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Anarchie - realistisch?

Original geschrieben von Daggi
Ohne jegliche "Ordnung" - also als Chaostheorie - kann ich mir ein Leben auch nicht vorstellen. Höchstens in dem Sinne das das Chaos als Gesetzmäßigkeit sich irgendwann selbst organisiert und damit wären wir wieder bei der Definition, die Binchen gefunden hat. Ich habe es wieder nicht als staatliche Ordnung verstanden, sondern als eine natürliche Ordnung, die sich automatisch ergibt, wenn Menschen zusammenleben. Kooperation, Liebesfähigkeit und Kommunikationsbereitschaft vorausgesetzt ...
Du beschreibst nichts anderes als die Geschichte der menschlichen Gemeinschaftsordnung. Anarchie war der Anfang, sehr schnell bildeten sich (autoritäre) Strukturen. Dann festgeschriebene Gebote. Dann Gesetze. Um (auch) die Herrschenden in die Schranken zu weisen! Jetzt haben wir Demokratie. Das gute Ergebnis einer langen Geschichte. Den Anarchie-Träumern fehlen ein paar selbstverständliche Grundlagen über Staatstheorie und Menschennatur.
Ist dir schon mal aufgefallen, dass Leute, die sich als Anarchisten ausweisen, fast immer sehr junge Leute sind? Die gab es damals auch. Nur heute sind sie es nicht mehr! Weil sie ALLE das Naheliegendste vom Naheliegenden dazugelernt haben.

Gysi
 
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Original geschrieben von Binchen
da reden wir nun stark aneinander vorbei!
DAS tun wir leider immer öfter....

ich wünsche/traume oder wie du es auch immer nennen willst, von einer welt in der die menschen endlich lernen eigenverantwortung zum übernehmen.

jeder für sich!
Wir übernehmen nicht nur Verantwortung für uns selbst. Wir übernehmen sie auch für Andere. Wir arbeiten zusammen. Wir treiben gemeinsam Handel. Wir leben zusammen. Wir ziehen gemeinsam unsere Kinder groß, wir bewältigen gemeinsam unsere Konflikte. Zumindest versuchen wir es. D.h., wir sind Gemeinschaftswesen. Nicht nur Individuen.

und das ist fpür mich anarchie - etwas positives!
Für dich. Aber im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet Anarchie eben was anderes.

Gysi
 
Original geschrieben von Gisbert Zalich
DAS tun wir leider immer öfter....
ja ich komm mit deiner sprunghaftigkeit manchmal nicht ganz klar!:(
so wie im folgendem satz, wo wir nun alle gemeinschaftswesen sind! aber kurz zuvor schreibst du von wir sind egoisten, faustrecht usw.:confused:
da komm ich halt manchmal nicht ganz mit!

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Wir übernehmen nicht nur Verantwortung für uns selbst. Wir übernehmen sie auch für Andere. Wir arbeiten zusammen. Wir treiben gemeinsam Handel. Wir leben zusammen. Wir ziehen gemeinsam unsere Kinder groß, wir bewältigen gemeinsam unsere Konflikte. Zumindest versuchen wir es. D.h., wir sind Gemeinschaftswesen. Nicht nur Individuen.
dem ist nichts mehr hinzuzufügen - anarchie in einem sehr schönen ansatz!
und was die verantwortung für andere anbelagt, ist es ok solange sein freier wille nicht gebrochen wird und es ein miteinander ist nicht eine diktatur!

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Für dich. Aber im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet Anarchie eben was anderes.
ja wie dbei vielen wörtern, haben es menschen wieder geschaff, was gutes einem negativen touch zu geben:rolleyes: (genauso wie das wort liebe)

lg binchen
 
Original geschrieben von Binchen
ja wie dbei vielen wörtern, haben es menschen wieder geschaff, was gutes einem negativen touch zu geben:rolleyes:
Du bist wirklich ein harter Brocken: An-Archie: Das WORT gibt die Staats- und Herrschaftslosigkeit her. Und du kommst jetzt an und sagst: Oh nö, machen wir daraus ein schönes Wort! So kannst du mit unserer Sprache doch nicht umgehen!
(genauso wie das wort liebe)
ja ich komm mit deiner sprunghaftigkeit manchmal nicht ganz klar!:(
:D
 
was nicht taucht, taugt nix

Original geschrieben von Binchen
im duden nr. 10 = das bedeutungswörterbuch steht:
(für die die es nachlesen wollen)

1. Anarchie:
gesellschaftlicher Zustand, in dem eine minimale Gewaltausübung durch Institutionen und maximale Selbstverantwortung des einzelnen vorherrscht: Anarchie heißt nicht Unordnung, sondern Ordnung ohne Zwang

Die Definition im Duden taugt in meinen Augen nicht.
Bei der seltsamen Theorie der minimalen Gewaltausübung angefangen - was genau ist dabei "minimal" - statt minimal sollte es wohl heißen keine Gewaltausübung - bis hin zur "Ordnung ohne Zwang".
(minimale Gewaltausübung = Minimalanarchie? :D )

Ordnung setzt einen Ordner voraus, etwas Ungeordnetes wird geordnet und dann wird die Ordnung durch den Ordner aufrecht erhalten ("Ordnung" kann als solche rein subjektiv empfunden werden).
Ein Ordner zwingt die Elemente in ein Schema, daher steht Ordnung immer in Verbindung mit Zwang.
 
Re: was nicht taucht, taugt nix

Original geschrieben von Alzii
Ordnung setzt einen Ordner voraus, etwas Ungeordnetes wird geordnet und dann wird die Ordnung durch den Ordner aufrecht erhalten ("Ordnung" kann als solche rein subjektiv empfunden werden).
Ein Ordner zwingt die Elemente in ein Schema, daher steht Ordnung immer in Verbindung mit Zwang.

Ich teile zwar Deiner Ansicht über Anarchie, aber in dieser Globalität stimmt Deine Aussage über Ordnung nicht. Es gibt auch Selbstorganisation in der Natur...
:)
 
synergetik rulez

Original geschrieben von walter
Es gibt auch Selbstorganisation in der Natur...
:)

Sehe ich auch so, doch auch bei einer Selbstorganisation wird Zwang ausgeübt - Selektions-Druck, Beschränkung (auf gewisse Gebiete), Ordnung durch sog. Natur-Gesetze, Strukturen, die sich bilden, indem plötzlich unter gewissen Bedingungen ein Ordner auftritt und die Elemente "versklavt" (laut Professor (ehemals theoretische Physik an der Uni Stuttgart) Hermann Haken, dem Begründer der Synergetik :D ).
 
Wißt Ihr, woran das scheitert mit der Anarchie ?

Weil ihr immer in der Vergangenheit/Gegenwart denkt ...

Nach einer Weiterentwicklung - als Zukunftsvision - könnte es einen Anarchie auf der Welt geben ...

Oder seid ihr alle der Meinung, wir sind in unserer Entwicklung am Ende angekommen ...

Sind wir vollkommen - so ...

Kommt ab jetzt nichts mehr ?


Außer der Automation latürnich, Gysi ...

Aber mE ist die ein Schritt in die richtige Richtung !

lg daggi
 
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