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I like Schröder- Dreharsch oder nicht

Widerruf

Hallo, Berliner!
ich hoffe, Du bist über mein bitteres Politsatirchen nicht beleidigt.

Meine Zeilen waren absolut nicht persönlich gemeint, sondern sollten nur Ausdruck meiner Ratlosigkeit sein.

Letztlich haben wir doch in ganz Europa keine gültigen Antworten auf die brennenden gesellschaftspolitischen Fragen (Rentenreform ist ein Beispiel; Pisastudie ein anders, Reform der Krankenkassen wieder ein anderes).
Und ich bin der festen Überzeugung, dass es auf genannten Gebieten nicht ohne einschneidende Änderungen für einzelne betroffene Gruppen abgehen wird.

Und eines gilt für mich auf alle Fälle: Ich billige jeder ernst zu nehmenden Partei zu, in ihrem ideologischen Sinne durchaus das Beste zu wollen.

Also, nichts für ungut – „Du bist Deines Amtes enthoben, weil ich mich nicht der Wahl stellen werde“.

Liebe Grüße majanna
 
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Majanna,

Berliner kann man gar nicht beleidigen *g*

Aber ich wollte die abschweifende Satire nicht fortsetzen.

Daß es in ganz Europa keine Antworten auf brennende sozialpolitische Fragen gibt, kann ich nicht unterschreiben. In der Schweiz mit der steuerfinanzierten Grundrente, der ergänzenden Betriebsrente und der steuerbegünstigten Eigenvorsorge existiert ein funktionierendes Modell, um das auch andere Länder nicht herumkommen. Gerade die Finanzierung der Grundrente über die Steuern verhindert die ungerechte Behandlung der Generationen, wo die heutigen Beitragszahler ihre Leistungen niemals geniessen werden können.
Solange wir nicht das Rentensystem radikal umstellen, ist alles andere nur Kurieren an Symptomen.
 
Na klar, Berliner: uns kann man nicht beleidigen und wir lassen uns auch nicht.


Du hast mit dem Schweizer Modell natürlich Recht.
Auch Deutschland, Frankreich und Österreich und sicher andere Staaten (glaube, Italien auch) müssen und werden auf ein gewisses Dreibasenrentenmodell kommen .
Darüber sind sich ja eigentlich alle Experten im Klaren.


Die Frage ist nur, wie macht das die Sozialdemokratie ihrer Klientel klar.
Und auch die ÖVP (CDU/CSU) hat mit ihren großen Anteilen an Niederverdienern keine allzugroßen Ambitionen, es damit Ernst zu machen.

Wenn ich mal von österreichischen Verhältnissen sprechen darf ( Du weißt, so gesehen ist mir Deutschland fremder): hier liegt sowohl in der Rentengerechtigkeit als in den Krankenkassenbeiträgen und Leistungen Einiges im Ungerechten.


Und schließlich hat die heutige junge Generation ein Recht darauf, im Alter eben auch finanziell abgesichert zu sein.
Und da gefällt mir das Modell, das Gusenbauer vorgeschlagen hat nicht schlecht, obwohl sowohl mein Mann als auch ich zu "Solidarbeitragszahlern" gehören würden.



Frag mich nichts Genaueres über das Modell. Es soll jeder, der eine zu bestimmende Anzahl von Jahren gearbeitet hat, mit 80 Prozent seines letzten Lohnes in Pension gehen können. Die Pensionen sollen aber einheitlich nach denen der ASVG (Allgemeine Sozialversicherung) ausgerichtet werden. Damit entfielen die Sonderregelungen, z.B. bei Beamten.

Natürlich muss auch im Vorschlag der SPÖ stufenweise das Pensionsantrittalter erhöht werden.

Über das gerade im Zustand der Parlamentsbesprechung befindliche Modell unserer Regierungsparteien kann man sich leicht informieren.

Im Wesentlichen bleibt vieles beim Alten, die Gewerkschaften haben jedenfalls Streiks angesagt, da es den Anschein hat, dass Schwerarbeiter und Frauen immer noch sehr benachteiligt wären.



Aber Schluss jetzt - und allen, denen meine Ausführungen zu einseitig sind,gebe ich zu bedenken, dass ich aus dem roten Loch pfeife.



:) majanna
 
Majanna.

eine steuerfinanzierte Grundrente ist doch für Niedrigverdiener besser als eine unter Sozialhilfeniveuau liegende Kleinrente, die dann durch Sozialhilfe angehoben wird. Für die Niedrigverdiener ändert sich also im Rentenalter überhaupt nichts, außer daß sie den erniedrigenden Gang zum Sozialamt nicht gehen müssen bzw. ihn aus Scham nicht antreten. Das müßte Dieinem roten Herzen doch recht sein. Und durch die Steuerfinanzierung verbreitert sich die Basis der "Beitragszahler" und die Bemessungsgrundlage, weil auch Renter mit hohem Einkommen ihr Scherflein zur Grundsicherung beitragen.

Außerdem sollte jeder selbst durch rentenmathematische Ab- oder Zuschläge selbst entscheiden können, wann er in Rente geht. Im Sozialwesen herrscht viel zu viel staatliche Reglementierung; auch auf das Sozialwesen sollten die Regeln sozialer Marktwirtschaft angewendet werden.
 
Berliner!


Wenn ich der Steuerfinanzierung traute, wäre das, was DU da schreibst eh nicht von der Hand zu weisen"Das müßte Dieinem roten Herzen doch recht sein. Und durch die Steuerfinanzierung verbreitert sich die Basis der "Beitragszahler" und die Bemessungsgrundlage, weil auch Renter mit hohem Einkommen ihr Scherflein zur Grundsicherung beitragen"(Berliner)


Und irgendwie steckt das Schärflein der sehr gut und gut Berenteten ja auch in unserem SPÖ- Modell.




Na, und meine Herzanteile, die liberal sind, stimmen jeder Parole zu, die da in die Richtung geht: Soviel Staat wir nötig! So wenig Staat wie möglich.

Aber gerade in der Berentungsfrage bin ich mir nicht sicher, in welches Schlagwort es fällt: zu viel oder zu wenig.




vom Maiaufmarsch kommend, grüße ich


die Arbeit hoch!!!!!

Majanna
 
Majanna,

warum zweifelst Du daran, daß sich die Grundrente durch Steuern finanzieren läßt? Schon heute werden in D die Renten vom Bund durch Steuereinnahmen bezuschußt (höhere Bewertung einkommensschwacher Erwerbszeiten). Hältst Du nicht viel von der Steuerehrlichkeit?
 
Dreharsch und Industriellenfreund

Original geschrieben von Alzii
Daß er trotzdem versprochen hat, die Arbeitslosigkeit zu verringern, obwohl er null dagegen tun kann - naja, das paßt gut in das Bild, das ich von ihm habe.
Um mal von der Polemisiererei wegzukommen: Warum ist die rot-grüne Regierung nicht in der Lage, die Arbeit zu VERTEILEN, ginge natürlich nicht bei vollem Lohnausgleich. Und DA liegt der Hund begraben! Der Arbeitsplatzbesitzende ist zu egoistisch, auch für den Lohn von mehr Freizeit, ein paar Arbeitsstunden für die Arbeitslosen abzutreten! Die Solidarität zwischen Arbeitsplatzbesitzenden und Arbeitslosen ist nicht vorhanden und wird auch nicht gefördert. Stattdessen wird der Arbeitslose gerne der Faulheit und des Parasitentums verdächtigt. In diese Richtung scheinen mir auch die Sozialleistungskürzungen zu gehen. Wir haben aber nicht zu viele faule Leute, sondern zu wenig Arbeitsplätze! Die Regierung wagt es nicht, dem eigenen Volk einen volksschädlichen EGOISMUS vorzuwerfen, der aber tatsächlich vorhanden ist. Lieber prügelt sie - unisono mit ihrer Wählerschaft - auf die faulen Arbeitslosen ein. Weil die gegenüber der Arbeiterschaft immer noch die Minderheit bilden. Sehr kurzfristig gedacht - und dieses Programm wird auch keine nennenswerte Veränderung der Arbeitslosensituation in Deutschland bringen. Auch ich bin von Schröder sehr enttäuscht und wünsche mir Oskar Lafontaine in die Politik zurück.

Gysi
 
Re: Dreharsch und Industriellenfreund

Original geschrieben von Gisbert Zalich
... lieber prügelt sie - unisono mit ihrer Wählerschaft - auf die faulen Arbeitslosen ein.
Gysi
Da warten wir noch ein Weilchen, dann wird die Wählerschaft benerken, daß sie so nach und nach auf sich selber einprügelt...:D
 
Schwarzenegger war Schauspieler und ist Politiker geworden, Schröder war Politiker und ist Schauspieler geworden. Für seine Bühne Berlin zahlen wir immer höhere Eintrittspreise bei sich stetig verschlechterndem Programm. Es wird Zeit, dass der Vorhang fällt und dieses erfolglose Schmierenstück beendet wird.
Egal, was ein Politker in Entscheidungsfunktion sagt, er ist immer nur an seinem Ergebniss zu messen, für die gute Absicht gibt es nichts. Der Kanzler bestimmt die Richtlinien der Politk (so steht es in unserer Verfassung), also ist er auch für die Folgen verantwortlich.
 
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Die Agenda wird scheitern. Dann wird der gesamte Bundestag ratlos sein. Das alles wird nächstes Jahr die tiefste politische Krise der Bundesrepublik schaffen. Wer kommt dann? Stoiber und Angie schlagen im Grunde in die selbe Kerbe. Dann muss Lafo her! Der hat es drauf.

Gysi
 
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