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Welche politischen Ereignisse haben euch geprägt?

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AW: Welche politischen Ereignisse haben euch geprägt?

Hallo fluuu!

Ja, ist mir aufgefallen.......jetzt, nachdem ich es las......

Liegt vielleicht daran, daß ich nicht so gerne darüber rede, was mich an europäischen Ereignissen geprägt hat.

1956 - der Aufstand in Ungarn - live dabei als 9jähriges Kind
1968 - Prager Frühling - live dabei mit 21

diese beiden Erlebnisse verhinderten, daß ich in die linke Szene geriet, sondern in die amerikanische "make love, not war" Bewegung.

Obwohl mich die Angst vorm Kommunismus bis heute begleitet, tendiere ich immer mehr zu links, da ich nicht glaube, daß er in dieser Form in Europa noch einmal möglich wäre.
Heute überwiegt die Angst vor rechtsradikalem Denken.

Obama war vielleicht ein schlechtes Beispiel. Er hat mich nicht geprägt, sondern gibt mir Hoffnung, daß die Menschen endlich einmal begreifen, daß wir alle einer "Rasse" angehören und wir die Angst vor anders aussehenden Menschen und vor anderen Kulturen verlieren.

1917 konnte mich nicht prägen, da ich es nicht selbst erlebte, aber das Ergebnis dieser Revolution am eigenen Leib zu spüren bekam - s.o.

lg.eule

Hallo Eule

Ja solche Erlebnisse lassen die Angst wichtiger erscheinen, als die Erinnerung daran und die Dankbarkeit dafür, dass man so etwas Schreckliches heil überlebt hat.
Ich habe mit 20 den Bericht von der Flucht/Vertreibung meiner Mutter aus ihrer Heimat gelesen und mit Entsetzen erfahren, dass meine Großmutter 11x vergewaltigt worden war, als sie meinen Großvater im Gefängnis besucht hat.
Ich habe den gleichen Bericht jetzt vor ein paar Jahren noch einmal gelesen und mit Überraschung und Verwunderung wahrgenommen wie viel Menschlichkeit meine Mutter von dem polnischen Verwalter des Gutes erlebt hat.

meint :megaphon: :schaf: rg
 
AW: Welche politischen Ereignisse haben euch geprägt?

Hallo Eule,

die wenigen Informationen von Dir klingen Interessant, Du hast also eher die negativen Auswirkungen des kalten Krieges miterlebt und Dich dementsprechend polarisiert. Habe alle diese Ereignisse nicht bewusst erlebt, zu jung, Baujahr 65.
Halte den Kommunismus als Gegenpol zum Imperialismus durchaus für berechtigt und er ist zur Zeit in der Gegenwart absolut im Defizit. Sich zu einer die Welt beherrschenden Macht zu bekennen ist das Eine aber mit einer Minderheit, einer Randgruppe, etwas Seltenem zu sympathisieren erfordert Courage.

Habe den Sturz von Erich Honecker in der DDR 1989 miterlebt, war 24, aber das hat nicht geprägt denn es war der Anschluss an die BRD schon abzusehen auf Grund der Ausreisewellen und somit war diese nationale Revolution völlig umsonst und ohne positivem Ergebnis. Vom Mauerfall ganz zu Schweigen...

Prägend empfinde ich wenn sich in der Geschichte Gerechtigkeit zeigt.
Das fängt bei den Sklavenaufständen im alten römischen Reich an, geht über die Gospel und Blues Songs der Baumwollpflücker in Nordamerika bis zur Revolution 1917 in Russland.
Heute gibt es jedoch ganz andere und viel speziellere Probleme, vor allem in den Industriestaaten, als für die Grundlage der menschlichen Würde zu Kämpfen. Solche Probleme sind z.B. Medien, Reizüberflutung, psychische Störungen, emotionale Armut usw. Heute ist Wohlbefinden und Freiheit nicht automatisch an materiellen Besitz gekoppelt, vielleicht sogar eher im Gegenteil.
Damit sich ein Arbeiter aber ohne materiellen Besitz frei fühlen kann musste er sich erst vom Arbeitgeber und vom Geld emanzipieren und unabhängig machen. Vielleicht ist das in den oben genannten geschichtlichen Ereignissen geschehen und wir können voller Hoffnung in die Zukunft schauen...

gruß fluuu
 
AW: Welche politischen Ereignisse haben euch geprägt?

die wenigen Informationen von Dir klingen Interessant, Du hast also eher die negativen Auswirkungen des kalten Krieges miterlebt und Dich dementsprechend polarisiert. Habe alle diese Ereignisse nicht bewusst erlebt, zu jung, Baujahr 65.

Womit bewiesen ist, daß man schlechte Erfahrungen nicht unbedingt selbst machen muß, um ein sozial- und tolerantdenkender Mensch zu werden.
Da muß Dich jetzt einmal was fragen- oder nein, ich schreib' Dir lieber eine PN falls es Dir recht ist.

Halte den Kommunismus als Gegenpol zum Imperialismus durchaus für berechtigt und er ist zur Zeit in der Gegenwart absolut im Defizit. Sich zu einer die Welt beherrschenden Macht zu bekennen ist das Eine aber mit einer Minderheit, einer Randgruppe, etwas Seltenem zu sympathisieren erfordert Courage.

Nicht nur berechtigt, er ist mMn sogar notwendig, damit der Imperialismus mit dem Kapital im Schlepptau nicht so auswuchern kann, wie er es seit dem Fall des Eisernen Vorhangs tut. Womit ich nicht sagen will, daß ich ihn wieder haben will, aber solange kein geeigneter Gegenpol da ist, wird der radikale Zockerkapitalismus noch lange eine Krise nach der anderen produzieren.

Habe den Sturz von Erich Honecker in der DDR 1989 miterlebt, war 24, aber das hat nicht geprägt denn es war der Anschluss an die BRD schon abzusehen auf Grund der Ausreisewellen und somit war diese nationale Revolution völlig umsonst und ohne positivem Ergebnis. Vom Mauerfall ganz zu Schweigen...

Dazu schweigt die Ösin........

Prägend empfinde ich wenn sich in der Geschichte Gerechtigkeit zeigt.
Das fängt bei den Sklavenaufständen im alten römischen Reich an, geht über die Gospel und Blues Songs der Baumwollpflücker in Nordamerika bis zur Revolution 1917 in Russland.

Dazu fällt mir nur ein altes Sprichwort ein:
"Die Mühlen der Gerechtigkeit mahlen langsam, aber sie mahlen."
Heute gibt es jedoch ganz andere und viel speziellere Probleme, vor allem in den Industriestaaten, als für die Grundlage der menschlichen Würde zu Kämpfen. Solche Probleme sind z.B. Medien, Reizüberflutung, psychische Störungen, emotionale Armut usw. Heute ist Wohlbefinden und Freiheit nicht automatisch an materiellen Besitz gekoppelt, vielleicht sogar eher im Gegenteil.

Automatisch nicht, aber noch viel zu verbreitet.
Es sehen wohl viele Menschen so, aber wenn's um die Umsetzung geht, dann wird's kritisch.
Damit sich ein Arbeiter aber ohne materiellen Besitz frei fühlen kann musste er sich erst vom Arbeitgeber und vom Geld emanzipieren und unabhängig machen.

Dazu gehört mehr Courage, als sich politisch einer Randgruppe anzuschließen. Ideologisch. Die Vertretung nach außen überlasse ich mittlerweile den Jungen.

Vielleicht ist das in den oben genannten geschichtlichen Ereignissen geschehen und wir können voller Hoffnung in die Zukunft schauen...

Das sollten wir auch. Voller Hoffnung in die Zukunft schauen, denn sie wird kommen, ob wir Angst vor ihr oder Hoffnung haben, daß sie besser wird. (Wobei das ja schon wieder ein eigenes Thema ist. Was ist besser?)
Aber die Zeit bis sie da ist, ist mit positiven Blick auf sie leichter zu ertragen.

meint Eule
 
AW: Welche politischen Ereignisse haben euch geprägt?

Hallo Eule

Ja solche Erlebnisse lassen die Angst wichtiger erscheinen, als die Erinnerung daran und die Dankbarkeit dafür, dass man so etwas Schreckliches heil überlebt hat.
Ich habe mit 20 den Bericht von der Flucht/Vertreibung meiner Mutter aus ihrer Heimat gelesen und mit Entsetzen erfahren, dass meine Großmutter 11x vergewaltigt worden war, als sie meinen Großvater im Gefängnis besucht hat.
Ich habe den gleichen Bericht jetzt vor ein paar Jahren noch einmal gelesen und mit Überraschung und Verwunderung wahrgenommen wie viel Menschlichkeit meine Mutter von dem polnischen Verwalter des Gutes erlebt hat.

meint :megaphon: :schaf: rg

Hallo rotegräfin

Meine Angst vor dem Kommunismus hält sich mittlerweile in Grenzen, denn wie gesagt, ich glaube nicht, daß er in dieser menschverachtenden, diktatorischen Form wieder erstehen kann.
Bei den Nationalsozialisten bin ich mir nicht so sicher.
Ich werde nie begreifen, wieso Menschen so unmenschlich sein können.
Früher wie heute.
Wird es irgendwann anders sein?

fragt eule
 
AW: Welche politischen Ereignisse haben euch geprägt?

Ich werde nie begreifen, wieso Menschen so unmenschlich sein können.
Früher wie heute.
Wird es irgendwann anders sein?

fragt eule

Ich wollte es seit meinem vierten oder fünften Lebensjahr verstehen lernen.
Ja Du hast es oben schon angeschnitten. Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft macht es auch aus. Aber auch die Erinnerung dass es mal gut ging, oder wie ich beschrieben habe in aller Not auch eine Rettung möglich war.

Dann und das vergessen ganz viele Menschen jetzt den Augenblick zu genießen. Die Gegenwart voll auskosten und leben.

meint :megaphon::schaf: rg
 
AW: Welche politischen Ereignisse haben euch geprägt?

... genau, so sehe ich das auch, es ist die Gegenwart in der das hautnah zu spürende Leben stattfindet, nicht in der Hoffnung auf die Zukunft und schon gar nicht in der verflossenen Vergangenheit.
Trotzdem ist es möglich durch das Studium der Vergangenheit und der Vision in die Zukunft die Gegenwart erst richtig zu begreifen, zu spüren und zu leben.
Das was jetzt Gegenwart ist, ist morgen Vergangenheit und das was heute Zukunft ist, ist morgen Gegenwart, es lässt sich nicht klar Trennen im Laufe von Zeit.
So gesehen ist das am meisten prägende Ereignis das was gerade stattfindet und da sollte man nun Sorgen, dass es nicht überfordert und trotzdem herausfordert, sowohl innerlich als auch äußerlich.

Kommunistische Gedanken und Gesinnungen sind nach wie vor auf der Welt davon bin ich überzeugt auch wenn im Moment das Geldwesen die absolute Macht hat. Man muss sich dem als Einzelner gedanklich nicht unterwerfen.

So gelten in der Gegenwart die eigenen Gedanken und Gefühle genauso viel wie die Stimmung aus der Umwelt, wenn nicht sogar noch mehr und gestalten den Lebensraum um einen drumrum und innen drin.

Es haben also prägende politische Ereignisse aus der Vergangenheit Einfluss aber wirklich relevant auf das Leben und die Entscheidungen in der Gegenwart sind die Dinge und Gedanken die eben gerade passieren...

gruß fluuu
 
AW: Welche politischen Ereignisse haben euch geprägt?

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Kommunistische Gedanken und Gesinnungen sind nach wie vor auf der Welt davon bin ich überzeugt auch wenn im Moment das Geldwesen die absolute Macht hat. Man muss sich dem als Einzelner gedanklich nicht unterwerfen.

gruß fluuu

Eine ganz wichtige Überlegung im Kommunismus ist der Gedanke von der Entfremdung des Menschen. Es ist eben wichtig den Menschen zu seinem ursprünglichen Sinn zurück zuführen oder noch besser einfach erkennen lassen und zwar jeden einzelnen.

meint :megaphon: :schaf: rg
 
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AW: Welche politischen Ereignisse haben euch geprägt?

Obwohl ich nicht so alt bin, hat mich das III. Reich geprägt. Das III. Reich war mit eine der Zündungen für mein Psychologie-Interesse. Heute weiss ich dass der Mensch jederzeit zu allem fähig ist. Heute miteinander Karten spielen, und morgen ab in die Kammer!
 
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