• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Der Nullgottglaube

AW: Der Nullgottglaube

  • Es ist nicht möglich, einen Gott in einem Zustand zu präparieren, bei dem die Persönlichkeit und der Glaube beliebig genau definiert sind. Diese Unschärfe lässt sich als unmittelbare Konsequenz der Gottesnatur des Menschen („Gott-Mensch-Dualismus“) im Glauben interpretieren.
  • Es ist nicht möglich, die Person und den Glauben eines Gottes gleichzeitig exakt zu bestimmen.
  • Die Bestimmung der Persönlichkeit eines Gottes ist zwangsläufig mit einer Störung seines Glaubens an ihm verbunden, und umgekehrt.

:guru:


Ist das die Anwendung der Heisenbergschen Unschärferelation auf den religiösen All-Tag? ;)
 
Werbung:
AW: Der Nullgottglaube

Ist das die Anwendung der Heisenbergschen Unschärferelation auf den religiösen All-Tag? ;)

ich würde dies lieber als die earlgreysche glaubensrelation betrachten

(ok - evtl ähnlichkeiten oder entsprechungen zu anderen gebieten sind wohl unvermeidbar ;-) )

aber glauben rationalisieren bzw wissen zu mystifizieren ist wohl signifikante eigenschaft der menschlichen spezie....

ob 3 gott, 1 gott oder nullgott ... warum nicht gleich bigott.....
Madame, Sie sind schön, sehr schön, Sie haben fromme, große Madonnenaugen und zu Zeiten auch lichte Augenblicke, wo Sie gut sein können. Ich habe Sie bewundert, als Sie vor wenigen Wochen auf dem Balle des Bankier F. mit fromm-demüthiger Miene, – Sie, die schöne überall gefeierte Frau – um ein Almosen für einen neu zu begründenden Jünglingsverein bettelten, und lernte Sie achten, als ich Sie in Ihrer Häuslichkeit als Mutter sah. Sie haben ein Herz, ohne es zu wissen. Aber, Madame, Sie haben um Ihr Herz eine Rinde gelegt, eine Rinde, so fest und sicher, daß kein Athemzug Menschlichkeit, kein Körnlein Gemüth hinein kann, selbst wenn das Herz oft darnach lechzte. Und diese Rinde heißt der – kirchliche Glaube.
Sie werden mitleidig lächeln und wieder abwehrend Schweigen winken. Und doch ist’s wahr, was ich sage, und ist Alles so einfach gekommen. Ich könnte Ihnen erzählen, wie sich diese Rinde gebildet, wie Sie anfangs im Ringen der Seele nach dem Höhern nur geistigen Halt und Erbauung gesucht und wie Sie, damals mit dem freien Sinn für alles Gute und Schöne, in die Hände eines Mannes fielen, dessen höchste Lust es war, diesen so warmen Drang, diese noch unbestimmte jugendlich-weiche Sehnsucht nach Klarheit und religiöser Gemüthsbefriedigung mit diabolischem Geschick so zu lenken, daß Sie allmählich im engen Fahrwasser kirchlichen Formelwesens sich befanden und die Fesseln einer strengen und finstern Dogmatik als das einzig erstrebenswerthe Gut eines menschlichen Daseins betrachteten. Statt Klarheit und Wissen, die Sie suchten, statt der gewiß echt religiösen Seelenweihe, nach der Sie verlangten, ward Ihnen der Glaube, anstatt eines freien geistigen Haltes jene wundergläubige, nebelhafte Kirchlichkeit, die Sie nun den alleinseligmachenden wahren Glauben nennen. Nicht jener Glaube ist Ihr Eigenthum, den jeder Mensch in sich trägt, jener Glaube an das Ewig-Wahre, Ewig-Göttliche, nein, nur der starre todte Glaube an einzelne Aufstellungen und Behauptungen, an Mythen und Legenden einer verschollenen Märchenzeit, welche die Herzen der Menschen weder gut noch fromm machen. Und dieser Glaube ist jetzt Ihre Tugend, Ihre Frömmigkeit.
http://de.wikisource.org/wiki/Brief_an_eine_Gl%C3%A4ubige
 
AW: Der Nullgottglaube

Ich habe mich gestern mit den Gründern der "Atheistischen Religionsgesellschaft" persönlich getroffen, nämlich mit MMag. Wilfried Apfalter BA und Alexander Rezner.

Wir haben uns rund zwei Stunden miteinander unterhalten, und ich konnte mit all meinem geballten Scharfsinn, der mir hier manchmal als "Aggression" ausgelegt wird, in keinem noch so kleinen Atom ihres Unterfangens irgendeinen Widerspruch finden.

Um dazu Papst Benedikt XVI zu zitieren: Die beiden taktieren nicht. Sie sind redlich.
 
AW: Der Nullgottglaube

Wilfried hat mir übrigens erklärt, dass eine Religion drei Charakteristika hat, nämlich Mythos, Ethos und Riten.

Ich habe meine Homepage jetzt an eure vielen Argumente und auch daran angepasst.
 
AW: Der Nullgottglaube

Wilfried hat mir übrigens erklärt, dass eine Religion drei Charakteristika hat, nämlich Mythos, Ethos und Riten.
.....

Und eine Religion versucht, die Furcht/Angst vieler Menschen auf mehr oder weniger zwangsneurotische Weise zu bannen ....vor allem durch bestimmte Riten, Gebete und Lieder, wie sie beispielsweise in rückwärts gewandten katholischen und evangelischen Messen/Gottesdiensten üblich sind ...
 
AW: Der Nullgottglaube

Wie ist diese Aussage zu verstehen :dontknow:

1. Was ist mit den Gerüsten gemeint :dontknow:
2. Was ist mit dem gebauten Haus gemeint :dontknow:
3. Wer muss die Gerüste wegnehmen :dontknow:

so ein gläubiger oder ungläubiger ,braucht nichts extra betonen
man spürt sowieso das echte

so ein fertiges haus mit gerüst schaut irgendwie komisch aus

u. wer viel fragt,soll bitte das GERÜST wegräumen helfen. danke
 
Werbung:
AW: Der Nullgottglaube

Und eine Religion versucht, die Furcht/Angst vieler Menschen auf mehr oder weniger zwangsneurotische Weise zu bannen ....vor allem durch bestimmte Riten, Gebete und Lieder, wie sie beispielsweise in rückwärts gewandten katholischen und evangelischen Messen/Gottesdiensten üblich sind ...



Richtig, was Sie schreiben, Moebius; aber trotzdem muß man konzidieren, daß
die edlen Gemälde, Kirchen, Dome, Kathedralen, die wunderschöne Musik von Renaissance über Barock bis Klassik ohne den kirchlich-religiösen Hintergrund nicht entstanden wären.
Das ist eine Welt, die uns als menschliche Wesen ausweist und Labsal für die Seele bietet - wenn man eine solche hat.
All die kirchliche Kunst kann man auch als Atheist oder Agnostiker wunderbar für Meditation nutzen.
Ein großer Teil unserer Kultur basiert auf kirchlich/religiösem Hintergrund.
Zwangsneurotik kann durch die professionellen kirchlichen Amt,-und Würdenträger erfolgen. Allerdings auch durch Lehrer, Beamte und andere einflußreiche Menschen die nichts mit Kirche am Hut haben.

Perivisor
 
Zurück
Oben