Würde mich ein kleines Kind nach der Definition der Liebe fragen, so hätte ich ganz schlicht geantwortet: Jemanden etwas Gutes tun wollen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: jemanden Glücklich machen (das kommt immer unerwartet) oder jemanden eine Freude machen (das wird immer erwartet). In der Kennenlern-Phase gibt es viele Möglichkeiten jemanden glücklich zu machen: Durch Geschenke, Überraschungen, nette Wörter, Küsse. Und in der ersten Jahre der Ehe, ist es schon mehr eine Mischung aus Glück und Freude: Flitterwochen, gemeinsam die Wohnung gestalten, Kinder kriegen / zeugen. Und je mehr die Jahre vergehen, desto mehr verschwindet auch die Möglichkeiten jemanden Glücklich zu machen, da man mehr und mehr Wunschlos ist, keine neue Rezeptideen hat, jede Art von Urlaub hintersich hat, dem anderen nichts neues zu erzählen hat. So zeigt sich die Liebe immer mehr dadurch, dem Partner eine Freude zu machen. Viele akzeptieren diese Freude jedoch nicht als die Liebe, und sehnen sich somit insgeheime nur nach dem Glück. Doch um nicht den schlechten Ruf eines "Glückspiels Süchtigen" zu haben, reden sie davon "geliebt" werden zu wollen, für dass der Partner auch mehr Geld verdienen muss, mehr Freizeit erkaufen muss, mehr Kreativer in der Romantik sein muss. Dies kann auf Dauer nicht funktionieren, so dass manche Ehe scheitern können. Die wahre Liebe zeichnet sich dadurch aus, wenn man nicht mehr nach dem Glück verlangen würde, als man selber geben kann, und sich somit durch die Freude zufriedengestellt wird. Dann kann die Liebe bis zu dem Tod erhalten bleiben.
Beachtet man, was in 1. Korinter 13:4-7 steht. So stellt man auch fest, dass die Liebe total unromantisch sein kann, schon fast platonisch. "Jemanden etwas Gutes tun" muss nichts Unerwartetes hervor bringen, sie kann vollständig erwartet sein, sie passt in der Vorstellung vom Determinismus. Die Liebe zwischen Schöpfer und Schöpfung ist möglich, selbst dann, wenn der eine den anderen vorherbestimmt hat. Denn "Gutes tun" kann man auch in so einem Fall. Diese Art von Liebe, könnte man selbst in einem Roboter programmieren. Ja, manche lieben sogar ihr Auto, und diese Liebe ist echt. Doch wir können es nicht bestreitet: Wir sehnen uns nach dem Glück und verkaufen es als die Liebe. Als hätte man gesagt einen schönen Garten haben zu wollen, aber eigentlich nur die Hanf-Pflanzen wünscht. Die Liebe ist manchmal ein Wort, dass nur etwas verschleiern soll. Aber "Gutes tun" kann man auf viele Arten.