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Können Sie das nicht selbst erklären?
Es mag eine Kleinigkeit sein, aber zuallererst kritisiere ich persönlich sehr stark Satres Formulierung der kontingenten Liebschaften, die er als "nicht wesentlich" bezeichnet.
Denn ich bin mittlerweile der Ansicht, dass mein persönlicher Weg zu einem "erfüllten Leben" nur der sein kann, in Beziehungen in einer viel umfangreicheren Art zu investieren, durch welche ich die Personen besser kennenlerne, und zwar verstärkt auch von der nicht-sexuellen Seite ihrer Persönlichkeit. Um in der Folge diese Beziehungen auch dann weiter aufrechtzuerhalten, wenn Sexualität aus welchem Grund auch immer keine Rolle mehr spielt. Für mich gibt es keine mehr oder weniger wesentlichen Beziehungen. Alle sind auf ihre Art besonders. Allein das Wort unwesentlich stuft sie damit von ihrer individuellen Besonderheit herab.
Das thematisierte Beziehungsmodell erscheint mir ähnlich der heutzutage manchmal beschriebenen "offenen Beziehung". Auch hierbei sind konkret formulierte Vorgaben wichtig.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich erzählen, dass sich allerdings ungeahnte Schwierigkeiten ergeben können,
wenn nicht beide Teile gleichermaßen, im Grunde gleichzeitig, durch eine zweite Beziehung beschäftigt sind. Zumindest habe ich es so erlebt, dass ein solcher Pakt sonst viel zu stark zu Grübeleien vereint mit Eifersucht führen kann.
Sehr interessant finde ich es, dass Satre davon ausgeht, dass Erfahrungen schon allein durch das Erzählen
weitergeben werden können. In meinem Fall wurde zwar vorab vereinbart, sich alles zu erzählen, schlussendlich wurde diese Regel aber schnell geändert.
Ich muss zugeben, dass mich das Nachdenken über derartige Modelle dennoch fasziniert, weil mich die damit verbundene, kaum vorstellbarer persönliche Freiheit reizt.
Allerdings sehe ich es im Allgemeinen sowieso als eher kritisch an, Besitzansprüche an jemanden zu stellen, auch bzw. gerade in einer Partnerschaft.
Also kurz und gut: Ja, ich denke das derartige Beziehungen zu einem erfüllteren Leben beitragen können. Man sollte allerdings nicht darauf vergessen, dass sich damit zusätzliche Herausforderungen ergeben. Unglaubliche Ehrlichkeit, ein sehr großes Maß an Vertrauen, ein sehr positives Selbstbild seien hier nur mal als Stichworte genannt.
Übrigens: bewundernswert schlagfertig, EarlGrey
freiheit heisst das eigene wesen zu entfalten - nicht irgendeiner gesellschaftlichen norm wie auch intellektueller ideologie nachzukommen - wie es mE offensichtlich bei sartre der fall war.
beziehung zwischen sartre und simone beauvoir
»Sartre erhält ein Stipendium, um bei Martin Heidegger in Berlin zu studieren. De Beauvoir beginnt mit ihrer Schülerin Lumi eine lesbische Liebesbeziehung. Mit der Rückkehr Sartres, und einem kleinen Zwischenstopp als Versuchsperson für Mescalin, beginnt auch er eine Liebesbeziehung zu Lumi, was ein absolutes emotionales Gefühlschaos bei allen auslöst.«
Was wurde daraus gelernt?
das auch - aber nach meiner eigenen und leidvollen erfahrung sind sich viele nicht über das wesen der sexualität und ihrer bedeutung für wesentliche beziehungen nicht im klaren. wir können wie schopenhauer schon pessimistisch meinte zwar tun was wir wollen aber nicht unbedingt wollen was wir wollen.Ich denke, die Schwierigkeit ergibt sich hier daraus, dass nicht alle beteiligten Personen den gleichen, vorab genau definierten, Pakt eingegangen sind, wie es bei Satre und Beauvoir der Fall war. Ich denke, es wäre interessant, ob das Ganze besser - gemeint ist ohne allzu großes Gefühlschaos - funktioniert hätte, hätte sich jede zusätzliche Person in dem Spiel bewusst zu dem Pakt bekennen müssen.
aber nicht unbedingt wollen was wir wollen.
Da passt es irgendwie dazu, dass ich gestern zufällig bei einem Schwingerclub vorbeispaziert bin und mir bewusst wurde, dass ich, sollte es mich jemals interessieren, so etwas mal auszuprobieren, wahrscheinlich gar nicht so leicht den Mut dafür aufbringen würde, es tatsächlich zu tun.