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Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

Hallo Eljon,

Die Naturwissenschaft, und die Wissenschaft im allgemeinen, sucht bei definition nicht nach dem uebernatuerlichen, sondern das natuerliche, phyische, zu verstehen. Das uebernatuerliche gehoert in den bereich der Theologie, des glaubens, und der philosophie.

das ist mir schon klar und dagegen habe ich - wie schon gesagt - nichts einzuwenden. Problematisch ist für mich hierbei lediglich der Umstand, dass jene Trennung von verbindlicher (intersubjektiv nachvollziehbarer) Erkenntnis und einer persönlichen Weltanschauung nicht konsequent erfolgt: so versucht Du - als Beispiel -, einen Gott als existent zu behaupten und dies durch Bibeltexte zu legitimieren, vermengst also jenen "Bereich der Theologie" kurzerhand mit dem der Wissenschaft.

Ich betone nochmals: ich möchte niemandem seinen Glauben ausreden, sofern er wiederum nicht bestrebt ist, seinen Glauben als allgemeine Wahrheit misszuverstehen und anderen Menschen aufoktroyieren zu wollen.

Glaube ist für mich etwas sehr persönliches, womöglich besser als Einstellung zur Welt - resultierend aus einem je individuellen Deutungsvermögen - zu bezeichnen. Diese Sphäre des individuellen Lebensbezugs darf aber - wie gesagt - nicht vermengt werden mit dem, was wir verbindlich von dem, worin wir uns finden (der 'Realität'), zu wissen vermögen.

ach wirklich ? ganz konkret, in bezug auf die Bibel, was genau wurde wiederlegt ?

Dazu gibt es genügend Literatur. Zu empfehlen ist das Buch von Stefan Alkier ("Religiöser Fundamentalismus: Analysen und Kritiken"), einem Professor für Neues Testament und Geschichte der Alten Kirche. Auf folgendem Link findest Du zudem eine Sammlung von Bibelaussagen, die kritisch beleuchtet werden:

http://www.kreudenstein-online.de/Religionskritik/koran_naturwissenschaft.htm

Wenn du Gott, oder ein Wesen mit willens und entscheidungsfreiheit ausschliesst, was bleibt dann uebrig ? nichts.

Entweder war Gott der Ursprung alles existierenden, oder wortwoertlich nichts.

Auch wenn Du jene Schlussfolge noch so oft wiederholst: sie bleibt den Nachweis ihrer Schlüssigkeit schuldig. Weder ist "Gott, oder ein Wesen mit Willens- und Entscheidungsfreiheit" empirisch greifbar, noch jenes ominöse 'Nichts', von dem Du fortwährend schreibst.

Plausibler als jene zweiwertige Logik (Gott oder Nichts) ist meines Erachtens nach, dass wir Existenzaussagen vor allem aus dem, was wir meinen, wenn wir vom Existierenden sprechen, zu gewinnen vermögen: das, was uns vor Augen liegt und worauf wir mannigfaltigst zugreifen können.

Die Zeiten, in denen der Mensch dachte, dass die reine Kontemplation ihm die Wahrheit über die Erscheinungen zu Füßen lege, sind Geschichte.

Beste Grüße,

Philipp
 
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AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

...

Die Zeiten, in denen der Mensch dachte, dass die reine Kontemplation ihm die Wahrheit über die Erscheinungen zu Füßen lege, sind Geschichte.

Beste Grüße,

Philipp

Bist Du Deiner "Sache" da ganz sicher, Philipp?

Hier mal wieder ein Zufallsfund - aus Interesse ...:
http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2010_09_20_01.htm

(Vorspann: "Im 20. Jahrhundert galt Mystik, zumindest
im Protestantismus, nichts oder sie wurde der Weltflüchtigkeit
verdächtigt. Nun erleben Mystik und Spiritualität eine Renaissance.
Wird die Kirche der Zukunft eine mystische Kirche sein?")

Sonntagsgruß
Reinhard
 
AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?


hast du dich denn ganz konkret mit den behaupteten wiederspruechen befasst, oder nimmst du es gleich als wahrheit hin, wenn jemand sowas behauptet ? vielleicht , weil es ganz in dein Weltbild passt, und du eine billige rechtfertigung suchst, um die Bibel beiseite schieben zu koennen ?


Auch wenn Du jene Schlussfolge noch so oft wiederholst: sie bleibt den Nachweis ihrer Schlüssigkeit schuldig.

Nein, bleibt sie nicht. Jeder, der logisch denken kann, kommt zu diesem Schluss. Entweder ist das Universum ewig ( wir wissen heute mit grosser Sicherheit, dass es nicht ist ), oder es entstand wortwoertlich aus dem absoluten nichts, oder ein uebernatuerliches Wesen, welches wir Gott nennen koennen, ist der Ursprung. Von nichts kommt nichts, deswegen ist meiner Meinung nach Gott die einzig vernuenftige Antwort.
 
AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

Bist Du Deiner "Sache" da ganz sicher, Philipp?

Hier mal wieder ein Zufallsfund - aus Interesse ...:
http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2010_09_20_01.htm

(Vorspann: "Im 20. Jahrhundert galt Mystik, zumindest
im Protestantismus, nichts oder sie wurde der Weltflüchtigkeit
verdächtigt. Nun erleben Mystik und Spiritualität eine Renaissance.
Wird die Kirche der Zukunft eine mystische Kirche sein?")

Sonntagsgruß
Reinhard

Hallo Reinhard,

Du hast Recht, ich korrigiere meine obige - vorschnelle - Existenzaussage und wandle sie in eine Sollens-Aussage um:

Die Zeiten, in denen der Mensch dachte, dass die reine Kontemplation ihm die Wahrheit über die Erscheinungen zu Füßen lege, sollten Geschichte sein.

Danke für die Kritik!

Philipp
 
AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

Hallo Eljon,

hast du dich denn ganz konkret mit den behaupteten wiederspruechen befasst, oder nimmst du es gleich als wahrheit hin, wenn jemand sowas behauptet ? vielleicht , weil es ganz in dein Weltbild passt, und du eine billige rechtfertigung suchst, um die Bibel beiseite schieben zu koennen ?

ich denke nicht, dass wir auf diese Weise den Diskurs sinnvoll fortführen können. Natürlich ist es denkbar, dass auch mein persönliches 'Weltbild' für Vorurteile verantwortlich ist, die ich religiösen Texten gegenüber hege: ich möchte das nicht gänzlich ausschließen, sonst käme mir am Ende jegliche selbstkritische Haltung abhanden.

Dennoch wäre es nun an Dir, Dich mit den kritisierten Aspekten einmal eingehender zu befassen, eine bloße Vorwurfshaltung (ob berechtigt oder nicht) erzeugt meiner Erfahrung nach keinen Fortschritt im Diskurs, allenfalls eine Stagnation.

Nein, bleibt sie nicht. Jeder, der logisch denken kann, kommt zu diesem Schluss. Entweder ist das Universum ewig ( wir wissen heute mit grosser Sicherheit, dass es nicht ist ), oder es entstand wortwoertlich aus dem absoluten nichts, oder ein uebernatuerliches Wesen, welches wir Gott nennen koennen, ist der Ursprung. Von nichts kommt nichts, deswegen ist meiner Meinung nach Gott die einzig vernuenftige Antwort.

Demnach gehöre ich (und einige andere Teilnehmer dieser Diskussion) wohl zu den wenigen Menschen, die nicht in der Lage sind, logisch zu denken.

Eine Logik, die Existenzaussagen macht, hat ein akutes Problem, wenn ihre Prämissen nicht verifizierbar sind: so kann - auch das ist übrigens eine (Meta)Logik - keine schlüssige Konklusion zu Stande kommen. Schlüssig meint hier, dass jede Prämisse auch empirisch wahr sein muss.

Es grüßt Dich,

Philipp
 
AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

Niemand hat Gott erschaffen.

Das ist falsch:

„Gott“ als (Sprach-) Begriff (was anderes ist es nicht) wurde genauso wie Manitu, Jahwe, Buddha, Allah, - und in der Antike wie z. B. Zeus, Osiris, Baal, Ra, u. v. a. genauso von einfallsreichen Menschen geschaffen, man kann aus Begriffen, kein materielles Ding zaubern, auch wenn kreative Künstler Skulpturen, Gemälde und Legenden aus der Tiefe der Seele anfertigten.

- Und diese Sprachbegriffe haben mit Phänomenen der Natur nichts zu tun, auch wenn vieles noch unerforscht ist.

:)
 
AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

Nein, bleibt sie nicht. Jeder, der logisch denken kann, kommt zu diesem Schluss. Entweder ist das Universum ewig ( wir wissen heute mit grosser Sicherheit, dass es nicht ist ), oder es entstand wortwoertlich aus dem absoluten nichts, oder ein uebernatuerliches Wesen, welches wir Gott nennen koennen, ist der Ursprung. Von nichts kommt nichts, deswegen ist meiner Meinung nach Gott die einzig vernuenftige Antwort.

Hallo Eljon

Wenn die Behauptung das das Universum aus dem Nichts kommen muss für dich Logisch ist hast du ein Problem. Logisch ist 1+1=2, wenn das Universum aus dem Nichts kommt sieht deine sogenannte Logik so aus 0+0=1, ich bin der Meinung das kein wirklich Logisch denkender Mensch behaupten kann das das Universum aus dem nichts entstanden ist, das hat dann mit Logik nichts mehr zu tun.

Warum muss das Universum aus dem nichts entstanden sein?
Es ist sehr wahrscheinlich das es viel mehr als unsere 4 Dimensionen gibt und daher gut möglich das unser Universum durch den Übergang in eine andere Dimension entstanden ist.
Dazu ein Gedankenexperiment, nehmen wir mal an unsere Welt hätte nur 2 Dimensionen so wie in einem Zeichentrickfilm für uns wäre eine dreidimensionale Welt dann kaum vorstellbar wir würden die Erweiterung in die 3 Dimension nicht wahrnehmen können, für uns wäre die 3 Dimension dann nicht existent ein „Nichts“ obwohl sie existent ist.
Man muss nicht gleich bei allem das man nicht versteht Gott rein projizieren.
 
AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

.....
1. „Gott“ als (Sprach-) Begriff (was anderes ist es nicht) wurde genauso wie Manitu, Jahwe, Buddha, Allah, - und in der Antike wie z. B. Zeus, Osiris, Baal, Ra, ....
2. - Und diese Sprachbegriffe haben mit Phänomenen der Natur nichts zu tun, auch wenn vieles noch unerforscht ist.

:)

Zu 1.:
Je nach Kontext ist/war "Gott" ein Name, ein Symbol, ein Wort, ein Begriff, ein Grenz-Begriff, der je nach Teilnehmern an einem "Sprachspiel"(Wittgenstein's Spätphilosophie) unterschiedliche Assoziationen und Bedeutungen hervorrief.
Zu 2.:
In der Tat, vieles ist noch unerforscht - vor allem im Hinblick auf die Selbst-Erkenntnis des Menschen.
moebius
 
AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

Demnach gehöre ich (und einige andere Teilnehmer dieser Diskussion) wohl zu den wenigen Menschen, die nicht in der Lage sind, logisch zu denken.


Eine Logik, die Existenzaussagen macht, hat ein akutes Problem, wenn ihre Prämissen nicht verifizierbar sind: so kann - auch das ist übrigens eine (Meta)Logik - keine schlüssige Konklusion zu Stande kommen. Schlüssig meint hier, dass jede Prämisse auch empirisch wahr sein muss.

Es grüßt Dich,

Philipp

In der tat bescheinige ich dir nach dieser aussage fehlendes vermoegen, logisch zu denken. Dass sich jemand vorstellen kann, dass absolut nichts eventuell etwas hervorbringen koennte, gehoert nicht zu rationellem, und logischem denken. man braucht keine empirischen beweise, um kategorisch festhalten zu koennen, dass von absolut nichts, niemals etwas hervorkommen kann.
 
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AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

Zu 1.:
Je nach Kontext ist/war "Gott" ein Name, ein Symbol, ein Wort, ein Begriff, ein Grenz-Begriff, der je nach Teilnehmern an einem "Sprachspiel"(Wittgenstein's Spätphilosophie) unterschiedliche Assoziationen und Bedeutungen hervorrief.
Zu 2.:
In der Tat, vieles ist noch unerforscht - vor allem im Hinblick auf die B]Selbst[/B]-Erkenntnis des Menschen.
moebius

Moebius,

wiederum volle Zustimmung,

– und mit kritischer Gottesbetrachtung rücken wir der Selbst- Erkenntnis ein Stück näher!

Gruß
K. M.
 
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