Och, da hat er sich aber noch mehr bei gedacht. Brilliant bei Marx waren ja seine geschichtsphilosophischen Analysen (von den umstrittenen Schlußfolgerungen mal abgesehen). Um nicht allein schon bei den Frühschriften anzufangen, wo er eine Veränderung des deutschen Staates nur in einem vollständigen allumfassenden Umsturz sieht, da bisher nur "theoretische Revolutionen" (Reformen) stattgefunden haben (hach, wie schön jetzt einen Blick auf Wahlslogans zu werfen), welche lediglich die Nachteile und eine Restauration zur Folge hatten- aber keinesfalls die Vorteile (Befreiung,politisches Selbstbewusstsein). Diese Revolution sähe so aus, dass sie im Geiste sich selbst bereits überholt (man versucht die Revolution als stattgefunden zu betrachten und versucht auf diesem Zustand und seinen Mißständen eine Revolution zu denken), um mit der Geschichte der anderen Länder wieder auf gleicher Linie zu stehen. Und da es im Staate nur eine Klasse gibt, welche nach unten hin keine Abhängigkeiten mehr besitzt, sondern nur nach oben, wählt er das Proletariat als Hand des Philosophen. etc. etc.
Was aber auch nicht zu verkennen ist, mag weg von Marx hin zur Geschichte einfach damit beschrieben sein, dass "der Kommunismus" den Menschen nach einem Bilde geschaffen haben wollte- man dachte sich mit den geeigneten Mitteln wäre es möglich einen Menschen nach Staatsbilde zu formen. Zensur, Erziehung und Belohnung/Strafe-Prinzip ins äußerste Extrem gezogen. Der Mensch sei für den Staate da, seine Produktivität und Funktion innerhalb dessen mache seine Menschenwürde aus... da steckt schonne bissi mehr dahinter als bloße Feststellung von: eine Ungleichgewichtung der Güter.
Über letzteres ließe sich ja nicht streiten, man würde nur eine Feststellung bemerken und eventuell im Rahmen von etwas anderem bewerten. (worüber man diskutieren könnte)
Anders vereinfacht: der Kommunist hält diese Ungleichgewichtung für schlecht und ungerecht, da das Proletariat die eigentliche produktive Klasse darstellt und jeder das Recht auf Güter haben sollte.
Ein Neoliberaler würde sagen- ja ist doch okay, immerhin sind diese Gruppe zumeist Leistungsträger, das Recht des Besseren und wie auch immer.
So viel zur Dogmatik. Die ist auch heute in den Köpfen der Menschen, meist bemerkt man die nur seltener, weil sie nicht wie im Geschichtsunterricht fertig präsentiert und bewertet wird.