Wenn du mehr Menschen suchst, in deren Gegenwart du dich wohl fühlst, müsstest du eine Art Vertrauensvorschuss geben und auf den Anspruch verzichten, dass man sich in jedem Punkt einig sein muss, um miteinander überhaupt angenehme Stunden verbringen zu können. Also, je älter man wird, umso genauer die Vorstellungen von der Welt, daher müsstest du das bei dir und anderen einkalkulieren, auch deine eigenen inneren Ablehnungstendenzen einkalkulieren.
Andersherum lässt sich sagen, dass fast alle Menschen über die Jahre Not haben, jemanden zu finden, dem sie vertrauen können, der sie bedingungslos akzeptiert. Bedürftig will sich niemand geben, besonders bei der Partnersuche nicht; wenn man das im Hinterkopf hat, ist es etwas leichter. Wenn du in einer inneren Situation der Stärke am Pflaumenkuchentisch sitzt und die Gastgeberin dir Milchpulver reicht und du dir wie in einem Museum vorkomst, könntest du das auch als Specialeffekt verstehen. Man muss nicht alles, was man erlebt, mit den eigenen Ansichten, Erfahrungen abgleichen...dann können die Besonderheiten der anderen einfach eine interessante oder einfach nur lustige Bereicherung sein. Etwas unplanbares. Ich beobachte mich derzeit mit Spannung selber, wie ich auf die steigende Zahl von Einladungen reagiere. Faszinierend.