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Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

Was ist eine forensische Psychiatrie? Was geschieht da? Warum will das niemand in seiner Nähe haben?
Und was meinst du mit "ein Camp mit Insassen aus Guantanamo", das "die Amis" nicht wollen?
Soll das heißen, "die Amis" fürchten sich vor den Insassen, oder sie wollen mit diesem "Abschaum" nix zu tun haben??????

Mir ist nicht klar, was du damit wirklich ansprichst, Claus.


Einrichtungen der forensischen Psychiatrie sind Hochsicherheitstrakte für die schlimmsten Verbrecher, bestialische Sexualmörder beispielsweise.

Exakt:
Als Institution und Exekutivorgan dienen sie der psychiatrischen und psychotherapeutischen Therapie von Straftätern im Rahmen des Maßregelvollzugs sowie der Verwahrung nicht therapierbarer psychisch kranker Straftäter.

Gar nicht so selten bricht da einer aus. Die Einwohner der Umgebung verbarrikadieren sich und lasen die Kinder nicht mehr aus dem Haus usw. usf.

Und die Amis (die amerikanischen Normalbürger) hätten natürlich auch furchtbare Angst, wenn in ihrer Nähe ein Camp wäre, in dem Taliban oder andere Gotteskrieger verwahrt werden. Könnte ja auch mal einer ausbrechen….

Kannst du das nachfühlen, Lilith?
 
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AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

wo kommen sie her, die Taliban in Afghanistan, die jetzt offensichtlich einen Großangriff auf Bildungseinrichtungen gestartet haben?

Sie fackeln Schulen ab, sprengen Schulbusse in die Luft....

oft werden sie in unseren Medien als "Rebellen" bezeichnet.
sind es Rebellen?
Das klingt so nach Robin Hood, nach kämpfern für soziale Gerechtigkeit...
sind es nicht Banditen, die mit unglaublicher Brutalität eine archaische Gesellschaftsordnung erzwingen wollen?

Und wo haben sie ihre Brutstätten?
Ich vermute, sie werden in den Koranschulen auf dem Gebiet Pakistans gezüchtet, dort, wo die regierungsgewalt nicht hingreift, dort sitzt auch ihr Anführer Osama.

Muß man sie ausrotten, oder wissen die "Gutmenschen" eine humane Lösung?

fragt claus
 
AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

(...) Muß man sie ausrotten, oder wissen die "Gutmenschen" eine humane Lösung?

Wenn du sie ausrotten musst, dann rotte sie aus. Du weißt ja sicher, wie du das machen kannst. Von mir wirst du allerdings keine Zustimmung erhalten.

Zu deinem Beitrag vorher:
Kannst du das nachfühlen, Lilith?
Weißt du, Claus, ich kann sehr vieles von dem nachfühlen, was du schreibst. Es gelingt dir jedoch, deine Formulierungen so zu gestalten, dass mein Verständnis für deine Sicht der Dinge überdeckt wird von der Verachtung und Aggression gegenüber der Meinung anderer, die aus deinen Worten spricht.

Deine Vorschläge, wie eine Lösung des Terrorismusproblems aussehen könnte, sind haarsträubender Unsinn, wie z.B. "man muss sie ausrotten"; abgesehen davon, dass diese Wortwahl nur Hass ausdrückt und weit davon entfernt ist, ein ernstzunehmender Vorschlag zu sein.

Ich empfinde deine Beiträge als Dauerprovokation, andere Aspekte habe ich bei dir auch seit deinem Wiederauftauchen kaum finden können. Terroristen, Verbrecher, Gesindel, Abschaum, Bestien.... Deine Welt ist umzingelt von Monstern, die dir an den Kragen wollen. Jeder Versuch, genau hinzuschauen, wer oder was diese Monster eigentlich sind, wird von dir sofort panisch abgeschmettert.

Meine Welt schaut anders aus, obwohl ich nicht weltfremd bin, keineswegs. Es gefällt mir nicht, mich durch das Dauerfeuer deiner Angriffe auf die "Gutmenschen", wie du sie nennst, in dauernde Verteidigungshaltung begeben zu müssen. Dabei geht jede vernünftige Auseinandersetzung mit den schwierigen Themen den Bach runter.

Da vergeht mir die Lust an der Diskussion, obwohl das Thema für mich interessant ist.

lilith
 
AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

Deine Vorschläge, wie eine Lösung des Terrorismusproblems aussehen könnte, sind haarsträubender Unsinn, wie z.B. "man muss sie ausrotten"; abgesehen davon, dass diese Wortwahl nur Hass ausdrückt und weit davon entfernt ist, ein ernstzunehmender Vorschlag zu sein.

weißt du Lilith, ich lasse mich gern überzeugen, wenn mir jemand eine bessere Lösung plausibel macht.
Aber es ist doch ganz offensichtlich, mit einem solchen Gegner, der dabei ist alles auszurotten, was in seinen augen westlich orientiert und nicht konform mit den vorstellungen von einem gottesstaat ist,
kann man nicht anders umgehen.

Der charismatische Osama, oder der sympathisch wirkende Attentäter Atta, der nine elven organisiwert und durchgeführt hat,
die haben alle eine schöne menschliche Maske,
aber ihre Ziele sind die von
"Terroristen, Verbrecher, Gesindel, Abschaum, Bestien.... "
und so muß man sie behandeln,
da fällt mir eben nichts wirksameres ein, als sie auszurotten, bevor sie uns ausrotten

Ich empfinde deine Beiträge als Dauerprovokation, andere Aspekte habe ich bei dir auch seit deinem Wiederauftauchen kaum finden können. Terroristen, Verbrecher, Gesindel, Abschaum, Bestien.... Deine Welt ist umzingelt von Monstern, die dir an den Kragen wollen.[/

na dann komm doch mal zu den "paradiesischen Plätzen", Lilith :kuss1:

Gruß von Claus
 
AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

Tu ich doch immer! Die Schönheit des Weltraums braucht aber meine Kommentare nicht!

:blume1:

Freut mich Lilith, daß wir doch Gemeinsamkeiten haben.

Ich kenne Leute, die ziehen sich vor den beängstigenden Nachrichten der Weltpolitik ih ihre kleine heile Welt zurück,
das kann auch das riesige Universum sein.

In diese Versuchung gerate ich gelegentlich auch.
Aber diese Vogelstauß-Taktik würde mich nicht glücklich machen,
ich muß mich mental der Konfrontation stellen, obwohl mich diese sehr wahrscheinlich in meinem Leben und in meiner ländlichen abgeschiedenheit persönlich kaum erreichen wird.

:geist:

für Dich die :blume1:
und grüße von Claus
 
Noch mal zur Kriegsrhetorik...

Aus einem spiegelonline-INterview:

SPIEGEL: Ist ein vollständiger Sieg über den Terrorismus, wie ihn der Präsident fordert, überhaupt möglich?

Brzezinski: Das hängt davon ab, wie man Sieg definiert. Wenn wir uns intelligent verhalten und die notwendigen Koalitionen schmieden, kann die Attraktivität des Terrorismus nachlassen und seine Fähigkeit schwinden, Sympathisanten oder sogar Möchtegern-Märtyrer zu finden. Dann wird er womöglich im Laufe der Zeit ganz verschwinden. Wenn wir uns aber unter Sieg das Äquivalent eines Hitler vorstellen, der sich im Bunker erschießt, wird es das nicht geben. Genau deshalb führt diese ganze Kriegsanalogie in die Irre. Sie taugt nicht dazu, den Leuten klarzumachen, dass wir es mit einem langwierigen Problem in einer leicht entflammbaren Region zu tun haben, bei dessen Lösung es darauf ankommt, moderate Kräfte zu mobilisieren und Fanatiker zu isolieren.

SPIEGEL: Was verspricht sich Bush denn von seiner Kriegsrhetorik?

Brzezinski: Zunächst einmal hat sie ihm geholfen, wiedergewählt zu werden - eine Nation im Krieg entlässt ihren Oberbefehlshaber nicht. Zweitens vergrößert sie seinen Spielraum, die exekutiven Vollmachten des Amtes in einem Maße auszunutzen, wie es kein Präsident vor ihm getan hat. Das bringt natürlich Risiken mit sich, etwa die Beeinträchtigung von Bürgerrechten. Und dann ist da noch sein Anspruch, die US-Streitkräfte ganz nach seinem Gutdünken einzusetzen, selbst ohne eine Kriegserklärung, die eigentlich dem Kongress zusteht.

(Hervorhebung durch mich)
 
AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

Hallo,

ich möchte mich noch ein letztes mal in diesem thread äußern, Ihr gestattet mir bitte ein paar persönliche Ausführungen:

Ich glaube nicht, daß irgendjemand bestreitet, daß Terrorismus mit notfalls auch harten Mitteln bekämpft werden muß.

Die Meinungen gehen in einem Punkt allerdings völlig auseinander, nämlich wie weit dafür der Rechtsstaat aufgeweicht werden darf. Erst heute mußte ich wieder in der Zeitung lesen, daß Bush zwar einen Grenzenkatalog für die Bekämpfung von Terrorismus befürwortet haben soll (z.B. dürfe an den Gefangenen ein Vefahren nicht mehr ausgeübt werden, daß sie in das Gefühl des Ertränkens versetzt. Bush wäre aber nicht Bush, wenn er nicht von den Begrenzungen die Geheimdienste ausgenommen hätte.

Aber lassen wir das mit Bush. Allen Beteuerungen zum Trotz, es spielt keine Rolle, ob man für oder gegen Bush ist. Die Diskussion dient nur stellvertretend der Beantwortung der Frage, wie man zur Demokratie und zum Rechtsstaat insgesamt steht.

Bei aller Befürchtungen vor dem Terror kann ich mich nicht zuletzt aufgrund einiger Äußerungen nicht des Eindrucks erwehren, als werde unsere freie Gesellschaft nicht nur von den Terroristen bedroht, sondern auch von dem fehlendem Verständnis, was eine freie Gesellschaft und ein Rechtsstaat ausmacht. Viele flüchten sich allzuschnell in eine Stammtisch-Mentalität, getreu dem Motto "wo gehobelt wird, fallen Späne". Dabei wird völlig übersehen, daß eine effiziente Verteidigung auch ohne Aufgabe rechtsstaatlicher Errungenschaften möglich, ja ich behaupte sogar, nur dadurch möglich ist.

Hier wurde angemerkt, in anderen Ländern sei die u.a. von mir, aber auch von anderen Diskussionsteilnehmern vertretene Auffassung nicht mehr salonfähig. Vielleicht stimmt das sogar. Ich kann dem nur entgegenhalten, daß ich ehrlich schockiert bin, welche Auffassungen teilweise bei uns wieder salonfähig sind. Ich muß gestehen, daß ich mich dabei einige male - nicht nur in diesem thread - zu einem Diskussionsstil habe hinreißen lassen, der mich selber im Nachhinein fast erschreckt. Aber solche Reaktionen folgen instinktiv, weil mich Meinungen beunruhigen und nicht etwa, weil es mir Spaß macht, mit Dreck zu werfen.

Vielleicht liegt das Problem darin daß ich etwas altmodisch bin. Ich habe noch nicht vergessen, daß 1984 des Orwell-Jahr begangen wurde. Wir sind dem schon ziemlich nahe gekommen, meine ich, aber kaum jemanden interessiert es noch bei aller Paranoia vor dem Terrorismus, obgleich in Deutschland - seien wir doch einmal ehrlich - bis heute kein Anschlag geglückt ist.

Auch meine ich, in anderen Ländern einige bedeutsamen Veränderugen zu erkennen. Ich bin jedenfalls noch mit einer Verhältnismäßigkeitsprämisse erwachsen geworden. Verbrecher, insbesondere Terroristen werden heute nicht mehr festgenommen. Sie werden liquidiert. Man mag das für ok. befinden und es liegt mir fern, hier ausgerechnet für Terroristen Mitleid einzufordern. Aber die Veränderung in der Vorgehensweise befremdet mich trotzdem, nicht zuletzt aufgrund der Kollateralschäden, denn hinter diesem verlogenen Wort stecken immer noch Menschen, oft auch Unschuldige.

Schließlich ist mir durch diese und andere Diskussionen auch klar geworden, daß die eigentliche Kluft hier im Forum weniger in den unterschiedlichen Extremen (bin ich für oder gegen Israel, Pazifist oder rigoroser Gewaltfan) gar nicht den eigentlichen Konflikt darstellt, sondern die Fronten zwischen gemäßigten und radikalen Positionen liegen.

Auch läuft der Humanismus, allerdings nicht nur hier im Forum, Gefahr, von seinen Gegnern stets lächerlich gemacht zu werden (wenngleich selten mit Argumenten, sondern bloßer Überheblicheit). Aus der virtuellen Perspektive ist das auch ziemlich einfach, muß doch niemand Verantwortung tragen für das, was er schreibt. Irgendwie beruhigt es mich trotzdem - obgleich das hier nur ein Internet-Forum ist - mitzubekommen, daß der Humanismus ungeachtet der ihm vorgeworfenen Lächerlichkeit ziemlich wehrhaft sein kann. Das ist der eigentliche Grund, der mich auch künftig ruhig schlafen läßt.

In dem Sinne
Gute Nacht
Zwetsche
 
AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

Guten Morgen, Zwetsche,

leider kann ich heute nur sehr kurz auf deinen Beitrag eingehen - aber ich finde dein Résumé betreffend der Auffassungen hier im Forum sehr wichtig. Darauf werde ich nochmals ausführlicher eingehen, da ja die Positionierung hier im großen Ganzen auch die Meinungsverschiedenheit in der Gesellschaft allgemein wiederspiegelt.

Persönlich kann ich nur sagen, dass einer der Gründe diesen Thread zu eröffnen meine Ablehnung des Begriffes Krieg in Bezug auf der Bekämpfung bzw. der zu ergreifenden Sicherheitsmassnahmen des Staates, der sich mit den Gefahren eventueller Terroranschläge konfrontiert sieht.

Diese eigene Position habe ich im Laufe der fortschreitenden Diskussion etwas revidiert - und denke, dass der Begriff assymetrischer Krieg doch zutrifft. Dass dieser uns erschreckt ist gut zu vollziehen - aber ich frage mich ob jede andere Benennung nicht auch eine Verharmlosung wäre?

Im Titel den ich dem Thread gegeben habe scheint mir das Wort diffus besonders wichtig. Es gibt nicht nur die Natur der Terroranschläge bzw. derer Gefahr wieder, sondern auch - für mich persönlich das schwer Fassbare oder Identifizierbare dieser besonderen Form der (blutigen) Auseinandersetzung. Vorläufig nur so viel.

Liebe Grüße

Miriam
 
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AW: Terrorismus - die diffuse Bedrohung und dessen Konsequenzen

Persönlich kann ich nur sagen, dass einer der Gründe diesen Thread zu eröffnen meine Ablehnung des Begriffes Krieg in Bezug auf der Bekämpfung bzw. der zu ergreifenden Sicherheitsmassnahmen des Staates, der sich mit den Gefahren eventueller Terroranschläge konfrontiert sieht.

moin Miriam :)

war es nicht auch so mit dem Begriff "Luftkrieg",
da die Vernichtung des Feindes weit von der Front entfernt damals auch nicht in den klassischen Kriegsbegriff paste?

ich denke, wir werden uns an einen Krieg,
bei dem der Feind Märtyrer einsetzt,
ebenso gewöhnen müssen,
wie an den Krieg, beidem die Flugzeuge zum einsatz kommen...

dies befürchtende grüße von Claus
 
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