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Anarchie - realistisch?

Original geschrieben von Gisbert Zalich
...Jeder Einzelne dieser Anarchos wäre erst zufrieden, wenn er der DESPOT dieser Gesellschaft wäre. Anarchismus ist ein unausgegorenes Phantasieprodukt von Halbdenkern, die krank an ihrem Ego sind!


Ups?! Meinst Du wirklich?

:eek: wirrlicht
 
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????Die Anarchos ???
also ich kenne keine arnachos!
und deine aussage wiederspricht sich doch irgendwie
was hat ein "arnacho" mit anarchie zu tun wenn er herrscher werden will:confused:


sorry gisbert - ich habs jetzt kapiert!!!
habe von dem thema hier keine ahnung und bevor du noch anfängst mich als "Die Anarcho" zu beschimpfen, lass ichs lieber!

bin wohl nicht einmal ein halber denker - sondern gar kein denker!:D

habe mir nichts dabei gedacht zu sagen finde anarchie gut!


bye bye

man hört in anderen threads evtl.


LG binchen:)
 
Zur Eigenverantwortung gehört auch zu akzepitieren, dass man als einzelnes Persönchen ein winziger Teil einer großen Gesellschaft ist

Schön erkannt. Deswegen fordern ja auch Anarchisten Gleichheit für jeden.

Die Anarchos fühlen sich durch Gesetze EINGEENGT

Ist leider m.E. nicht ganz richtig. Es sind nicht die Gesetze und Regelungen welche die Anarchisten zu dem Gefühl des Eingeengt seins bringen. Gesetze und Regelungen sind unerläßlich, sie existieren ja sogar in der Natur an sich, wenn sich eine Gesellschaft bildet. Gesetze und Regeln entstehen automatisch wenn man mit anderen Leuten zusammen lebt. Es ist die Regierung welche sie eigentlich kritisieren. Und die Regierung übt ihre Gewalt nun mal mit Gesetzen aus. Die Regierung unterdrückt uns also mit Gesetzen. Das lässt in Anarchisten das Gefühl des Eingeengt seins aufkommen. Deshalb wollen sie der Regierung die Waffen nehmen. Sie wollen die Gesetze der Regierung durch den gesunden Menschenverstand und soziale Werte zu ersetzten.

Das hat übrigens nichts mit dem guten im Menschen zu tun. Das ist Notwendig. Ich führe hier nochmal das Beispiel mit der Gemeinde auf: 10000 Leben zusammen, kommt ein Mörder macht 5 Tot, die Übrigen Menschen werden diesen Mörder natürlich bestrafen. Das Gesetz "Du sollst nicht töten" gilt in der Anarchie genauso wie bei uns.

Irgendwer hat mal den Unterschied zwischen Gesetz und Grente gebracht (tut mir leid weiss net mehr wer das war). Das wude zwar als Wortklauberei abgetan dabei fand ich es sehr passend. Nehmen wir mal Robin Hood. Er hat gestohlen, ist aber dennoch eine (positive) Legende heute. Dabei würde ihn jedes Gericht heute verurteilen. Weshalb kommt jetzt der Widerspruch zwischen Menschenverstand und Gesetz? Weil m.E. (coole Abkürzung :D) Gesetz wie schon gesagt die eigentlich Werte nur versucht wiederzuspiegeln, dabei aber nicht alle Eventualitäten berücksichtigen kann. Man müsste das Gesetz du sollst nicht stehlen dann eben erweitern, man darf stehlen unter den Vorraussetzungen dass der Bestohlene Reichtum hortet und den Armen in seiner Umgebung nicht zu Hilfe eilt. In dem Fall würde so ein Gesetz natürlcih nicht durchkommen, weils eben denn Mächtigen schadet. Ausserdem müsste man es wahrscheinlich dann wieder erweitern auf Man darf nicht stehlen, es sei denn der Bestohlene hortet Reichtümer und hilft den Armen in seiner Umgebung nicht, es sei denn der Bestohlene hortet sein Geld nicht und hilft den Armen nicht da er das Geld hortet um den Armen irgendwann später dadurch deutlich mehr Hilfe zukommen lassen zu können. Man kann die Gesetze eben nicht auf alles Erdenkliche anpassen ... sie sind eben unflexibel ... dabei verbirgt sich ja hinter Du sollst nicht stehlen ein durchaus gesunder Menschenverstand.

Ich behaupte mal, daß ich - trotz meiner Ablehnung von Religionen - nach einem moralischen Wertesystem lebe, das durchaus ähnlich hohe Ansprüche hat wie sie in Religionen zu finden ist. *grummel* Im Vergleich der großen Weltreligionen habe ich mal festgestellt, daß die wirklich teilweise extrem voneinander abweichen. Aber in gewissen "Grundgesetzen" ähneln sie einander ganz erstaunlich. Deswegen meine ich, daß es gewisse "Prinzipien" gibt, die irgendwie ähnlich allgemeingültig sind wie physikalische/mathematische Gesetzmäßigkeiten. Kann's nicht besser ausdrücken - aber vielleicht wißt Ihr damit was anzufangen?

Ich finde es sehr passend formuliert (es sei denn ich habs falsch verstanden). Ich glaube zumindest dass wenn man in Kontakt mit anderen Menschen kommt automatisch Grundgesetzte aufkommen, da ansonsten der Kontakt entweder abbricht oder erschwert wird. Z.B. du sollst nicht töten. Na gut war ein banales Beispiel. Auf diesen Grundgesetzen setzen Anarchisten ihre Hoffnungen.

Weil ihnen die Rolle eines Gleichberechtigten in einer Demokratie zu popelig ist

Öhm verstehe ich jetzt nicht. Sie kritisieren doch die ganz klar vorhanden sozialen Unterschiede und wollen Gleichberechtigung erlangen. In der heutigen Gesellschaft will doch jeder "mehr". Oder zumindest viele.

Jeder Einzelne dieser Anarchos wäre erst zufrieden, wenn er der DESPOT dieser Gesellschaft wäre

Nun ja wenn jeder Despot einer Gesellschaft ist und somit das gleiche bestimmen kann, dann sind wären sie durchaus zufrieden. Allerdings wäre es schwer es so hinzukriegen das jeder ein (richtiger) Despot ist.

Zum letzten Satz: Wenn man das Wort Anarchismus weg lässt könnte es praktisch von einem "Revolutionär" vom 1. Mai stammen. Was dich so wütend gemacht hat weiss ich jetzt zwar nicht aber hilfreich wars ganz sicher nicht.
 
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Zur Eigenverantwortung gehört auch zu akzepitieren, dass man als einzelnes Persönchen ein winziger Teil einer großen Gesellschaft ist. Wie willst du wissen, was die anderen 80 Millionen in diesem Staat an Anteilen beanspruchen, wenn nicht durch Gesetze? Ich sagte es schon: Gesetze sind nicht nur für die Gangster da!
Die Anarchos fühlen sich durch Gesetze EINGEENGT! Weil ihnen die Rolle eines Gleichberechtigten in einer Demokratie zu popelig ist. Sie wollen MEHR! Dann säuseln die was von "Freiheit für Jeden". Jeder Einzelne dieser Anarchos wäre erst zufrieden, wenn er der DESPOT dieser Gesellschaft wäre. Anarchismus ist ein unausgegorenes Phantasieprodukt von Halbdenkern, die krank an ihrem Ego sind!

Gysi

Ja - sich diese andere Form von Zusammenleben vorzustellen, macht Angst ...

... denn sie setzt zwingend voraus, dass ich die Kontrolle abgebe, und zwar an andere Menschen ...

Sie setzt Vertrauen voraus - in mich und damit in alle anderen ...
 
Original geschrieben von Daggi
... denn sie setzt zwingend voraus, dass ich die Kontrolle abgebe, und zwar an andere Menschen ....


Na ja, gebt mal hübsch die Kontrolle alle an mich ab, wenn'so soweit ist ... :D

Im Organisieren anderer Leute Leben bin ich große Klasse :)
 
Original geschrieben von Daggi
Ja - sich diese andere Form von Zusammenleben vorzustellen, macht Angst ...

... denn sie setzt zwingend voraus, dass ich die Kontrolle abgebe, und zwar an andere Menschen ...

Sie setzt Vertrauen voraus - in mich und damit in alle anderen ...
DAS ist deine Einverständniserklärung zu einer DIKTATUR!
 
Original geschrieben von Druide
Schön erkannt. Deswegen fordern ja auch Anarchisten Gleichheit für jeden.
Dann verstehe ich nicht, warum du diese Gleichheit nicht gesetzlich festlegen und DURCHSETZEN willst! Ich sag´s nochmal (aber es kommt ja nicht an): WO DAS RECHT NICHT IST, HERRSCHT DAS FAUSTRECHT! (Karl Marx)
Gesetze und Regelungen sind unerläßlich, sie existieren ja sogar in der Natur an sich,
Mein Reden, mein Reden! Aber die KULTUR als zweite NATUR des Menschen erfordert das schriftlich festgelegte, weil so nachprüf- und -lesbare, Gesetzeswerk. Die NATUR schreibt ihre Gesetze in deine Gene. Das vermag die KULTUR nicht. Sie muss das anders machen.

Es ist die Regierung welche sie eigentlich kritisieren.
Das tue ich derzeit auch... Aber ihr tut das ja PER SE.
Und die Regierung übt ihre Gewalt nun mal mit Gesetzen aus.
Die Regierung MACHT Gesetze. Gewalt per Gesetz ausüben tut der, der von diesen Gesetzen profitiert. Vor dem Gewaltmonopol des Staates.
Die Regierung unterdrückt uns also mit Gesetzen. Das lässt in Anarchisten das Gefühl des Eingeengt seins aufkommen. Deshalb wollen sie der Regierung die Waffen nehmen.
Reicht es nicht, sie abzuwählen? Gründet eine APD, anarchistische Partei Deutschlands, öffnet dem Volk die Augen, weckt deren Verlangen nach Freiheit: müssen doch lässig 98,7 % werden! Dann schafft ihr die Regierung ab. :D (Und wer macht dann den Staatshaushalt? Wer redet mit den politisch Maßgebenden der anderen Völker? Wer hütet und schafft die Gesetze?)
Sie wollen die Gesetze der Regierung durch den gesunden Menschenverstand und soziale Werte zu ersetzten.
Mit "Anarchismus" schaffst du doch beides ab!

Das hat übrigens nichts mit dem guten im Menschen zu tun. Das ist Notwendig.
Schade, dass die dumme Mehrheit von 99 % der Weltbevölkerung das nicht kapieren will...
Aber wie gesagt: Ein bisschen Propagandaarbeit, dann stellt ihr euch zur Wahl - schafft ihr! Mit links! :D
die Übrigen Menschen werden diesen Mörder natürlich bestrafen.
Woher weißt du das? Schon mal was von Lynchjustiz und "aufgebrachter Volksseele" gehört?
Das Gesetz "Du sollst nicht töten" gilt in der Anarchie genauso wie bei uns.
Es würde NICHT das einzige Gesetz sein, mit dem du die Anarchie immer mehr verwässern würdest....
berücksichtigen kann. Man müsste das Gesetz du sollst nicht stehlen dann eben erweitern,
Gesetze den menschlichen Bedürfnissen anpassen, ERWEITERN. Nicht: Abschaffen! Wir kommen der Sache schon näher. Wenn du dich mit der Sache näher beschäftigst, willst du eben NICHT die Anarchie. Sondern ein Gesetzeswerk, dass die FREIHEIT, für die du ja ausziehst, schützt und durchsetzt.

Gysi
 
Gisy, erlaube, dass ich mir Dir vollinhaltlich anschließe. War gerade beim Nachdenken - habe vieles ähnlich wie Du nicht nur gedacht, sondern sogar formuliert.


Am besten haben mir Deine an Druide gerichteten Worte gefallen:"Gesetze den menschlichen Bedürfnissen anpassen, ERWEITERN. Nicht: Abschaffen! Wir kommen der Sache schon näher. Wenn du dich mit der Sache näher beschäftigst, willst du eben NICHT die Anarchie. Sondern ein Gesetzeswerk, dass die FREIHEIT, für die du ja ausziehst, schützt und durchsetzt."(Gisy)

@ Druide


Man mag siche einen anarchischen persönlichen Lebensstil vorstellen - so lange, bis der so Lebende mit den Gesetzen in Konflikt kommt.Diese Gesetze schützen die anderen und setzen dem Anarcho Grenzen, die er ja überschreiten mag - die Folgen sind bekannt.

Ich persönlich finde es unreif, überhaupt an Anarchie als Staatsform zu denken. Das ist historisch und wahrscheinlich auch von der Psychologie her begründbar ein unzumutbarer Zustand für Gruppenmitglieder.

Meine sonstigen Überlegungen siehe oben - mag mich nicht wiederholen.
 
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Original geschrieben von wirrlicht
Na ja, gebt mal hübsch die Kontrolle alle an mich ab, wenn'so soweit ist ... :D

Im Organisieren anderer Leute Leben bin ich große Klasse :)

Okay - wie würdest Du uns denn organisieren ?

Was würdest Du tun ?

lg mara
 
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