hallo ihrs, hallo gisbert
grundsätzlich stimme ich dir zu, aber... wenn wissen ein zustand ist, in dem nicht gezweifelt wird, wie kommt es dann, dass wissen immerwieder erneuert wird, weil es neue erkenntnisse gibt?
im mittelalter "wusste" man, dass die erde eine scheibe ist, dass sich das firmament darüber spannt - heute weiss man dass es anders ist. weiss man?
ich denke dass man nie ALLES weiss, was für einen sachverhalt von bedeutung ist - bzw., man weiss nicht ob man alles weiss. wenn man also etwas weiss, sollte man nicht vergessen dass man etwas vielleicht NICHT weiss, das eben das wissen ungültig macht und uns zu neuen erkenntnissen zwingt.
wissen lässt also durchaus zweifel zu.
weitergehend bedeutet dies für mich, dass ich eigentlich gar nichts wirklich WEISS. ich glaube zu wissen. ich gehe davon aus, dass ich dinge weiss (dass diese dinge so sind, wie ich annehme), und diese überzegung geht soweit, dass ich darauf aufbaue, ohne mir alternativmöglichkeiten zu überlegen.
wenn ich hingegen etwas glaube, lass ich mir immer noch das geistige hintertürchen, dass ich mich irren könnte. das ist mir dann aber vermutlich egal, weil ICH es glaube, und das basiert nicht auf irgendwelchen beweisen oder forschungen, sondern auf meinem ureigenen "innendrin". mein glaube ist etwas persönliches, mein "wissen" stützt sich auf erkenntnisse und das "wissen" bzw. die erfahrungen anderer. (ich habe nämlich noch nie selbst die erde als runden ball von oben gesehen!)
achso... und was den gottesbeweis angeht: wäre die existenz gottes beweisbar - oder das gegenteil - was würde es für den glauben an gott bedeuten?
ich denke: nichts. denn, glaube ist das, was sich durchaus auch gegen das wissen stellen kann. dann ist mir mein persönlicher eindruck wichtiger als jedes "faktum", man glaubt dann eben, dass er eben DOCH existiert, wenn das gegenteil bewiesen ist. aus gründen heraus, die ich oben schon angeführt habe. (dass im endeffekt nichts als wirklich sicher gelten kann)
*jetztverwirrte grüsse*
kassi