• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Ausgeglichenheit

AW: Ausgeglichenheit

Christian Morgenstern hat ein schönes Gedicht zum Thema geschrieben.

Zwischen Weinen und Lachen
schwingt die Schaukel des Lebens.
Zwischen Weinen und Lachen
fliegt in ihr der Mensch.

Eine Mondgöttin
und eine Sonnengöttin
stoßen im Spiel sie
hinüber, herüber.
In der Mitte gelagert:
Die breite Zone
eintöniger Dämmerung.

Hält das Helioskind
schelmisch die Schaukel an,
übermütige Scherze,
weiche Glückseligkeit
dem Wiege-Gast
ins Herz jubelnd,
dann färbt sich rosig,
schwingt er zurück,
das graue Zwielicht,
und jauchzend schwört er
dem goldigen Dasein
dankbare Treue.

Hat ihn die eisige Hand
der Selenetochter berührt,
hat ihn ihr starres Aug,
Tod und Vergänglichkeit redend,
schauerlich angeglast,
dann senkt er das Haupt,
und der Frost seiner Seele
ruft nach erlösenden Tränen.
Aschfahl und freudlos
nüchtert ihm nun
das Dämmer entgegen.
Wie dünkt ihm die Welt nun
öde und schal.

Aber je höher die eine Göttin
die Schaukel zu sich emporzieht –
je höher
schießt sie auch drüben empor.
Höchstes Lachen
und höchstes Weinen,
eines Schaukelschwungs
Gipfel sind sie.

Wenn die Himmlischen endlich
des Spieles müde,
dann wiegt sie sich
langsam aus.
Und zuletzt
steht sie still
und mit ihr das Herz
des, der in ihr saß.

Zwischen Weinen und Lachen
schwingt die Schaukel des Lebens.
Zwischen Weinen und Lachen
fliegt in ihr der Mensch.


Die Bewegung zwischen den Polen ist es, die uns lebendig sein lässt.
Die Erstarrung dazwischen in der "breiten Zone eintöniger Dämmerung" halte ich für keinen erstrebenswerten Zustand. :)
 
Werbung:
AW: Ausgeglichenheit

Die Ausgeglichenheit ist ein vom Menschen erfundene Begrifflichkeit mit variablen und labilen Charakter.
Nach der Sphärenharmonie des Pythagoras, der einzigen mir bekannten Gesamtphilosophie, die durch die Kosmische Oktave nach Hans Cousto mathematisch bewiesen werden konnte, ist alls nach Ausgleich und Harmonie strebend. Es gibt zur jeder Kraft eine Gegenkraft. Aber der absolute Ausgleich, die absolute Harmonie gibt es nicht. Sie kann es nicht geben.
Warum ist das so?
Was würde nämlich passieren, wenn alles im Ausgleich wäre?
Nichts - keine Bewegung - keine Kraft - kein Denken - keine Logik....
Es wäre tot langweilig - wenn nicht sogar wirklich tot.
Um diese Behauptungen von mir weiter zu verdeutlichen, naturwissenschaftliche Erklärungen.
Ein fließendes Gewässer fließt.
Ein stehendes Gewässer fault.
Die Fäulnis führt sogar dazu, dass Trinkwasser ungenießbar wird.
Gruß
Axl
 
AW: Ausgeglichenheit

Liebe Ela!

Danke für das schöne Gedicht, es ist Balsam auf meine unausgeglichene Seele!

AXL: Interessant, was du über Pythagoras schreibst.
Der Mann war mindestens so groß als Mathematiker, wie als Philosoph und als Mystiker.

Grüße Raphael
 
AW: Ausgeglichenheit

AXL: Interessant, was du über Pythagoras schreibst.
Der Mann war mindestens so groß als Mathematiker, wie als Philosoph und als Mystiker.

Grüße Raphael

Vielleicht können wir für die für die größte alle abstrakten Begrifflichkeiten >>>GOTT<<< mit der Harmonie gleichsetzten.
Die Quersumme aller Religionen und Weltanschauungen bringt dies doch auch hervor: Gott = Liebe = Harmonie.

Anmerkung: Die Quersumme bereinigt die logischen Fehler, die jeder Religion anhaften.

Lieben Gruß
Axl
 
zum phlegmatiker

Die Bewegung zwischen den Polen ist es, die uns lebendig sein lässt.

Die Erstarrung dazwischen in der "breiten Zone eintöniger Dämmerung" halte ich für keinen erstrebenswerten Zustand. :)


aus meiner sicht befindet sich ein phlegmatiker nicht in seiner eigenen mitte...er pendelt nicht zwischen den beiden polen...im gegenteil: er schlägt in richtung "tod" aus...steht er doch nicht in sich - sondern vielmehr neben sich.

nun ja, so different können ansichten sein.

liebe grüße
kathi
 
AW: zum phlegmatiker

aus meiner sicht befindet sich ein phlegmatiker nicht in seiner eigenen mitte...er pendelt nicht zwischen den beiden polen...im gegenteil: er schlägt in richtung "tod" aus...steht er doch nicht in sich - sondern vielmehr neben sich.

nun ja, so different können ansichten sein.

liebe grüße
kathi

Liebe Kathi,

erkenne jetzt gerade die Differenz zwischen unseren Ansichten nicht. :confused:
Ich schrieb ja, dass ich die Erstarrung zwischen den Polen für keinen erstrebenswerten Zustand halte. Bin doch lieber lebendig als tot. :)

Leicht verwirrte Grüsse
Ela
 
AW: zum phlegmatiker

Liebe Kathi,

erkenne jetzt gerade die Differenz zwischen unseren Ansichten nicht. :confused:
Ich schrieb ja, dass ich die Erstarrung zwischen den Polen für keinen erstrebenswerten Zustand halte. Bin doch lieber lebendig als tot. :)

Leicht verwirrte Grüsse
Ela
ja, die differenz unserer ansichten kann größer nicht sein.

ich seh es so:

der eine pol: tod
der andere: leben

der mensch dazwischen...in (seiner) mitte.

lg k.
 
AW: zum phlegmatiker

ja, die differenz unserer ansichten kann größer nicht sein.

ich seh es so:

der eine pol: tod
der andere: leben

der mensch dazwischen...in (seiner) mitte.

lg k.

Ok, habe, glaube ich, jetzt verstanden.
Wahrscheinlich hat mich der Begriff Phlegmatiker etwas verwirrt.

Muss da noch ein bisschen nachdenken darüber.

Liebe Grüsse
Ela
 
AW: zum phlegmatiker

Ok, habe, glaube ich, jetzt verstanden.
Wahrscheinlich hat mich der Begriff Phlegmatiker etwas verwirrt.

Muss da noch ein bisschen nachdenken darüber.

Liebe Grüsse
Ela

:confused:
Also ich weiß noch immer nicht, wo der Unterschied ist.
Könnt ihr mir das vielleicht nochmal erklären?
 
Werbung:
AW: Ausgeglichenheit

Hääääh?

Ich staune nicht schlecht und kratz mich an Kopf. Die Rübe raucht und der Nebel verschleiert das wahre Ganze.

Bitte - ich verstehe das auch nicht - erklärt es mir.

Axl
 
Zurück
Oben