bloß das Gedönse, dass die Großkopfeten der SPD da veranstalten. Vor allem die Abtretenden und die neu Angetretenen. Nur hohles Gedönse!

Und die kritischen und konstruktiven Stimmen der Basis verhallen weiterhin ungehört.

Ich glaube, dass erst nach dem Abtritt der jetzigen Führungriege eine neue - vielleicht die alte - SPD entstehen kann.

Gruß Fritz
 
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