Muzmuz schrieb:
beim verliebtsein handelt es sich in diesem fall um ein gefühlsmuster, das mit den beschreibungen der verliebtheit verglichen wird und ggf. so benannt wird mit der aussage "ich bin verliebt"
jedoch gibts auch hier irrtümer und es kommt fallweise zu aussagen a'la
"ich habe geglaubt, ich wäre verliebt" .... das heißt, das erlebte bzw das gefühlte wurde misinterpretiert
das beispiels ist eines des empirismus
"ich weiss, was ich erlebe"
jedoch gibt es sinnestäschungen und "man darf nicht alles glauben, was man sieht"
lg,
Muzmuz
es ist echt spannend, wie sich ein thema entwickeln kann. denn das was du, muzmuz, hier ansprichst, ist etwas, das in vieler menschen psychotherapien eine rolle spielt.
viele menschen haben oft den eindruck, nichts zu fühlen. sie können den gefühlszustand, in dem sie sich befinden, nicht benennen. wenn man fragt, wie fühlst du dich, oder was fühlst du, sind sie überfordert. da ist nichts als verwirrung bzw. ein taubes, unbestimmtes gefühl.
die ursache dafür wird u.a. der tatsache zugeschrieben, dass kindern (oft schon sehr früh) gesagt wird, wie sie "richtig" fühlen sollen.
das kind weint, die mutter weiß nicht warum und sagt, sei nicht traurig, um es zu trösten. die botschaft der mutter war gemeint als: komm, es wird alles gut, ich bin bei dir. das kind versteht: traurig sein ist falsch. vor allem dann, wenn es oft vorkommt, oder wenn die mutter ungeduldig wird, weil das im unpassenden moment geschieht (beim einkaufen...). das kind lernt, es ist falsch, sich traurig zu fühlen, also darf ich es nicht fühlen. denn die eltern sind ja sowas wie allwissend aus der sicht des kindes. es hinterfragt noch nichts.
solche beispiele gibt es für alles, was gefühlt werden kann. zorn und wut stehen an der spitze dieser unerwünschten gefühle, aber es betrifft alle.
kind fühlt - eltern erklären, dass hier etwas anderes angebracht wäre - kind speichert "meine gefühle sind falsch".
und da stehen wir nun als erwachsene, wissen nicht mehr, was wir fühlen bzw. "fühlen sollen" und sind genau so hilflos wie damals als kinder.
da bleibt uns nichts anderes übrig - damit krieg ich die kurve wieder zum ausgangspunkt von muzmuz´ beitrag - als nachzudenken, zu vergleichen, die unsicherheit mit gedanken auszugleichen, weil es uns abgewöhnt wurde, auf unsere gefühle zu vertrauen. dabei sind es gerade die gefühle, die uns darauf hinweisen (ich bezeichne meine gefühle als meine wegweiser!!!!), wo etwas zu tun ist.
das was ich fühle, weiß ich wirklich. ich habs mühsam gelernt, aber es hat sich gelohnt.
dass es sich dabei um mein ganz individuelles innerstes wissen handelt, weiß ich auch.
resumee: ich weiß, wann ich verliebt bin. ich nehme wahr, ob der andere meine gefühle erwidert.wenn nicht, dann weiß ich auch, dass ich darüber traurig bin. ich kann meine gefühle spüren, ohne beurteilen zu müssen, ob sie richtig oder falsch sind.
wie ich damit umgehe ist schon ein nächster schritt. dafür habe ich
auch den verstand zur verfügung.
herzlich
lilith51