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Alternative Beziehungsformen und Lebenspartner unter dem Aspekt der Eifersucht

AW: Alternative Beziehungsformen und Lebenspartner unter dem Aspekt der Eifersucht

Es kann auch sein, dass nur Leute ihre Beziehung im Fernsehen dokumentieren lassen, die von vornherein gerne viel reden.
In einer Schema F-Beziehung muss man nicht viel reden, weil es eh schon das fertige Schema F gibt, aber die Angelegenheit lässt sich sicher optimieren; vermute ich jedenfalls.
 
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AW: Alternative Beziehungsformen und Lebenspartner unter dem Aspekt der Eifersucht

Mich beschäftigt seit vergangenes Jahr immer mehr der Gedanke einer alternativen Beziehungsform, die sich darauf fokussiert, die eigenen Bedürfnisse, sowie Freiheiten, beider oder mehrerer Partner zu befriedigen und eventuell sogar zu erweitern.

Modell "Polyamore Beziehung im sexuellen, sowie platonischen Kontext"

Geschlechtsunabhängig mehrere Sexual- und Lebenspartner, wobei zwischen den verschiedenen Partnern ein individuelles Bedürfnisspektrum abgedeckt wird.

Kontroverse:
Da mehrere Partner vorhanden sind, müssen die diversen Beziehungen auf in beide Richtung gleichberechtigter Freiheitsgebung basieren. Emotionale Bindung führt meist (oder immer) zu einer Freiheitseinschränkung. Dh, die Freiheit, jemand anderen zu begehren, zu verehren oder gar lieben neben einer weiteren Person, schränkt eigentlich die Freiheiten wieder ein. Eifersucht? Kaum vermeidbar. /hier spreche ich aus Erfahrungswerten bzw. aktuellen Lebensumständen


Modell "Monogame Lebenspartnerschaft bei multiplen Lebenspartnern"

Nicht selten decken sich die Interessen und Hobbies der monogamen Beziehungspartner nicht so sehr, wie sie sich mit Freunden decken, was dazu führen kann, dass sich die Beziehungspartner voneinander distanzieren, um ihre Bedürfnisse (z.B. Hobbies) mit oder durch andere befriedigen. Klingt jetzt nach einer klassischen monogamen Beziehung, aber ich erweitere das Ganze darum, dass ich behaupte, Liebesbeziehungen enden in der modernen Gesellschaft, wobei Freundschaften oder gar platonische Beziehungen mit Freunden die weitaus längere Konstitution besitzen.

Beispiel:
Mensch führt eine Beziehung mit Sexualkontakt und gemeinsamer Lebensplanung mit einer Person, bezieht jedoch eine/n FreundIn (ich hasse das Binnen-I, schaut so schrecklich aus) als weiteren Beziehungspartner ohne jegliches Sexualinteresse mit ein. Ebenfalls geschlechtsunabhängig. Wobei natürlich die eigene Sexualidentität maßgeblich die Situation verändert, egal ob bi, homo oder hetero. Dieses Modell erscheint mir geeignet für ein kommunales Leben mit mehreren Personen im Haushalt.


Egal, um welche klassischen oder alternativen Beziehungsmodelle es sich handelt: Eifersucht bleibt ein offenes Geheimnis (sofern darüber nicht kommuniziert wird) für jeden der Beziehungsteilnehmer und erscheint mir unausweichlich.

Meine Frage also:
Ist Eifersucht eine geistige Barriere, die den Menschen zur Monogamie ermuntern soll? Wie damit umgehen? Die Beziehung/en beenden? Die Beziehung/en auf eine andere Schiene lenken? Ist es möglich, sich der Eifersucht zu entledigen oder sie sogar als positives Instrument für die Stärkung einer Beziehung zu verwenden?

Grüße,
DD

So ein Sache setzt viel Toleranz bei allen Beteiligten voraus. Sie kann funktionieren, wenn eine günstige Konstellation der Charaktere vorhanden ist.
Aber bei dem, was ich so über die Menschennatur mitkriege, geht sowas ohne Schmerzen eines schwächeren Teils nicht ab.
:jump1:
 
AW: Alternative Beziehungsformen und Lebenspartner unter dem Aspekt der Eifersucht


So ein Sache setzt viel Toleranz bei allen Beteiligten voraus. Sie kann funktionieren, wenn eine günstige Konstellation der Charaktere vorhanden ist.
Aber bei dem, was ich so über die Menschennatur mitkriege, geht sowas ohne Schmerzen eines schwächeren Teils nicht ab.
:jump1:

Wobei der sog. "schwächere Teil" sogar der "stärkere Teil" sein kann, vermutet moebius
 
AW: Alternative Beziehungsformen und Lebenspartner unter dem Aspekt der Eifersucht

Wobei der sog. "schwächere Teil" sogar der "stärkere Teil" sein kann, vermutet moebius

DD sympathisiert mit moebius Vermutung aufgrund eigener Vermutungen.

Klärungsbedarf:
Der "stärkere Teil" im Sinne von "dominanterer Teil"?

Oder sprechen wir hier von einer emotionalen Ungleichverteilung? Die Liebe, die gegeben wird, ist mitnichten die des Empfanggs und der Erwartung. Obendrein kongruent auf keinen Fall.
 
AW: Alternative Beziehungsformen und Lebenspartner unter dem Aspekt der Eifersucht

Wobei der sog. "schwächere Teil" sogar der "stärkere Teil" sein kann, vermutet moebius

Für sich kann dieser Teil stark sein. Aber in Beziehung mit anderen
kann sich das auch relativieren, und dieser Teil kann mit einem Mal sehr stark
oder auch schwach sein.
 
AW: Alternative Beziehungsformen und Lebenspartner unter dem Aspekt der Eifersucht

Update aus aktuellem Anlass:

Lebe jetzt schon mehrere Monate polyamor mit einer Partnerin, die einen weiteren Partner hat, einem Partner (asexuelle Platonie/meine Agape) und mehreren misslungenen angehenden Beziehungen.

Ich lebe sehr glücklich in dieser Beziehungsform und vermisse weder Intimität, noch Vertrauen oder Verlässlichkeit.

Das ein oder andere Mal kam in mir Eifersucht auf, weil der oder die keine Zeit für mich hatte, da sie bereits mit den anderen Parnern etwas geplant hatten. Selten, aber doch.

Das Misslingen der Beziehungen, die in Anbahnung waren, wurde letztlich von der anderen Seite in jedem Fall auf Eifersucht zurückgeführt mit fast immer demselben Statement "ich halte das nicht aus". Das hat mich schon jedes Mal traurig gemacht, da die Zeit mit diesen Menschen sehr schön war. Glücklicherweise, wegen erheblichen Kommunikationsaufwand, haben sich daraus Freundschaften entwickelt und eben diese Menschen stehen meiner Lebensweise sehr liberal und unterstützend entgegen.

Leider wird mir immer wieder von manchen Menschen, die ein monogames Beziehungsmodell führen bzw. sich wünschen, entgegengehalten, dass das "nicht ich sein soll" bzw., dass "irgendwann der Zeitpunkt kommen wird, wo sich die Emotionen so vertiefen, dass ich wieder monogam sein will". All diese Prophezeihungen entstehen nicht aus einem Wohlwollen, einer gutgemeinten Beratung heraus oder Ähnlichem. Nein. Diese Kommentare werden durch Unverständnis und Intoleranz dieser Beziehungsform gegenüber generiert.

Zu letzterem Kommentar erkläre ich mich immer wieder damit, dass ich diese Menschen von tiefem Herzen liebe und jeden Tag ein Großteil meines emotionalen, gedanklichen und alltäglichen Seins an diese Partner ergeht.

Natürlich bringt dieser Lebensstil einigen Erklärungsbedarf und erheblichen Kommunikationsaufwand anderen gegenüber mit sich, weil zum einen diese Unverständnis, zum anderen Neugier, aber auch z.T. Interesse entsteht.

Alles in Allem kurz gesagt:
Ich bin glücklich. Von Außen/Dritten kommt schon so manch Widerstand/Unverständnis. Eifersucht kommt vor, das ist normal. Aber es ist definitiv eine Seltenheit, weil ich mich fast immer für die anderen PartnerInnen freue, dass sie eine schöne Zeit mit ihren anderen PartnerInnen haben.

Mal schauen, wo die Reise weiterhin geht.

Fühlt euch liebgegrüßt,
DD
 
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AW: Alternative Beziehungsformen und Lebenspartner unter dem Aspekt der Eifersucht

Update aus aktuellem Anlass:

Lebe jetzt schon mehrere Monate polyamor mit einer Partnerin, die einen weiteren Partner hat, einem Partner (asexuelle Platonie/meine Agape) und mehreren misslungenen angehenden Beziehungen.

Ich lebe sehr glücklich in dieser Beziehungsform und vermisse weder Intimität, noch Vertrauen oder Verlässlichkeit.

Das ein oder andere Mal kam in mir Eifersucht auf, weil der oder die keine Zeit für mich hatte, da sie bereits mit den anderen Parnern etwas geplant hatten. Selten, aber doch.

Das Misslingen der Beziehungen, die in Anbahnung waren, wurde letztlich von der anderen Seite in jedem Fall auf Eifersucht zurückgeführt mit fast immer demselben Statement "ich halte das nicht aus". Das hat mich schon jedes Mal traurig gemacht, da die Zeit mit diesen Menschen sehr schön war. Glücklicherweise, wegen erheblichen Kommunikationsaufwand, haben sich daraus Freundschaften entwickelt und eben diese Menschen stehen meiner Lebensweise sehr liberal und unterstützend entgegen.

Leider wird mir immer wieder von manchen Menschen, die ein monogames Beziehungsmodell führen bzw. sich wünschen, entgegengehalten, dass das "nicht ich sein soll" bzw., dass "irgendwann der Zeitpunkt kommen wird, wo sich die Emotionen so vertiefen, dass ich wieder monogam sein will". All diese Prophezeihungen entstehen nicht aus einem Wohlwollen, einer gutgemeinten Beratung heraus oder Ähnlichem. Nein. Diese Kommentare werden durch Unverständnis und Intoleranz dieser Beziehungsform gegenüber generiert.

Zu letzterem Kommentar erkläre ich mich immer wieder damit, dass ich diese Menschen von tiefem Herzen liebe und jeden Tag ein Großteil meines emotionalen, gedanklichen und alltäglichen Seins an diese Partner ergeht.

Natürlich bringt dieser Lebensstil einigen Erklärungsbedarf und erheblichen Kommunikationsaufwand anderen gegenüber mit sich, weil zum einen diese Unverständnis, zum anderen Neugier, aber auch z.T. Interesse entsteht.

Alles in Allem kurz gesagt:
Ich bin glücklich. Von Außen/Dritten kommt schon so manch Widerstand/Unverständnis. Eifersucht kommt vor, das ist normal. Aber es ist definitiv eine Seltenheit, weil ich mich fast immer für die anderen PartnerInnen freue, dass sie eine schöne Zeit mit ihren anderen PartnerInnen haben.

Mal schauen, wo die Reise weiterhin geht.

Fühlt euch liebgegrüßt,
DD

Bei soviel Überzeugtheit würde ich an deiner Stelle schon in den überregionalen Tageszeitungen eine entsprechende Anzeige seitenspringen lassen...
 
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