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Die ewige Suche des Menschen

fusselhirn schrieb:
aus einem anderen Thread:Nun ich war und bin glücklich, das ich Gott als erste Ursache gefunden habe. Hat dir deine Erkenntnis auch so viel Freude bereitet?(Ehrliche Frage, keine Polemik)
Eindeutig JA! Sie gab mir eine Antwort auf die ewige Suche nach der "ersten Ursache".
Die noch größere Freude in mir war allerdings die Entdeckung des ewigen Lebens als (mögliches) Naturgesetz! Da riss mein ängstliches Festhalten an göttliche Optionen, die nicht in der Bibel stehen, aber bestimmt irgendwo in der Transzendenz. Von da ab war ich ein lupenreiner Atheist. Und so wird es vielen anderen Menschen auch gehen => dass sie nur aus Angst vor dem Verlust eines ewigen Lebens - sich auch und trotz aller realitätszugewandten Bildung - Religionen mit völlig unwirklichen Glaubensgrundsätzen klammern. Fällt diese Angst weg, fällt auch leich der Glaube an die Dinge, die heute nun wirklich lächerlich scheinen....

Gysi
 
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Die noch größere Freude in mir war allerdings die Entdeckung des ewigen Lebens als (mögliches) Naturgesetz!
Meinst du mit ewigen Leben unendliches Leben oder "zeitloses" Empfinden des Leben. Ich finde es gibt nix schlimmeres als die Vorstellung unsterblich zu sein. Gibt es etwas Habgierigeres als immer Leben zu wollen?
 
fusselhirn schrieb:
Meinst du mit ewigen Leben unendliches Leben oder "zeitloses" Empfinden des Leben. Ich finde es gibt nix schlimmeres als die Vorstellung unsterblich zu sein. Gibt es etwas Habgierigeres als immer Leben zu wollen?
Dieser Lebenstrieb ist in uns verankert. Schön, wenn du das so locker siehst und darauf verzichten magst. Aber ich behaupte, das das Angebot des ewigen Lebens das ERSTE Argument ist, das die Menschen an den Glauben bindet. Es ist die ANGST vor dem Tod. Ein Greifen nach dem letzten Strohhalm... Da fragt man nicht nach Argumentationslücken. Die will man gar nicht wissen!

Wie ich das jetzt mit dem "ewigen Leben" als Naturgesetz meine, bedürfte eines anderen Threads. Es ist aber in älteren Threads schon thematisiert. Schau doch einfach mal in meine Homepage rein!

Gysi
 
die ewige Suche von einem religiösen Standpunkt aus

Patrice schrieb:
Suche hat das Wesen des Glücks m.E. auf den Punkt gebracht! Glück ist immer etwas Individuelles. Für den Hungernden ist es ein Stück Brot, den Durstenden ein Schluck Wasser, für den Anderen ein wunderschönes Lied usw.!
Aber irgendwann ist der Hunger des Hungernden gesättigt, und der Durst des Durstigen gestillt, der Moment des Glücks vergeht! Irgendwie schon merkwürdig: Der Mensch ist weder auf Dauer glücklich, noch ist er auf Dauer unglücklich (Mit einigen Ausnahmen!). Der Wunsch eines jeden Menschen ist aber Glück im Sinne von langandauernder Zufriedenheit.

Patrice hat es wunderschön auf den Punkt gebracht, warum ich diesen Thread "die ewige Suche des Menschen" nannte.

Es scheint mir oft so, dass der Mensch auf Ewig ein Suchender bleibt.
Ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass alle Menschen dazu bestimmt sind, ihr Glück zu finden. Eine Art von Glück, die nicht der Relativität des Lebens unterworfen ist. Also sozusagen unvergängliches Glück.

Im Gegensatz zu anderen Meinungen hier, bin ich der Meinung das Glück gar nicht so individuell ist. Ich denke, individuell für jeden Menschen ist es, worin er Glück sieht. (Fast) Jeder Mensch sieht Glück in etwas anderem. (Fast) Jeder Mensch hat eine unterschiedliche Vorstellung von einem glücklichen Leben. Ja, das mag durchaus zutreffen. Jedoch denke, ist es nicht individuell, worin der Mensch wirkliches Glück findet.

Nehmen wir all Weltreligionen her. Meines Erachtens sind sie alle eine Beschreibung für ein glückliches Leben. Das ist es, was für mich Religion bedeutet. Religion ist in meinen Augen die Wissenschaft des Glücks.
Mit dem jedoch, was heute noch von der Lehre Christi geblieben ist, fange ich nicht mehr viel an, deshalb suche ich meine eigene Religion. Ich denke aber durchaus, dass das Christentum sehr tiefgründige Weisheiten enthält, die einem zeigen können, was zu einem glücklichen Leben gehört.

Ich will einmal versuchen die ewige Suche des Menschen aus einer religiösen Sicht zu sehen:
Ich glaube, dass die ewige Suche des Menschen nach Glück in gewisser Weise die Suche des Menschen nach Gott ist.
Fasst man Gott nämlich als den Schöpfer der Welt auf, dann würde ich durchaus meinen, dass wir alle diesen "Schöpfer" suchen. Wobei "Schöpfer" ein, meines Erachtens, viel zu bildhaftes Wort ist. "Ursprung" wäre viel besser gewählt.
Ich denke, den Ursprung der Welt, kann man mit dem Sinn der Welt gleichsetzen. Der Sinn des Daseins muss in meinen Augen gleichzeitig der Grund desselben sein. Erst dadurch, dass die Welt einen Sinn zu existieren hat, kann sie existieren.
Und was anderes suchen wir, wenn nicht einen Sinn hinter unserer Existenz, einen Sinn hinter all dem - hinter unserem Leben und der Welt allgemein?
Deshalb kann ich der Meinung "Der Mensch sucht in Wahrheit nur Gott" absolut etwas abgewinnen.

Ein indischer Weiser meinte einmal auf die Frage, was Gott sei: "Gott ist ewig neue Freude." Ich denke, er meinte damit, dass der Mensch allen Freuden irgendwann müde wird, außer der Freude, die er in Gott finden kann.

Gott ist hier in meinen Augen kein Ding, das man finden kann. Gott ist in meinen Augen eine Art Intelligenz, eine Art Weisheit. Wenn wir sozusagen auf diese Weisheit hören, dann finden wir ein glückliches Leben.
So sehe ich Gott.
Das schöne an dieser "Gottesdarstellung" ist, dass es hierbei gar keine Rolle spielt, ob man nun an Gott glaubt oder nicht. Buddhisten zum Beispiel würden diese Weisheit (Gott) eher als die Stille hinter dem Ego auffassen.

Letztlich denke ich, finden wir dann wirkliches Glück, wenn wir den Zugang zu dieser "göttlichen Weisheit" gefunden haben. In ihr sehe ich die Chance mein Leben so zu leben, dass es dem Sinn dahinter gerecht wird.
So dass aus meiner ewigen Suche nach Glück ein ewiges Finden wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hectors Reise!

Schön guten abend,

dass mir der Gedanke nicht früher gekommen ist? Vor einige Zeit habe ich ein wunderschönes Buch gelesen: "Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück" von Francois Lelord!

Hector, ein französischer Psychiater, fühlt sich in seinem Beruf und seiner Beziehung nicht mehr glücklich und begibt sich auf eine Weltreise. Während dieser erlebt er so einige Abenteuer und stellt er all jenen, denen er begegnet, gleich ob Mann oder Frau, alt oder jung, dieselbe Frage: "Sind Sie glücklich?"
Was die einen belustigt, bringt die anderen den Tränen nahe! Aber warum träumen wir alle vom Glück? Am Ende seiner Reise hat Hector 23 Lektionen zum Thema Glück gesammelt!

1. Vergleiche anzustellen ist ein gutes Mittel, sich sein Glück zu vermiesen.

Wieso immer auf die anderen schauen? Jeder sollte für sich selbst wissen, was er möchte und was nicht, aber vor allem sollte er sich glücklich schätzen, mit dem was er schon hat! Glück bedeutet eben nicht, das zu kriegen, was wir wollen, sondern das zu wollen, was wir kriegen.

2. Glück kommt oft überraschend.

Jeder weiß es, das Glück kommt dann zu uns, wenn wir am wenigsten damit rechnen. Bsp. Ein tolles Mädchen!
Wenn wir zwanghaft hoffen genau heute Abend dem Mädchen unserer Träume zu begegnen, werden wir an diesem Abend noch im Regen stehen! Erwarten wir nichts, denken wir überhaupt nicht daran, steht sie auf einmal direkt vor unserer Nase!

3. Viele Leute sehen ihr Glück nur in der Zukunft.

Es ist so: Die Zukunft ist die Ausrede derer, die in der Gegenwart nichts tun wollen! Wie schon gesagt, das Glück ist kein Geschenk, um das man die Götter bitten könnte, sondern das Glück ist eine Einstellung zum Leben!

4. Viele Leute denken, dass Glück bedeutet, reicher oder mächtiger zu sein.

Wurde hier schon häufiger erwähnt: Reichtum macht nicht glücklich!

5. Manchmal bedeutet Glück, etwas nicht zu begreifen.

Die Liebe als chemischer Prozess wurde hier erwähnt! Wissenschaftlich betrachtet ist sie das, doch niemand möchte daran glauben! Liebe, ein Gefühl, dass wir nicht begreifen, aber das schönste Glück auf Erden.

6. Glück, das ist eine gute Wanderung inmitten schöner unbekannter Berge.

Schon mal gewandert? Nichts befreit den Geist so sehr... (Und das sagt ein Berliner!) :)

7. Es ist ein Irrtum zu glauben, Glück wäre das Ziel.

Um es mit den Worten des Dalai Lama`s zu sagen: "There is no way to happiness, happiness is the way!" Aber wohin führt uns dieser Weg?

8. Glück ist, mit den Menshen zusammen zu sein, die man liebt.

9. Glück ist, wenn es der Familie an nichts mangelt.

10. Glück ist, wenn man eine Beschäftigung hat, die man liebt.

11. Glück ist, wenn man ein Haus und einen Garten hat.

12. Glück ist schwieriger in einem Land, das von schlechte Leuten regiert wird.

13. Glück ist, wenn man spürt, daß man den anderen nützlich ist.

14. Glück ist, wenn man dafür geliebt wird, wie man eben ist.

15. Glück ist, wenn man sich rundum lebendig fühlt.

16. Glück ist, wenn man richtig feiert.

17. Glück ist, wenn man an das Glück der Leute denkt, die man liebt.

19. Sonne und Meer sind ein Glück für alle Menschen.

20.Glück ist eine Sichtweise auf die Dinge.

21.Rivalität ist ein schlimmes Gift für das Glück.

22. Frauen achten mehr auf das Glück der anderen als Männer.

23. Bedeutet Glück, dass man sich um das Glück der anderen kümmert?

Sorry, hab keine Zeit mehr die anderen Aspekte auch noch auszuführen... Sie sollten aber jedem verständlich sein!

Schönen Silvesterabend noch!!! :clown2:

Mfg Patrice :sekt:
 
Zitat von Patrice:
(Und das sagt ein Berliner!)
die janze jeschichte hättste ooch kürzer erzähln könn:

Der olle Fritz hat jesacht, jeder soll nach seine fasson jlücklich wern! Un der Hector hats denn ooch jemerkt, det et so is.
 
Glück und Gott

Hallo, und herzlichen Dank an Claus, der auf meinen Beitrag so positiv reagiert hat.

Auch Dir, Patrice, möchte ich danken. Durch Deinen Beitrag habe ich einiges dazugelernt oder zumindest aus der Vergessenheit geholt. Dein Zitat
"SCHÖNHEIT (GLÜCK) IST KEIN DING SONDERN EINE BESONDERE ART DES SEHENS" kann ich gut nachempfinden.

Zum Thema GOTT möchte ich folgendes sagen:

Ich bin frei erzogen worden, d.h. meine Mutter war oberflächlich religiös und mein Vater überhaupt nicht. Doch ich habe so wie die meisten Kinder in Österreich am röm.-kath. Religionsunterricht teilgenommen und meistens zusammen mit meiner Freundin die Hl. Messe am Sonntag besucht.

Mit dem Begriff GOTT konnte ich nicht viel anfangen und die Gottesanbeter, die eifrig am ER-ZIEHEN waren, gingen mir auf die Nerven. Am meisten hasste ich die Ohrenbeichte:"Ich habe, ich habe....ich bin, ich bin...." Und wehe, wenn man eine schwere Sünde vergessen hatte. Wenn du plötzlich stirbst, kommst du in die Hölle! Zwar bin ich schon vor längerer Zeit aus der Kirche ausgetreten, doch die Angst vor der Hölle macht mir heute noch zu schaffen. Nun bin ich seit 10 Jahren mit einem tief religiösen Partner zusammen, der auch von der Hölle spricht. Er glaubt an einen gerechten und strafenden Gott, ich möchte eher an einen gütigen Gott glauben.

Die Wurzeln meiner Ethik sind christlich geblieben. Ich bemühe mich den 10 Geboten gerecht zu werden bis auf das Gebot DU SOLLST DEN TAG DES HERRN HEILIGEN. Nach dem röm.-kath. GLauben ist das eine schwere Sünde. Demnach wäre mir die Hölle sicher. Schauderhaft, nicht wahr?

Dabei finde ich, nachdem ich mich auch mit anderen Religionen auseinandergesetzt habe, dass die christlichen Grundsätze in der Mehrheit die besten sind. Vor allem aber fehlt im Christentum das aggressive Element (LIEBE DEINE FEINDE.......nicht gut lebbar, aber trotzdem.....), was in anderen wohl vorhanden ist.

Deswegen bezeichne ich mich gern als Christ und bin bestrebt den Gottesbegriff ernst zu nehmen.

Wenn wir von Moral oder Ethik sprechen, müssen wir an unsere christlichen Wurzeln denken. Sie haben mich, uns, geprägt. Von da her kommt unser Gewissen und Wissen, was gut und schlecht ist. Woher denn sonst?

Jeder Mensch, der im christlichen Sinn erzogen wurde, hat diese Wertigkeiten mitbekommen, ober er es zugeben will oder nicht. Die Juden haben sie aus der Thora (Talmud) die Moslems aus dem Koran und die Christen aus der Bibel. Da gibt es große Unterschiede in der Auslegung, was moralisch in Ordnung ist oder nicht.

Seien wir ehrlich, diese ethische Prägung kann man nicht abstreifen wie ein altes Kleidungsstück. Aber es ist schwer, an einen Gott zu glauben, den wir mit unseren menschlichen Sinnen nicht erfassen können.

Ich will an einen Gott glauben und hoffe auf einen gütigen Gott, der mir gewisse Sünden, vor allem die mit dem Fehlen der Kirchenbesuche und einer christlichen Gemeinschaft, verzeiht, auch wenn es zusätzlich schwer ist, sich ein Leben nach dem Tod vorzustellen.

So gesehen, können ich und viele andere Menschen nie ganz glücklich sein. Aber damit muss man leben. Zum Trost gibt es immer wieder freudvolle Momente oder Stunden, auch kurze Augenblicke des Glücks. Damit muss ich mich (man sich) zufrieden geben. Mehr hat dieses Leben nicht zu bieten.

Aber wie schon Patrice zitiert hat: GLÜCK IST EINE BESONDERE WEISE DES SEHENS. Und das wieder ist ein ewiger Lernprozess.

Auf Wiederschreiben

Eure
suche
 
Nachdem ich die Silvestervorbereitungen früher als erwartet beenden konnte, wünsch ich nocheinmal einen wunderschönen guten abend,

Er glaubt an einen gerechten und strafenden Gott, ich möchte eher an einen gütigen Gott glauben.

Nach dem röm.-kath. GLauben ist das eine schwere Sünde. Demnach wäre mir die Hölle sicher. Schauderhaft, nicht wahr?

Ich will an einen Gott glauben und hoffe auf einen gütigen Gott

Dein Partner glaubt also an einen strafenden Gott, du möchtest aber an einen gütigen Gott glauben? Nun, wer von euch beiden recht hat, und wer nicht, kann ich dir leider nicht sagen. ABER ich möchte zumindest versuchen, dir die Angst vor der Hölle zu nehmen!

Weltweit gibt es ca. 2 Milliarden Christen, 1,3 Milliarden Muslime, 900 Millionen Hindus, 400 Millionen Buddhisten, 15 Millionen Juden und 1 Milliarde Atheisten! Und jeder Gläubige ist davon überzeugt den "wahren Glauben" gefunden zu haben. Vielleicht hat er das, vielleicht aber auch nicht!
Was passiert mit den Menschen die an den "falschen" Gott bzw. gar nicht glauben? Gehören sie wirklich alle in die Hölle?
Du sagtest, dein Partner glaube an einen gerechten Gott. Wo wäre aber, würde Gott all diese Menschen am Tag des Jüngsten Gerichts verdammen, die Gerechtigkeit?
Natürlich ist es richtig die Zehn Gebote auszuleben! Aber muss man am Sonntag in die Kirche gehen, muss man den Tag des Herrn heiligen und muss man wirklich an Gott glauben um ein guter Mensch zu sein? Denn genau darum sollte es gehen: Ein guter Mensch zu sein! Ob religiös, oder nicht! Was sollte ein gerechter Gott mehr von dir erwarten, als dass du ein guter Mensch bist?

Ich persönlich habe keine Taufe erhalten, bin konfessionslos und kann die Kirchenbesuche meines Lebens an einer Hand abzählen! Nicht nur nach christlichem Glauben, also ein typischer Fall für die Hölle. Und trotzdem glaube ich, ein guter Mensch zu sein. Ich liebe den Menschen, meinen Nächsten wie mich selbst! Ich versuche mich möglichst selbstlos zu verhalten und gebe gerne von dem was ich habe anderen ab. Ich glaube an den Menschen, an die Natur und daran, dass es eine 'höhere' Macht, die auf den Menschen keinen Einfluss hat, gibt. Aber ich glaube nicht an einen männlich, strafenden Gott! Vielleicht gibt es ihn wirklich! Dann aber möchte ich nichts mit Ihm zu tun haben! Auf einen ungerechten Himmel voller schlechter Menschen könnte ich verzichten und würde liebend gern in der Hölle schmoren. ABER: Nicht allein! Viele gute Menschen wären dort, deren einziges ‚Verbrechen’ es war, nicht an den „richtigen“ Gott geglaubt zu haben!

Vor einiger Zeit haben wir hier über Gott, den Glauben und die Religion diskutiert. Damals schieb ich...

Zitat von Patrice:
Es geht mir nicht darum Religiosität an sich zu verurteilen, und schon gar nicht religiöse Menschen! Ich akzeptiere diese Menschen, wie ich auch alle anderen Menschen achte. Vielen Menschen verleiht der Glaube eine Orientierung, er schafft Werte und vieles mehr. Zwischen diesem Glauben und der Religiosität besteht jedoch ein himmelweiter Unterschied! Um Hamlet zu zitieren: Auch ich glaube, dass zwischen Himmel und Erde mehr existiert , als meine Schulweißheit mir weiß machen möchte! Aber nur an eine "höhere" Macht zu glauben, die dem (menschlichen) Leben einen 'besonderen' Wert zuspricht bedeutet noch lange nicht, religiös zu sein. (Im übrigen glaube ich nicht daran!) Nein, Religiosität meint, und das wird in dem Artikel sehr schön deutlich, die Welt aufzuteilen in das Unwesentliche, dieses allen Menschen zugänglich ist, und das Wesentliche, jenes nur die Menschen mit einem 'privilegierten' Zugang zur Wahrheit (d.h. religiöse Menschen) begreifen können.

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Nein, ich glaube nicht an nichts! Ich glaube an die Zufälligkeit der menschlichen Existenz. Das entscheidende dabei ist, dieser Glaube ist mir genug. Ich bin mir genug. Im Endeffekt glaube ich an die Natur und den Menschen, aber nicht an einen strafenden männlichen Gott mit einem langen Bart der von mir erwartet, dass ich zu ihm bete, und der von mir verlangt, dass ich ihn als einzig wahren Gott betrachte! Aber es gibt Momente, wenn man zum Beispiel ein wunderschönes Lied anhört, bestimmte Momente der Wahrnehmung der Natur und der Literatur, da kommt auch mir die Vorstellung einer 'höheren' Macht! Aber was kann diese 'höhere' Macht, wenn es sie denn gibt, mehr von mir erwarten, als dass ich ein guter Mensch bin?

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In meinem Bewusstsein bedeutet Religion schlichtweg etwas völlig anderes. Wenn ich davon ausgehe, dass neben der Natur noch ein anderes Wesen existiert, dann bin ich meiner Auffassung nach deutlich nicht religiös. Ich bete weder zu diesem Wesen, noch verspreche ich mir Besserung und Unterstützung von dieser Kraft in scheinbar auswegslosen Situationen bzw. Missständen. Ich glaube einfach nicht, dass dieses Wesen in irgendeiner Art und Weise Einfluss auf mich nehmen kann, sowohl im positiven, als auch im negativen. Ich bin der Schmied meines eigenen Glückes und Schicksals, niemand anderes; unabhängig davon ob dieses Wesen nun existiert oder nicht! Deshalb würde ich mich persönlich auch nicht als Atheist, sondern als Agnostiker bezeichnen.

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Das ist ein Missverständnis!
Ich glaube nicht, dass mich diese/s Kraft/Wesen daran erinnert ein guter Mensch zu sein. Die Einstellung/Entscheidung mich bestmöglichst (nach intersubjektiven und persönlichen Maßstäben) zu verhalten liegt bei mir selbst und wird von keinem 'höheren' Wesen beeinflusst!
Wieso gibt es sonst so viele schlechte Menschen, wo doch 5/6 der Weltbevölkerung unterschiedlichen Religionen angehören oder (um ein konkretes Beispiel zu nennen), wieso schlagen einige Muslime ihre Frauen, oder warum vergehen sich einige christliche Geistliche an kleinen Kindern? Wieso geschieht all dies Schlechte/Böse, durch Menschen verursachte Leid, auch unabhängig der Religion, wenn es ein Wesen gäbe, das uns dazu aufforderte Gutes zu tun? Ist dieses Wesen nur einzelnen Menschen zugängig, also denen die schon Gutes tun? Oder ist ein Großteil der Menschheit einfach zu naiv, konsumgeil und egoistisch um dieses Wesen wahrzunehmen? Und wenn das so ist, warum tut dieses Wesen nichts dagegen?

Zitat von Suche:So gesehen, können ich und viele andere Menschen nie ganz glücklich sein. Aber damit muss man leben. Zum Trost gibt es immer wieder freudvolle Momente oder Stunden, auch kurze Augenblicke des Glücks. Damit muss ich mich (man sich) zufrieden geben. Mehr hat dieses Leben nicht zu bieten.

Würde ein gerechter Gott das wirklich wollen? Wenn Ihm so daran gelegen wäre, dass wir alle an Ihn glaubten, wieso kümmerte sich der 'Allmächtige' dann nicht selbst darum?

Wenn ich wirklich am Tag des Jüngsten Gerichts vor Gott stünde, und er mich frägte, wieso ich nicht an Ihn geglaubt hätte, würde ich Ihm sagen:

"You should have given us more evidence!"

Mfg Patrice :)
 
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Ja lauf nur nach dem Glück
doch laufe nicht zu sehr,
das Glück läuft hinterher

Dieses Gedicht erinnert mich an Burkhart, der das finden von Glück, nur im Stillstand für möglich hielt.

Der Erste der sich meines Wissens nach mit dem Studium des Glückes (außer Religionsgründer wie etwa Buddha) beschäftigte, war Epikur.
Ihm gebe ich insofern Recht und wiederspreche Benjamin.
Kinder können Glück nicht empfinden.
Zumindesdens kann ich von mir sagen, ich war mit Sicherheit kein glückliches Kind.
Dazu fehlte mir die Entscheidungsgewalt und die Erfahrung mit dem Unglück.

Für mich braucht der Mensch für sein Glück und seine Zufriedenheit zwei Dinge:

Anerkennung und Liebe

Ich selbst zähle noch Natur und die Weisheit (Vernunftbegabtheit) der Kinder hinzu.

Da ich mich an allen der 4 oben genannten erfreuen darf, schätze ich mich als glücklich.

Unruhig macht mich die Tatsache, daß ich das Bedürfnis habe, dem Glück eine Gegenleistung in Form von Vervollkommunung zurückzugeben.
Wiederum, ich bin erst glücklich, seit ich an mir arbeite.

Mfg

Triskell (Sisyphus?)
 
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