AW: was ist denken ?
Vielleicht hat es ja schon jemand hier geschrieben -
falls ja, einfach nochmal sacken lassen (oder so);
falls nein, lohnt sich durchaus drüber nachzudenken:
'Denken ist nie Aktion, ist nie vorwärts und drauflos,
wie die Leute meinen, die nicht wissen, was Denken ist;
es funktioniert nicht wie ein sich durch Lianen
schlagender Waldläufer, sondern eher wie jemand,
der sich entspannt in ein warmes Bad gleiten lässt.'
(Harry Mulisch, Die Entdeckung des Himmels, S.28)
Aber manchmal landet man halt nicht auf direktem Weg
in sanfter Badewanne, sondern findet sich erstmal
odysseusmäßig in stürmischen Küstengewässern wieder.
Nicht wirklich kuschelich.
Wenn das passiert, muss man das Planschen anpassen.
Irgendwie so: Da vorn ist die Küste, hier bin ich.
Ich folge jetzt einfach den Wellen;
soll heißen, ich schwimme, wenn sie rückläufig sind
(um nicht wieder ins Meer rausgezogen zu werden)
und lasse mich tragen, wenn sie angerollt kommen.
An Klippe denk ich erst, wenn ich sie vor mir habe.
Irgendeine Windschattenlücke gibt's immer -
am besten vertraut man drauf, dass man integrierten Navi
für solche Situationen hat.
Und beruhigt hinderliche Zweifel damit:
Könnt ich das nicht schaffen, wär ich nicht in dieser Situation.
Keine Ahnung, ob das anderswo auch funkt,
aber hiesig bewährt es sich recht gut.
Insofern, als es zwar die Brandung nicht in Traum-Strand verwandelt,
mich aber schwimmfähig hält.
LiGrü