Hallo,
ganz recht, wir sind den Medien ausgeliefert, wir werden nicht direkt danach gefragt über was wir denn am liebsten unterrichtet würden. Jedoch, wir - als Kundschaft - können gewisse Rechte geltend machen und somit einen nicht geringen Einfluss auf die Medienlandschaft nehmen. Dieses Grundrecht besteht schlicht darin, Medien nicht zu konsumieren. Wenn uns also eine Zeitung, Fernsehkanal, Magazin etc. nicht behagt und wir deren Informationsstil als unsachlich oder einseitig empfinden/entlarven, dann sollte man die entsprechenden Medien meiden. Allerdings können wir uns nur dann ein differenziertes Bild über eine unabhängige und neutrale Berichterstattung bilden, wenn wir uns ein möglichst umfassendes und reflektiertes eigenes Gesamtbild schaffen. Es hilft also relativ gesehen wenig, wenn man gegen Zeitungen etc. schimpft und sie nachher trotzdem ließt, man muss seinen Teil beitragen um die Medien nachhaltig zu beeinflussen.
Was die Theorie "Das Angebot bestimmt die Nachfrage" anbelangt, das halte ich für weniger zutreffend. Zwar ist dies kurzfristig möglich, und auch nur dann, wenn die Konsumenten ihr Grundrecht nicht gebrauchen und unreflektiert absolut alles konsumieren. Ich glaube jedoch nicht, dass dies der Fall ist. Vielleicht ist mein Menschenbild zu optimistisch, möglich, ich halte dennoch auch den durchschnittlichen Menschen für fähig, zwischen unseriöser und seriöser Information zu unterscheiden. Unsere derzeitige Medienlandschaft ist nicht als unseriös zu bezeichnen, sondern allein die Art und Weise der Informationsvermittlung erscheint oftmals kritikwürdig. Insgesamt bin ich mit unseren Medien relativ zufrieden, man kann sich als Konsument diejenigen Quellen heraussuchen, welche den persönlichen Bedürfnissen am ehesten entsprechen. So habe ich z.B. kein TV-Gerät, da ich - bis auf wenige Ausnahmen - nicht wüsste, was ich im TV bereicherndes erfahren könnte.
@Baerliner,
ich halte mich deshalb vornehmlich an sog. "Idealbilder", weil wir schließlich allgemeine Themen von einem allgemeinen Standpunkt aus betrachten sollten. Es gibt immer Ausnahmen und Sonderfälle, keine Frage. Nur haben diese Ausnahmen keine gewichtige Auswirkung auf das Gesamtbild, es hätte also wenig Sinn sämtliche Sondersituationen durchzuarbeiten, zumindest nicht an dieser Stelle.
Viele Grüße,
Philipp