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Das Wesen des Menschen

  • Ersteller Ersteller Manfredo
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Das Wesen des Menschen



Manfredo es spricht sehr für Dich eine solche Einladung auszusprechen, aber bei 5Zeichen ist ganz einfach so fürchte ich Hopfen und Malz verloren. Ich muss ehrlich sagen ich habe selten so eine glatte Form von einem vagen Interesse und dann jede Form einer Verständigung verweigert. Für mich ist er lediglich nur noch zu einem Objekt meiner Beobachtung geworden. Da ist selbst Sevensgar lebendiger in seinen Antworten.
:blume2:
rg​

Tja, wer Augen hat, der sieht;
wer Ohren hat, der hört.
Vom Verstand zu schweigen.
Sicher ist: Wer nix davon hat, zerdeppert.
 
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AW: Das Wesen des Menschen

Wer Überzeugungsarbeit leisten will, kann das sehr gerne tun. :)

zum thema überzeugung hier mal nietzsche...
Friedrich Nietzsche Menschliches, Allzumenschliches I IX. Der Mensch mit sich allein 600-638

[Überzeugung: der Glaube an unbedingte Wahrheiten]


630.

Überzeugung ist der Glaube, in irgend einem Punkte der Erkenntnis im Besitze der unbedingten Wahrheit zu sein.
Dieser Glaube setzt also voraus,
dass es unbedingte Wahrheiten gebe;
ebenfalls, dass jene vollkommenen Methoden gefunden seien, um zu ihnen zu gelangen;
endlich, dass jeder, der Überzeugungen habe, sich dieser vollkommenen Methoden bediene.
Alle drei Aufstellungen beweisen sofort, dass der Mensch der Überzeugungen nicht der Mensch des wissenschaftlichen Denkens ist; er steht im Alter der theoretischen Unschuld vor uns und ist ein Kind, wie erwachsen er auch sonst sein möge. Ganze Jahrtausende aber haben in jenen kindlichen Voraussetzungen gelebt und aus ihnen sind die mächtigsten Kraftquellen der Menschheit herausgeströmt. jene zahllosen Menschen, welche sich für ihre Überzeugungen opferten, meinten es für die unbedingte Wahrheit zu tun. Sie alle hatten Unrecht darin: wahrscheinlich hat noch nie ein Mensch sich für die Wahrheit geopfert; mindestens wird der dogmatische Ausdruck seines Glaubens unwissenschaftlich oder halbwissenschaftlich gewesen sein. Aber eigentlich wollte man Recht behalten, weil man meinte, Recht haben zu müssen. Seinen Glauben sich entreißen lassen, das bedeutete vielleicht seine ewige Seligkeit in Frage stellen. Bei einer Angelegenheit von dieser äußersten Wichtigkeit war der "Wille" gar zu hörbar der Souffleur des Intellekts. Die Voraussetzung jedes Gläubigen jeder Richtung war, nicht widerlegt werden zu können; erwiesen sich die Gegengründe als sehr stark, so blieb ihm immer noch übrig, die Vernunft überhaupt zu verlästern und vielleicht gar das "credo quia absurdum est" als Fahne des äußersten Fanatismus aufzupflanzen. Es ist nicht der Kampf der Meinungen, welcher die Geschichte so gewalttätig gemacht hat, sondern der Kampf des Glaubens an die Meinungen, das heißt der Überzeugungen. Wenn doch alle Die, welche so groß von ihrer Überzeugung dachten, Opfer aller Art ihr brachten und Ehre, Leib und Leben in ihrem Dienste nicht schonten, nur die Hälfte ihrer Kraft der Untersuchung gewidmet hätten, mit welchem Rechte sie an dieser oder jener Überzeugung hingen, auf welchem Wege sie zu ihr gekommen seien: wie friedfertig sähe die Geschichte der Menschheit aus! Wieviel mehr des Erkannten würde es geben! Alle die grausamen Szenen bei der Verfolgung der Ketzer jeder Art wären uns aus zwei Gründen erspart geblieben: einmal weil die Inquisitoren vor Allem in sich selbst inquiriert hätten und über die Anmaßung, die unbedingte Wahrheit zu verteidigen, hinausgekommen wären; sodann weil die Ketzer selber so schlecht begründeten Sätzen, wie die Sätze aller religiösen Sektierer und "Rechtgläubigen" sind, keine weitere Teilnahme geschenkt haben würden, nachdem sie dieselben untersucht hätten.


„Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen.“ - Friedrich Nietzsche -
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Das Wesen des Menschen

:ironie: Diese zitierten Gedanken/Reflexionen von Meister NIETZSCHE werde ich sofort dem Schloß Bellevue nach Berlin mitteilen ..., was dem stroh-dummen WULFF(chen) aber nichts mehr helfen dürfte ..:D
 
AW: Das Wesen des Menschen

Das Gefährliche an Überzeugungen ist, dass manche sich in engen Räumen sehr wohl fühlen und nicht beginnen, die Räume auszuweiten.

lg
 
AW: Das Wesen des Menschen

Thomas von Aquin hat sinngemäß gesagt: Wer von der Schöpfung falsch denkt, kann vom Menschen niemals richtig denken.

lg
 
AW: Das Wesen des Menschen

und Eugen Roth meint sinngemäß

Ein Mensch ist manchmal wie verwandelt, sobald man ihn richtig behandelt. (richtig = menschlich)

lg
 
AW: Das Wesen des Menschen

Das ist eine gute Frage und es würde mich interessieren, wie du sie beantworten willst. Man sollte die Kausalität doch immer einen Schritt weiter nach hinten verfolgen. Warum mussten sie Überzeugungsarbeit leisten? Doch wohl nur, weil wieder andere zuvor auch Überzeugungsarbeit geleistet hatten und damit ganz schön Erfolg hatten. Leider. Die Überzeugung der Masse ist eine gemeine Hure.

Ich bin mir da gar nicht so sicher, dass "die davor" Überzeugungsarbeit geleistet haben. Der Erfolg des dutzendjährigen Reiches beruhte sicher darauf, dass eine kritische Masse eben nicht langwierig von irgend etwas überzeugt werden mussten. Und der Rest wurde mitgerissen.

Klar ist die Leistung der Menschen im Umkreis der Geschwister Scholl bewundernswert, aber letztendlich waren sie nicht erfolgreich und die Frage, ob man erwachsene Menschen wirklich von etwas überzeugen kann, von dem sie vorher gegenteiliger Meinung waren, bleibt offen.
 
AW: Das Wesen des Menschen

Thomas von Aquin hat sinngemäß gesagt: Wer von der Schöpfung falsch denkt, kann vom Menschen niemals richtig denken.

lg

Ja, und Meister THOMAS hatte sich im 13. Jahrhundert aufrichtig bemüht, richtig von der Schöpfung zu denken, und durchaus sehr interessante Beiträge zur Synthese von griechischer Metaphysik (Meister ARISTOTELES) und christlichem Glauben formuliert ...:schnl:

Allerdings befinden wir uns heute im 21. Jahrhundert - und für die Fragen nach der Schöpfung sind heutzutage nicht mehr die scholastischen Theologen, Exegeten und Schrift-Gelehrten zuständig, sondern die Physiker, Kosmologen und Biologen, die empirisch-erfahrungsbezogen, also intersubjektiv überprüfbar, forschen - und nicht alte Texte auslegen, wie die geistes-wissenschaftlichen Hermeneutiker ........

Gruß​
 
AW: Das Wesen des Menschen

... Klar ist die Leistung der Menschen im Umkreis der Geschwister Scholl bewundernswert, aber letztendlich waren sie nicht erfolgreich und die Frage, ob man erwachsene Menschen wirklich von etwas überzeugen kann, von dem sie vorher gegenteiliger Meinung waren, bleibt offen.

Es herrscht die Ansicht, es sei gut und heldenhaft für seine Meinung zu kämpfen und notfalls zu sterben. So wird es in alten und neuen Heldensagen überliefert. Aber bringt das irgendetwas, außer einer Eskalation der Gewalt? :dontknow:
 
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AW: Das Wesen des Menschen

Es herrscht die Ansicht, es sei gut und heldenhaft für seine Meinung zu kämpfen und notfalls zu sterben. So wird es in alten und neuen Heldensagen überliefert. Aber bringt das irgendetwas, außer einer Eskalation der Gewalt? :dontknow:

Wenn es so etwas gibt, wie ein "Gewissen", ist es sicher sinnvoll für die Überzeugungen, die das Gewissen eingibt, einzustehen. Wenn es dabei zu einer Eskalation der Gewalt kommt, war es offensichtlich ein Irrtum ;-)
 
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