AW: Warum sind Menschen eher Theisten oder Atheisten als Agnostiker?
Am liebsten würde ich mich für das "wahre", "richtige" entscheiden und dann auch noch für jeden überzeugende Argumente liefern können.
Das verstehe ich. Ich möchte mich auch für das Wahre und Richtige entscheiden.
Nach längerem Nachdenken und Erleben kam ich zu der Auffassung, daß ich das Wahre und Richtige in mir selbst fühlen und denken kann. Wenn ich Argumente finde, die mich selbst innerlich voll überzeugen und mein Gefühl und meine Intuition dem nicht widersprechen sondern zustimmen, dann habe ich das für mich Wahre und Richtige gefunden.
Es liegt in der Natur der Sache, daß meine überzeugenden Argumente nicht
jeden überzeugen können, denn jeder denkt und fühlt anders, weil er anders
ist. An dem Vorurteil, daß das Wahre und Richtige für jeden gleich sein müsste, kann man sich ganz schön festfahren, so daß man selbst ganz weit weg von dem kommt, was man eigentlich als wahr und richtig erkannt hat.
Mit dieser Einstellung lebe ich sehr zufrieden, darum kann ich sie guten Gewissens weiterempfehlen, wohlwissend, daß auch diese Einstellung nicht
jeden zufrieden machen kann.
P.S.
Das Universum ist sehr sehr groß und gleichzeitig sehr sehr klein. Da ist so vieles, das wundersam funktioniert, ohne daß ich den blassesten Schimmer habe, warum. Weshalb sollte das Wort für all das Unbegreifliche, von dem ich mir kein Bild mache und kein Gleichnis und über das ich keinerlei Behauptungen aufstelle, nicht
Gott sein?