AW: 20 Jahre Fall der Berliner Mauer
Ich habe das zur Kenntnis genommen, von wegen "von der Maas bis an die Memel". Es gibt wohl verschiedene Strategien, das zu erreichen - aber keine umfaßt die Schweiz. Das stimmt mich nachdenklich.
Woran liegt jetzt das (daß Ostdeutsche bessere Chancen hätten, akzeptiert zu werden) - nicht etwa an einem schweizer Vorurteil gegenüber dem nördlichen Grenzland Baden-Württemberg, was dann auf ganz Westdeutschland übertragen wird? Das könnte im Grunde noch ein einfacher Stolz-Konflikt sein, wie es ihn zwischen Badenern und Pfälzern gibt. Und ich kann mir vorstellen, daß Du bei Zürchern auch schnell unten durch bist, wenn Du zu lange von Dresden erzählst.
In der deutschsprachigen Schweiz muß man in der Tat als Deutscher ganz vorsichtig sein. Bloß keine Kritik: bloß keine Übersicht zeigen. Jüngst erzählten mir Schweizerinnen, daß eine EU-Mitgliedschaft der Schweiz ja bedeuten würde, daß die Schweiz dann ihre Basisdemokratie aufgeben müsse. Ich habe mir erlaubt, nicht nur diskret zu Boden zu blicken, sondern "So'n Quatsch!" zu sagen (und das auch noch zu begründen, was natürlich der Gipfel der Arroganz ist.) Danach war Ende der Debatte: "Ich mag dich nicht" war der sachlich korrekte Bescheid. Prima.
Mein Bild von der Schweiz wird dadurch nicht verbessert. Fragen, auch Witze übereinander muß man schon aushalten können - meine ich; seit die Schweiz durch Peer Steinbrück in ihrer Nationalehre gekränkt wurde, gibt man sich als deutscher Besucher lieber als Südafrikaner, bloß um nicht aufzufallen.
Und das ist doch alles totaler Quatsch. Haben die Schwyzer kein Selbstbewußtsein?
Ich bewundere Deine Vorsicht, Hartmut - ich könnte das nicht.
Liebe Grüße nochmals
Thorsten
Herminator schrieb:Die Schweizer nehmen - so hört man - die Bundesdeutschen sehr lieblos auf.
Ich habe das zur Kenntnis genommen, von wegen "von der Maas bis an die Memel". Es gibt wohl verschiedene Strategien, das zu erreichen - aber keine umfaßt die Schweiz. Das stimmt mich nachdenklich.
Hartmut schrieb:Zunächst muss ich klar sagen, dass man als Deutscher, ob Sachse oder nicht, Ausländer ist. Das zu begreifen, war für mich anfangs schwer.
Wie man von den Schweizern denn aufgenommen wird, das hängt sehr stark davon ab, wie man sich gibt. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass es ziemlich lange dauert, bis man von einem Schweizer mal eingeladen wird. Die Ostdeutschen haben aber aufgrund ihrer Mentalität m. E. bessere Chancen, von den Schweizern akzeptiert zu werden.
Woran liegt jetzt das (daß Ostdeutsche bessere Chancen hätten, akzeptiert zu werden) - nicht etwa an einem schweizer Vorurteil gegenüber dem nördlichen Grenzland Baden-Württemberg, was dann auf ganz Westdeutschland übertragen wird? Das könnte im Grunde noch ein einfacher Stolz-Konflikt sein, wie es ihn zwischen Badenern und Pfälzern gibt. Und ich kann mir vorstellen, daß Du bei Zürchern auch schnell unten durch bist, wenn Du zu lange von Dresden erzählst.
In der deutschsprachigen Schweiz muß man in der Tat als Deutscher ganz vorsichtig sein. Bloß keine Kritik: bloß keine Übersicht zeigen. Jüngst erzählten mir Schweizerinnen, daß eine EU-Mitgliedschaft der Schweiz ja bedeuten würde, daß die Schweiz dann ihre Basisdemokratie aufgeben müsse. Ich habe mir erlaubt, nicht nur diskret zu Boden zu blicken, sondern "So'n Quatsch!" zu sagen (und das auch noch zu begründen, was natürlich der Gipfel der Arroganz ist.) Danach war Ende der Debatte: "Ich mag dich nicht" war der sachlich korrekte Bescheid. Prima.
Mein Bild von der Schweiz wird dadurch nicht verbessert. Fragen, auch Witze übereinander muß man schon aushalten können - meine ich; seit die Schweiz durch Peer Steinbrück in ihrer Nationalehre gekränkt wurde, gibt man sich als deutscher Besucher lieber als Südafrikaner, bloß um nicht aufzufallen.
Und das ist doch alles totaler Quatsch. Haben die Schwyzer kein Selbstbewußtsein?
Ich bewundere Deine Vorsicht, Hartmut - ich könnte das nicht.
Liebe Grüße nochmals
Thorsten
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