• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Integration, was verstehst du darunter

@Eule, ist zuzustimmen, aber was Bernd nachstehend schreibt ist mindestens blauäugig, wenn nicht gar polemisch.

Bernd schrieb:
Integration will vermutlich pflegeleichte, unauffällige und billige Arbeitsbienen, die konsumieren, dass die Registrier-Kassen qualmen. Man könnte vermuten, dass sie (vom restriktiven Effekt abgesehen) dazu die deutsche Sprache lernen sollen...andererseits wäre es auch denkbar, dass wir ihnen unsere Sprache aus unserer barmherzigen Nächstenliebe schenken wollen.

Ich kenne niemanden, wirklich niemanden der mit Integration das meint, was Du beschreibst. Und selbst die Grünen haben inzwischen begriffen, dass Sprachbeherschung die conditio ist, ohne die jede Integration scheitert, sondern nur dazu führt, dass die Immigranten - zum Teil bereits in der dritten Generation - "Sozialhilfekarrieren" einschlagen. Mit Nächstenliebe usw. hat die Pflicht, sich die Sprache des Aufnahmelandes anzueignen, absolut nichts zu tun. Sie ist notwendig im ureigensten Interesse beider Seiten.

An Heuchelei wird das Thema jedoch noch von der Diskussion um „wir Deutschen sterben aus, die jungen Leute müssen wieder mehr Verantwortung für Kinder übernehmen“, übertroffen. Wir lieben alle die Kinder, aber sie sollten dann schon bitte auch so werden, wie wir es wollen...und wenn sie dann feste arbeiten müssen, um nicht unglücklich zu werden und konsumieren müssen, um die Unzufriedenheit nicht zu bemerken, dann sind sie so, wie wir sie haben wollen. Wir lieben sie. Und sie sind Integriert.
Was daran Heuchelei sein soll, möchte ich gern wissen.
Man kann natürlich tapfer die Wirklichkeit negieren. Nach allen auf empirischer Datenbasis erarbeiteten Prognosen leben in den Großstädten (mehr als 100.000 Personen) im Jahre 2030 über 50% Menschen Migrationshintergrund, die autochthone Bevölkerung wird zur Minorität. Wenn die Immigranten die fehlende Geburtenrate ersetzten sollen - was voll nur mit einer Einwanderungsrate von 300.000 pro Jahr (!) gelingen kann - setzt dies als absolute Vorbedingung eine gelungene Integration in die Wirtschaftsgesellschaft der BRD voraus und darf eben nicht mehr "wie bisher eine Zuwanderung in die Sozialhilfe sein. " (Bevölkerungswissenschaftler Herwig Birg). Wir haben bekanntlich jetzt schon bei knapp 100.000 die allergrößten Probleme - na, da kann man bei Verdreifachung nur noch "Viel Glück" wünschen.

Bernd, kennst Du den schönen Satz: "Wen die Götter verderben wollen, den schlagen sie zuvor mit Blindheit" ?

Ziesemann
 
Werbung:
Ziesemann schrieb:
@Eule, ist zuzustimmen, aber was Bernd nachstehend schreibt ist mindestens blauäugig, wenn nicht gar polemisch.

Ich kenne niemanden, wirklich niemanden der mit Integration das meint, was Du beschreibst. Und selbst die Grünen haben inzwischen begriffen, dass Sprachbeherschung die conditio ist, ohne die jede Integration scheitert, sondern nur dazu führt, dass die Immigranten - zum Teil bereits in der dritten Generation - "Sozialhilfekarrieren" einschlagen. Mit Nächstenliebe usw. hat die Pflicht, sich die Sprache des Aufnahmelandes anzueignen, absolut nichts zu tun. Sie ist notwendig im ureigensten Interesse beider Seiten.
Ziesemann

Lieber Ziesemann!

Vielleicht liegt es daran, daß die meisten Menschen Integration mit Assimilation verwechseln?
Natürlich ist die Sprache Grundvoraussetzung für Integration. Aber wenn ich bedenke, daß bereits die 3.Generation, die hier geboren wurde und aufgewachsen ist, noch immer nicht richtig Deutsch kann, wer hat da versagt? Die Einwanderer?
Und vor allem, was nützt es eine Sprache zu lernen, wenn ich keine Möglichkeit habe sie zu sprechen?
Ich glaube wirklich daran, daß Integration nur möglich ist, wenn wir, die Ureinwohner, die ausländischen Mitbürger in unser Leben lassen.
Integration wird immer scheitern, wenn man sie der Politik überläßt.
Bei den Integrationsplänen geht es nicht um die "Menschen", sondern um Wirtschaft und Finanzpolitik. Das muß scheitern.
Sie werden brav deutsch lernen, möglicherweise auch Arbeit finden, aber integriert sein?
@ Bernd! Ich lebe nach dem Motto: "Nimm die Menschen wie sie sind, und nicht wie sie sein sollen." Und ich fahre verdammt gut damit.
Lg.Eule
 
Hallo Ziesemann. Wir haben uns schon lange nicht mehr gesprochen. *Hand geb*

von Ziesemann: Bernd, kennst Du den schönen Satz: "Wen die Götter verderben wollen, den schlagen sie zuvor mit Blindheit" ?
Den Satz hab ich bestimmt schon nicht mehr erkennen können.


Du gehst von Zahlen aus, und begründest damit die Notwendigkeit der Integration. Ich gehe von den Gründen aus, die zu den Zahlen führen. Und dort geht es um billige Arbeitskräfte und die Sicherung einer hohen Konsumentenzahl. Das mit der Nächstenliebe, war von mir bösartig gemeint, nicht ernsthaft.

Die Politik tut so, alsob sie über Nacht bemerkt hätte, dass hier Ausländer leben, wir kennen das von der Rentenkasse, wo scheinbar jede Menge Rentner so mirnichts dirnichts auf den Plan traten. In meinen Augen ist die Integrationsdiskussion eine Reaktion auf die eigene Angst vor rechten Tendenzen und sozialem Zündstoff. Auch hier scheint man vorübergehend erwachet zu sein.

Aber „...fürchtet euch nicht...“, mit Sprachkursen ohne Prüfungen wird man wieder nen Haufen Geld zum Fenster hinauswerfen, ein paar Lehrer beschäftigen, die CDU wird berechnen 3,68 % Stimmenzuwachs vom rechten Rand erreicht zu haben und die Sabine Christen-Zuschauer werden bald über die nächste Sau debattieren, die man an ihnen vorbeitreibt, vielleicht den Feinstaub durch Holz-Ofenheitzung, der wird bald erfunden werden. Dann haben alle das Gefühl, etwas ganz wichtiges getan zu haben, bleibt zu hoffen, dass die Sprachkurse doch mehr Leuten nutzen, als ich im Moment befürchte. Denen, die so etwas machen wollen und bislang nur nicht zahlen konnten bzw. keinen kostenfreien Platz bekamen, den gönne ich es.

Deine Denkweise scheint hier „ich will dir nur helfen, ich weiß genau, was gut für dich ist...du musst dazu nur meine Bedingungen erfüllen und wenn du sie nicht erfüllst, will ich dir nicht mehr helfen, dann schick ich dich heim. Begreif doch endlich, wie gut ich es mit dir meine.“ ...zu sein. Es ist immer wieder das selbe Thema, was ihr hier jedes mal neu verpackt und mit einer anderen Wahrheit anstreicht, ich könnte langsam ne Schallplatte auflegen.

Tut mir leid, in letzter Zeit vergesse ich manchmal die Kreide zu "fressen", bevor ich schreibe, ich gelobe Besserung.

Viele Grüße
Bernd
 
Ziesemann schrieb:
Wir haben bekanntlich jetzt schon bei knapp 100.000 die allergrößten Probleme - na, da kann man bei Verdreifachung nur noch "Viel Glück" wünschen.
In Unkenntnis dessen, wen Du mit "wir" meinst, weise ich erstens darauf hin, dass ich nicht dazu gehöre und auch niemand, aber wirklich niemand, den ich kenne.
Da Du selbst Dich aber offensichtlich dazu zählst, bitte ich um Aufklärung darüber, welches diese "allergrössten Probleme" sind, die Du hast, und welcher Art das "Glück" sein müsste, das Du zu benötigen glaubst. Welcher voraussichtliche Schaden muss abgewendet werden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine interessante Information zum Thema Integration:
Heute in Ö1 (Radio), ein Bericht über eine Studie, wo es um die Schulanfänger im September 2006 geht. Bei der Schuleinschreibung im März d.J. wurde besonders auf das Verständnis und die Kenntnis der deutschen Sprache geachtet.

Dabei stellte sich heraus, dass sich gerade jene Kinder sehr schwer mit der deutschen Sprache tun, deren Eltern eine andere Muttersprache als Deutsch sprechen, aber ihre Kinder besonders unterstützen wollen, rasch deutsch zu lernen, indem sie selbst mit ihnen zu Hause deutsch sprechen.

Diesen Kindern fehlt die Vertrautheit, die nur durch die Muttersprache erfahrbar ist. D.h. erst wenn ich mich in einer Sprache ganz sicher fühle, kann ich eine Fremdsprache relativ leicht erlernen.

Ich finde es sehr interessant, denn gerade wenn man etwas so aktiv betreibt, kann man nicht alle Aspekte richtig einschätzen.

Das nur als Zwischenbemerkung!

herzlich
lilith
 
e-a-s schrieb:
In Unkenntnis dessen, wen Du mit "wir" meinst, weise ich erstens darauf hin, dass ich nicht dazu gehöre und auch niemand, aber wirklich niemand, den ich kenne.
Da Du selbst Dich aber offensichtlich dazu zählst, bitte ich um Aufklärung darüber, welches diese "allergrössten Probleme" sind, die Du hast, und welcher Art das "Glück" sein müsste, das Du zu benötigen glaubst. Welcher voraussichtliche Schaden muss abgewendet werden?
Bin nicht sicher, ob man so bewusst missverstehen wollend schreiben muss. - Erkennbar bezog ich mich auf die BRD. Die Probleme, die kleinen wie die größten, sind hinlänglich bekannt, können täglich jeder Zeitung entnommen werden und brauchen deshalb hier nicht gelistet werden.

Ich zitiere aus der jüngsten Einwanderungsstudie des Bevölkerungsforschers Josef Schmid in Sezession Nr. 13/06 "Was wir(für e-a-s: Er meint BRD) bräuchten sind junge Paare, gut ausgebildet, Deutsch und Englisch fließend, mehr als zwei Kinder, wie sie die USA, Australien und Kanada ausschließlich und regelmäßig ins Land holen.... " Uns (BRD) bleiben nur Einwanderer ohne Berufsaussichten, ohne Ausbildungskonzepte, ohne Integrationsperspektive. "Der Ausweg ist Abwanderung in kriminelle Subkulturen oder in religiös-ethische Ersatzbindungen". (Beachtung: Ich habe zitiert!)
Und um diese Menschen - 300000 pro Jahr -. zu integrieren, braucht man neben vielem anderen sehr viel Glück. Das hatte ich gesagt und meine es immer noch.
 
lilith51 schrieb:
Dabei stellte sich heraus, dass sich gerade jene Kinder sehr schwer mit der deutschen Sprache tun, deren Eltern eine andere Muttersprache als Deutsch sprechen, aber ihre Kinder besonders unterstützen wollen, rasch deutsch zu lernen, indem sie selbst mit ihnen zu Hause deutsch sprechen.

Diesen Kindern fehlt die Vertrautheit, die nur durch die Muttersprache erfahrbar ist. D.h. erst wenn ich mich in einer Sprache ganz sicher fühle, kann ich eine Fremdsprache relativ leicht erlernen.

lilith
Ich habe Ähnliches - Eltern lernen Deutsch von den Kindern - auch schon aus D gehört. Könnte hoffnungsvoll stimmen. - Wieder einmal zeigt sich, dass die Sprache der entscheidende Schlüssel zur Integration ist. Deshalb ist es gut, dass nunmehr der deutsche Pass nur noch vergeben werden darf, wenn ausreichende Sprachkenntnisse vorliegen.

Gruß Ziesemann
 
Integration...

...gibt es in perfektesten Maße doch bei dieser Raumschiff Enterprise
Truppe namens "Borg".

Die kommen angeflogen, lassen ober Megaboxen ihren Spruch

"Widerstand ist zwecklos miep miep...wir werden auch assimilieren..."

Wen wohl der alte Roddenberry da im Auge hatte, oder war der
Prophet?

Mal ehrlich. Integration ist eine Lebenslüge. Kulturen vernichten sich oder

leben getrennt und nebeneinander. Sonst gäbe es sie ja auch doch

andauernde Vermischung in der (verlogenen) Integration nicht.
 
Integration ist.....

....was ich heute nacht im ZDF sah. In einem türkischen Lokal saßen deutsche Mitbürger türkischer Abstammung mit rot-schwarz-goldenen Mützen unter rot-schwarz-goldenen Girlanden mit deutschen Fahnen in der Hand und hielten der deutschen Nationalmannschaft die Daumen. Und auf die Frage, wenn die Türkei auch mitgespielt hätte, zu wem sie dann gehalten hätten, antwortete ein junger Mann: "Zu beiden!"
Das ist Integration!
 
Werbung:
Naja...

...seine Herz ist türkisch und sein Verstand verdient deutsch

...Propaganda ist auch eine deutsche Erfindung

...Bier und Hitze gestalten das Denken neu

...junge Menschen sind naiv

...Meinungen sind wie Arschlöcher, jeder hat Seines

...er ist Kosmopolit: Kennt keine Grenzen, doch unterwirft er sich allen

Wollen sie mehr wissen? ;0)
 
Zurück
Oben