AW: Das Leben, Unordnung und Entropie
Thermodynamik heißt Wärmelehre und Wärme ist eine makroskopische Größe. Betrachten wir ein System auf atomarer Ebene, werden wir keine Wärme mehr finden. Kurzzeitige Entropieverminderungen stehen daher nicht im Widerspruch zur Thermodynamik. Auch ist das Postulat "Wärme fließt immer von höherer Temperatur in Richtung niederer Temperatur" so nicht ganz korrekt. Wärme fließt in beide Richtungen, jedoch makroskopisch in Summe vermehrt in Richtung niederer Temperatur.
Richtig, wir gehen davon aus und mit dieser Vermutung fahren wir gut, wenn wir das beobachtbare Universum absehen. Was aber mit dem nichtbeobachtbaren Universum los ist, wissen wir nicht. Nicht umsonst sagt man auch, dass, je näher man in Richtung Urknall zurückblickt, desto eher die bekannten Naturgesetze ihre Gültigkeit verlieren.
Da bin ich anderer Meinung. Ich halte es für die richtige Einstellung im Diskurs, sich mit dem Diskussionspartner und dessen Aussagen zu beschäftigen und nicht mit jenen Dritter. Für eine "nicht richtige" Einstellung im Diskurs halte ich Aussagen wie "lies erst einmal dies und das, dann können wir darüber sprechen". Entweder zeigt das das Nichtanerkennen des Gegenübers, das sich erst einmal qualifizieren müsste, um als Diskussionspartner akzeptiert zu werden oder es ist simple Faulheit, aus der lieber zitiert oder auf externe Quellen verwiesen wird anstatt das aus diesen Quellen extrahierte Wissen oder Verständnis auch selbst zu formulieren und in die Diskussion einzubringen.
ET ?
Die Entstehung des Lebens muss den 2. Hauptsatz der Thermodynamik nicht umgehen. Die Aussagen gelten in erster Linie makroskopisch und umfassen Verhalten von unzähligen Teilchen - und sagt vom Verhalten eines einzelnen Teilchen fast gar nichts aus. Ähnlich kann man Halbwertszeiten von radioaktiven Elementen sehr genau messen und sehr genau vorhersagen, wie viele Zerfälle in den nächsten 17 Sekunden statt finden werden. Man kann aber umgekehrt bei Betrachtung eines einzelnen Atoms fast überhaupt nicht sagen, wann dieses zerfallen wird.
Was hat das nun mit der Entstehung des Lebens zu tun:
Die Thermodynamik würde hier lediglich sagen, dass sie sehr unwahrscheinlich ist, weil Lebewesen eine sehr hohe Ordnung benötigten - bzw sehr spezielle Umstände. Aber doch genau das beobachten wir ! Nur winzigste Bereiche im beobachtbaren Universum zeigen Anzeichen für Leben. Nur die Oberfläche eines der 8 Planeten in unserem Sonnensystem zeigt Leben. Das ist ein verschwindend geringer Anteil des bislang untersuchten Raumes. Natürlich ist es möglich, dass irgendwo anders im Universum ebenfalls Leben gibt. Aber wie auch immer, die Anteil des Universums, der Leben ermöglicht ist äußerst gering und das ist im Prinzip das, was die Thermodynamik hier auf kosmologischem Niveau sagt.
Um die statistische Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Leben unter der Voraussetzung, dass die Umstände dafür gegeben sind (Temperatur, Wasser, sonstige Elemente) zu bewerten, bräuchten wir eine sehr, sehr große Anzahl von solchen Systemen und einige Milliarden Jahre Zeit. Dann könnten wir wissenschaftlich zeigen, wie wahrscheinlich die ENtstehung von Leben ist, wenn die Voraussetzungen dafür vorliegen. Dieses Experiment ist aber nicht durchführbar.
Diese Zahl '1: 10^40 000' hat keine Bedeutung ohne Randbedingungen. Es kommt darauf an, WORAUS diese Zelle spontan und zufällig entstehen solle. So wie im Lotto. "Die Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen, beträgt 8.irgendwas Millionen zu 1". Und doch gewinnt bei fast jeder Ziehung jemand. Dass jemand gewinnt ist aber nicht unwahrscheinlich - erscheint aber so, wenn man die "Gewinnwahrscheinlichkeit" falsch interpretiert.
Dass im thermodynamischen Gleichgewicht kein Leben aufrecht erhalten werden kann.
Dasselbe ist es keinesfalls. Ich bin der Meinung, dass der Energieaustausch auf der Mikroebene stattfindet, so wie es australische Wissenschaftler um Denis Evans beweisen konnte. Sie machten Experimente mit Latexkugel und sahen, dass das System Entropieänderungen durchmachte, wobei für kurze Abschnitte sogar Entropie Verminderung verifiziert werden konnte. Aber nur für kurze Abschnitte. D. h. Energiaustausch findet immer statt, aber er bewegt sich auf diskreten energetischen Niveaus, die sogar mit Entropieabnahme gekoppelt sind. Inwiefern diese Messungen adäquat sind, bleibt dahingestellt. Meine persönliche Meinung ist, dass Energieaustausch immer stattfindet. Das ist das Gebiet für die Fluktuationstheorie.
Thermodynamik heißt Wärmelehre und Wärme ist eine makroskopische Größe. Betrachten wir ein System auf atomarer Ebene, werden wir keine Wärme mehr finden. Kurzzeitige Entropieverminderungen stehen daher nicht im Widerspruch zur Thermodynamik. Auch ist das Postulat "Wärme fließt immer von höherer Temperatur in Richtung niederer Temperatur" so nicht ganz korrekt. Wärme fließt in beide Richtungen, jedoch makroskopisch in Summe vermehrt in Richtung niederer Temperatur.
Wir gehen davon aus, dass das universum kontingent als auch verstehbar ist, und das ist wohl die Grundlage der empirischen Wissenschaften. Denn wäre das Universum nicht kontingent, könnten wir es allein aufgrund logischer Herleitungen erklären, ohne es je zu beobachten. Und wäre das Universum nicht verstehbar, könnte es überhaupt keine Naturwissenschaften geben. Es ist die Kombination von Kontingenz und Verstehbarkeit meinte schon Philosoph I. Barbour.
2 Hauptsatz der TD ist einziges Naturgesetz das den Zeitpfeil bestimmt. Es postuliert Irreversibilität und Vergänglichkeit!
Richtig, wir gehen davon aus und mit dieser Vermutung fahren wir gut, wenn wir das beobachtbare Universum absehen. Was aber mit dem nichtbeobachtbaren Universum los ist, wissen wir nicht. Nicht umsonst sagt man auch, dass, je näher man in Richtung Urknall zurückblickt, desto eher die bekannten Naturgesetze ihre Gültigkeit verlieren.
Leider, das ist keine richtige Einstellung im Diskurs! Ich schätze Deine persönliche Meinung sehr, aber noch mehr schätze ich die wissenschaftliche Meinung, denn sie ist für mich maßgebend, soweit sie der Logik folgt und rational ist.
Da bin ich anderer Meinung. Ich halte es für die richtige Einstellung im Diskurs, sich mit dem Diskussionspartner und dessen Aussagen zu beschäftigen und nicht mit jenen Dritter. Für eine "nicht richtige" Einstellung im Diskurs halte ich Aussagen wie "lies erst einmal dies und das, dann können wir darüber sprechen". Entweder zeigt das das Nichtanerkennen des Gegenübers, das sich erst einmal qualifizieren müsste, um als Diskussionspartner akzeptiert zu werden oder es ist simple Faulheit, aus der lieber zitiert oder auf externe Quellen verwiesen wird anstatt das aus diesen Quellen extrahierte Wissen oder Verständnis auch selbst zu formulieren und in die Diskussion einzubringen.
Es gibt Wissenschaftler, gestandene Physiker die der Meinung sind, dass der 2 Hauptsatz der TD überhaupt nicht auf ET- anwendbar ist, und dass das Leben sogar mehr der Entropie unterliegt als die "tote" Materie. Aber, über die Entstehung des Lebens und Entropie verlieren sie kein Wort, da sie wissen, dass die Entstehung des Lebens den 2 Hauptsatz der TD- umgeht.
Es sind die Information und die Baupläne im Spiel!
Z. B.: Herrmann und van Kampen!
ET ?
Die Entstehung des Lebens muss den 2. Hauptsatz der Thermodynamik nicht umgehen. Die Aussagen gelten in erster Linie makroskopisch und umfassen Verhalten von unzähligen Teilchen - und sagt vom Verhalten eines einzelnen Teilchen fast gar nichts aus. Ähnlich kann man Halbwertszeiten von radioaktiven Elementen sehr genau messen und sehr genau vorhersagen, wie viele Zerfälle in den nächsten 17 Sekunden statt finden werden. Man kann aber umgekehrt bei Betrachtung eines einzelnen Atoms fast überhaupt nicht sagen, wann dieses zerfallen wird.
Was hat das nun mit der Entstehung des Lebens zu tun:
Die Thermodynamik würde hier lediglich sagen, dass sie sehr unwahrscheinlich ist, weil Lebewesen eine sehr hohe Ordnung benötigten - bzw sehr spezielle Umstände. Aber doch genau das beobachten wir ! Nur winzigste Bereiche im beobachtbaren Universum zeigen Anzeichen für Leben. Nur die Oberfläche eines der 8 Planeten in unserem Sonnensystem zeigt Leben. Das ist ein verschwindend geringer Anteil des bislang untersuchten Raumes. Natürlich ist es möglich, dass irgendwo anders im Universum ebenfalls Leben gibt. Aber wie auch immer, die Anteil des Universums, der Leben ermöglicht ist äußerst gering und das ist im Prinzip das, was die Thermodynamik hier auf kosmologischem Niveau sagt.
Um die statistische Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Leben unter der Voraussetzung, dass die Umstände dafür gegeben sind (Temperatur, Wasser, sonstige Elemente) zu bewerten, bräuchten wir eine sehr, sehr große Anzahl von solchen Systemen und einige Milliarden Jahre Zeit. Dann könnten wir wissenschaftlich zeigen, wie wahrscheinlich die ENtstehung von Leben ist, wenn die Voraussetzungen dafür vorliegen. Dieses Experiment ist aber nicht durchführbar.
Ich glaube dass Du dich hier viel zu weit aus dem Fenster gelehnt hast.
Spontane Entstehung von Kristallen ist keinesfalls mit Entstehung des Lebens zu identifizieren. Das wäre Spekulation und SF-pur. Die Wahrscheinlickeit, dass nur eine einzige Zelle spontan und zufällig entsteht beträgt 1: 10^40 000. Das bedeutet, dass das unmöglich ist. Die "codierte Information" (genetischer Code!) entsteht nicht zufällig.
Diese Zahl '1: 10^40 000' hat keine Bedeutung ohne Randbedingungen. Es kommt darauf an, WORAUS diese Zelle spontan und zufällig entstehen solle. So wie im Lotto. "Die Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen, beträgt 8.irgendwas Millionen zu 1". Und doch gewinnt bei fast jeder Ziehung jemand. Dass jemand gewinnt ist aber nicht unwahrscheinlich - erscheint aber so, wenn man die "Gewinnwahrscheinlichkeit" falsch interpretiert.
So ist es! Und was sagt uns das?
Dass im thermodynamischen Gleichgewicht kein Leben aufrecht erhalten werden kann.