...stirnrunzelnd...
Es gibt also nicht nur ein Bewusstsein, sondern mehrere. Und das was man normalerweise als Bewusstsein bezeichnet, ist nur uneigentliches Bewusstsein, während das eigentliche Bewusstsein etwas ist, das man normalerweise nicht kennt, weil es unterdrückt ist. Und die Unterdrücker sind der Körper und der Verstand. Habe ich das soweit richtig verstanden?
Danke für deine Rückfrage.
Ich habe darüber schon so oft geschrieben. Du bist aber hier relativ neu und zudem intelligent genug, dir - unabhängig von bereits vorhandenen Positionierungen - Gedanken (auch die, der etwas anderen Art) erlauben zu können.
Was ich hier jetzt noch einmal kurz erläutere, hat nicht den Anspruch, dich zu überzeugen, sondern den Kern meiner Auffassungen etwas klarer zu machen.
Die Gretchenfrage aller Philosophie ist - für mich - die Frage des Bewusstseins.
Die Masse unserer Physiker, Biologen und Philosophen sind der Auffassung, dass Bewusstsein ein Nebenprodukt menschlicher Gehirntätigkeit ist.
Mit anderen Worten, Tiere und Pflanzen haben zu wenig oder kein Gehirn und somit kein Bewusstsein.
Ich halte diese These für eine Katastrophe. Macht sie uns doch den beschämenden Umgang mit der Tierwelt und der Natur recht leicht; und rechtfertigt scheinbar, dass wir unsere Mitgeschöpfe ohne Bedenken aufessen. Was wir der Natur (Stichwort Regenwälder) antun, brauche ich hier nicht zu erläutern.
So mancher fragt sich gelegentlich, ob Tiere eine Seele haben.
Wer ein Haustier hat (insbesondere denke ich da an Hunde) wird diese Frage leichter beantworten können als diejenigen, die da ohne jeden Bezug dazu sind.
Meine Meinung dazu: ˋganz klar ja, Tiere haben eine Seele !ˋ.
Seele ohne Bewusstsein geht aber nicht.
Neuere Forschungen belegen, dass Pflanzen (so auch Bäume in den Wäldern) miteinander kommunizieren, Strategien entwickeln, um Problemen (wie Wassermangel, Schädlingsbefall) entgegenzuwirken. Strategie ohne Bewusstsein funktioniert aber nicht.
Immer wieder lösen tierische Fähigkeiten Bewunderung aus. Es ist erstaunlich, wie schnell auf die veränderten Umweltbedingungen reagiert wird. Da werden plötzlich veränderte Beuteschemen, neue Jagdstrategien und Kooperationen beobachtet, die mit der rein biologischen Evolution nicht mehr zu begründen sind.
Dann sind die “Erklärer” schnell dabei zu erklären: ´Das ist Instinkt´.
Das ist in meinen Augen nur ein “Verlegenheitsbegriff”.
Ein Begriff, um nicht von Bewusstsein reden zu müssen.
Das universelle Bewusstsein ist aber da und es ist aktiv und in ihm ist alles gespeichert, was es je an Erfahrungen, Erkenntnissen, Entwicklungen und Ereignissen gab. Nicht weil es ihm mitgeteilt wurde, sondern weil es immer dabei ist, weil von ihm alles ausgeht und wieder als Information zurückfließt.
Alles ist aus dem Einen und alles ist mit allem verbunden. Diese Verbindung ist mit dem Denken nicht zu erfassen, sie muss erfühlt werden. Viele suchen den Schlüssel zu Glück und Fülle im Außen, tragen ihn aber schon lange in ihrem Innen mit sich herum.
Der Mensch hat mit der Fähigkeit zum Denken viel erreicht, aber auch viel verloren.
Er hat sich ein ICH (und somit ein Selbstbild) erschaffen. Das bringt auch ein individuell eigenständiges Bewusstsein mit sich, das ich gegenständliches Bewusstsein nenne, da es ein Bewusstsein in der Form (im Körper) ist.
So kommt es dann dazu, dass der Mensch das zu sein glaubt, was er Spiegel sieht.
Gefällt ihm, was er da sieht, ist er zufrieden. Gefällt ihm das nicht, ist er traurig. Und so hat sein Leben, aus dieser Oberflächlichkeit heraus, schon einen starken Anstrich.
Wer an dieser Stelle stehenbleibt, ist vom universellen Bewusstsein weitestgehend abgeschnitten und hat mit dem Begriff Seele so seine Probleme. Sie (die Seele) ist das Bindeglied des Menschen zum universellen Bewusstsein, denn sie ist als individuelle Bewusstseinseinheit Bestandteil des universellen Bewusstseins.
Die Seele ist Ursprung, Heimat, und Ort unserer Gefühlswelt.
Seele waren wir vor der Geburt, sind wir nach dem Tod und Seele ist unser eigentlicher Kern und dieser Kern ist formlos.
Das Denken ist Segen und Fluch zugleich; es führt uns vom Innen weg, führt uns ins Außen und gaukelt uns vor, unser Glück im Haben finden zu können. Das führt schnell in die Isolation, in die Depression und alle Arten von Krankheit.
Deswegen sollte jeder versuchen, seiner Seele (und damit auch dem universellen Bewusstsein) so nah wie möglich zu bleiben.
Das kann durch diesbezügliches Wissen, durch verschiedene Formen der Meditation und vor allem durch eine stärkere Achtsamkeit erreicht werden.
Das Denken (so genial es auch sein möge) ist zumeist kalt.
Wenn es ums Herz warm werden soll, geht das nur über die Gefühle.
Den Gefühlen mehr Raum zu geben, sie nicht zu unterdrücken und Liebe als das zu erkennen, was sie ist: die Quelle des Glücks, des Wohlbefindens und der Sinn unseres Daseins, sollte unser aller Anliegen sein.
LG * Helmfried