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Das Wesen des Menschen

  • Ersteller Ersteller Manfredo
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Das Wesen des Menschen

1.: Ja, aber was ist das Gute bzw. das Böse :dontknow:

2.: Bei Meister PLATON war das Sein des Seienden = das Gute, also Sein und Gut-Sein waren identisch...

3.: Aber was ist das Sein :dontknow:

Heureka - aus meiner unmaßgeblichen Perspektive ist es nichts :clown3:

Gruß, moebius

1.: Eine schwierige Frage!

Ein erster verbindlicher? Ansatz könnte sein: Das Gute ist das, was das menschliche Leben (Zusammenleben, Überleben, gute Leben) fördert, das Böse ist das, was dem schadet. (Also doch naturrechtlich erkennbar, und in einer sprachlichen Form des "Du sollst" ausdrückbar?)

2.: Ja und das Böse ist nach Platon durch Nicht-Sein gekennzeichnet bzw das Böse ist nicht-Sein. Also wenn jemand nach Platon das Böse tut und nicht das Gute, dann nur aufgrund von mangelndem Wissen. Unterliegt er hier nicht einem Denkfehler?

3.: Eine noch schwierigere Frage...

Ich hab ein bisschen darüber nachgedacht und vielleicht ist das Sein das Allumfassende, also das, was auch das Nichts umfasst.

Möglicherweise ist das Sein eine Manifestation des Göttlichen.

Da sich das Göttliche aber nicht begrenzen lässt, wäre der Artikel "das" unangebracht, sowohl für "das" Göttliche als auch für "das" Sein.

Gott ist.


lg
Manfredo
 
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AW: Das Wesen des Menschen

.....

1. Ein erster verbindlicher? Ansatz könnte sein: Das Gute ist das, was das menschliche Leben (Zusammenleben, Überleben, gute Leben) fördert, das Böse ist das, was dem schadet. (Also doch naturrechtlich erkennbar, und in einer sprachlichen Form des "Du sollst" ausdrückbar?)

2.: Ja und das Böse ist nach Platon durch Nicht-Sein gekennzeichnet bzw das Böse ist nicht-Sein. Also wenn jemand nach Platon das Böse tut und nicht das Gute, dann nur aufgrund von mangelndem Wissen.

3. Unterliegt er hier nicht einem Denkfehler?
...
4. Ich hab ein bisschen darüber nachgedacht und vielleicht ist das Sein das Allumfassende, also das, was auch das Nichts umfasst.

5. Möglicherweise ist das Sein eine Manifestation des Göttlichen.

6. Da sich das Göttliche aber nicht begrenzen lässt, wäre der Artikel "das" unangebracht, sowohl für "das" Göttliche als auch für "das" Sein.

7. Gott ist.


lg
Manfredo
Zu 1.:
Das menschliche Leben wird vor allem durch die Liebe ermöglicht und gefördert, oder :dontknow:
Wahrscheinlich schlug sich das auch im christlichen Gottes-Begriff nieder, wenn es heisst:
"Gott ist Liebe".
Aber lässt sich das sprachlich (ethisch) in die Sollens-Forderung "Du sollst lieben"
pressen :dontknow:
Etwa in die Formulierung: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!" :dontknow:

Was ist, wenn einem Menschen die Selbst-Liebe - aus welchen Gründen auch immer - gar nicht möglich ist :dontknow:

Zu 2.:
Ich denke, dass wir Heutigen da aus vielerlei Gründen nicht einfach zu PLATON zurückkehren können...

Zu 3.:
Ich bin mir diesbezüglich noch nicht sicher ...:dontknow:

Zu 4.:
Also jenseits der Polarität von Sein und Nichts :dontknow:

Zu 5.:
Aber was ist das "Göttliche" :dontknow:

Zu 6.:
Ja, jede substantivische Rede erweist sich als Schwach-Sinn, vor allem die Rede (= das Gesülze) von "der Gott Vater" ..., da es sich um Prozesse handelt ..., die weder nominalistisch noch realistisch begriffen werden können (womit ich auf die spätmittelalterliche Kontroverse zwischen Nominalismus und Realismus anspiele).

Zu 7.:
Diese Formulierung provoziert mich zu meiner Aussage:
"Gott ist nichts" :schnl:

Gruß, moebius
 
AW: Das Wesen des Menschen

Entweder ist Gott der Grund der Seele oder das Tier im Menschen gewinnt an Bedeutung. Ein göttlicher Geist wird immer fraglicher. lg

:dontknow: :dontknow: :dontknow:

Ich verstehe dieses entweder oder nicht! Was soll das? Das ist doch einfach nur krank. Es geht um die Annahme von beidem um die eigene Göttlichkeit zu entwickeln.

:schaukel:
rg​
 
AW: Das Wesen des Menschen

Zu 1.:
Das menschliche Leben wird vor allem durch die Liebe ermöglicht und gefördert, oder :dontknow:
Wahrscheinlich schlug sich das auch im christlichen Gottes-Begriff nieder, wenn es heisst:
"Gott ist Liebe".
Aber lässt sich das sprachlich (ethisch) in die Sollens-Forderung "Du sollst lieben"
pressen :dontknow:
Etwa in die Formulierung: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!" :dontknow:

Was ist, wenn einem Menschen die Selbst-Liebe - aus welchen Gründen auch immer - gar nicht möglich ist :dontknow:

Zu 2.:
Ich denke, dass wir Heutigen da aus vielerlei Gründen nicht einfach zu PLATON zurückkehren können...

Zu 3.:
Ich bin mir diesbezüglich noch nicht sicher ...:dontknow:

Zu 4.:
Also jenseits der Polarität von Sein und Nichts :dontknow:

Zu 5.:
Aber was ist das "Göttliche" :dontknow:

Zu 6.:
Ja, jede substantivische Rede erweist sich als Schwach-Sinn, vor allem die Rede (= das Gesülze) von "der Gott Vater" ..., da es sich um Prozesse handelt ..., die weder nominalistisch noch realistisch begriffen werden können (womit ich auf die spätmittelalterliche Kontroverse zwischen Nominalismus und Realismus anspiele).

Zu 7.:
Diese Formulierung provoziert mich zu meiner Aussage:
"Gott ist nichts" :schnl:

Gruß, moebius

Zu 1.: Okay, aber ist die Liebe nicht das Gute?

Ich behaupte, die Selbst-Liebe ist jedem Menschen potentiell möglich.

Zur Sollensforderung: Es handelt sich "nur" um ein abstraktes Prinzip, das erst inhaltlich gefüllt und von jedem individuell konkretisiert werden muss.

Zu 2.: Platon ist einer der maßgeblichen Denker des christlichen Abendlandes. Die Frage ist, was Du unter Rückkehr verstehst...

Zu 3.: Können Massenmorde in Gaskammern auf mangelndes Wissen zurückzuführen sein?

Zu 4.: Ja!

Zu 5.: Das "Göttliche" ist das Unaussprechbare.

Zu 6.: Es handelt sich um sprachliche Formulierungen, in denen der Mensch sein Weltbild zum Ausdruck bringt.

Zu 7.: (Sofern meine Annahme richtig ist...) Unter anderem...

lg

P.S.: @rg Antwort folgt...aber nicht mehr heute, ich geh jetzt schlafen.
 
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AW: Das Wesen des Menschen

1. Okay, aber ist die Liebe nicht das Gute?

Ich behaupte, die Selbst-Liebe ist jedem Menschen potentiell möglich.

2. Zur Sollensforderung: Es handelt sich "nur" um ein abstraktes Prinzip, das erst inhaltlich gefüllt und von jedem individuell konkretisiert werden muss.

3. Platon ist einer der maßgeblichen Denker des christlichen Abendlandes. Die Frage ist, was Du unter Rückkehr verstehst...

4. Können Massenmorde in Gaskammern auf mangelndes Wissen zurückzuführen sein?
...

5. Das "Göttliche" ist das Unaussprechbare.

6. Es handelt sich um sprachliche Formulierungen, in denen der Mensch sein Weltbild zum Ausdruck bringt.

7. (Sofern meine Annahme richtig ist...) Unter anderem...

lg
...

Zu 1.:
Jedenfalls wären Du und ich ohne die "Liebe" unserer Eltern nicht da ...:ironie: und im denkforum schon gar nicht ...

Zu 2.:
Mich interessieren abstrakte Prinzipien nicht ..., das Leben vollzieht sich immer konkret ...
Zu 3.:
Rückkehr = der Glaube der Anhänger des Platonis-mus, dass die Philosophie bei Meister PLATON beginnt, in ihm ihren Höhepunkt erreicht hat und sich nach ihm nur noch auf einem "absteigenden Ast" befindet ...

Zu 4.:
Nein ! :nein:

Zu 5.:
Ja, das ist sicher einer seiner Merkmale ...:schnl:
"Das Göttliche" ist auch deshalb unaussprechbar, weil es un-denkbar ist, also nicht auf den Begriff gebracht werden kann..., weder extensional noch intensional ...Es ist also auch nicht definierba ...

Zu 6.:
Ja, aber kein Weltbild vermag "die Welt" angemessen abzu-bilden bzw. darzustellen bzw. zu erfassen .... denn:
Die Landkarte ist nicht das Land ...:nein:

Zu 7.:
Okay!

Gruß, moebius
 
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AW: Das Wesen des Menschen

MANFREDO
Das "Göttliche" ist das Unaussprechbare.

Blödsinn!

wenn die Aussage stimmen würde,
wären die heiligen Texte nicht göttlich

MANFREDO
aber ist die Liebe nicht das Gute?

Ich behaupte, die Selbst-Liebe ist jedem Menschen potentiell möglich.

falsch gewählter Zusammenhang!

die Liebe strebt eine Synthese an
die Selbstliebe strebt ein Abheben an

MANFREDO
Ein erster verbindlicher? Ansatz könnte sein: Das Gute ist das, was das menschliche Leben (Zusammenleben, Überleben, gute Leben) fördert, das Böse ist das, was dem schadet. (Also doch naturrechtlich erkennbar, und in einer sprachlichen Form des "Du sollst" ausdrückbar?)
[aber]
Zur Sollensforderung: Es handelt sich "nur" um ein abstraktes Prinzip, das erst inhaltlich gefüllt und von jedem individuell konkretisiert werden muss.

darf ich vorgreifen?
aus christlicher Sicht sind die drei Tugenden GLAUBE, LIEBE, HOFFNUNG 'gut'

die Behauptung, die Sünde sei schlecht, macht nur als 'abstraktes Prinzip' Sinn
im 'konkretisierten' Leben ist die Sünde manchmal gut, manchmal schlecht

MANFREDO
Können Massenmorde in Gaskammern auf mangelndes Wissen zurückzuführen sein?
mögliche Antworten:
a) nein, denn der Umgang mit Zyklon B setzt Wissen voraus
b) ja, wenn man das Wort 'Wissen' durch 'Wahrheitssuche' oder 'Tugendhaftigkeit' ersetzt
c) indifferent, wenn man davon ausgeht, daß die Täter psychisch krank waren

MOEBIUS
jede substantivische Rede erweist sich als Schwach-Sinn, vor allem die Rede (= das Gesülze) von "der Gott Vater" ..., da es sich um Prozesse handelt ..., die weder nominalistisch noch realistisch begriffen werden können (womit ich auf die spätmittelalterliche Kontroverse zwischen Nominalismus und Realismus anspiele).

MANFREDO
Es handelt sich um sprachliche Formulierungen, in denen der Mensch sein Weltbild zum Ausdruck bringt.

MOEBIUS
Ja, aber kein Weltbild vermag "die Welt" angemessen abzu-bilden bzw. darzustellen bzw. zu erfassen .... denn:
Die Landkarte ist nicht das Land ...

das war jetzt wieder Rumgestümpere

1) heilige Texte sind mythologische Texte
(das Vorher und das Nachher wird in die Gleichzeitigkeit der Erzählung verschoben)
2) die Evangelien (= heilige Texte) sind wahrscheinlich die Begleittexte für Theateraufführungen (Passionsfestspiele? schon mal gehört?)
die Tatsache, daß es mehrere Evangelien gibt, macht einen Prozess wahrscheinlich
3) die Landkarte bezieht sich auf die Menge aller Mengen, auf die Schöpfung des SEIENDEN

MOEBIUS
Gott ist nichts

MANFREDO
(Sofern meine Annahme richtig ist...) Unter anderem...

etwas unvollständige Antwort
1) ist mit 'nichts' nicht-Sein oder 'Nichts' gemeint?
2) wenn Gott mit dem SEIN identifiziert wird, dann ist Gott die Umwelt (Gottes Wille)
3) wenn Gott mit der Dreifaltigkeit identifiziert wird, dann ist Gott die Tugend (Glaube = Sohn, Liebe = Hl. Geist, Hoffnung = Vater)
4) wenn Gott mit der Wahrheit identifiziert wird, dann ist Gott das Wesen
 
AW: Das Wesen des Menschen

die Liebe strebt eine Synthese an
die Selbstliebe strebt ein Abheben an

Selbstlieb ist die VORAUSSETZUNg dafür, dass man auch jemand anderen lieben kann. Liebe hier verstanden als bedingungslos und nicht zur Stärkung des eigenen Ich oder weil der andere zu irgendetwas nütze ist.

Zum christlichen Glauben: Einfach nur zum Bedenken: Er fusst in einem recht einfachen patriarchalischen und damit streng hierarchischen Weltbild.

Und "Gott" entzieht sich jeder Definition, da er im Einzelnen existiert und somit imemr individuell unterschiedlich ist. Sein großer Vorteil: Er gibt dem Leben Sinn, man muß ihn nicht mehr selber suchen ;) Letztendlich erlaubt und der christliche Gott z.B. NIE erwachsen zu werden und die Verantwortung für unser Tun selbst übernehmen zu müssen, da er uns immer sagt, was wir tun und lassen sollen und dabei mit Lob und Strafe arbeitet - und mit Vergebung, wenn ich brav genug bin. Letztendlich ist das die Umsetzung eines Eltern-Kind-Verhältnisses auf eine andere Ebene - und eines manipulativen noch dazu.
 
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