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Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

Hi Kultus! :)


Bist du dir da sicher? Wieso heißt es denn dann Liebe zur Weisheit und nicht Liebe zur Gerechtigkeit?
Oder definierst du Philosophie anders, als es z.B. in Wiki steht?





Ich hab Platon übrigens in jungen Jahren komplett gelesen. So richtig hängengenlieben ist aber bei mir nur die Art Fragen zu stellen, die Sokrates anwandte.
Die Philosophie konnte mir aber nicht das geben, was ich suchte - ich wollte immer wissen, wer ich bin, woher ich komme, wohin ich gehe und warum ich hier bin. Konnte mich einfach nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass meine individuelle Existenz nach dem Tod einfach so erlischt.
Na ja, Platon ist einer der Wenigen, der sich damit befasst, zumindest schildert er ja eine Nahtod-Erfahrung.


LG

EarlyBird :)

Also ich habe etwa 3 Jahre (- ich traue mich das kaum sagen/schreiben) nur Platon gelesen (neben anderen); Platon – Protagoras, Platon – Politeia, Platon – Euthyphron, Gorgias, Platon – Symposion – Phaidon, Platon – Timaios – Kritias, Platon – Nomoi, Platon – Sophistes – Politikos, Platon – Brife, sowie Unechtes;
es geht aber doch eigentlich überwiegend um Rechtsfragen; auch in seinem beschriebenen Sokratesprozess als dessen Schüler (denn von ihm selbst, Sokrates, gibt es meines Wissens ja nichts Schriftliches)

Auch vom Berufsbild waren die griechischen Philosophen fast alle mitsamt Juristen, Verfassungsrechtler, Richter, oder Verteidiger, wie z. B. Gorgias von Leontinoi; b.z.w. staatstragende Persönlichkeiten, aber immer mit Rechtskraft.
- Und Deine beschriebenen Nahtoderfahrungen bei Platon bilden aber niemals zentrales Thema in seinen gesamten Werken.

Die Grundlage des Diskurses war ein für mich merkwürdiger Zusammenhang zwischen:
„Metaphysik“, der „Entstehung von Existenz“ – und – Platon; aber das ist für mich dermaßen weit von Platon entfernt, dass ich die Literatur von Platon kurzerhand aufzählte.

Was mich dabei stört ist, dass die klassisch- griechische Philosophie mit derer Art Fragen der Metaphysik nur am Rande zu tun hat, selbst bei Gorgias („Über das Nichtseiende“) steht in erster Linie immer das Recht/Staatsrecht, der Rechtsanspruch (bei ihm als Strafverteidiger) im Mittelpunkt. Auch bei Fragen der Natur bindet die griechische Philosophie immer das Recht mitein.

Auch bei Parmenides, seinen eleatischen Schulen, der monistischen Lehre, den Vorsokratikern, er selbst war Richter, seine Schüler, Mitdenker- und Kritiker waren überwiegend Juristen, bestimmten vorwiegend als Adelige und sehr reiche Leute in der Mitte der Gesellschaft den Staat, - denn oft entsteht ein Zerrbild, dass Philosophen der Antike „Aussteiger“ Randfiguren der Gesellschaft waren und das stimmt eben nicht, darauf wollte ich ursprünglich hinweisen.

Gruß
K. M.
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

hallo KM,

du bist wahrlich eine kulturelle überdosis, alle hochachtung vor deiner bildung.
nomen est omen

....gestehe, platon selbst nur fragmentarisch und sogar meist auch nur als "second hand" exegesen studiert zu haben....

(selbstcharakterisierung)
...im prinzip liegt der grund darin, das mich bei einer fragestellung eher/mehr/sehr die inherente funktion als das faktum interessiert....

...bei der geschichte, mich die analyse der gegenwart stärker interessiert..
quellenanalyse/beurteilung ist da schon anspruchsvoll ! genug....

da ich mich als universalist verstehe hat man schon genug damit zu tun ein einigermaßen fundiertes (kultur) halbwissen sich anzueignen


möchte auch noch einwerfen , die post war mit

schau dir auch mal platon an (oder so ähnlich)

doch eher sehr unschuldig ,nur ein reflex auf die prepost (griechen)
(und so abwegig auch nicht...)
deine reaktion war dann schon eher heftig, fast als empört empfunden...
(kann es sein das die kleinen sticheleien (buhlen um eine reaktion) an
anderer stelle........so ein bisschen rechthaberich bist du aber schon ;-)

find deine darlegungen äußerst lesenswert

mvg
 
AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

Das verstehe ich nicht so ganz. Gehört dieser Planet auf dem wir hier herum krauchen nicht zu einer Galaxie? Befinden wir uns nicht längst schon auf dieser Party?

sicher doch. Wir stehen oder sitzen auf der großartigsten Titanic, die das Universum je gesehen hat, und prosten uns zu. Mit Eisbergwasser...

Der Rote Baron
 
AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

hmmm ...

der Faden ist zu lang, unmöglich das alles zu lesen, ein Quereinstieg gestattet?

Warum sollte etwas, was ich nicht begreife in der Begrenztheit meiner Wahrnehmung zwingend einen ontologischen Ursprung haben? Warum könnte es nicht eine physikalische Reaktion sein, ähnlich wie Ebbe und Flut? Ohne Kenntnis des Magnetismus’ hätte der Mensch auch auf eine göttliche Instanz im Hintergrund geschlossen.

Was wenn der Anfang Energie/Strahlung war und die Reaktion von Materie und Antimaterie in seiner gegenseitigen Auflösung ein Rest von Materie vergessen hat, als mathematisches Paradoxon? Das Seiende in seinen Ursprüngen erscheint mehr eher zugänglich und plausibel in Gestalt einer Protonen-Konfiguration, denn in einer metaphysischen.

Am metaphysischen Versuch des Gottesbeweises sind doch alle von Hegel bis Bonhoeffer letztlich gescheitert, weil sie die empirisch/physikalische Ontologie nicht zuließen. In der Reduktion „das Weltall kann mich nicht zerschmettern, weil ich mir dessen bewusst bin und ich deshalb größer bin“ – stellt die Bewusstseinsebene über alles und genau das möchte ich nicht, weil es zwangsläufig auf eine immer höher werdende Metaebene abzielt mit der Endkonstellation: - oben der Allmächtige und unten der Mensch als Knecht und Diener.

by the way ...

Diese Art von tollpatschigem Tunichtgut ist nicht in meiner persönlichen Philosophie enthalten, weil es das persönliche Scheitern an der zwangsläufigen Unvollkommenheit schon vorweg nimmt. Ich möchte nicht der „Rasenmäher“ von irgend jemanden sein, denn ich habe doch nur die Begrenztheit meiner Mittel zu Verfügung. Ich bin doch viel zu anfällig als Mensch – nervlich, gesundheitlich und zeitlich, um immer klare Entscheidungen zu treffen und mich immer richtig zu verhalten. Das heißt, ich bin all diesen Umständen hilflos ausgeliefert und immer im Zwiespalt, ob ich mich richtig verhalten habe oder nicht. Der Mensch ist lediglich bemüßigt ES (das Leben) hinzukriegen. Die unausweichlichen Fehler möchte ich nicht zum Anlass nehmen und zwei mal täglich auf die Knie zu fallen und zu dem zu beten, der alles besser kann. Mag sein, dass das überheblich klingt – ich bin eben nur ein Mensch aber genau darauf lege ich auch Wert.

Gruß vom Hans
 
AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

hmmm ...

der Faden ist zu lang, unmöglich das alles zu lesen, ein Quereinstieg gestattet?

Warum sollte etwas, was ich nicht begreife in der Begrenztheit meiner Wahrnehmung zwingend einen ontologischen Ursprung haben? Warum könnte es nicht eine physikalische Reaktion sein, ähnlich wie Ebbe und Flut? Ohne Kenntnis des Magnetismus’ hätte der Mensch auch auf eine göttliche Instanz im Hintergrund geschlossen.

Was wenn der Anfang Energie/Strahlung war und die Reaktion von Materie und Antimaterie in seiner gegenseitigen Auflösung ein Rest von Materie vergessen hat, als mathematisches Paradoxon? Das Seiende in seinen Ursprüngen erscheint mehr eher zugänglich und plausibel in Gestalt einer Protonen-Konfiguration, denn in einer metaphysischen.

Am metaphysischen Versuch des Gottesbeweises sind doch alle von Hegel bis Bonhoeffer letztlich gescheitert, weil sie die empirisch/physikalische Ontologie nicht zuließen. In der Reduktion „das Weltall kann mich nicht zerschmettern, weil ich mir dessen bewusst bin und ich deshalb größer bin“ – stellt die Bewusstseinsebene über alles und genau das möchte ich nicht, weil es zwangsläufig auf eine immer höher werdende Metaebene abzielt mit der Endkonstellation: - oben der Allmächtige und unten der Mensch als Knecht und Diener.

by the way ...

Diese Art von tollpatschigem Tunichtgut ist nicht in meiner persönlichen Philosophie enthalten, weil es das persönliche Scheitern an der zwangsläufigen Unvollkommenheit schon vorweg nimmt. Ich möchte nicht der „Rasenmäher“ von irgend jemanden sein, denn ich habe doch nur die Begrenztheit meiner Mittel zu Verfügung. Ich bin doch viel zu anfällig als Mensch – nervlich, gesundheitlich und zeitlich, um immer klare Entscheidungen zu treffen und mich immer richtig zu verhalten. Das heißt, ich bin all diesen Umständen hilflos ausgeliefert und immer im Zwiespalt, ob ich mich richtig verhalten habe oder nicht. Der Mensch ist lediglich bemüßigt ES (das Leben) hinzukriegen. Die unausweichlichen Fehler möchte ich nicht zum Anlass nehmen und zwei mal täglich auf die Knie zu fallen und zu dem zu beten, der alles besser kann. Mag sein, dass das überheblich klingt – ich bin eben nur ein Mensch aber genau darauf lege ich auch Wert.

Gruß vom Hans


was bedeutet eigentlich deine Signatur "chorch chorch"...?

Der Rote Baron
 
AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

Hallo Hans!


Das ist aber nicht der einzige und zwangsläufige Schluss, den man aus einem Universum, das auf Bewusstsein basiert, ziehen kann/muss!
Genausogut wäre es denkbar, dass dieses Bewusstsein sich unterteilt und in unendlich viele Entitäten selbst zerlegt. Diese Entitäten könnten gleichberechtigt als Teile der kosmischen Intelligenz nebeneinander stehen und miteinander wirken.
Meine Lieblingstheorie ist folgende: Da die Ewigkeit unendlich lang dauert und sich manche dieser Teile beim reinen Erschaffen und Umgestalten möglicherweise langweilen, haben sie sich eine Welt erschaffen, in der sie vergessen, wer sie sind und sich das kosmische Bewusstsein erst nach und nach wieder erarbeiten müssen. Das Großhirn hat lediglich die Funktion vor uns zu verbergen, wer wir sind! :D


LG

EarlyBird :)
 
AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

Hallo Hans!


Das ist aber nicht der einzige und zwangsläufige Schluss, den man aus einem Universum, das auf Bewusstsein basiert, ziehen kann/muss!
Genausogut wäre es denkbar, dass dieses Bewusstsein sich unterteilt und in unendlich viele Entitäten selbst zerlegt. Diese Entitäten könnten gleichberechtigt als Teile der kosmischen Intelligenz nebeneinander stehen und miteinander wirken.
Meine Lieblingstheorie ist folgende: Da die Ewigkeit unendlich lang dauert und sich manche dieser Teile beim reinen Erschaffen und Umgestalten möglicherweise langweilen, haben sie sich eine Welt erschaffen, in der sie vergessen, wer sie sind und sich das kosmische Bewusstsein erst nach und nach wieder erarbeiten müssen. Das Großhirn hat lediglich die Funktion vor uns zu verbergen, wer wir sind! :D

hübsche Theorie... ich lege noch eins drauf: das Bewusste des einen ist das Unbewusste der anderen...

Der Rote Baron
 
AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

hübsche Theorie... ich lege noch eins drauf: das Bewusste des einen ist das Unbewusste der anderen...

Der Rote Baron


Hm, interessant - du meinst, jeder hat eine Portion Bewusstsein abgekriegt und alles, was den Anderen bewusst ist, ist mir unbewusst?

Da muss ich noch drüber nachdenken, ob das wirklich schlüssig ist.....
Spontan würde ich eher nein sagen, denn bewusste Sichtweisen kann man ja durchaus mit anderen teilen!
 
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AW: Wie erklaerst du unsere Existenz am besten ?

weiß "Gott" nicht der einzige Schluss ... unter tausenden einer …

Die Theorie der kleinsten metaphysischen Teilchen (Monaden) geistert schon seit Kant/Leibniz in der Philosophie herum - eigentlich schon seit den Pythagoreern. Die Absorbierung des Kleinmenschbewußtseins oder das Einswerden mit dem großen Ganzen ist eine grausliche Vorstellung. Ich persönlich möchte nicht Teil von irgendeinem Superbrain sein (wenn sich’s vermeiden lässt).

Das Vergessensein hingegen in irgendeinem Entstehungsprozess, als Zufälligkeit oder Anomalie anzunehmen schmeckt mir da schon eher ...

„Chorch chorch“ ist onomatopöitisch zu sehen und ist das tiefe Grunzen meines Lieblingstiers – dem Wildschwein.

Gruß vom Hans
 
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