die ewige Suche von einem religiösen Standpunkt aus
Patrice schrieb:
Suche hat das Wesen des Glücks m.E. auf den Punkt gebracht! Glück ist immer etwas Individuelles. Für den Hungernden ist es ein Stück Brot, den Durstenden ein Schluck Wasser, für den Anderen ein wunderschönes Lied usw.!
Aber irgendwann ist der Hunger des Hungernden gesättigt, und der Durst des Durstigen gestillt, der Moment des Glücks vergeht! Irgendwie schon merkwürdig: Der Mensch ist weder auf Dauer glücklich, noch ist er auf Dauer unglücklich (Mit einigen Ausnahmen!). Der Wunsch eines jeden Menschen ist aber Glück im Sinne von langandauernder Zufriedenheit.
Patrice hat es wunderschön auf den Punkt gebracht, warum ich diesen Thread "die ewige Suche des Menschen" nannte.
Es scheint mir oft so, dass der Mensch auf Ewig ein Suchender bleibt.
Ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass alle Menschen dazu bestimmt sind, ihr Glück zu finden. Eine Art von Glück, die nicht der Relativität des Lebens unterworfen ist. Also sozusagen unvergängliches Glück.
Im Gegensatz zu anderen Meinungen hier, bin ich der Meinung das Glück gar nicht so individuell ist. Ich denke, individuell für jeden Menschen ist es, worin er Glück sieht. (Fast) Jeder Mensch sieht Glück in etwas anderem. (Fast) Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Vorstellung von einem glücklichen Leben. Ja, das mag durchaus zutreffen. Jedoch denke, ist es nicht individuell, worin der Mensch wirkliches Glück
findet.
Nehmen wir all Weltreligionen her. Meines Erachtens sind sie alle eine Beschreibung für ein glückliches Leben. Das ist es, was für mich Religion bedeutet. Religion ist in meinen Augen die Wissenschaft des Glücks.
Mit dem jedoch, was heute noch von der Lehre Christi geblieben ist, fange ich nicht mehr viel an, deshalb suche ich meine eigene Religion. Ich denke aber durchaus, dass das Christentum sehr tiefgründige Weisheiten enthält, die einem zeigen können, was zu einem glücklichen Leben gehört.
Ich will einmal versuchen die ewige Suche des Menschen aus einer religiösen Sicht zu sehen:
Ich glaube, dass die ewige Suche des Menschen nach Glück in gewisser Weise die Suche des Menschen nach Gott ist.
Fasst man Gott nämlich als den Schöpfer der Welt auf, dann würde ich durchaus meinen, dass wir alle diesen "Schöpfer" suchen. Wobei "Schöpfer" ein, meines Erachtens, viel zu bildhaftes Wort ist. "Ursprung" wäre viel besser gewählt.
Ich denke, den Ursprung der Welt, kann man mit dem Sinn der Welt gleichsetzen. Der Sinn des Daseins muss in meinen Augen gleichzeitig der Grund desselben sein. Erst dadurch, dass die Welt einen Sinn zu existieren hat, kann sie existieren.
Und was anderes suchen wir, wenn nicht einen Sinn hinter unserer Existenz, einen Sinn hinter all dem - hinter unserem Leben und der Welt allgemein?
Deshalb kann ich der Meinung "Der Mensch sucht in Wahrheit nur Gott" absolut etwas abgewinnen.
Ein indischer Weiser meinte einmal auf die Frage, was Gott sei: "Gott ist ewig neue Freude." Ich denke, er meinte damit, dass der Mensch allen Freuden irgendwann müde wird, außer der Freude, die er in Gott finden kann.
Gott ist hier in meinen Augen kein Ding, das man finden kann. Gott ist in meinen Augen eine Art Intelligenz, eine Art Weisheit. Wenn wir sozusagen auf diese Weisheit hören, dann finden wir ein glückliches Leben.
So sehe ich Gott.
Das schöne an dieser "Gottesdarstellung" ist, dass es hierbei gar keine Rolle spielt, ob man nun an Gott glaubt oder nicht. Buddhisten zum Beispiel würden diese Weisheit (Gott) eher als die Stille hinter dem Ego auffassen.
Letztlich denke ich, finden wir dann wirkliches Glück, wenn wir den Zugang zu dieser "göttlichen Weisheit" gefunden haben. In ihr sehe ich die Chance mein Leben so zu leben, dass es dem Sinn dahinter gerecht wird.
So dass aus meiner ewigen Suche nach Glück ein ewiges Finden wird.