• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Das faule Konzept Neoliberalismus

AW: Das faule Konzept Neoliberalismus

Schon mal das Wort Rettungsschirm gelesen? Oder systemrelevant?

Es geht nicht darum, ob der Kunde gelinkt wird. Es geht um die Manipulation von Bedürfnissen bis hin zur Erzeugung von Bedürfnissen wo vorher keine waren. Zudem ging es mir um Manipulation von Attraktivität und Vorteilen als Antwort auf deinen Beitrag:
Darauf bist du leider nicht eingegangen.

Die Worte habe ich schon mal gelesen, ja.

Menschen zu etwas im Sinne eigener Interessen zu bewegen ist Gang und Gäbe - unabhängig irgendeines Systemes. Was soll ich da groß entgegnen ? Es für gut oder schlecht halten ?
 
Werbung:
AW: Das faule Konzept Neoliberalismus

Die Worte habe ich schon mal gelesen, ja.

Menschen zu etwas im Sinne eigener Interessen zu bewegen ist Gang und Gäbe - unabhängig irgendeines Systemes. Was soll ich da groß entgegnen ? Es für gut oder schlecht halten ?
Angenommen wir wären in einem Holzboot unterwegs. Einige fangen an Löcher in den Rumpf zu bohren. Um dies attraktiv zu untermauern heben sie die Vorzüge des erzeugten Schimmbades hervor...

Ach lassen wir das... solange kein Tiger mit an Bord ist. :D
 
AW: Das faule Konzept Neoliberalismus

Naja, "Ihr macht es falsch, ich weiß wie es besser geht" ist zumindest für mich "von oben herab".


Du hast wohl meine Beiträge nicht alle gelesen - ich bin für Versuch und Irrtum und das BGE präferiere ich, weil es schon ausprobiert wurde und positive Resultate erbracht hat!


Ist nicht a priori schlecht, aber in diesem Fall wird es nicht zum Erfolg führen, Beispiele habe ich ja gebracht. AUch bezüglich "selbst denke" sehe ich bei dir doch klar die Richtung vorgegeben, in die dieses "selbst denken" führen soll.


Klar hätte ich gerne eine bestimmte Richtung! Sonst bräuchte ich mich ja garnicht erst zu bemühen!
Trotzdem setze ich mich für Selbst denken ein und das mache ich, indem ich Fragen stelle!
Im Übrigen bin ich dankbar, wenn man mich auf einen Denkfehler/Fehlschluss hinweist!


Bezüglich Rauchen kannst du wie bezüglich Evolution, Urknall, Gott und Biologie glauben was du willst. Es gilt hier (zumindest soweit es micht betrifft) nicht Dogmen aufzustellen sondern die Fakten zu realisieren, analysieren und in ein Muster zu fügen um ein Verständnis zu entwickeln.


Eben! Und Pro- und Kontra-Raucher-Agitation hat wenig mit Fakten zu tun!
Aber das ist ein Thema für sich und war eh nur als Beispiel gedacht.
 

Stealth-Bankster, einige Gesichter der "ehrenwerten" Finanz-Oligarchie.


Im Juni 2012 zeigte "Le Monde diplomatique" anhand einiger Beispiele
von Tarnkappen-Bankstern auf, wie stark die Verflechtung der Finanzoligarchie
mit der Politik ist.

http://www.monde-diplomatique.de/pm/2012/06/08.mondeText.artikel,a0010.idx,0


Le Monde diplomatique schrieb:
Die Absahner

Who's who in Hochfinanz und Politik

von Geoffrey Geuens

(Aus dem Französischen von Edgar Peinelt)


Europas Sozialisten wettern immer wieder heftig gegen das Finanzkapital
und fordern schärfere gesetzliche Vorschriften,
um die weltweite "Herrschaft der Finanzmärkte" einzudämmen.

Dabei sollte man allerdings auch wissen, wovon und von wem man redet.

Denn das Bild, das die Vokabel "Märkte" heraufbeschwört, lässt uns leicht
übersehen, wer genau da eigentlich von der aktuellen Krise und den Sparmaßnahmen
profitiert.

"Der Kapitalist ist zu einem schwer fassbaren Phänomen geworden",
schrieb Jean Peyrelevade, der ehemalige Wirtschaftsberater
von Ministerpräsident Pierre Mauroy, in seinem Buch "Le capitalisme total". (1)
Und er stellte die Frage:
"Von wem sagt man sich los, wenn man sich vom Kapitalismus abwendet?
Gegen welche Institutionen geht man an, um die Diktatur des flüchtigen,
global und anonym gewordenen Marktes zu beenden?"

Darauf gebe es keine klare Antwort, meint er, um dann schlichtweg zu behaupten:
"Marx ist wirkungslos geworden, weil es kein klares Feindbild mehr gibt."


Es ist eigentlich nicht weiter verwunderlich, dass ein Vertreter der Hochfinanz,
der unter anderem Vorstandschef der Investmentbank Leonardo & Co.
(im Besitz der Familien Albert Frère, Agnelli und Michel David-Weill) ist
und im Aufsichtsrat der Unternehmensgruppe Bouygues sitzt,
leugnet, dass so etwas wie eine Oligarchie überhaupt existiert.

Erstaunlicher ist, dass führende Medien dieses wirklichkeitsfremde
und entpolitisierte Bild der monetären Macht übernommen haben.



Das perfekte Beispiel dafür bieten die Berichte über die Ernennung
von Mario Monti zum italienischen Ministerpräsidenten.
Mit Begriffen wie "Technokraten-" oder "Experten"-Regierung wird da
im Prinzip nur verschleiert, dass es sich um eine Regierung der Banker handelt.
Auf den Internetseiten mancher Tageszeitungen konnte man sogar lesen,
in Rom seien jetzt "Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft" an der Macht.
Dass Monti auch einige Universitätsprofessoren in seine Regierungsmannschaft
berief, ließ manche Kommentatoren glauben, sein politisches Programm stütze sich
auf ein wissenschaftliches Fundament. Dabei übersahen sie, dass die meisten
der neuen Minister aus den Chefetagen der großen italienischen Konzerne stammen.

Einige Beispiele: Corrado Passera, der Minister für wirtschaftliche Entwicklung,
war Vorstandsvorsitzender der zweitgrößten italienischen Bankengruppe
Intesa Sanpaolo.
Auch Montis Ministerin für Arbeit und Soziales, Elsa Fornero,
saß im Aufsichtsrat von Intesa Sanpaolo - im Hauptberuf lehrte sie
Wirtschaftswissenschaften an der Universität Turin.
Francesco Profumo, Minister für Bildung und Forschung, ist nicht nur
Rektor der Technischen Universität Turin, sondern sitzt auch im Verwaltungsrat
von UniCredit Private Banking und Telecom Italia (die von Intesa Sanpaolo,
Generali, Mediobanca und Telefónica kontrolliert wird).

Piero Gnudi, Minister für Tourismus und Sport, gehört dem Verwaltungsrat
der UniCredit Group an;
Piero Giarda, zuständig für die Beziehungen des Kabinetts zum Parlament,
ist Professor für Finanzwesen an der katholischen Universität Sacre Cuore
in Mailand, war bis 2011 aber auch Vizepräsident des Banco Popolare di Milano
und Mitglied des Verwaltungsrats von Pirelli.

Regierungschef Mario Monti war Berater für Goldman Sachs und Coca-Cola
und saß im Verwaltungsrat von Fiat und Generali.


Dieselben sozialistischen und sozialdemokratischen Spitzenpolitiker,
die sich gar nicht scharf genug über die Allmacht der Finanzmärkte äußern können,
reagieren weitaus weniger empört auf die Tatsache, dass viele frühere
Protagonisten der sozialliberalen Wende inzwischen die Seite gewechselt haben.

Wim Kok, ehemals Ministerpräsident der Niederlande, sitzt heute im Aufsichtsrat
von Shell und KLM wie auch des niederländischen Finanzdienstleisters ING.

Exkanzler Gerhard Schröder hat ein neues Betätigungsfeld als
Aufsichtsratsvorsitzender der Nord-Stream AG gefunden, an dem
die Unternehmen Gazprom, Eon, BASF, GDF Suez und Gasunie beteiligt sind;
außerdem sitzt er im Aufsichtsrat beim Ölkonzern TNK-BP
und ist Berater für das Europageschäft der Rothschild Investment Bank.


Solche slalomförmigen Karrieren sind längst zur Regel geworden.
Auch andere Sozialdemokraten aus Schröders Kabinett haben den Wandel
vom Staatsmann zum Geschäftsmann vollzogen.
Exinnenminister Otto Schily sitzt heute im European Advisory Board von Investcorp,
einer Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Bahrain.
In diesem Gremium trifft er gleich mehrere prominente Kollegen:
den konservativen österreichischen Exkanzler Wolfgang Schüssel,
den Sozialisten Giuliano Amato, einst Ministerpräsident Italiens
und Vizepräsident des Europäischen Verfassungskonvents,
und Ana Palacio, ehemals Außenministerin der konservativen spanischen Regierung
Aznar.
Selbst Kofi Annan, UN-Generalsekretär von 1997 bis 2006, ist mit von der Partie.

Wolfgang Clement, unter Schröder Minister für Wirtschaft und Arbeit,
hat einen Sitz im Aufsichtsrat der RWE Power AG und fungiert als "Senior Advisor"
der Citigroup Global Markets Deutschland und als "Strategic and Operational Partner"
der Investmentfirma RiverRock European Capital Partners.
Caio Koch-Weser, von 1999 bis 2005 Staatssekretär im deutschen Finanzministerium,
sitzt seit 2006 im erweiterten Vorstand der Deutschen Bank.

Und der SPD-Spitzenpolitiker Peer Steinbrück, Finanzminister im ersten Kabinett
von Angela Merkel, ist seit 2010 Mitglied des Aufsichtsrats der ThyssenKrupp AG.


Auch die wahren Erben Margaret Thatchers aus der Führungsriege von "New Labour"
haben sich der Hochfinanz angedient: Exaußenminister David Miliband ist heute
als Berater für die Investmentgesellschaften VantagePoint Capital Partners (USA)
und Indus Basin Holding (Pakistan) tätig;
Peter Mandelson, Handelsminister unter Tony Blair und danach (2004 bis 2008)
EU-Kommissar für Handel, berät seit 2011 die US-Investmentbank Lazard.

Natürlich hat auch Tony Blair selbst eine erkleckliche Zahl von Ämtern
angesammelt:
Berater bei der Schweizer Finanzholding Zurich Financial Services (ZFS),
Redner für den Hedgefonds Lansdowne Partners (2)
und Vorsitzender des Internationalen Beraterstabs von JPMorgan Chase
- dem auch Kofi Annan und Henry Kissinger angehören.


Diese Aufzählung mag etwas dröge sein,
aber sie dokumentiert, was in den Medien nicht vorkommt:
die privaten Interessen des politischen Personals.

Dabei soll die Liste dieser "Doppelagenten" nicht nur die Durchlässigkeit
zwischen den Bereichen Politik und Wirtschaft aufzeigen, die sich gern
als völlig voneinander getrennt (oder gar als verfeindet) darstellen,
sondern auch dazu beitragen,
die Funktionsweise der Finanzmärkte richtig zu verstehen.

Entgegen gängigen Vorstellungen sind "die Finanzmärkte" nämlich keineswegs anonym,
sondern identifizierbar - durch Personen, die ihnen ein Gesicht
oder beziehungsweise viele Gesichter geben. (3)
Damit meine ich nicht die der europäischen Kleinaktionäre, von denen in den Medien
stets gesprochen wird, sondern die Gesichter der Oligarchen:
der Anteilseigner und Verwalter riesiger Privatvermögen.

Es ist ja so, dass nur 0,2 Prozent der Weltbevölkerung
die Hälfte des weltweit börsennotierten Kapitals halten.

Diese Portefeuilles werden von Banken
(wie Goldman Sachs, Deutsche Bank, Santander, BNP Paribas, Société Générale),
Versicherungsgesellschaften (wie AIG, AXA, Scor)
und Pensions- und Investmentfonds (wie Berkshire Hathaway, Blue Ridge Capital,
Soros Fund Management) verwaltet.
Lauter Institutionen, die auf dieselbe Weise auch eigenes Kapital anlegen.


Diese winzige Minderheit spekuliert mit Aktien, Staatsanleihen oder Rohstoffen
und kann sich dabei immer neuer Finanzprodukte bedienen, die sie
dem unerschöpflichen Erfindungsgeist von Finanzingenieuren verdanken.

Die Märkte für diese sogenannten Derivate sind keineswegs eine "natürliche"
Folge der Entwicklung in den fortgeschrittensten Volkswirtschaften,
sondern die Speerspitze eines Projekts, bei dem es allein darum geht,
"den Oberschichten noch mehr Einkommen zu verschaffen",
wie es Gérard Duménil und Dominique Lévy formulieren. (4)

Die Strategie ist offenbar erfolgreich. Heute gibt es weltweit etwa 63 000 Personen,
deren Vermögen 100 Millionen Dollar übersteigt.
Deren Privatvermögen addieren sich auf 40 Billionen Dollar,
was dem jährlichen Bruttoinlandsprodukt aller Staaten der Welt entspricht. (5)


Sozialisten und Banker

Wenn "die Märkte" ein Gesicht bekommen, beginnt für die Politik
die Stunde der Wahrheit, denn sie kämpft nicht mehr gegen die Windmühlen
eines "anonymen Systems" wie François Hollande in seinem Präsidentschaftswahlkampf.

"Ich sage Ihnen, wer mein Gegner in der bevorstehenden Schlacht sein wird",
erklärte er am 22. Januar in einer Wahlrede:
"Er hat keinen Namen, kein Gesicht, gehört keiner Partei an
und wird niemals kandidieren, also auch niemals gewählt werden.
Dieser Gegner ist das Finanzkapital."

Hollande war einfach nicht bereit, sich mit den Führungsriegen der Bankwelt
und der Großindustrie anzulegen, denn dann hätte er die Namen der Verwalter
von Investmentfonds nennen müssen, die ganz gezielt auf die zunehmende
Verschuldung südeuropäischer Länder spekulieren; oder auch die Namen
seiner Berater, die ein zweites Standbein in der Wirtschaft haben.
Und nicht zuletzt die Namen der (Ex-)Kollegen, die von der sozialistischen
Internationale zu anderen globalen Organisationen übergelaufen sind.


Dass der Sozialist Hollande zu seinem Wahlkampfmanager ausgerechnet
Pierre Moscovici erkoren hatte, also den Vizepräsidenten der Lobby
Cercle de l'Industrie, in der alle Führer der großen französischen
Unternehmensgruppen vertreten sind, war jedenfalls ein wichtiges Signal:
Der "Wandel", von dem er sprach, sollte keinesfalls als Umsturz verstanden werden.

Entsprechend versicherte Moscovici "den Finanzmärkten",
unter einem Präsidenten Hollande werde die Staatsverschuldung ab 2013
"koste es, was es wolle", auf unter 3 Prozent sinken;
dafür werde man die "entsprechenden Maßnahmen ergreifen". (6)

Nach dem Wahlsieg Hollandes ist dafür der neue Finanzminister zuständig.
Er heißt Pierre Moscovici.


Die routinemäßige Beschimpfung der Finanzmärkte ist eine
von PR-Strategen ersonnene politische Rhetorik,
die drastisch klingt, in der Praxis aber folgenlos bleibt.

Wie schon Barack Obama, der den Verursachern der Krise in den USA
die präsidentielle Absolution erteilt hat, werden auch die europäischen Politiker
die "gierigen" Spekulanten, die sie noch unlängst an den Pranger gestellt haben,
ziemlich rasch begnadigen.

Sie kommen nicht umhin, das Image der "ehrenwerten" Vertreter der Oligarchie
wiederherzustellen, das zu Unrecht gelitten habe.

Das geht so:
Man beruft diese Leute in genau jene Ausschüsse,
die mit der Ausarbeitung eines neuen Verhaltenskodex beauftragt werden.
Paul Volcker (JPMorgan Chase),
Mario Draghi (Goldman Sachs),
Jacques de Larosière (AIG, BNP Paribas),
Lord Adair Turner (Standard Chartered Bank, Merryll Lynch Europe)
und Baron Alexandre Lamfalussy (CNP Assurances, Gortis)

- all diese Schlüsselfiguren, die jetzt einen Ausweg aus der Finanzkrise finden
sollen, waren direkt mit den großen Unternehmen der Branche verbandelt.
Unterstützt von den Medien und einigen Intellektuellen, die noch vor kurzem
die Selbstgefälligkeit und blinde Gier der Banker wortmächtig gegeißelt haben,
mutieren die "Verantwortungslosen" von gestern
plötzlich zu neuen "Wirtschaftsweisen".


Kein Mensch wird heute noch bestreiten, dass die Spekulanten
die Krise der letzten Jahre zu profitablen Geschäften nutzen konnten.
Aber bei aller Kritik am zynischen Opportunismus dieser Raubtierkapitalisten
sollte man nicht vergessen, dass sie dabei von Vermittlerdiensten auf höchster
staatlicher Ebene profitieren konnten.

Ein schlagendes Beispiel:
Der Hedgefondsmanager John Paulson hat in der US-Immobilienkrise
mit Subprime-Krediten mehr Geld verdient als jeder andere
- 3,7 Milliarden Dollar allein 2007.
Im Januar 2008 verpflichtete er Alan Greenspan als Berater, den langjährigen Chef
der US-Zentralbank (1987 bis 2006); der hatte bereits einen Beratervertrag
mit einem der wichtigsten privaten Gläubiger der USA, der Pacific Investment
Management Company (Pimco, mehrheitlich im Besitz der Allianz).

Ähnliches gilt für die international führenden Hedgefonds:

Lawrence Summers, Finanzminister unter Bill Clinton
und Präsident des Nationalen Wirtschaftsrats unter Präsident Obama,
war von 2006 bis 2008 für das Finanzmanagementunternehmen D. E. Shaw tätig
(dessen Hedgefonds mit 16 Milliarden Dollar operieren).

Und Kenneth Griffin, Gründer der Citadel Investment Group,
hat noch 2008 für den Wahlkampf Obamas 200.000 Dollar gespendet,
heute ist er mit 2 Millionen Dollar einer der größten Sponsoren
des republikanischen Kandidaten Mitt Romney.

Was George Soros betrifft, so hatte er sich die Dienste von Lord Malloch-Brown
gesichert, der 2006 kurzzeitig das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) leitete
und bis 2009 als Staatsminister im britischen Außenministerium diente. (7)


Die Finanzmächte haben also ein Gesicht.
Auf den Korridoren der Macht waren ihre Repräsentanten schon immer anzutreffen.


Fußnoten:

(1) Jean Peyrelevade, "Le Capitalisme total", Paris (Seuil) 2005, S. 37.

(2) Für vier Reden vor Managern von Lansdowne Partners
soll Blair 250 000 Pfund kassiert haben.
Der größte Hedgefonds Europas kam in Verruf, als er mit seiner Wette auf die
Insolvenz des Baufinanzunternehmens Northern Rock an die 100 Millionen Pfund
verdiente.

(3) Siehe dazu Heiner Ganßmann, "Wir sind der Markt, Spekulation und Alltag",
Le Monde diplomatique, Oktober 2011.

(4) Gérard Duménil und Dominique Lévy, "The Crisis of Neoliberalism",
Cambridge, Massachusetts (Harvard University Press), 2011.

(5) www.thewealthreport.net/The-Wealth-Report-2012.pdf.

(6) Pierre Moscovici, "Ne pas avoir peur de la rigueur", 8. November 2011,
www.lexpress.fr.

(7) Mallock-Brown diente 2007 vier Monate als Vizechef von Soros' Quantum Funds,
bevor der dezidierte Kritiker der US-Außenpolitik ins britische Foreign Office
berufen wurde.



Geoffrey Geuens ist Dozent an der Universität Lüttich. Autor von:
"La Finance imaginaire. Anatomie du capitalisme: des «marchés financiers» à l'oligarchie",
Brüssel (Aden Editions) 2011.

Le Monde diplomatique Nr. 9821 vom 8.6.2012,


Das musste auch einmal in aller Klarheit - von einem Franzosen - gesagt werden.

 
AW: Das faule Konzept Neoliberalismus


Stealth-Bankster, einige Gesichter der "ehrenwerten" Finanz-Oligarchie.


Im Juni 2012 zeigte "Le Monde diplomatique" anhand einiger Beispiele
von Tarnkappen-Bankstern auf, wie stark die Verflechtung der Finanzoligarchie
mit der Politik ist.
....

Das musste auch einmal in aller Klarheit - von einem Franzosen - gesagt werden.


Hauptsache, in aller Klarheit - egal, von wem ....:lachen::lachen::lachen:
:ironie: Soll ich im Auftrag der Franzosen Stéphane HESSEL und Edgar MORIN mitteilen ...:schnl:
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Das faule Konzept Neoliberalismus

Ich brauche das System nicht in den Himmel heben, ich erkenne nur seine Beliebtheit an der Tatsache, dass es global gelebt wird.
Deine üblen Zustände negiere ich nicht sondern interpretiere sie aus bekannten und zumindest mir plausiblen Gründen nicht als Systemversagen.

wenn es so einfach wäre - ist es aber nicht. Genauer: Vor 25 Jahren ist das sozialiatisch/mommunistische Gegenmodell gescheitert und es wurde bewusst daruf verzichtet,
die Systemfrage erneut zu stellen. Viel zu viel wert war die Möglichkeit, nun den allein übrig gebliebenen Kapitalismus als überlegen hinstellen zu können, was er aber nicht ist. Auch hier sitzt du voll der neoliberalen Gehirnwäsche auf, die genau diesen Umstand benutzt, um sich als erfolgreich feiern lassen zu können. Richtig ist aber, dass seit dem Mauerfall die politische Ausrichtung einseitig geworden ist und das Gleichgewicht zwischen Menschen und Kapital so schwer gestört ist. Die wahren Gründe, die zum Zusammenbruch des Ostmodells führten, sind die selben, die auch nun hier zersetzend wirken: Die Trennung zwischen einer Bonzentruppe und dem Rest, der von ihnen missbraucht wird. Gab es vorher einen Wettstreit der Systeme, der bei uns richtigerweise zur Aktivierung von Kreativität und Leistung führte, so halten die selben Leute dies nicht mehr für erforderlich und treiben nun das selbe Spiel wie ihre Ostkollegen damals. Setzten die SED- und Stasigangster offen auf nackte Gewalt bis hin zum Mord, so ist dies derzeit nicht so einfach möglich, noch nicht. Noch versuchen sie durch Drohungen, Manipulation und Gehirnwäsche, ihre wahren Ziele zu erreichen und zu verschleiern. Noch funktioniert es einigermaßen, aber sicher nicht mehr lange. Ich bin mir des Umstands bewusst, dass ich in einer der stabilsten Phasen groß werden durfte, die es jemals gab und dass diese gerade zu Ende geht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es auch hier wieder die Todesstafe geben wird. Offiziell natürlich, um schwere Vergehen, wie Mord, gerecht bestrafen zu können. Wie widersinnig das ist, brauche ich nicht zu erklären. Es geht dabei auch nicht um Gerechtigkeit, wer das glaubt, der schreibt auch noch Briefe an den Weihnachtsmann in Himmelspforten. Es geht nur darum, das abartig gewordene Unrechtsgebilde selbst vor den Bürgern zu schützen. Das schlimmste Vergehen ist dann wieder der Hochverrat, der die prallen Säcke der Bonzen gefährden könnte. Ja,ja, ich weiß: alles Paranoia. Du wirst auch noch flennen. Nämlich dann, wenn du erkennst, wie du daneben lagst mit deiner Einschätzung der Verhältnisse.

Jetzt ist ein Systemversagen plötzlich das Thema. Aus der Sicht der Profiteure versagt es natürlich nicht, aus meiner schon, und zwar derart, dass es die Selbstauflösung betreibt, indem sich immer mehr nicht mehr damit identifizieren können.
 
AW: Das faule Konzept Neoliberalismus

....
Jetzt ist ein Systemversagen plötzlich das Thema. Aus der Sicht der Profiteure versagt es natürlich nicht, aus meiner schon, und zwar derart, dass es die Selbstauflösung betreibt, indem sich immer mehr nicht mehr damit identifizieren können.

"Schau'n mer mol!", wann durch den Zusammenbruch des Systems des global-digitalen Finanz-Kapitalis-mus auch die heutigen Noch-Profiteure nicht mehr profit-ieren werden ....:dontknow:
 
AW: Das faule Konzept Neoliberalismus

dazu brauchts wahrscheinlich nicht mehr so viel Geduld, moebius. Wenn ich ehrlich sein soll, dann baue ich auf diesen Effekt, denn, wenn wir warten wollen, bis die Profiteure schlau werden, dann haben wir bald wieder einen heißen Krieg, denn Geld und Macht verkleistern die Gehirne.
 
Werbung:
AW: Das faule Konzept Neoliberalismus

wenn es so einfach wäre - ist es aber nicht. Genauer: Vor 25 Jahren ist das sozialiatisch/mommunistische Gegenmodell gescheitert und es wurde bewusst daruf verzichtet,
die Systemfrage erneut zu stellen. Viel zu viel wert war die Möglichkeit, nun den allein übrig gebliebenen Kapitalismus als überlegen hinstellen zu können, was er aber nicht ist. Auch hier sitzt du voll der neoliberalen Gehirnwäsche auf, die genau diesen Umstand benutzt, um sich als erfolgreich feiern lassen zu können. Richtig ist aber, dass seit dem Mauerfall die politische Ausrichtung einseitig geworden ist und das Gleichgewicht zwischen Menschen und Kapital so schwer gestört ist. Die wahren Gründe, die zum Zusammenbruch des Ostmodells führten, sind die selben, die auch nun hier zersetzend wirken: Die Trennung zwischen einer Bonzentruppe und dem Rest, der von ihnen missbraucht wird. Gab es vorher einen Wettstreit der Systeme, der bei uns richtigerweise zur Aktivierung von Kreativität und Leistung führte, so halten die selben Leute dies nicht mehr für erforderlich und treiben nun das selbe Spiel wie ihre Ostkollegen damals. Setzten die SED- und Stasigangster offen auf nackte Gewalt bis hin zum Mord, so ist dies derzeit nicht so einfach möglich, noch nicht. Noch versuchen sie durch Drohungen, Manipulation und Gehirnwäsche, ihre wahren Ziele zu erreichen und zu verschleiern. Noch funktioniert es einigermaßen, aber sicher nicht mehr lange. Ich bin mir des Umstands bewusst, dass ich in einer der stabilsten Phasen groß werden durfte, die es jemals gab und dass diese gerade zu Ende geht. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es auch hier wieder die Todesstafe geben wird. Offiziell natürlich, um schwere Vergehen, wie Mord, gerecht bestrafen zu können. Wie widersinnig das ist, brauche ich nicht zu erklären. Es geht dabei auch nicht um Gerechtigkeit, wer das glaubt, der schreibt auch noch Briefe an den Weihnachtsmann in Himmelspforten. Es geht nur darum, das abartig gewordene Unrechtsgebilde selbst vor den Bürgern zu schützen. Das schlimmste Vergehen ist dann wieder der Hochverrat, der die prallen Säcke der Bonzen gefährden könnte. Ja,ja, ich weiß: alles Paranoia. Du wirst auch noch flennen. Nämlich dann, wenn du erkennst, wie du daneben lagst mit deiner Einschätzung der Verhältnisse.

Jetzt ist ein Systemversagen plötzlich das Thema. Aus der Sicht der Profiteure versagt es natürlich nicht, aus meiner schon, und zwar derart, dass es die Selbstauflösung betreibt, indem sich immer mehr nicht mehr damit identifizieren können.

Aha !
Im Kapitalismus gibt es Bonzensystem und die missbrauchte Mehrheit.
Im Kommunismus gibt es Bonzensystem und die missbrauchte Mehrheit.
Vorausgesetzt, das trifft zu: Erkennst du vielleicht dann, dass derlei systemunabhängig ist ? Dass somit nicht 'das System' gescheitert ist ?
 
Zurück
Oben