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Was sagen Widersprüche in der Bibel aus ?

Es lässt sich kein Text exakt in eine andere Sprache übersetzen, weil es keine oder kaum bedeutungsgleiche Wörter in unterschiedlichen Sprachen gibt.

Das ist ja sowieso klar und gilt auch für moderne Sprachen.
Ganz andere Probleme stellen sich aber, wenn da noch ein Abstand von 2.000 Jahren besteht, eine andere Kultur und ein geografischer Abstand von vielen Tausend Kilometern.

Schrub jemand vor 200 Jahren: "Ein gemeines, niederträchtiges Frauenzimmer", dann war damit eine Dame der besseren Gesellschaft gemeint, die sich wohlmeinend und sozial um ärmere Gesellschaftsschichten kümmerte.
Heute würde man etwas ganz anderes darunter verstehen, de facto das Gegenteil: Eine Frau, die für eigenen, egoistischen Ziele über Leichen geht.

Also: Nach "nur" 200 Jahren hat sich eine Aussage in ihr Gegenteil verkehrt, in derselben Sprache, in derselben Kultur, an demselben Ort.
Wie also sollen wir da erst Aussagen verstehen, die vor 2.000 Jahren gemacht wurden, in einer anderen Kultur, an einem anderen Ort?

"Übersetzungsprobleme" sind nur ein Teil der Problematik, möglicherweise auch nur der kleinere Teil - selbst bei Begriffen, die sich übersetzen lassen. Denn möglicherweise wird der Begriff ganz anders verstanden, da wir die historischen Hintergründe nicht kennen.
So wird in der Bibel der Begriff "Sklave" verwendet, nur entsprach der biblische "Sklave" nicht dem, was wir uns heute unter einem Sklaven vorstellen:
Der israelitische Sklave musste von seinem "Sklavenhalter" ordentlich behandelt und versorgt werden, außerdem endete seine Zeit als "Sklave" nach sieben Jahren. Sein Sklavenhalter hatte ihm zum Ende seiner Zeit als Sklave eine Abfindung zu geben und musste ihn entlassen.

Es handelte sich also eher um eine Art Langzeit-Arbeitnehmer - Stellung, eine soziale Absicherung, möglw. auch eine Art Ausbildungsverhältnis (= jemand verkauft seine Kinder in die "Sklaverei", weil er sie selbst nicht ausbilden und versorgen kann) gehandelt haben. Sicher kann man auch annehmen: Das ist die Theorie, in der Praxis mag es Abweichungen gegeben haben. Und unter eine "ordentliche Behandlung" fiel damals sicher auch das Recht, seine Mitarbeiter schlagen zu dürfen, wenn sie Mist gebaut hatten.

Wie will man also einen Begriff wie "Sklave" in diesem Fall übersetzen? Manche Übersetzungen bedienen sich des Begriffs "Diener" oder "Knecht" - aber auch für diese Synonyme haben wir Bilder vor unserem geistigen Auge. Die Konsequenz daraus ist, dass Übersetzungen, wie sie auch immer gestaltet sein mögen, für das Verständnis historischer Texte nicht ausreichend sind. So gesehen ist auch eine oft geführte, plakative Diskussion über "Fehlübersetzungen" wenig zielführend. Denn so oder so ist es mit einer Übersetzung allein nicht getan.
 
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Luther 1912: Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab trösten mich.

Neue Evangelistische: Selbst wenn ich durch die finstere Schlucht muss, / überfällt mich keine Angst, / denn du bist bei mir. / Dein Wehrstock und dein Hirtenstab, / die machen mir Mut.

Elberfelder 1905: Auch wenn ich wanderte im Tale des Todesschattens, fürchte ich nichts Übles, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich.
Entscheidend ist, was der Gläubige selbst in der Bibel liest, von dessen Inhalt die rkK VORLÜGT, dass in ihr SICHER, GETREU und OHNE IRRTUM die Wahrheit Gottes steht. Ich brachte schon mehrmals diese extremen Unterschiede der Bibelstellen Lukas 14, 26:

Lutherbibel 2017: „Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein.“

Neue Evangelische Übersetzung: „Wenn jemand zu mir kommen will, muss ich ihm wichtiger sein als sein eigener Vater, seine Mutter, seine Frau, seine Kinder, seine Geschwister und selbst sein eigenes Leben; sonst kann er nicht mein Jünger sein.“

Zwischen dem HASSEN der eigenen Eltern und Kindern und dem eigenen Leben und dem „wichtiger sei“ ist ein himmelweiter Unterschied ;-)
 
Der Teufel in der uns bekannten Form ist eine Erfindung des Mittelalters. In der ältesten, noch stehenden christlichen Kirche in Italien gibt es ein Wandmosaik, wo Luzifer noch in seiner Form eines Engels abgebildet ist, als ein bedeutender Engel neben anderen Engeln und genauso dargestellt: Als Engel, und nicht als Schreckensfratze mit Hörnern und Pferdefüßen.
Vielmehr sind in das Bild unseres Teufels Elemente heidnischer Vorgängerreligionen eingewandert, die man seit dem Mittelalter damit zu dämonisieren gedachte, vor allem der griechische Gott Pan: An manchen Reliefs gothischer Kirchen spielt der Teufel sogar die Panflöte.
Mir kam es darauf an, dass laut der größten Religionsorganisation der Erde, dem Scheinheiligenverein rkK, Katechismus Art. 391, der Satan oder Teufel ein von Gott geschaffener Engel gewesen sein soll. Also wäre der allmächtige Schöpfer der Himmel und der Erden, der nach Katechismus Art. 268, siehe https://www.vatican.va/archive/DEU0035/__PV.HTM ALLES vollbringen kann, was IHM gefällt, als einziger verantwortlich dafür, dass die Sünde in die Welt kam!

Die von Dir erwähnten Bibelstellen hast Du sicher nicht für mich erwähnt, denn die kenne ich natürlich auch. Besonders schwachsinnig ist die Geschichte mit Hiob, der trotz dem Verrecken seiner Kinder und schlimmsten Leiden trotzdem die Gerechtigkeit Gottes lobt. Wer es für gerecht hält, dass seine Kinder verrecken und er schlimmstes Leid erfahren musste, ist religiös verrückt.
 
Entscheidend ist, was der Gläubige selbst in der Bibel liest, von dessen Inhalt die rkK VORLÜGT, dass in ihr SICHER, GETREU und OHNE IRRTUM die Wahrheit Gottes steht. Ich brachte schon mehrmals diese extremen Unterschiede der Bibelstellen Lukas 14, 26:

Lutherbibel 2017: „Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern, dazu auch sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein.“

Neue Evangelische Übersetzung: „Wenn jemand zu mir kommen will, muss ich ihm wichtiger sein als sein eigener Vater, seine Mutter, seine Frau, seine Kinder, seine Geschwister und selbst sein eigenes Leben; sonst kann er nicht mein Jünger sein.“

Zwischen dem HASSEN der eigenen Eltern und Kindern und dem eigenen Leben und dem „wichtiger sei“ ist ein himmelweiter Unterschied ;-)
Ich denke, das ist alles falsch - nicht nur falsch übersetzt.
 
Die L I E B E des Gottes der Bibel

Der Gott der Liebe ( 1. Joh 4, 8 ) lässt ganze Völker ausrotten ( 5. Mose 20, 16-18 / 4. Mose 31, 17 / 1. Sam 15, 2-3 ) .
 
Die L I E B E des Gottes der Bibel

Der Gott der Liebe ( 1. Joh 4, 8 ) lässt ganze Völker ausrotten ( 5. Mose 20, 16-18 / 4. Mose 31, 17 / 1. Sam 15, 2-3 ) .
Genau das ist der Punkt: Diese infantile Annahme, ein Gott, also nicht der deinige „Echte“, sei der Herausgeber der Bibel und damit über die Jahrtausende hinweg vollends Inhalts-verantwortlich.

Stattdessen ist die Bibel in Gänze menschengemacht, und in dieser widerspiegeln sich eindrucksvoll deren Schwächen und Stärken. Ein Gott hat darin nicht einen einzigen Buchstaben verfasst.
 
Stattdessen ist die Bibel in Gänze menschengemacht, und in dieser widerspiegeln sich eindrucksvoll deren Schwächen und Stärken. Ein Gott hat darin nicht einen einzigen Buchstaben verfasst.
Ja
Aber nur so eine Überlegung: Wenn es heute so ein Werk wie die Testamente
neu "erfunden"
gäbe, würden Sie sich dann auch diese "Schwächen und Stärken" wie Sie dies
so beachten -und ja auch rein zeitmäßig!- zu Herzen nehmen oder vielleicht
doch eher einen Individualpsychologen wie bspw. einen *Alfred Adler* ?
 
Genau das ist der Punkt: Diese infantile Annahme, ein Gott, also nicht der deinige „Echte“, sei der Herausgeber der Bibel und damit über die Jahrtausende hinweg vollends Inhalts-verantwortlich.

Stattdessen ist die Bibel in Gänze menschengemacht, und in dieser widerspiegeln sich eindrucksvoll deren Schwächen und Stärken. Ein Gott hat darin nicht einen einzigen Buchstaben verfasst.
Stimmt wohl
 
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Das schaffst Du wohl nie!
Toll! - Das hättest Du also schon mal zustimmend geschafft? Chapeau:
Deine EIN-SICHT entspringt einer Höhe vom Zweifelturm-Plateau,

......dessen aller geringste Bedeutung in wohlgefälligen BUCH-Staben
eben auch gelten dürfen in wortgetreu hinzubemerkenden SUCH-Staben.

Wenn etwas den Menschen wahrhaft biblisch trösten darf, so ist es die gewaltfreie Benutzung des STECKEN in dessen Funktion zur Nutzbarmachung im Ab-STECKEN und des STABES in dessen Funktion zur Nutzbarmachung einer Maßnahme im (richtigen) Maß nehmen.
 
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