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Schwarz, Rot, Gold!

Der Patriot!

Hätte ich nicht gedacht. Ich liebe mein Land. Ich bin im Herzen mehr Patriot als vieles andere.
Mein Schwarz Rot Gold "Gedicht" (das eigentl. eine Strophe eines meiner Lieder ist) ist schon etwa 7 Jahre alt. Es sollte mehr zum Ausdruck bringen, dass die Welt uns Deutsche nicht dauernd als Nazischlächter erkennt und vergleicht.
Ich bin der Sohn vom Sohn vom Sohn vom Sohn....
Ich bin froh, euch hier gefunden zu haben. Endlich lerne ich meine Seele kennen.

casebumbase

ps:Meine Aussage, speziell über die Farbe war dumm. Das gebe ich zu.
Dumm ist der der Dummes tut, sagte schon Forrest Gump (absol.Lieblingsfilm)
 
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casebumbase schrieb:
... Gott / verdammt wo bist du?...

und:

... ich wurde glücklich geboren

Lieber case, leider muß ich Dich enttäuschen: es gibt keinen Gott!

Aber glücklich wurdest Du geboren - mit einem wunderbaren Talent! Deine Poesie geht mir tief ins Herz - machst Du auch Musik dazu? Das ist Deine "Rettung", und nicht die Suche nach einem Gott.

Sei wirklich herzlichst gegrüßt von Deinem neuen Freund
Bécir
 
Das einzige zu was mich diese kontroversen Positionen hier veranlassen kann, ist mir selber Gedanken zu machen zu diesem Symbol, die die Flagge ist.
Doch als erstes ein Blick aus dem Fenster des Zimmers in dem mein PC steht, denn von hier sehe ich die Straße – und schon stelle ich fest: fast alle in den Häusern gegenüber haben beflaggt, unterschiedlich, und den schwarz-rot-goldenen Fahnen stehen fast so viele der multinationalen Fahnen gegenüber. Weniger Platz einnehmend – aber sie brauchen nicht besonders viel Raum um zu sagen, dass ihre Freude anlässlich der WM, allen teilnehmenden Mannschaften bzw. Ländern gilt.

Doch zurück zu schwarz-rot-gold. Persönlich finde ich solche Symbole oberflächlich, sogar missverständlich und immer wieder eine bequeme Art sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner zu einigen. Aber der kleinste gemeinsame Nenner bedeutet oft auch der Unwille sich mit etwas tatsächlich auseinander zu setzen. Mit der Flagge verbindet sich unweigerlich auch die Nationalhymne des Landes – und da kann man froh sein, dass seit 1990 nur die dritte Strophe des Deutschlandliedes noch offiziell zur Hymne gehört. Doch hat es nicht etwas lange gedauert bis man endgültig auf „Deutschland Deutschland über alles“ verzichtet hat? Es stimmt, bei offiziellen Anlässen wurde schon seit der Gründung der Bundesrepublik nur die dritte Strophe gesungen – meines Erachtens aber ist bis heute für manch einem auch die erste Strophe mit dieser Hymne verbunden. Wohl bemerkt: dies trifft in seltenen Fällen auf die jüngere Generation zu.

Wenn ich behaupte, dass die Flagge oft eine oberflächliche, verkürzte Art der Identifikation mit dem Begriff Heimat bedeuten kann, dann beziehe ich mich unweigerlich auch auf den – verständlich – schwierigen Umgang mit dem was Heimat bedeutet, nach dem zweiten Weltkrieg und den Gräueltaten der NS.
Ein zweiter Faktor kommt hinzu: die innerliche Akzeptanz der Bundesbürger zur Teilung Deutschlands – und diese bestand eindeutlich, das belegen die Meinungsumfragen. Und später, als die deutsche Einheit Realität wurde? Da wäre für mich eine nationale Identifikation in erster Linie darin zu erkennen, dass man nicht kleinmütig erst Zahlen heran ziehen muss um zu sehn ob sich eine Wiedervereinigung auch rechnet.

So wurde im Grunde genommen der Gedanke einer europäischen Union der Weg zu einer neuen Identität. Ist das ein Ersatz? Ich denke nicht – persönlich aber glaube ich eher an diese historische Wirklichkeit – dies nicht nur für Deutschland, sondern für alle europäischen Länder.
Was mich bei der deutsch-nationalen Identität manchmal nachdenklich macht, ist dieser vordergründige Stolz auf die wirtschaftlichen Errungenschaften der Bundesrepublik. Auf welchen Ruinen der neue Wohlstand gebaut wurde, scheint man sehr oft zu vergessen.

Doch auch für mich besteht eine deutsche Einheit, eine deutsche Identität, natürlich eingebettet im Zukunftsgedanken eines Vereinten Europas. Diese Einheit bedarf, m.E. keiner Flagge. Es ist die Einheit einer großen Kultur, einer Sprache, doch leider wird dies in den Umfragen sehr selten erwähnt.
Genannt werden ganz andere Werte, zur Begründung des nationalen Stolzes: 47% beantworteten diese Frage mit dem Hinweis auf die deutschen Produkte, 41% mit den Leistungen der deutschen Wirtschaft. Dies zeigte eine Umfrage von Emnid aus dem Jahre 1994 – nun, vielleicht hat sich seitdem Vieles geändert….
Doch war schon immer die Frage nach dem Begriff „Vaterland“ in Deutschland etwas schwer zu beantworten. Und eigentlich ist mir persönlich das Erkennen dieser Schwierigkeit lieber, als diese oberflächliche Einigung auf das Symbol der Flagge.

Über die Schwierigkeit des Umgangs mit dem Begriff Vaterland, vielleicht später etwas mehr.
 
Ich erlaube mir den Hinweis an die Moderation, dass die nachstehenden Sätze den Straftatbestand der Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole erfüllen könnten gem. § 90a, Abs. 1 Satz 2 (StGB der BRD): "die Farben..."

Zitat von Ziesemann :
Ich sollte vielleicht - da zum Thema gehörend - noch etwas nachtragen über den historischen Ursprung.
Als die Jenaer Burschenschaft um die Jahrhundertwende (18./19.) gegründet wurde, überlegten die Bursales, welche Farben sie sich geben sollten. In diesem Moment kam eine besonders hübsche Kellnerin herein und brachte neues Bier. Sie trug eine schwarze Bluse, mit goldgelben Streifen verziert und einen roten Rock. Da rief einer der Burschenschaftler: Diese Farben nehmen wir!

Das ist empörend! Wenn ich auch kein Deutscher bin, liebe ich Deutschland, und darf seine Ehre verteidigen! Schreiben, daß die schönen deutschen Fahnenfarben durch ein Kostüm einer Kellnerin inspiriert wurden! (Ich habe nichts gegen Kellnerinnen, besonders wenn sie hübsch und elegant sind). Aber noch empörender ist, daß die Farben von einer betrunkenen Burschenschaft gewählt wurden! Und Gott weiß, wie betrunken sie sein konnten! Sie tranken schlimmer als die Polen aus meiner Operetten - wenigstens trinken die Polen galant...

Viele Grüße von Eurem deutschliebenden und deutschlernenden
beau.becir
 
Ziesemann schrieb:
...... eine Diffamierung der Menschen, auf die wir Deutsche stolz sein können.
Noch nie hat jemand vermocht, mir zu erklären, wie ein denkender Mensch auf irgend etwas oder irgend jemanden "stolz" sein kann, zu dem er selbst nicht das Geringste beigetragen hat.

Gelingt es jetzt, mich zu überzeugen, dass es überhaupt Gründe dafür geben kann, auf Anderes als die eigene Leistung "stolz" sein zu dürfen?
 
Die Schwierigkeit des Umgangs mit dem Begriff Vaterland

Wenn ich die Beiträge lese, fällt mir noch einmal auf, dass wir hier von zweierlei Heimatbegriffe sprechen. Einerseits das was man ein staatliches Verständnis nennen könnte, andererseits eine kulturelle Einheit – die ich auch schon oben befürwortet habe. Vielleicht ist auch die Regionalisierung Deutschlands und andererseits die zwei großen Konfessionen hierzulande, die zu einer Einheit so schwer haben finden lassen. Vielleicht auch deswegen die Flagge als Ausdruck des kleinsten gemeinsamen Nenners – wie ich es schon oben nannte. Das Bewusstsein einer nationalen Kultur war eine zögerliche, verhältnismäßig späte Erscheinung. Eine Einheit wurde auch in früheren Zeiten eher von oben veranlasst.

Nach dem zweiten Weltkrieg war natürlich das Zusammenfinden in eine nationale Einheit nochmals erschwert – und ich finde es eher verständlich, dass bis zum heutigen Tage die Frage noch nicht völlig abgeschlossen ist bezüglich der unkritischen Akzeptanz der Ideen des NS-Staates. Dies wiederum steht einem unbeschwerten Vaterlandsgefühl im Wege. Wenn in den breiten Schichten der Bevölkerung der nationale Stolz eher an wirtschaftliche Erfolge gebunden ist (ich zeigte dies an Hand von Meinungsumfragen in meinem ersten Beitrag hier), sind es bedauerlicherweise eher die Intellektuellen die nach einer Antwort suchen bezüglich nationaler Identität.
Es ist, zwischen den extremen Haltungen die hier zu beobachten sind (z.B. Günter Grass versus Martin Walser), die Meinung von Günter de Bruyn, der die Kulturnation als Einheit, einer Staatsnation bevorzugt, der ich eher zustimmen möchte.

Ist das auch die Einigung auf einen (anderen!) kleinsten gemeinsamen Nenner? Ich denke nicht. Dies wurde mir persönlich noch einmal bewusst, als ich vor einigen Wochen in Weimar war, wo m.E. so viel gemeinsames Kulturgut vorhanden ist – und wenn überhaupt Stolz für fremde Leistungen angebracht ist, dann hier.
Doch auch ich tue mich schwer mit dem Begriff Stolz, es ist für mich die Identifikation mit gewissen Werten zu denen man steht.

Wenn eher die Intellektuellen sich die Frage nach dem Vaterland und wie es denn mit der Identifikation dazu aussieht stellen, kommt meines Erachtens noch eine Schwierigkeit dazu: ich denke, dass in den breiten Bevölkerungsschichten die Intellektuellen keinen besonders hohen Stellenwert geniessen – und dies ist hierzulande ein Phänomen welches wir in Ländern wie Frankreich oder auch anderen europäischen Staaten, nicht finden..

Dies alles sind Gedanken zur deutschen Flagge – und den kleinsten gemeinsamen Nenner auf dem man sich zu verständigen versucht.
 
Hallo,
Harter Tobak dieses Gedichtchen von casebumbase, ich kapiere garnichts hast du dir schon mal gedanken über Ursache und Wirkung gemacht?? Wie kann man so was schreiben wenn man eigendlich ganz was anderes sagen will?

Mir gefällt auch nicht die Tränendrüse: schaut doch mal her wie schlecht es mir geht ich armer armer Mensch.

Ich kenne auch so diesen und jenen mit manchen Schicksalschlag. Und der eine und andere ist mit mehr Lebensenergie und Freude unterwegs als ich.
Vor diesen Menschen habe ich Achtung aber nicht vor welthassern die die ganze Welt verdammen weil sich angeblich alles böse auf sie verschworen hat.

Jetzt aber zu den Fahnen bzw. Schwarz Rot Gold. Es errinnert immerhin an eine sehr politische Zeit ja man kann sagen der Demokratische Gedanke wurde endlich auch in Deutschland umgesetz und die Werte und Gedanken das sind die Farben auf der Farbe. Zumindes für mich.

Tja und meine Lieblingsfahne Tschechien da gibt es Weiss und Rot und Blau. Eigendlich Mähren Böhmen und die Slovakai. Die Slovakai macht jetzt ihr eigenes Ding. Die Tschechen so in Ihre Fahne verliebt kauften der Slovakai kurzerhand die Farbe ab. So ist alles beim alten geblieben....
Wäre das auch in Deutschland möglich? Ich glaube kaum!
gruß
 
Ich bin nur da, weil ich hier bin...

Wenn ich aus meinem Fenster schaue, sehe ich ein Feld mit Korn bepflanzt das leise, rauschend sich im Wind bewegt. Es grenzt an einem Weg der zu einem Tor führt, dieses Tor, durchschreitet man es ohne Genehmigung, wird man erschossen. Vögel zwitschern und die Sonne scheint wie lange nicht.

Mein Vaterland / hat sich dazu bekannt /
den Weg nicht allein zu gehen / es hat sich mit Einigkeit versehen /

Dieses Grundstück, auf dem ich wenn ich will erschossen liegen kann, gehört zu einem NATO-Stützpunkt mit vielen grossen und kleinen Flugzeugen. Ich wohne direkt nebenan und bekomme mit wenn der Krieg in der Welt grösser oder kleiner wird. Denn dann starten entweder mehr oder weniger Flugzeuge in den Himmel.
Sie starten für den Frieden in der Welt und nicht weil ich es wollte. Sie starten um zu nehmen. Damit wir es leichter und unsere Ruhe haben. Wäre ich fünf Kilometer weiter geboren, wäre ich jetzt Oranje gekleidet und stolz auf eine Königin.
Gott gibt es natürlich nicht, sonst gäbe es keinen NATO-Stützpunkt bei mir nebenan auf dem man erschossen wird.
Ich liebe mein Land bis dahin wo mich keiner kennt.
Ich bin ein Mensch und zufällig hier geboren.

casebumbase
 
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Du hast Recht

Du hast Recht Sokrates. Du verstehst es nicht!
Irgendwann, wie aus dem Nichts, wirst du es verstehen.
Schreiben ist etwas wunderbares...
 
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