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Das Asperger-Syndrom

AW: Das Asperger-Syndrom

@all
Nach wie vor bleibt leider die Ratlosigkeit, was eigentlich zu tun ist!
Kann man etwas tun als "Normalo" ?
:dontknow: Ich habe keine Ahnung was ein "Normalo" ist. Ist dies ein Mensch der sich einer Norm unterwirft und in eine Norm gezwängt wird/ wurde und dies jetzt als die einzig richtige Form des Lebens ansieht?
In Ansätzen, das muss ich feststellen, sind die Merkmale, an denen man Autismus und Asperger-Syndrom festmacht, mehr oder weniger in allen Menschen angelegt.
Das ist doch schon einmal eine sehr gute Feststellung. Der nächste Schritt ist der zur Selbstliebe und zur goldenen Regel.
Wer erträgt schon Dauerkrach?
Wer kann immer haargenau erkennen, was ein Gegenüber aussagen will?
Wann und ob er eine Fassade zeigt?
Wer fühlt sich nicht auch mal fremd auf dieser Welt?
Auch einen komischen Gang oder eine unflüssige Sprache haben viele Menschen, das sind alles so kleine psychische Eigenarten, die menschlich sind.
Ab einem gewissen "Härtegrad" und/oder einer Häufung der Symptome spricht man dann von Autismus oder Asperger.
Ich nehme an, das sich die meisten Menschen fremd fühlen in dieser Welt und nicht wissen, was sie hier anfangen sollen, wo scheinbar alles so glatt geregelt ist.
Wo sind die Unterschiede? Ist nicht Asperger eine Art Vorstufe zum Autismus, ein solcher, der nur schwächer ausgeprägt ist?
Last not least: Wo ist Uninonah, die diesen Thread ins Leben rief?
Hier liegt ein Irrtum vor Thorsten hat den Thread eröffnet und Uninonah hat ihn sachkundig erweitert. Thorsten fehlen jetzt die Männer zum mitdiskutieren.
Ich finde nach wie vor das Thema äußerst schwierig.
Flapsige Bemerkungen dazu auch reichlich daneben!
LG Cosima :blume1:
Ignoranz und Schuldzuweisungen gehören mit dazu um aus einem Syndrom eine gesellschaftliche Fixierung zu machen.
Allerdings istes auch ausgesprochen schwierig sich vor der Überflutung von Sinneseindrücken von aussen wie von innen zu schützen und eine gute Sortierung vorzunehmen.

:maus: nicht von oben herab :blume1::kuss2:
in dieser Sache ein :danke: mfG rupert
Alles zusammen genommen verstehe :dontknow:ich nicht, was Du hier sagen willst RupertHuebelbau. Ist das echter Dank oder nur Ironie?

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
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AW: Das Asperger-Syndrom

wie geht ihr vor, wenn ihr diagnosekriterien lest und meint, sie treffen auf euch zu - oder auf dich Thorsten?
Ich habe vom Asperger-Syndrom durch einen Fernsehkrimi erfahren. Danach ging ich wochenlang durch die Welt mit dem Gedanken, "du wolltest doch noch mal nachschlagen, was Asperger-Syndrom ist". Dann habe ich nachgeschlagen, und siehe da. Trifft zu.

klabautermann schrieb:
normalerweise werden andere "verwandte krankheitsbilder" ebenso genau betrachtet - zum beispiel depression, psychosen, schizophrenie, sozialphobie.
es erfolgt eine anamnese zu verschiedenen lebensbereichen, insbesondere kindheit. welche verhaltensweisen wurden eventuell von den eltern übernommen?
Ich halte bei Aspies Depression, Psychosen, Schizophrenie, Sozialphobie für Sekundärfolgen. Primär ist die Unfähigkeit/Unwilligkeit, auf klare Anforderungen der Umwelt einzugehen - deswegen drehen starke Aspies das Verhältnis um und zwingen die Umwelt, ihren Gedanken zu folgen.

klabautermann schrieb:
die kindheit wird bei online-screeningtests nicht berücksichtigt und es ist anzunehmen, dass nicht alle menschen, die bei diesen tests hohe werte erzielen, tatsächlich auch als autistisch diagnostiziert würden.
Ich habe bei diesen Online-Quizzes so einen Kompromiß gemacht und meine Antwort so gestaltet, als wenn ich das Kind wäre, das ich damals war, und was sich davon meines Erachtens erhalten hat.

klabautermann schrieb:
welche besonderheiten abweichender art bestanden in der kindheit? bestehen sie noch immer? oder weswegen nicht mehr?
Ich bin immernoch derselbe Klugscheißer wie mit 4 Jahren. Das zeigt sich, wenn ich wegen aktueller Arbeiten gelobt werde. Ich glaube nicht daran, verstanden zu werden, und muß mich selbst dazu überreden, daß jemand mich oder meine Arbeit mag.

klabautermann schrieb:
warum die "selbsterkennung" beim asperger-syndrom und nicht beim autismus?
Weil Aspies meistens fähig sind, ihren Autismus zu begreifen. "Hochfunktionale" Autisten sind wahrscheinlich weniger in der Lage, Zuneigung, die von anderen gezeigt wird, zu erkennen und auf sich zu beziehen. Aspies müssen auch erst lernen, daß nicht jede Zuwendung ein Angriff ist. Je genauer ein "Aspie" sich selbst im Gegensatz zu seiner Umwelt erkennt, desto mehr kann er einschätzen, ob er gemocht oder geliebt wird, ob er sich durchsetzen kann oder abgelehnt wird - und wird doch immer falsch liegen.

Gruß, Thorsten
 
AW: Das Asperger-Syndrom

"Hochfunktionale" Autisten sind wahrscheinlich weniger in der Lage, Zuneigung, die von anderen gezeigt wird, zu erkennen und auf sich zu beziehen. Aspies müssen auch erst lernen, daß nicht jede Zuwendung ein Angriff ist. Je genauer ein "Aspie" sich selbst im Gegensatz zu seiner Umwelt erkennt, desto mehr kann er einschätzen, ob er gemocht oder geliebt wird, ob er sich durchsetzen kann oder abgelehnt wird - und wird doch immer falsch liegen.

Gruß, Thorsten


Hi Thorsten! :)


Wenn er IMMER falsch liegt, KANN er es nicht einschätzen!
Es ist aber auch verdammt schwierig, weil Zuneigung ja häufig von Bedingungen abhängt und schwankt. Ich glaube, man kann sich nirgends so viel vormachen, wie in diesem Bereich! Wie sonst ist es zu erklären, dass z.B. Ehemänner aus allen Wolken fallen, wenn sie plötzlich von ihrer Frau verlassen werden, dass eine Frau jahrelang nicht mitgekriegt, dass ihr Partner sie betrügt, dass man in einer Notsituation von seinen guten Freunden fallengelassen wird?
Woran merkt man, ob man gemocht wird, wenn man als Kind seinen Eltern auf den Keks ging, die einem aber immer versicherten, dass sie einen lieben?
Und vor allem, wie merkt man, ob man gemocht wird, wenn man Berührung nicht erträgt?
Und bei einem selber schwankt es ja auch - wenn ich auf jemanden sauer bin, mag ich den in diesem Moment überhaupt nicht und wenn ich völlig erschöpft bin, mag ich überhaupt niemanden mehr, sondern nur noch meine Ruhe und mein Bett.
Also kann ich im Grunde wahrheitsgemäß nur immer mal wieder sagen: Jetzt grade mag ich dich!


LG

EarlyBird :)
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Earlybird schrieb:
Also kann ich im Grunde wahrheitsgemäß nur immer mal wieder sagen: Jetzt grade mag ich dich!
Aber der gemochte Partner muß damit leben, daß ich mich im nächsten Moment kaum an ihn erinnere. Ist das jetzt "Aspie" oder normal? Ich weiß es nicht!

Mir geht es besser, seit ich allen - den engsten wie den Fernsten - sage, das kann ich, das kann ich nicht; - seit ich mir dessen bewußt bin, daß ich bestimmte Bedürfnisse (nach Rückzug vor allem) habe, und diese klar artikulieren kann, merke ich auch, daß ich in meinen Forderungen respektiert werde. Also: geht doch!

Earlybird schrieb:
Und vor allem, wie merkt man, ob man gemocht wird, wenn man Berührung nicht erträgt?
Vielleicht ist die Empfindlichkeit gegen Berührungen ja auch ganz sinnvoll. Menschen grabbeln - Grenzen dagegen setzen kann man lernen, und das müssen auch Nicht-Autisten lernen.

Die allererste Frage ist doch nicht: "Mag der mich" sondern "mag ich den?" !!!

Ich habe das aber sehr ernst gemeint, als ich sagte, ein Autist wird die Situation niemals einschätzen können. Er muß selber Grenzen setzen und diese klar machen - er - oder sie - muß sagen, was ihr/ihm gut tut und womit sie/er Schwierigkeiten hat. "Aspies" sollten das virtuos beherrschen: Den Ausgleich zwischen "was ihr von mir wollt" und "was ich von euch will". Nur Mut!

Lieber Gruß
Thorsten
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Aber der gemochte Partner muß damit leben, daß ich mich im nächsten Moment kaum an ihn erinnere. Ist das jetzt "Aspie" oder normal? Ich weiß es nicht!


Also, meiner Erfahrung nach ist es bei Männern normal, bei Frauen aber nicht! :D


Mir geht es besser, seit ich allen - den engsten wie den Fernsten - sage, das kann ich, das kann ich nicht; - seit ich mir dessen bewußt bin, daß ich bestimmte Bedürfnisse (nach Rückzug vor allem) habe, und diese klar artikulieren kann, merke ich auch, daß ich in meinen Forderungen respektiert werde. Also: geht doch!


Na prima! :sekt:


Vielleicht ist die Empfindlichkeit gegen Berührungen ja auch ganz sinnvoll. Menschen grabbeln - Grenzen dagegen setzen kann man lernen, und das müssen auch Nicht-Autisten lernen.


Na ja, in meinem eigenen Fall kann ich sagen, dass ich praktisch keine Zärtlichkeit bekommen habe, aber viele Kopfnüsse und andere Quälereien. Zwar nicht von meinen Eltern, aber von nahen Verwandten und ich wurde nicht geschützt. Also hatte ich gelerrnt, mich vor Berührung zu fürchten und ihnen möglichst auszuweichen!
Das ist aber langfristig nicht sinnvoll, weil liebevolle Berührungen ja gut tun!
Hm, ganz stimmt es nicht, ich hab mir später Berührung über kameradschaftliche Raufereien geholt...
Na ja, das sind eh alles Prozesse, kein Zustand währt ewig.


Die allererste Frage ist doch nicht: "Mag der mich" sondern "mag ich den?" !!!


Ja!


Ich habe das aber sehr ernst gemeint, als ich sagte, ein Autist wird die Situation niemals einschätzen können. Er muß selber Grenzen setzen und diese klar machen - er - oder sie - muß sagen, was ihr/ihm gut tut und womit sie/er Schwierigkeiten hat. "Aspies" sollten das virtuos beherrschen: Den Ausgleich zwischen "was ihr von mir wollt" und "was ich von euch will". Nur Mut!

Lieber Gruß
Thorsten


Wenn man es denn schon weiß, was einem gut tut und was nicht! :confused:


LG

EarlyBird :)
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Es ist aber immer noch eine Frage, wie gehe mit denen um, die mich immer wieder nur deswegen ablehnen, weil ich im Umgang mit ihnen mein ganz natürliches Recht auf Verständnis und damit auch Rücksichtnahme suche.
Ich lebe doch schließlich nicht allein auf der Welt.

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Es ist aber immer noch eine Frage, wie gehe mit denen um, die mich immer wieder nur deswegen ablehnen, weil ich im Umgang mit ihnen mein ganz natürliches Recht auf Verständnis und damit auch Rücksichtnahme suche.
Ich lebe doch schließlich nicht allein auf der Welt.

:liebe: :geist: :schaf: rg​



Hm, rote Gräfin! Ich kann dir nur sagen, wie ich es mache - ich akzeptiere es einfach, schließlich mag ich auch nicht jeden! :)
Es kommt aber schon mal vor, dass sich Antipathie bei mir in Sympathie wandelt, wenn ich den Anderen nach und nach besser kennenlerne! Umgekehrt übrigens auch - der erste Eindruck ist nicht immer der ausschlaggebende!


LG

EarlyBird :)
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Mir haben folgende Regeln sehr geholfen:

Im Zweifelsfalle einfach mal die Klappe halten.

Nicht auf andere zugehen, sondern sie kommen lassen.

Geduld; daß jemand Dich mag, heißt nicht, daß er alles von Dir wissen will.

Geduld: Du weißt, was Du lernen willst; Übe, überlege Deine Übungen, aber führe sie aus, in Geduld.

Geduld und Fleiß wird von jedermann akzeptiert.

Sie reden nicht über Dich, sondern über sich selbst.

Deine Schwächen kennst Du selbst am besten.

---

Wenn man es denn schon weiß, was einem gut tut und was nicht, und viele Leute mit Asperger-Syndrom wissen das nicht sicher, ja.
 
AW: Das Asperger-Syndrom

Ich finde es schon sehr traurig, wie unbedacht über etwas gesprochen wird, wovon kein einzelner sich genauer informiert zu haben scheint, als über Fernsehen, Youtube und Wikipedia.

Ob man in den 80gern auch noch so mit Homosexuellen umgegangen ist. Schließlich stand im WHO bis 1992 noch Homosexualität als Krankheit verzeichnet.

Im WHO ist auch das Asperger-Syndrom als Krankheit verzeichnet. Es gibt genügend Studien die von dieser Meinung allmälich abweichen müssen. Selbst, dass man keine Gefühle habe oder keine Gedanken lesen könne. Ich kann sehr gut Gedanken lesen, mache es aber auf einem anderen Wege. Früher wollte man linkshändern ja auch noch das Schneiden und Schreiben mit rechts beibringen. Scheinbar lernt man nicht dazu, sodass diejenigen, die den konventionellen Verhaltensweisen blind folgen, jedesmal nicht hinterfragen, ob es wirklich richtig ist eine Gruppe als "Krank" zu bezeichnen, die von der Norm abweicht. Mein Gehirn funktioniert auf andere Weise und nicht auf schlechtere Weise. Um ein paar Dinge aufzuklären, wenn ihr euch schon gedanken machen wollte, aber zu faul seit euch vernünftig selbst Gedanken zu machen. Zudem schon witzig, weil ihr in dem Gespräch euch darüber unterhalten habt, was das neurotypische Anpassungsvermögen betrifft; bsp. würde ein nicht neurotypischer Mensch nicht über etwas reden oder herfallen, dessen er sich nicht detailiert recheriert und analysiert hat. Aber ich kann auch nicht für alle sprechen.
Aber zu dem was euch beschäftigt, das sind oberflächlichkeiten, denn ihr versucht die Verhaltensweisen zu untersuchen und bemerlt nicht, dass es Konsequenzen solcher neurotypischer Sichtweisen sind.

Vorerst ein kleiner Ausschnitt aus dem Forum www.autismus-kultur.de

"Einige autistische Kinder verinnerlichen diese Botschaft und akzeptieren “Normalsein” als ihr größtes Ziel im Leben. Und es ist meine Beobachtung, dass, umso mehr eine autistischer Person es darauf anlegt, normal zu sein, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie unter Ängsten, Depressionen und niedrigem Selbstbewusstsein leidet. Es ist eine natürliche Folge davon, es zu seiner höchsten Priorität zu machen, jemand anderes zu werden als man selbst.
Was schlage ich also vor? Zuallererst denke ich, dass jeder erkennen muss, dass autistisch zu sein nichts ist, dessen man sich schämen oder genieren müsste. Hör auf, traurig darüber zu sein! Zweitens denke ich, dass nicht-autistische Menschen aufhören sollten, sich den Kopf über Dinge wie Normalität und Unterschiedlichkeit zu zerbrechen, und autistische Menschen müssen damit aufhören, sich in den Denkblockaden nicht-autistischer Menschen bezüglich dieser Themen zu verfangen. Hör auf zu versuchen, die Unterschiede zu bagatellisieren, und hör auf, so zu tun, als ob Autismus von der Person getrennt werden könnte. Autistische Menschen sind sehr anders als nicht-autistische Menschen, und die Unterschiede reichen bis tief zum Kern unserer Persönlichkeit und unseres Bewusstseins.
Und daran ist nichts Falsches! Es liegt in unserer Natur als autistische Menschen, auf diese Art anders zu sein – es ist die Art, wie wir sein sollen. Traurig zu sein über die bloße Tatsache, anders zu sein, ist ein Handicap, das nicht-autistische Menschen haben. Es ist nicht unser Problem, und wir müssen aufhören, zuzulassen, dass es unser Selbstkonzept schädigt. Außerdem denke ich, obwohl nicht-autistische Menschen uns vielleicht dafür hassen oder fürchten oder bemitleiden, dass wir anders sind, brauchen sie uns wirklich und zwar genauso, wie wir sind. Wir sind es, die feststellen, dass der Kaiser keine Kleider hat."
(Artikel von Jim Sinclair,B.A.,19. 07. 2006. Übersetzt von Colin Müller;Link: http://autismus-kultur.de/autismus/vielfalt/anderssein.html)

Ich hoffe, das reichert eure Vorstellungen ein wenig an, aber das visuelle Gedächnis ist ja bei NTs (neurostypischen) eh nicht so gut (bemerkt ihr, wie doof das ist, wenn man so über euch sprechen würde, weil wir keine Ahnung von euch haben...naja, aber wir müssen uns ja an euch anpassen. Wieso eigentlich nicht andersherum. Ich kenne jedenfalls keinen Autisten der Lehrer, Jurist oder sonstiges geworden ist, weil Autisten zumeist und das macht sich besonders aus, einen sehr hohen Gerechtigkeitssinn haben mit einem enormen Mitgefühl zu weltlichen Dingen. Hinzu mit Logik vereint, sodass die Kriminalitätsrate, gleich 0 ist. Dies ist ein Beispiel für verallgemeinerungen, die keiner hören will, lieber "Krankheit" und fertig.)

Man möchte den gleichen respekt haben und nicht so merkwürdig behandelt werden. Viele haben sich ein Abwehrmeachnismus, damit das Selbstwert nicht ganz dahin geht, aufgebaut und reden nun genauso abfällig über neurotypische Menschen. Die Frage ist, wieso wird erst mal über etwas geredet, das man nicht kennt, anstelle es sich vertraut zu machen. Das Selbstwertgefühl scheint in allen Menschen jeglicher Form nicht gerade ein sicheres Gerüst zu beseitzen. Schon zur Kindheit bemerkt man das immer wieder und gerade die Kinder sind es, die Verhaltensweisen von Erwachsenen aufschnappen und fangen andersartige Kinder an zu ärgern, bis hin zu Bullying, was Traumatas auslösen kann.

Ich finde es sehr traurig wie ihr über mich, weil ich bin Asperger redet. Ja, ich finde es traurig, ja, ich habe Gefühle....aber mir scheint es so, als hättet ihr keine. ich bin auch nicht dumm, mein IQ ist über den Durchschnitt, auch wenn meine Rechtschreibung und Grammtik, was anderes aussagt.

dabei ist eine "uraltverrostete Schublade" mit der verheerenden Nebenwirkung Aspies als empathielos zu definieren, schon 2009 aufgebrochen worden, da zwischen affektiver Empathie (emotionaler Empathie) und kognitiver Empathie unterschieden wurde. In den medialen Berichten hat man leider kaum etwas davon gehört. Selbst die Annahme, das die kognitive Empathie Aspies fehle, war damals mit folgener Annahme, nach der beschriebenen Entdeckung, begleitet, "[...] dass die beiden Gruppen [Aspies und NTs] vor allem für kognitive Empathiefunktionen unterschiedliche Gehirnnetzwerke rekrutieren." Was fehlt denn jetzt noch, sodass Medien immernoch von einem neuronalen Defizit sprechen, anstelle von "anders-artiger" neuronale Verknüpfung? Schon allein der Begriff "andersartig" begreifen viele erst mal immernoch als "ab-artig" der Norm, anstelle von "neu-artiger" oder "selten-artiger" neuronaler Verknüpfungen, sodass viele versuchen diese "ab-art" zu verhindern oder vornherein "ab-werten", sodass viele Aspies in so einer intollernaten Welt erst mal der Versuchung nachgehen alltägliche "NT-Konventionen" zu entsprechen und nicht mehr sich selbst zu entsprechen. Wenn man sich selbst nicht so sein lässt, wie man ist, weil man im Laufe der Zeit bemerkt, dass man nicht so akzeptiert wird, wie man ist, kann das einem depressiv und ängstlich machen. Das ist kein Merkmal von Aspies, sondern eine völlig allheitliche Ursache, genauso wie es sein kann, das man diese Unakzeptanz, die man alltäglich ausgeliefert zu seien scheint, zu arroganten, bzw. zu einem kompensatorischen Narzismus führen kann. Ebenfalls eine natürliche Ursache, wenn man nicht akzeptiert und ausgegrenzt wird. Eben keine Ursache vom Asperger-Sein, sondern Ursache eines gesellschaftlichen Umgangs damit. Ist ja keine neue Info, die ich hier gebe, aber ich frage mich, wieso das in den Medien nie so dargestellt wird, sodass man sich mit merkwürdigen Fragen oder Vorurteilen herumplagen muss. Hier noch mal der Bericht von 2009 über kognitive und affektive Empathie:
http://www.mpg.de/jahrbuch/forschungsbericht?obj=396174
 
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Ich finde es schon sehr traurig, wie unbedacht über etwas gesprochen wird, wovon kein einzelner sich genauer informiert zu haben scheint, als über Fernsehen, Youtube und Wikipedia ...


Ich weiß nicht, sehr traurig ist kaum noch steigerbar, und Sie sind schon sehr traurig, obwohl doch über sogenannte Asperger gesprochen wird und diese Menschen nicht eingesperrt oder verbrannt werden. Was wollen Sie denn noch? Haben Sie eine Ahnung, wie seit Jahrzehnten über Opel-Kraftfahrer hergzogen wird? Oder über Menschen, die beim Sprechen sehr spucken?

Seien Sie mal nicht so sehr traurig und reiten Sie nicht so auf Ihrem Aspenberger-Schimmel herum, Sie sind doch ein Mensch wie jeder andere, genauso kaputt, blöd oder liebenswert, oder gar nichts von allem.

Darum ging es Ihnen doch, so behandelt zu werden wie jeder andere?


 
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